Autonomes Fahren mit einem Fliegenhirn

Pu244

Kokü-Junkie (m/w)
Irgendwann setzen sich selbstfahrende Autos durch und irgendwann danach wird das Fahren ohne Assistenzsysteme sowieso verboten, dann hat sich das alles erledigt.
 
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nein, sorry.
Habe mit den Jungs gelegentlich zu tun, das wir sich nicht so simpel als Flächenvorschrift umsetzen lassen, weil es da Probleme gibt, die man nicht so simpel lösen kann.
Dazu müsste das Auto in der Lage sein die Sensordaten genauso komplex auszuwerten wie ein menschliches Gehirn, das ist aber vorerst nicht zu erwarten, vor allem nicht in der Fläche.

Das es Städte geben wird, die dies einführen, ja, klar, aber nicht mitten in der Heide oder mitten in der Mark Brandenburg, ...
Gerade da haben die Fahrzeuge bei entsprechender Witterung ja Probleme.

das Thema müssten wir aber glaube im Auto-Thread diskutieren, nicht hier, den Netzteile sind da glaube kein Thema bei, oder? ;)
 
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Dazu müsste das Auto in der Lage sein die Sensordaten genauso komplex auszuwerten wie ein menschliches Gehirn, das ist aber vorerst nicht zu erwarten, vor allem nicht in der Fläche.

Ein Fliegenhirn würde völlig reichen und wäre dem Menschen sogar weit überlegen. Wenn man das ersteinmal hinbekommt, dann funktioniert es weltweit und wird sich recht schnell durchsetzen.

das Thema müssten wir aber glaube im Auto-Thread diskutieren, nicht hier, den Netzteile sind da glaube kein Thema bei, oder? ;)

Die Dinger brauchen auch Netzteile ;)

Außerdem sind die Ladegeräte, der großen Elektroautos auch nichts anderes als große Schaltnetzteile, mit 20 kW Leistung und 3 Phasen Wechselstrom.
 
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Ein Mal selbst was mit "KI" umsetzen und man merkt sehr schnell woran es scheitern wird. Und Nein: Die Rechenleistung ist noch das kleinere Problem.
 
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Ein Fliegenhirn würde völlig reichen und wäre dem Menschen sogar weit überlegen. Wenn man das ersteinmal hinbekommt, dann funktioniert es weltweit und wird sich recht schnell durchsetzen.

Der kognitive Apparat einer Fliege und deren Reaktionsmodi halte ich für ein denkbar schlechtes Beispiel für autonome Autos. Eine Fliege übersteuert gnadenlos, wenn sie einem Hindernis ausweicht, weil sie einerseits die Beschleunigungs-/Verzögerungswerte dafür hat und keinerlei Rücksicht auf die Unversehrtheit von Fahrzeuginsassen oder anderen Verkehrsteilnehmern nehmen muss. Eine Fliege verbringt auch schon mal zwei Drittel ihrer kurzen Lebenszeit damit, gegen Fensterscheiben zu eiern, was einerseits für das Vorankommen ziemlich unpraktisch ist, sie andererseits aber auch nur aufgrund ihrer günstigen Masse-/Beschleunigungs-Ratio unbeschadet übersteht.

Nein, ein Fliegenhirn hat nicht ansatzweise die Rechenleistung, die für autonomes Fahren erforderlich ist.

Außerdem hat eine Fliege kein Netzteil, ist hier also OT. :D
 
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Eine Fliege verbringt auch schon mal zwei Drittel ihrer kurzen Lebenszeit damit, gegen Fensterscheiben zu eiern, was einerseits für das Vorankommen ziemlich unpraktisch ist, sie andererseits aber auch nur aufgrund ihrer günstigen Masse-/Beschleunigungs-Ratio unbeschadet übersteht.

Wofür die Fliege wenig kann, da sie das Glas nicht als solches Wahrnimmt.

Stell mal eine saubere, 10cm dicke, entspiegelte, Scheibe Glas auf die Autobahn und schau was passiert, da helfen einem die erweiterten Fähigkeiten des Großhirns auch nicht weiter.
 
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Wofür die Fliege wenig kann, da sie das Glas nicht als solches Wahrnimmt.

Eben. Und genau das das disqualifiziert ihren kognitiven Apparat als Vorbild für autonomes Fahren.

Stell mal eine saubere, 10cm dicke, entspiegelte, Scheibe Glas auf die Autobahn und schau was passiert, da helfen einem die erweiterten Fähigkeiten des Großhirns auch nicht weiter.

Ich könnte jetzt auch damit anfangen, fantastische Situationen zu konstruieren, aber es genügt wohl der Hinweis, dass der menschliche Wahrnehmungs- und Verarbeitungsapparat in der Lage ist, 1.) reguläres Fensterglas dort zu erkennen und sogar zu erwarten, wo es im Regelfall vorhanden ist, also beispielsweise in einem Fensterrahmen, und 2.) bei Kollision mit einem unerwarteten Hindernis davon abzusehen, die Kollision zu wiederholen. Das müssen autonome Fahrzeuge ebenfalls leisten können, die Fliege mit ihren Fliegenhirn kann das jedenfalls nicht.

Autonome Systeme müssen generell bestenfalls das leisten können, was ein Mensch in der selben Situation leistet (abzüglich verlangsamter Reaktionen und etwaiger Panik). Wenn der Mensch das von dir konstruierte Hindernis nicht bemerkt, muss die Elektronik das auch nicht (Pluspunkte, wenn sie das aufgrund zusätzlicher Sensorik trotzdem schafft). Aber das, was ein Mensch bemerken und auf das er korrekt reagieren kann, muss die Elektronik gleichermaßen verarbeiten können.

Aber vielleicht sollten wir dafür einen separaten Thread im richtigen Unterforum aufmachen.
 
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Aber vielleicht sollten wir dafür einen separaten Thread im richtigen Unterforum aufmachen.

Wenn ihr das tut, link bitte, da möchte ich gerne mit lesen.
Leider bin ich da nicht der ausgewiesene Spezialist, bekomme leider nur gelegentlich was mit, aber die großen Probleme sind selbst bei mir gelandet, ohne das dabei Geheimnisse verraten werden mussten :)
 
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Ein Mal selbst was mit "KI" umsetzen und man merkt sehr schnell woran es scheitern wird. Und Nein: Die Rechenleistung ist noch das kleinere Problem.

Dürfte ein Wechselspiel sein: Unser Hirn ist extrem gut darin, wichtige von unwichtigen Informationen zu trennen und nur erstere mit gar-nicht-mal-so-hoher Rechenleistung zu bearbeiten. KIs bekommen das bis auf weiteres nicht hin und haben nur einen winzigen Teil der Rechenleistung nötig, die sie bräuchten, um alle Daten in Echtzeit vollumfänglich auszuwerten. Schon allein der Versuch, Autos nach relativ niedrig auflösenden 2D-Schwarz-Weiß-Bildern mit begrenztem Dynamikumfang steuern zu wollen, grenzt an Wahnsinn. Und selbst daraus können die Systeme allenfalls grobe Muster herauslesen.


Wofür die Fliege wenig kann, da sie das Glas nicht als solches Wahrnimmt.

Die Fliege ist offenkundig sogar unfähig das Glas wahrzunehmen, wenn sie zum zweiten Mal daneben knallt. Das hat nichts mit ihrem optischen System zu tun, sondern damit dass sie keine Orientierung hat, sondern blind groben Reizen folgt. Als leichtes, extrem robusten und zu unglaublichen Beschleunigungen fähiges Objekt ohne konkretes Ziel kann sie sich dieses reine Reiz-Reaktions-Schema leisten. Ein autonomes Auto kann das nicht - und es macht die Überfahrenen kein Bisschen lebendiger, dass das Auto "wenig dafür konnte, weil es Hindernisse nicht als solche wahrnimmt."
Wahrnehmen ist das mit Abstand größte Problem beim autonomen Fahren. In einer virtuellen Umgebung mit direkter Kenntnisse der Rohdaten, fahren Computer seit langem ziemlich perfekt. Da muss nichtmal in die hochkomplexe Grundlagenforschung gehen - schon die NPCs in Need for Speed Hot Pursuit sind, obwohl sie nur der Belustigung dienten und gar nicht den Anspruch eines sicheren Fahrverhaltens hatten, anno 98 (beinahe) so zuverlässig durch die Gegend gekurvt, wie das heutige ""autonome"" Autos machen.



Zur Eingangsthese, dass manuelles Fahren irgendwann verboten wird:
Sehe ich NIE kommen. Auch wenn einige Leute, die die Welt außerhalb ihres Stadtpanzers gar nicht mehr wahrnehmen, glauben dass so ein Verbot den Weg für automatisches fahren frei machen würde, werden autonome Fahrzeuge (insbesondere solche, die die Bezeichnung auch verdienen würden), so oder so gezwungen sein, mit nicht-autonomen, nicht-vernetzten Objekten im Verkehr umgehen zu können. Also wird es umgekehrt aus verkehrspolitischer Sicht nie einen Grund geben, manuelles Fahren zu verbieten, aber es wird noch sehr lange Übergangsbereiche und immer Spezialfälle geben, in denen es nötig ist. 0 Vorteile gegenüber 2 (und seien sie noch so spezifisch) Nachteile = Kein Handlungsbedarf.
Was vielleicht irgendwann kommen wird: Das quasi niemand mehr manuell fährt, weil es keiner will respektive so wenige, dass niemand mehr (bezahlbare) Fahrzeuge dafür verkauft. Von einer Anpassung der Versicherungstarife ganz zu schweigen. Das ist aber noch sehr, sehr, sehr ferne Zukunft. Wenn ich die ersten Versuche von Mercedes Ende der 90er mit selbstständigen Fahren auf normalen Straßen mit dem bis heute erreichten vergleiche, dann würde ich sagen wir haben ca. 10% der Strecke zum vollautonomen Fahrzeug in zwei Jahrzehnten geschafft. Und gegenüber dem Sprung von den markierten Magnet-Leit- und Abstands-Haltesystemen der 80er zum selbstständigen Lenken kann man auch nicht von einer sich beschleunigenden Entwicklung sprechen, im Gegenteil.
 
AW: Allgemeiner Diskussionsthread zu Netzteilen

Nein, ein Fliegenhirn hat nicht ansatzweise die Rechenleistung, die für autonomes Fahren erforderlich ist.
Das Gedächtnis einer Fliege soll auch nur 1 Sekunde oder so reichen. Dann vergisst sie wieder alles!:ugly:

Merkt man auch schön daran, dass wenn man sie verscheucht immer wieder kommen und keine Ahnung von der tatsächlichen Gefahr haben.:lol:
 
AW: Allgemeiner Diskussionsthread zu Netzteilen

Das Gedächtnis einer Fliege soll auch nur 1 Sekunde oder so reichen. Dann vergisst sie wieder alles!:ugly:

Merkt man auch schön daran, dass wenn man sie verscheucht immer wieder kommen und keine Ahnung von der tatsächlichen Gefahr haben.:lol:

Das Problem dürfte eher sein, dass sie kein räumliches Bild der Gefahr hat. Sie hat einfach nur eine schnelle Bewegung auf sich zu registriert und die Flucht ergriffen. Am Ende der Flucht schaltet sie zurück auf Nahrungssuche o.ä. und wenn diese Suche sie einmal in deine Nähe geführt hat, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie das auch ein zweites Mal machen, denn meist hält sich der Mensch ja in Gegenden auf, in denen Fliegen anlockende Substanzen sehr konzentriert vorliegen.
 
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Am Ende der Flucht schaltet sie zurück auf Nahrungssuche o.ä. und wenn diese Suche sie einmal in deine Nähe geführt hat, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie das auch ein zweites Mal machen, denn meist hält sich der Mensch ja in Gegenden auf, in denen Fliegen anlockende Substanzen sehr konzentriert vorliegen.
Ja dann läßt wohl das Gedächtnis wieder nach und sie nimmt Geruchsmolekühle wahr welche dann für sie "interessanter" sind.

Dennoch finde ich beachtlich das so ein kleines Hirn die Flugkoordination so hinbekommt. Und scheinbar autonom "handelt".
 
Desto mehr ihr über Fliegen diskutiert, desto mehr erinnert mich das an meinen Roomba. Aber DAS Verhalten will ich definitiv nicht von meinem Auto sehen.

2D SW Bilder verarbeiten und die dazugehörigen Reaktionen lernen sehe ich an sich als kein großes Problem, das kann ein CNN durchaus ansehnlich. Aber daraus eine unerwartete Situation extrapolieren? Das wird schon schwerer. Und als Verkäufer des CNN nachweisen dass es "immer" auch nur mit nicht all zu fatalen Fehlern reagieren wird nahezu unmöglich.
 
Ein wenig untergegangen ist der Aspekt des vorausschauenden Fahrens: Ein menschlicher Fahrer ist in der Regel (Leichtsinn, Ablenkungen, Müdigkeit und Unfug mal außen vor) in der Lage, bestimmte potentielle Gefahren im Voraus zu erkennen: Abschüssige Straße, Nässe, Volksfest in der Nähe, Schulschluss oder Vollmond bedeuten erhöhte Vorsicht, Fahrverhalten anpassen!

Das kann eine Fliege gar nicht und die meisten jetzigen autonomen Fahrsysteme ebenfalls nicht. Sie erkennen potentielle Gefahren nur, wenn auf diese mittels Verkehrszeichen hingewiesen wird (z.B. abschüssige Straßen) oder sie sich sensorisch erfassen oder über Infodienste übermitteln lassen (z.B. Nässe oder Glätte) oder im Kartenmaterial als sensible Gebiete gekennzeichnet sind (z.B. Schulen oder Wildwechsel). Aber daran, aus augenblicklichen Eindrücken, abrufbaren Informationen und persönlichen Erfahrungen operativ eine Risikoeinschätzung vorzunehmen, daran scheitern KI bzw. VI derzeit noch.

Anders gesagt: Autonome Fahrsysteme können beispielsweise nicht unterscheiden, dass ein unidentifizierbares Geflatter auf herbstlicher Landstraße höchstwahrscheinlich nur aufgewirbelte Blätter sind, aber ein unidentifizierbares Geflatter bei frühlingshaften Temperaturen in der Innenstadt wohl eher ein Kind, dass mit offener, wehender Jacke über die Straße wetzt. Das wäre aber nötig, um weder einmal zu viel noch einmal zu wenig zu bremsen.
 
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