Organspende - Neuer Gesetzentwurf von Jens Spahn und Prof. Karl Lauterbach

RyzA

PCGH-Community-Veteran(in)
Moin!


Jens Spahn und Karl Lauterbach haben einen neuen Gesetzentwurf zur Organspende ausgearbeitet und vorgelegt. Dieser sieht vor:


  • Alle Personen ab 18 Jahren sollen ausführlich informiert und als Spender registriert werden, es sei denn, sie widersprechen. Der Widerspruch soll in einem bundesweiten Register dokumentiert werden. Den Eintrag können die Betroffenen jederzeit selbst erstellen, bearbeiten und auch löschen.
  • Auch Organspender sollen in dem Register vermerkt werden.
  • Im Zweifel sollen Angehörige über eine Organspende entscheiden können, wenn sie glaubhaft machen können, dass der Betroffene kein Spender sein wollte.

Quelle: Organspende: Diskussion um Gesetzentwurf von Jens Spahn und Karl Lauterbach - SPIEGEL ONLINE

Die Grünen sind gegen eine Verpflichtung. Aber für eine umfassende Aufklärung.

Ich habe gestern die "Hart aber fair" Sendung zum Thema gesehen und es war eine interessante Diskussion.

"Hart aber fair" zu Organspende mit Jens Spahn: "Das ist ein Eingriff in die Freiheit" - SPIEGEL ONLINE

Angeblich sind 80% der Bundesbürger potentiell zu einer Organspende bereit, haben sich aber mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt.
Dann wären es wahrscheinlich deutlich weniger.
Ich finde auch es sollte freiwillig bleiben. Stattdessen sollte die Bundesregierung mehr darüber informieren. Und regelmäßig Kampagnen starten.

Selber weiß ich noch nicht ob ich Organe spenden würde. Blut - und Knochenmark würde ich gerne spenden, da ich aber selber chronisch krank bin und verschiedene Medikamente nehmen muß, geht das leider nicht.

Das ist ein schwieriges Thema. Dennoch möchte ich mal fragen wie eure Meinung dazu ist?:)
 
Automatisch einer sein ist Käse. Sollen sie halt regelmäßig fragen, wir geben für viel mehr Käse Geld aus. Ich Spende seit Jahren Blut und bin auch bei der DKMS registriert. Finde dass das Einsatz genug ist. Klar würde ich im Fall der Fälle selber gerne ein Spenderorgan bekommen, aber dafür könnte es ja Priolisten geben. Nach Alter, Erkrankung und eben ob er Spender ist oder nicht. Würde ich als fair ansehen.
 
Die Entscheidung bleibt ja frei. Mit dem Opt-Out Prinzip will man nur provozieren dass die Leute aktiv darüber nachdenken. Ich finde das vollkommen legitim.
Ich sehe die Problematik eher darin dass , sollte ich verunglücken, ich vermutlich im (EU-)Ausland zum Spender würde (Ski-Fahren und Tauchen). Da hilft dann ein rein deutsches Register wenig.
 
Die Entscheidung bleibt ja frei. Mit dem Opt-Out Prinzip will man nur provozieren dass die Leute aktiv darüber nachdenken. Ich finde das vollkommen legitim.

Ich bin kein Fan davon, dass man in Programme erst mal pauschal aufgenommen wird und nur wenn man selbst Hand anlegt, dass man sich austragen lassen kann.

Das erinnert mich wieder so an die GEZ, es müssen erst mal pauschal ALLE zahlen, nur wer meckert und sagt ich wohne mit xyz zusammen in einem Haushalt, der wird dann befreit.

Finde ich nicht gut, den Weg der Grünen gefällt mir da deutlich mehr, informieren informieren informieren.

Ich selbst spende Blut und da ich wieder aktiv Motorrad fahre werde ich mich bzgl. Organspende jetzt auch mal informieren.
Sollte mal was passieren wäre es ja dämlich, wenn wegen fehlendem Ausweis die Organe nicht verwendet werden dürften.
Und nein.....ich gehe nicht davon aus, dass ich beim Biken sterbe.
Es kann aber halt einfach mal jedem passieren und Motorradfahren erhöht das Risiko.
 
Automatisch Organspender ist doch eine gute Sache, warum man sich so dagegen streubt verstehe ich nicht.

Verstehe eher nicht, warum ich mich in einen Zwang drängen lassen sollte. Es gibt Ethik, Moral, Religion und und und, die durchaus dagegen sprechen, je nach Gesichtspunkt. Aber es ist eher ein leidiges Thema darüber zu diskutieren. Wenn es ganz einfach geht das ich online die Sache abwählen darf, dann vielleicht. Wenn das mit Schriftkram und riesigen Katalog an Fragen verbunden ist, dann nur eine Einwilligung.
 
Die Entscheidung bleibt ja frei. Mit dem Opt-Out Prinzip will man nur provozieren dass die Leute aktiv darüber nachdenken. Ich finde das vollkommen legitim.
Die gehen aber dann davon aus, dass jeder der 18 Jahre alt (und gesund ist), automatisch zustimmt. Was ja nicht der Fall ist.
Die Menschen können auch durch Infos und Werbekampagnen darüber zum nachdenken gebracht werden.
 
Das ist das Allerletzte, das ist eine Bevormundung die seines Gleichen sucht.
Und wird dann jedes Mal in das Register gesehen oder haben die Ärzte dann bereits einem „Hirntoten“ die Organe entnommen und dann heißt es „ups“, würde mich keine Spur wundern wenn es so enden würde.
 
Das ist das Allerletzte, das ist eine Bevormundung die seines Gleichen sucht.
Nein, die sucht nicht seinesgleichen, sondern ist etwas, was in vielen Ländern rund um Deutschland schon Standard ist:
Gesetzliche Regelungen in Europa | www.organspende-info.de
Hat die verstorbene Person einer Organspende zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen, zum Beispiel in einem Widerspruchsregister, können Organe zur Transplantation entnommen werden. Die Widerspruchslösung gilt in Bulgarien, Frankreich, Irland, Italien, Lettland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, der Türkei, Ungarn und Zypern.

In einigen Ländern haben die Angehörigen das Recht einer Organentnahme bei der verstorbenen Person zu widersprechen, sollte keine Entscheidung der verstorbenen Person vorliegen. Die Widerspruchsregelung mit Einspruchsrecht der Angehörigen gilt in Belgien, Estland, Finnland, Litauen und Norwegen.


Spanien, Italien, OEsterreich: Im Urlaub unfreiwillig Organspender?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also die Widerspruchsregelung mit Einspruchsrecht für Angehörige ist auch das mindeste was man erwarten kann.:)
 
Das ist das Allerletzte, das ist eine Bevormundung die seines Gleichen sucht.
Und wird dann jedes Mal in das Register gesehen oder haben die Ärzte dann bereits einem „Hirntoten“ die Organe entnommen und dann heißt es „ups“, würde mich keine Spur wundern wenn es so enden würde.

Klar sind die Optionen in Sachen Missbrauch in Deutschland eher gering, jedoch ganz ausschließen kann man das nicht. Opt-Out ist für mich auch keine Option. Mit 18 will man sich mit so einem "Käse" auch gar nicht beschäftigen. Muss man auch nicht unbedingt. Man kann ja zum 18. halt die Werbung bekommen. Das sollte dann damit auch genügen.
 
Welche Bevormundung? Ich bin schließlich tot wenn mir Organe entnommen werden. Über was sollte ich mich dann noch aufregen können?
Aber lieber Futter für die Würmer als das ich einem anderen Menschen das Leben retten kann.
 
Automatisch Organspender ist doch eine gute Sache, warum man sich so dagegen streubt verstehe ich nicht.

Ich kapier es manchmal auch nicht ..... wenn man stirbt hat man ganz andere Sorgen als ein völlig vollständiger Körper.

Meine Frau und Ich tragen schon seit Jahren Organspende - Ausweise in der Tasche . Wenn meine Organe nach meinem Tod einem anderen Menschen ein neues Leben ermöglichen ist das doch ne gute Sache.


Gruß

Johnny05
 
Ihr diskutiert glaube ich an den Anderen Vorbei: Dass Organspende eine gute Sache ist empfinden hier alle so. "Nur" die Form der Entscheidung wird in Frage gestellt. Wobei mir auch dort noch das schlüssige Argument fehlt warum es kein Opt-Out sein darf.
Wenn es jemandem "egal" ist werden seine Organe halt genommen, wer ist denn in dem Fall geschädigt worden?
 
Wobei es da im Gegensatz zum Blut oder Knochenmark um die Spende nach dem Tod geht. Da braucht man das Zeug also selber nicht mehr.

Lebensspenden sind meist nur zwischen engen Verwandten vorgesehen.
 
Welche Bevormundung? Ich bin schließlich tot wenn mir Organe entnommen werden. Über was sollte ich mich dann noch aufregen können?
Aber lieber Futter für die Würmer als das ich einem anderen Menschen das Leben retten kann.

Es gab bereits Leute die man als Hirntod bezeichnet hat die danach wiederaufgewacht sind und demnach NICHT tot waren.
 
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