AW: Ergonomische Tastatur für Vielschreiber (Buchautor) gesucht.
Da habe ich etwas Erfahrung im Laufe der Zeit gesammelt. Zunächst einmal muss ich betonen, dass die Ergonomie natürlich auch von der Größe der Hände abhängt. Was für meine Hände ergonomisch ist, muss das für kleinere oder wesentlich größere Hände nicht gelten. Allerdings gleicht man beim Zehnfingerschreiben manche Unterschiede auch ganz gut durch Bewegungen aus dem Unterarm aus. Ich habe ganz normale Männerhände, Handschuhgröße je nach Modell zwischen L und XL. Letzte Vorbemerkung: vieles ist natürlich auch Geschmacksache und Gewohnheit.
Die beste ergonomische Tastatur, die ich je hatte (in Sachen Körperhaltung und Schreibgefühl), war das alte Microsoft Natural Keyboard.
Damit habe ich in meinem Studium Unmengen Text verfasst. Die Tastatur hat leider nur Rubberdome-Tasten, aber im Gegensatz zum Nachfolger fand ich, dass sie trotzdem einen ganz ordentlichen Druckpunkt hat. Mit etwas Glück bekommt man vielleicht noch ein wenig gebrauchtes Exemplar.
Als mein gutes, altes Natural Keyboard kaputt war, konnte man kein neues mehr kaufen und nach Sichtung der wenigen Alternativen damals nahm ich deren Nachfolger, das Natural Ergonomic Keyboard 4000.
Das ist dank gepolsterter Handballenauflage sehr bequem, aber der Druckpunkt ist deutlich schwammiger als das alte Natural Keyboard. Mangels Alternative habe ich mich aber dran gewöhnt und kam dann gut mit klar. Auch damit habe ich sehr viel geschrieben. Ich glaube, diese Tastatur kann man sogar noch neu kaufen, bin mir aber nicht sicher. Bei beiden Tastaturen fand ich die Haltung der Arme, der Hände und daraus resultierend auch der Schultern immer perfekt. Im Sinne der Körperhaltung habe ich nie auf was Besserem geschrieben.
Ich wollte aber immer eine Tastatur mit mechanischen Tasten finden und irgendwann stieß ich auf die Matias Ergo Pro, die es meines Wissens in Deutschland nur bei getdigital.de gibt:
https://www.pcgameshardware.de/Tast...rgo-Pro-Code-Keyboard-V2B-Endura-Pro-1170693/
Die kann an beliebige Schulterbreiten und sonstige Vorlieben angepasst werden, weil sie aus zwei getrennten Teilen besteht. Das brauchte etwas Eingewöhnung, zumal die für mich geniale Wellenform der Microsoft-Keyboards fehlt, aber auch das war kein großes Problem. Dank mechanischer Tasten gibt es hier auch keine Abstriche beim Druckpunkt. Rückblickend finde ich an der Tastatur besonders genial, dass sie keinen Nummernblock hat. Die Ergonomie in Kombination mit der Maus ist dadurch enorm verbessert, das hätte ich vorher nicht gedacht. Für die seltenen Fälle, in denen ich einen Nummernblock brauche, habe ich mir einen separaten angeschafft, der hier in Frieden verstaubt. Dummerweise war die Tastatur nach etwa 11 Monaten kaputt (Montagsgerät?) und es gab über längere Zeit keine neuen Geräte, weil der Hersteller Lieferschwierigkeiten hatte. Andernfalls würde ich heute noch darauf schreiben, so habe ich immerhin vom Händler anstandslos mein Geld zurück bekommen. Das ist heutzutage ja auch nicht immer selbstverständlich.
Unterdessen schreibe ich nicht mehr so viel wie früher, darum bin ich zur unergonomischen Variante der Form Frühstücksbrett zurückgekehrt, spiele aber immer wieder damit, mir wieder die Matias zu kaufen. Aber irgendwie sind mir für die relativ kurzen Texte, die ich heute schreibe, die 250 Öcken zu viel.
Außerdem habe ich in der c´t einmal von dieser Tastatur gelesen, die laut c´t eine unerreichte Ergonomie haben soll:
Erfahrungsbericht: Ergonomische Tastatur mit ergonomischem Layout | SpaceFlakes.de
Der riesige Nachteil dieser Tastatur soll laut c´t aber sein, dass man nach langer Gewöhnung an diese Tastatur verlernt, auf gewöhnlichen Tastaturen zu schreiben. Das war für mich ein Ausschlusskriterium, weil ich nicht nur Zuhause auf Tastaturen schreiben muss.