[Extreme-Review] ASUS Rampage III Gene im Test

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McZonk

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Genie in a bottle...

... ASUS' smartes Rampage III Gene im Test.


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Klein ist in und so war es nur eine Frage der Zeit bis ASUS nach dem Launch des großen Bruders (Rampage III Extreme) seinen kleinen High-End-Spross in Form des Rampage II Gene mit USB 3.0 und SATA3 generalüberholt. Herausgekommen ist dabei das Rampage III Gene in aktueller Optik und mit eine Hand voll neuer Features. Ob das kleine Brett die Erwartungen erfüllen kann, soll sich heute auf dem Prüfstand zeigen.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Firma ASUS,
die mit der Bereitstellung des Testkandidaten dieses Review erst ermöglicht.



Weiterer Dank gilt der Firma Noctua, die ebenfalls mit Komponenten zum Testsystem beigetragen hat.

Inhaltsverzeichnis


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Verpackung und Lieferumfang
Erstaunlich klein fällt er aus, der im typischen ROG-Style gehaltene Karton des Rampage III Gene. Er lässt bereits Rückschlüsse auf die kompakte Baugröße des Boards zu und wirbt im ausklappbaren Deckel mit Features.
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Das Zubehör liegt abgetrennt unter dem Board vor und gibt sich überschaubar. Wichtig: Für SATA3-Geräte werden die zwei speziellen Kabel benötigt.
- I/O Blende
- Handbuch / Quickstartguide / Treiber-CD
- 6x SATA2-Kabel
- 2x SATA3-Kabel
- Q-Connector
- flexible SLI-Brücke
- USB auf USB Kabel (ROG-Connect)
- Kabelbinder
Das Board - Erscheinungsbild
Kompakt, kompakter, Micro-ATX. Quadratisch kommt das Rampage III Gene mit nur 24,4 Zentimeter Seitenlänge daher.
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Das Design erhielt ein Update in den typischen ROG-Farben Rot und Schwarz und lehnt sich optisch stark an den größeren Bruder, das Rampage III Extreme, an.
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Der Sockel 1366 wird von Spannungswandlerkühler, IOH-Kühler und Speicherslots eng umrahmt. Erstere sind übrigens flach genug gehalten, um auch ausladenden Kühlern Platz zu geben. Bei den Speicherslots verspricht ASUS bis zu DDR3-2.200 Betrieb und montiert - um Kompatibilitätsproblemen aus dem Weg zu gehen - nur an der Oberseite bewegliche Nasen zur Arretierung der Speichermodule.
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Die Spannungsversorgung lässt ASUS im Vergleich zum Vorgänger unangetastet. So übernehmen für den Hauptprozessor wieder acht Phasen, wobei ein Teil der Spannungsversorgung sogar an die Unterseite des Mainboards wandert und ein Kühlblech erhält, welches zugleich für einen besseren Anpressdruck auf der Oberseite sorgen soll. Die IOH, QPI/DRam erhalten ebenso wie die Speicherslots je zwei Phasen.
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Das gut agierende Thermalsystem besteht aus einem eigenständigen Kühlkörper auf der ICH10R-Southbridge und einem Heatpipeverbund für IOH und Spannungswandler. Die Kühlkörper sind mit einer rauen Beschichtung versehen, welche die Fläche zusätzlich vergrößern soll. Leider ist es nicht mehr möglich einen Fusion-Block-Wasserkühler auf der Northbridge zu installieren. Von nun an muss die komplette Kühlung demontiert und ersetzt werden. Schade, denn diese Option kam bisher sehr gut an und bot eine günstige Upgrade-Möglichkeit auf eine Wasserkühlung und lies dabei noch die Garantie unangetastet.
Die Abwärme des nicht gerade kühlen X58-Chipsatzes wird recht effektiv auch auf den großen Kühlkörper der Spannungswandler abgeführt. Hierfür ist eine vernickelte Heatpipe direkt über dem Chip in den Kühlkörper eingelassen. Der Anpressdruck war durchweg sehr gut, wie die Abdrücke der Bauteile beweisen.
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Am I/O-Terminal verfügt das Rampage III Gene neben den essentiellen Elementen über neun USB-Ports. Zwei davon (erkennbar an der blauen Färbung) stellen mit Hilfe des bekannten NEC-Controllers USB 3.0 bereit. Ein Port kann wahlweise für normale USB-Geräte oder ROG-Connect benutzt werden, wofür der Taster neben dem vertikalen USB-Slot betätigt werden muss. Ein weiterer Taster zum Zurücksetzen des Bios findet ebenfalls seinen Platz. Die acht SATA-Anschlüsse stellen über die ICH10R-Southbridge sechs mal SATA2 bereit. Die beiden roten Ports ermöglichen dank Marvell 9128 PCIe Controller SATA3 und bieten über Speeding-HDD treiberlose Raidmodi an. Für Raid-Verbunde mittels der ICH10R wird - wie üblich - ein Treiber benötigt.
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Beim Sound wirbt ASUS zwar wieder exzessiv mit dem X-Fi-Slogan, aber auch dieses mal werden sämtliche Creative-Effekte nur mittels Software erkauft. Der eigentliche Sound-Chip ist nämlich ein VIA VT2020.
Am unteren Rand finden sich neben den bekannten Dingen, wie zusätzlichen USB-Anschlüssen und zwei der insgesamt fünf vierpoligen Lüfteranschlüssen auch die illuminierten Start- und Neustart-Taster. Der kleine rote Taster dient zum Laden des "Go-Profils".
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Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Erweiterungsslots, die sich Micro-ATX-typisch in überschaubarer Zahl halten. Beide PCI-Express-16-Steckplätze werden mit vollen 16 Lanes angebunden und ermöglichen Multi-GPU-Konfigurationen. Werden beide Steckplätze mit Doppelslot-Grafikkarten bestückt, verdecken diese den PCI- und der PCI-Express-4-Slot.
Seitlich am 24-Pin-Stecker finden sich das "ProbeIt"- und "Q-LED"-Feature. Ersteres lässt mit Hilfe eines Multimeters das Auslesen der real anliegenden Spannungen zu. Q-LED zeigt diagnostiziert mittels vier roten LEDs den Status der Kernkomponenten (CPU/RAM/VGA/Bootmedium) während des Bootvorgang und hilft Probleme schnell zu identifizieren.
 
AW: [Extreme-Review] Asus Rampage III Gene im Test

Umfangreiche Einblicke ins BIOS des Rampage III Gene gibt es im Spoiler. Dafür einmal auf "Show" klicken.

Wer schon einmal ein ASUS-Board sein Eigen nannte, findet sich auch hier sehr schnell in den Menüs zurecht. Begrüßt wird man im übrigen direkt mit dem "Extreme-Tweaker-Übertakter-Menü. Die Strukturierung ist sauber und das BIOS hält jede Menge Zusatz-Informationen, wie etwa die Bewertung der Spannung mittels eines Indikatorbalkens bereit.
Overclocking - maximaler Referenztakt
Um den maximalen Referenztakt zu ermitteln, wurde der Multiplikator auf 13 gesenkt um die CPU-Taktrate als limitierenden Faktor auszuschließen. Ebenso wurde mit dem Speicher verfahren: der kleinste Speicherteiler und konservative Timings wurden gewählt. Die QPI-Spannung betrug maximal verträgliche 1,35 Volt. Die VCore wurde ebenfalls passiv gewählt. Um möglichst hohe Bclk-Werte erreichen zu können, wurde zudem der PCI-Express-Takt auf 109 MHz erhöht und die IOH-Spannung auf 1,22 Volt fixiert.

Im Vergleich zu anderen Boards aus der ROG-Serie, fiel das Übertakten im absoluten Grenzbereich einen ticken schwieriger aus. Letzten Endes ließen sich dennoch gute 221,5 MHz primestabil verifizieren - ein brauchbarer aber keinesfalls herausragender Wert. Bereits mit einem weiteren MHz war der Takt aber leider auch schon nicht mehr 2D-stabil, wogegen auch erhöhte Spannungen keinen weiteren Erfolg brachten. Das Board kommt hier an seine Grenzen, denn die CPU ist bis rund 240 MHz vorgetestet. Zu beachten ist die geringe VVT-Spannung, die für den maximalen Referenztakt notwendig war.



Overclocking - 200 MHz Baseclock, DDR3-1600
Natürlich wollen wir auch noch einen Blick auf alltagsorientiertes Übertakten werfen. Hierzu wurde das Rampage III Gene auf die minimalen Spannungen für die beliebte Einstellung mit 200 MHz Referenztakt und DDR3-1600 getestet. Hier wusste der Testkandidat trotz scharfer Speichertimings von CL6-7-6-18-60-1T zu überzeugen, denn weder die IOH- noch die VTT-Spannung musste für diese Einstellung erhöht werden. Vorbildlich!


Overclocking - hoher Speichertakt
Auch der Frage welche Spannungen für einen hohen Speichertakt notwendig sind, wollen wir nachgehen. Bloomfield-typisch muss hier die VTT-Spannung deutlich angehoben werden, um hohe Uncoretaktraten zu ermöglichen. Dieser Wert wird also eher durch die Güte der CPU, als durch das Mainboard beeinflusst. Für den eingesetzten Prozessor waren 1,35 Volt notwendig. Die IOH-Spannung konnte trotz DDR3-1800 auf Standardwerten belassen werden.

Overclocking - Speicher Vollbestückung
Einen letzten Blick widmen wir der Speichervollbestückung mit insgesamt 12 Gibyte DDR3-1600 Speicher. Auch in dieser Disziplin kann man dem Rampage III Gene eine fantastische Leistung attestieren, denn auch hier reichen Standardspannungen für den Betrieb mit fixen Latenzen spielend aus.


Praxistests - Spannungsstabilität
Man kennt es zur Genüge: Nur selten entsprechen im BIOS/Betriebssystem angezeigte Spannungen der Realität und weichen teils deutlich von den eingestellten Soll-Werten ab. Wir wollen einen Blick auf die Genauigkeit und Stabilität der Spannungen des Rampage III Gene werfen.

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Sehr positiv ist primär anzumerken, dass die über die Tools ausgelesenen Spannungen praktisch aufs Millivolt genau den real anliegenden Spannungen entsprechen - Hervorragende Arbeit im Hause ASUS. Weiteres Lob verdient die Load-Line-Calibration für die CPU, die im Idle und unter Last eine nahezu konstante Prozessor-Spannung hält. Negativ fällt vor allem die VTT-Spannung (QPI-Dram-Voltage) auf: Diese weicht extrem vom eingestellten Wert ab und bricht zudem unter Last noch minimal ein. 0,05 Volt Abweichung vom Soll-Wert sind absolut grenzwertig. Leider hilft auch der Jumper für die Loadline-Calibration nur bedingt: er lässt das Problem ins andere Extrem umschlagen und verschlimmert die Situation mit bis zu 0,085 Volt mehr Spannung als eingestellt noch.
Praxistests - Benchmarks
Wie es um die Leistungsfähigkeit des Testkandidaten bestellt ist, soll dieser Abschnitt kurz beleuchten. Soviel sei gesagt: Ausreißer gab es keine und die Leistung ist X58-typisch solide.

In vier Benchmarks müssen sich die BIOS-Defaults und ein OC-Setting (4,0 GHz, DDR3-1600 CL6-7-6) beweisen.

SuperPi 1M

BIOS Defaults | OC-Settings
14,524 s|10,171 s
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SuperPi 32M

BIOS Defaults | OC-Settings
13m 14,447 s|9 m 13,052 s
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Cinebench R10 x64

BIOS Defaults | OC-Settings
4090 / 16163|5802 / 22764
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3D Mark 06

BIOS Defaults | OC-Settings
18678|24811
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AW: [Extreme-Review] Asus Rampage III Gene im Test

Features in der Praxis - ROG-Connect
Das beiliegende USB Kabel in den Port einstecken, ROG-Connect-Button aktivieren und an einen zweiten PC anschließen. Auf diesem muss die TweakIt-Softwaresuite laufen und schon ist in Echtzeit die Steuerung und Überwachung (Telemetrie!) des Rampage III Gene möglich. Schnell findet man Freude an der Software, schließlich lassen sich hier auch während eines Benchmarks sämtliche Settings on the fly ändern oder der Spannungs-/Temperaturverlauf kontrollieren. Allerdings eignet sich das Feature eher für den Profi-Übertakter, der in einem Benchmark-Lauf mit exotischen Kühlmitteln wie etwa flüssigem Stickstoff das letzte Quäntchen aus dem Bord herausholen will und verkommt daher etwas zum "nice-to-have", da sich der alltägliche Nutzen in Grenzen hält. Im Test funktionierte ROG-Connect vollkommen fehlerfrei und ermöglichte eine einfache und sehr ausführliche Überwachung und Steuerung des Mainboards.


Features in der Praxis - Go-Button
Auch der Go-Button, der sich am unteren Rand des Boards findet, richtet sich an den versierten Übertakter. Im Bios lässt sich in einem eigenen Menü ein individuelles Profil erstellen, welches anschließend jederzeit über den kleinen Go-Button geladen werden kann.

Dieser Trick funktioniert allerdings nur, wenn der Go-Button auch erreichbar ist - das heißt im offenen Betrieb. Wer das Board dagegen in ein Gehäuse verfrachtet, muss auf eine Softwarelösung ausweichen. Mittels ROG-Connect oder dem TurboV-Tool lassen sich ebenfalls Profile abspeichern und laden.
Fazit
Dank USB 3.0 und SATA3 befindet sich das Rampage III Gene die Ausstattung betreffenden auf dem neusten Stand. Mehr noch, auch ROG-Connect findet sich von nun an mit an Board, auch wenn dieses Feature eher dem eingefleischten Extrem-Übertakter einen wirklichen Nutzen liefert. Trotz der kleinen Baugröße vermisst man bei Anschlusskonnektivität und Funktionsumfang nichts. Selbst Crossfire- und SLI-Konfiguration sind mit voller Anbindung möglich.

Beim Overclocking weiß das Board zu gefallen und zeichnet sich durch hohe Taktraten kombiniert mit wenig Spannung aus. Lediglich im Grenzbereich könnte es noch ein Ticken besser sein, aber keine Frage: Die Ausrichtung des kleinen Boards zielt sowieso auf eine andere Benutzergruppe als die Extrem-Übertakter ab: Für den Enthusiasten ist das OC-Potential dabei mehr als ausreichend. Das Layout und die Board-Kühlung sind zudem sauber umgesetzt. Hier vermisst man allerdings das beliebte und viel genutzte Fusion-Block-Kühlsystem früherer Rampage-Boards.

Bleibt nur noch der Preis, der mit gegenwärtig rund 210 Euro zu Buche schlägt. Keine Frage ein stolzer Wert, der den Enthusiasten allerdings nicht vom Kauf abhalten soll, denn das Rampage III Gene ist den hohen Preis definitiv wert.

PRO:
+ Layout & K
ühlung
+ Leistung
+ State-of-the-Art
+ gute Übertaktbarkeit (
sehr gutes Bios)
+ geringe Baugröße
+ SLI/Crossfire

CONTRA:
- kein Fusion-Block-Kühlsystem mehr
 
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