Ergonomische Tastatur für Vielschreiber (Buchautor) gesucht.

AlphaMale

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Ergonomische Tastatur für Vielschreiber (Buchautor) gesucht.

Suche Erfahrungen und Empfehlungen.
Dieser gute Mann schreibt auf seinem Laptop, er möchte aber eine externe (ergonomische) Tastatur anschliessen, weil er diverse (gesundheitliche) Probleme so mit dem Schreiben (bekommen) hat.

Bitte nur von nicht von Nur-Gamern-Erfahrungen..die v.a. nur die Tasten WASY nutzen.:D

Wer schreibt hier auch sehr viel ?
Freue mich auf Input.;)
 
AW: Ergonomische Tastatur für Vielschreiber (Buchautor) gesucht.

Da habe ich etwas Erfahrung im Laufe der Zeit gesammelt. Zunächst einmal muss ich betonen, dass die Ergonomie natürlich auch von der Größe der Hände abhängt. Was für meine Hände ergonomisch ist, muss das für kleinere oder wesentlich größere Hände nicht gelten. Allerdings gleicht man beim Zehnfingerschreiben manche Unterschiede auch ganz gut durch Bewegungen aus dem Unterarm aus. Ich habe ganz normale Männerhände, Handschuhgröße je nach Modell zwischen L und XL. Letzte Vorbemerkung: vieles ist natürlich auch Geschmacksache und Gewohnheit.

Die beste ergonomische Tastatur, die ich je hatte (in Sachen Körperhaltung und Schreibgefühl), war das alte Microsoft Natural Keyboard. Microsoft Natural.jpg
Damit habe ich in meinem Studium Unmengen Text verfasst. Die Tastatur hat leider nur Rubberdome-Tasten, aber im Gegensatz zum Nachfolger fand ich, dass sie trotzdem einen ganz ordentlichen Druckpunkt hat. Mit etwas Glück bekommt man vielleicht noch ein wenig gebrauchtes Exemplar.

Als mein gutes, altes Natural Keyboard kaputt war, konnte man kein neues mehr kaufen und nach Sichtung der wenigen Alternativen damals nahm ich deren Nachfolger, das Natural Ergonomic Keyboard 4000. Microsoft Natural 2.jpg
Das ist dank gepolsterter Handballenauflage sehr bequem, aber der Druckpunkt ist deutlich schwammiger als das alte Natural Keyboard. Mangels Alternative habe ich mich aber dran gewöhnt und kam dann gut mit klar. Auch damit habe ich sehr viel geschrieben. Ich glaube, diese Tastatur kann man sogar noch neu kaufen, bin mir aber nicht sicher. Bei beiden Tastaturen fand ich die Haltung der Arme, der Hände und daraus resultierend auch der Schultern immer perfekt. Im Sinne der Körperhaltung habe ich nie auf was Besserem geschrieben.

Ich wollte aber immer eine Tastatur mit mechanischen Tasten finden und irgendwann stieß ich auf die Matias Ergo Pro, die es meines Wissens in Deutschland nur bei getdigital.de gibt:
https://www.pcgameshardware.de/Tast...rgo-Pro-Code-Keyboard-V2B-Endura-Pro-1170693/

Die kann an beliebige Schulterbreiten und sonstige Vorlieben angepasst werden, weil sie aus zwei getrennten Teilen besteht. Das brauchte etwas Eingewöhnung, zumal die für mich geniale Wellenform der Microsoft-Keyboards fehlt, aber auch das war kein großes Problem. Dank mechanischer Tasten gibt es hier auch keine Abstriche beim Druckpunkt. Rückblickend finde ich an der Tastatur besonders genial, dass sie keinen Nummernblock hat. Die Ergonomie in Kombination mit der Maus ist dadurch enorm verbessert, das hätte ich vorher nicht gedacht. Für die seltenen Fälle, in denen ich einen Nummernblock brauche, habe ich mir einen separaten angeschafft, der hier in Frieden verstaubt. Dummerweise war die Tastatur nach etwa 11 Monaten kaputt (Montagsgerät?) und es gab über längere Zeit keine neuen Geräte, weil der Hersteller Lieferschwierigkeiten hatte. Andernfalls würde ich heute noch darauf schreiben, so habe ich immerhin vom Händler anstandslos mein Geld zurück bekommen. Das ist heutzutage ja auch nicht immer selbstverständlich.

Unterdessen schreibe ich nicht mehr so viel wie früher, darum bin ich zur unergonomischen Variante der Form Frühstücksbrett zurückgekehrt, spiele aber immer wieder damit, mir wieder die Matias zu kaufen. Aber irgendwie sind mir für die relativ kurzen Texte, die ich heute schreibe, die 250 Öcken zu viel.

Außerdem habe ich in der c´t einmal von dieser Tastatur gelesen, die laut c´t eine unerreichte Ergonomie haben soll:
Erfahrungsbericht: Ergonomische Tastatur mit ergonomischem Layout | SpaceFlakes.de
Der riesige Nachteil dieser Tastatur soll laut c´t aber sein, dass man nach langer Gewöhnung an diese Tastatur verlernt, auf gewöhnlichen Tastaturen zu schreiben. Das war für mich ein Ausschlusskriterium, weil ich nicht nur Zuhause auf Tastaturen schreiben muss.
 
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Ich habe schon viel geschrieben, 1. und 2. Staatsarbeit, 1000e Seiten geTeXt, wahrscheinlich mehr als 100.000 Mails. Das mit der Ergonomie ist ein komplexes Thema. Es hängt nicht nur von der Tastatur ab. Eine guter Arbeitsplatz beinhaltet mehr. Ein guter Stuhl, ein Tisch mit einstellbarer Höhe (muss nicht elektrisch sein, ist zwar schön, aber zumindest einmal auf die korrekte Höhe für die eigene Körpergröße eingestellt), korrekte Positionierung des Bildschirms uvm. Dazu kommt der eigene Körper. Ich mache regelmäßig Sport, d.h. ich schwimme 10 km/Woche. Eine vernünftige Rückenmuskulatur hilft gegen viele Zivilisations-Wehwehchen. Gerade wenn die Haupttätigkeit sitzend ist.

Aus meiner persönlichen Sicht für die Tastatur, nicht allgemeingültig:
- ich mag keine mechanischen Tastaturen zum Schreiben
- ich stelle die Tastatur immer flach, auf keinen Fall aufsteigend
- hatte schon Tastaturen im Split-Design, mit denen ich gut klar gekommen bin
- ich versuche immer, die Muskelspannung in den Unterarmen so gering wie möglich zu halten. D.h. ich lege gerne die gesamten Unterarme auf dem Tisch ab. Und achte wirklich auf die Muskelspannung.
- ich arbeite beim Schreiben möglichst wenig mit der Maus. Alles mit der Tastatur. Ich mag das Umgreifen und den Wechsel der Hand- und Armbelastung nicht.


Viele Büromöbel-Fachgeschäfte haben sich inzwischen sehr auf ergonomische Arbeitsplätze spezialisiert. Auch als Abgrenzung gegenüber dem Online-Handel. Ohne ausgiebig testen und ausprobieren geht da gar nichts. Sogar hier in der Provinz in einer Mittelstadt haben wir inzwischen einen Büromöbel-Laden, der Arbeitsplätze komplett mit ergonomischen Tastaturen und Mäusen anbietet. Ich würde mich in Eurer Ecke mal nach sowas umschauen. Möglichst viel ausprobieren!

Edit: Das alte Microsoft Natural Keyboard hatte ich auch mal. Geniale Tastur. Bzgl. des Heise-Artikels: Ja, der Wechsel des Layout kann sehr gut sein. Ob man dann auf einer normalen Tastatur nicht mehr schreiben kann, kann ich nicht beurteilen, da ich sowas noch nicht ausprobiert habe. Auf er anderen Seite: ich brauche ca. 3 Sekunden, um zwischen US und DE Layout (im Kopf) zu wechseln. Keine Ahnung, ob man das auch mit diesem extremen Unterschied realisieren kann. Fahre auf meinem Linux-Notebook ein für mich optimiertes Layout (xmodmap sei dank, geht das ganz einfach), habe da auch keine Wechselprobleme, wenn ich zwischen Standard und Variation wechsel.
 
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Meine Erfahrung ist auch das der Arbeitsplatz an sich wichtiger ist als die Tastatur. Mir hat es enorm geholfen die Tastatur flach auf den Tisch zu legen und Schreibtisch, Stuhl und Bildschirm richtig einzustellen in der Höhe und auch vom Abstand. Schreibtisch und Stuhl entlastet die Schultern und dir richtige Bildschirmhöhe und Abstand entlastet den Nacken. Das flache Auflegen der Tastatur entlastet zum Teil das Handgelenk. Die ergonomischen Tastaturen sind zwar von der Handposition noch etwas angenehmer, weil die Hände ein Stück nach innen gedreht sind wodurch die Ellenbogen nach außen gehen und man insgesamt etwas breiter von den Schultern sitzt was wiederum Schultern und Nacken entlastet. Mein Problem mit den ergonomischen Tastaturen ist aber das die meisten Rubberdomes benutzen und auf denen mag ich einfach nicht mehr schreiben. Mit mechanischen Tastaturen kann ich persönlich durch den besseren Auslösepunkt schneller und mit weniger Fehlern tippen was mir am Ende mehr bringt als das bisschen mehr an Ergonomie. Es gibt zwar auch ergonomische Tastaturen mit mechanischen Schalten aber die kosten im Vergleich mit normalen Tastaturen extrem viel (so Größenordnung 350-400€) und der Nutzen ist meiner Erfahrung nach nicht so hoch.

Meine Empfehlung ist auch sich einen Fachladen für Büromöbel zu suchen und sich von denen einen ergonomischen Arbeitsplatz zusammenzustellen. Es kostet dann zwar ein paar Tausend Euro für Schreibtisch, Stuhl, Monitorhalterung usw. aber das ist ein Investment für einige Jahre und wenn es wirklich ein Arbeitsplatz ist an dem Geld verdient wird, dann hat man das Geld auch schnell wieder raus, weil man einfach länger am Stück am Arbeitsplatz arbeiten kann ohne zwischendurch Pausen zu machen.
 
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Es gibt zwar auch ergonomische Tastaturen mit mechanischen Schalten aber die kosten im Vergleich mit normalen Tastaturen extrem viel (so Größenordnung 350-400€) und der Nutzen ist meiner Erfahrung nach nicht so hoch.
Die übrigen Aussagen dieses Postings kann ich unterschreiben, aber in dem zitierten Satz muss ich gleich zweimal widersprechen. Erstens gibt es eine hervorragende ergonomische Tastatur für 250 Euro, wie ich in meinem Posting weiter oben schon schrieb und zweitens ist der Nutzen einer solchen Tastatur für Zehnfinger-Vielschreiber sehr groß. Letzteres natürlich nur, wenn die Ergonomie der Tastatur zum jeweiligen Nutzer passt und der Arbeitsplatz auch ansonsten ergonomisch eingerichtet ist.

P.S.
Nachtrag zu der Tastatur von Matias: eine Sache ist an dieser Tastatur richtig blöd. Als Zehnfingerschreiber betätigt man die Ziffer 6 mit dem linken Zeigefinger. Wenigstens habe ich das so gelernt. Bei der Matias-Tastatur befindet sich die Zifferntaste 6 aber auf der rechten Hälfte, man ist also gezwungen, die 6 mit dem rechten Zeigefinger zu betätigen. Das ist ergonomisch blödsinnig, getdigital konnte mir diese unerklärliche Designentscheidung auch nicht erklären. Es ist nun die Frage, wie sehr den Nutzer das stört. Da ich relativ selten Zahlen tippen muss, war der Störfaktor für mich halbwegs erträglich.
 
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Ich danke euch alle für eure Einschätzungen und Erfahrungen.;)
Die haben uns nun ein gutes Stück bei der in Kürze stattfindenden Entscheidungsfindung geholfen.:daumen:
 
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Normale Ausführung mit phantastischem Druckpunkt und Flachtasten:
Cherry JK-02.
Leider glänzende Zwischenräume und nur noch als Gebrauchtware zu erhalten.
 
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