Gute Arbeit, faire Preise! Was ist Arbeit wert?

LastManStanding

PCGH-Community-Veteran(in)
Ich mache mir des Öfteren viele Gedanken darüber "wie" fair viele Tätigkeiten überhaupt wirklich bezahlt, beziehungsweise das Resultat daraus überhaupt wertgeschätzt wird/werden.
Es betrifft leider viel zu viele Tätigkeitsfelder. Den meisten fällt natürlich Tendenziell ohne nachdenken ehr das geläufigste wie Reinigungskräfte aller Art, Friseure etc pp, ein.
Ein Aktuelles Beispiel womit ich mich zurzeit beschäftige -- Klar-- die sogenannte "Dürre" obwohl auch ein zurzeit ausgetrocknetes Feld selbst mit tiefen Schwundrissen noch weit weg einsolcher ist.

Die Landwirte: Es sind Unternehmer im allgemeinen Sinne, also warum kann man als Bauer nicht einfach 50.000€ zugewinn im guten Jahr, statt es in nicht benötigte Ausgaben wie "Wachstum" des Unternehmens zu stecken, lieber für eventuelle Dürren(!?) aufheben. Manch einer der heute klagt hätte es sicher gekonnt...aber Landwirte sind nicht etwa reiche Hansel mit Latzhose, Kariertem, Hemd und Gelben Gummistiefel. Wie in jedem Umfangreichen Unternehmen, gibt es große Ausgaben und Risiken andererseits kann der Landwirt seine Preise praktisch kaum bis, gar nicht selber steuern, was ihn zu einer armen "Sau^^" macht.

Jetzt wollen viele Landwirte Geld vom Staat das finde ich persönlich dennoch nicht Richtig. Was wirklich geändert werden müsste wären die Preise für Nahrung. Und weil Landwirte und Handelsketten die Preise in den Letzten Jahrzenten derart zerstört haben ist jetzt der Staat gefragt.--Statt die selbst erschaffenen Fehler der Wirtschaft zu unterstützen mit zusätzlichen Zahlungen, sollte besser ein Umbruch stattfinden. Nicht zuletzt ist der Verbraucher gefragt. Wenn man sich überlegt wie wenig wir von unseren Einkommen für Nahrung ausgeben und trotzdem immer billiger billiger billiger kaufen wollen und uns über Wucherpreise von 1 Kilo Rind für 5-10€ beschweren da fällt mir nix mehr ein. Ich bin Durschnittsverdiener. Ich würde aus vielerlei Gründen gerne auch heute schon 2€ für den Liter Milch zahlen. Die Qualität steigt eh mit dem Preis.

Auch in anderen Branchen: Straßenbau/Wege/Brückenbau/Versorgungsleitungen, und so weiter und so fort..
Erst wenn die Leute ihre Schei"z"e selber mit Eimern aus dem Haus tragen müssen, wissen sie vielleicht auch wie wichtig z.B. Kanalbau ist, stattdessen gibt es Petitionen, Beschimpfungen, Drohungen und sogar Angriffe auf streikende- weil es keine Tarif Erhöhung geben dürfe am Bau allgemein.:daumen2:
trauriger weise funktioniert soetwas in Nicht handwerklichen berufen um einiges besser. Obwohl diese nur Wirtschaftliche nicht aber Grundbedürfnisse erfüllen.

Viele Menschen Wissen das was sie WIRKLICH Brauchen, und was sie haben einfach nicht zu schätzen. Und die Freie Marktwirtschaft erledigt den Rest...

Mal so ein Ausschnitt Meiner Gedanken
 
Puh das ist ein sehr komplexes Thema. Aber generell bestimmt der Markt ja was "deine" Arbeit wert ist. Allerdings gelten die Marktgesetze auch wieder oft genug nicht, beispielsweise wenn man sich den Pflegesektor anschaut herrscht dort ein eklatanter Mangel, aber irgendwie wollen die Gehälter trotzdem nicht steigen. Da werden lieber vorhandene Kräfte doppelt Belastet mit zig Wochenendschichten hintereinander und die Stellen eben offen gelassen.

Generell haben wir auch das Problem das viele Dienstleistungstätigkeiten, vor allem die Arbeit mit und für Menschen, im Vergleich sehr gering bezahlt wird. Während ein VW Arbeiter der am Fließband eine doch eher simple Tätigkeit verrichtet mit 14 Monatsgehältern und einem sehr guten Basisgehalt entlohnt wird. Liegt halt oft genug auch an der Lobby eines Berufes. Viele schlechter bezahlte Berufe haben eben keine (starke) Gewerkschaft.

Auch ein Problem ist das unbefristete Verträge immer seltener werden und generell die Planbarkeit deines Lebens nicht mehr so gegeben ist. Auch kannste als junger Mensch quasi vergessen hier Wohneigentum zu kaufen, in Westdeutschland auch nur 30km im Umland von Großstädten quasi nicht erschwinglich. Mieten sollten ja mal nur 1/3 deines Lohnes ausmachen, bei vielen Menschen sind wir mittlerweile aber bei 50% angekommen. Da fehlt das Geld für Anderes.

Meiner Meinung sollte folgendes passieren:
- Streichung von Subventionen, beispielsweise in der Landwirtschaft. Sollen die Leute eben für Essen normale Preise zahlen, statt Dumpingpreise die aus Steuergeldern resultieren
- Mindestlohnt mindestens 12€ pro Stunde. Kein Mensch sollte für einen Lohn Vollzeit arbeiten müssen, bei dem man zum Leben dann noch beim Hartz-Amt zusätzlich aufstocken muss. Vergangenheit zeigt ja auch das der Mindestlohn eben zu keinem Stellenverlust führt
- Dienstleistungstätigkeiten müssen mehr gewürdigt werden, auch mit deutlich mehr Lohn
- Umverteilung und Besteuerung von Großunternehmen endlich ernst nehmen. Unternehmen die hier am Markt sind sollen auch hier steuern zahlen und diese Erbdynastien die immer noch mehr Geld ohne Eigenleistung horten müssen bekämpft werden. Geld aus eigener Arbeit muss wieder relevant werden und geringer besteuert sein. Während geerbtes Kapital, für das keine eigene Leistung erbracht wurde, sehr viel stärker besteuert werden soll
 
Ich muss sagen, bis auf die Tatsache, dass ich Sohn eines Landwirts bin, hab ich mit Landwirtschaft nichts am Hut :D

Stimme dir aber in einigen Punkten zu: ich würde auch 2€ für meinen Liter Milch bezahlen, wenn ich wüsste, dass das Geld beim Milchbauern ankommt. Natürlich soll eine Molkerei und die Spedition, die das ausliefert sowie der Supermarkt auch was verdienen, aber letztendlich muss der Landwirt/Milchbauer am meisten bekommen. Gleiches gilt fürs Fleisch.
Ähnlich sehe ich das bei Klamotten. Ich wäre durchaus bereit 100€ (oder mehr) für ne Jeans zu bezahlen, wenn ich wüsste, dass die richtigen Leute was davon hätten. Aber ob ich nun bei Levi´s, C&A oder Aldi kaufe, wird leider kaum einen Unterschied machen.

Auch in anderen Branchen: Straßenbau/Wege/Brückenbau/Versorgungsleitungen, und so weiter und so fort...
Das würde ich noch erweitern...gilt mMn für so ziemlich jeden handwerklichen Beruf.
 
Das sind viele Punkte auf einmal...

Was deine Arbeit wert ist bestimmt hier im Wesentlichen der Markt. Blöderweise gibt es extrem viele Einflussnahmen auf diesen (politischer sowie gesellschaftlicher Art) die dazu führen, dass einerseits wirklich wichtige Berufe wie die erwähnten Pfleger stark unterbezahlt sind, andere Bullshit-Jobs die keiner braucht wie Wertpapieranalysten dagegen Kohle einfahren ohne Ende.

Die Subvention von Milchbauern und wenn sie kommt die "Dürrehilfe" sind auch solche Eingriffe. Würde man das alles sein lassen würde der Markt es regeln. Ja, dann würden auch mal Betriebe den Bach runter gehen und Banken sterben wenn sie nicht gerettet werden. Bauern ohne Rücklagen gehen in schlechten Jahren insolvent. ABER: Diejenigen die besser gewirtschaftet haben überleben und stehen danach stärker da. Das ist der ganze Sinn hinter dem Prinzip der Marktwirtschaft. Das alles wird nur durch zigtausende Regelungen so hart behindert dass es vielerorts nicht mehr funktioniert - da die Politik große Angst davor hat was passieren würde wenn die Leute wüssten was los ist. Man stelle sich vor man hätte die Banken nicht gerettet die sich selbst in den Ruin gewirtschaftet haben. Und alle Geldverpflichtungen, Wertpapiere, Rentenpapiere usw. was hier gehalten wurde wäre wertlos geworden und die Kunden entsprechend "enteignet". Das wäre der korrekte Weg gewesen (im Kleingedruckten der Bank-AGBs steht ein entsprechender Risikohinweis immer drin, jemand der bei einem Institut Geld anlegt oder Versicherungen abschließt muss wissen dass die Möglichkeit des Totalverlustes da ist! Einem Bauer muss man auch zutrauen dass er erahnen kann, dass das Wetter mal besser und mal schlechter werden könnte), hätte aber den wilden Mob so aufgescheucht dass man Wählerstimmen verliert. Das geht natürlich nicht. Dann lieber ganze gesellschaftlichen Systeme korrigieren wollen was zwangsläufig ins Chaos führt (die Situation wird wie wir alle sehen ja nicht besser...). Denn wenn am Ende alle drunter leiden (und das wird kommen) hats wieder keiner kommen sehen.
 
Die Landwirte: Es sind Unternehmer im allgemeinen Sinne, also warum kann man als Bauer nicht einfach 50.000€ zugewinn im guten Jahr, statt es in nicht benötigte Ausgaben wie "Wachstum" des Unternehmens zu stecken, lieber für eventuelle Dürren(!?) aufheben. Manch einer der heute klagt hätte es sicher gekonnt...aber Landwirte sind nicht etwa reiche Hansel mit Latzhose, Kariertem, Hemd und Gelben Gummistiefel. Wie in jedem Umfangreichen Unternehmen, gibt es große Ausgaben und Risiken andererseits kann der Landwirt seine Preise praktisch kaum bis, gar nicht selber steuern, was ihn zu einer armen "Sau^^" macht.


Wenn denn endlich mal Glaskugeln frei erhältlich sind, dann können wir Landwirte uns auch auf die nächsten Jahre einstellen.


Jetzt wollen viele Landwirte Geld vom Staat das finde ich persönlich dennoch nicht Richtig. Was wirklich geändert werden müsste wären die Preise für Nahrung. Und weil Landwirte und Handelsketten die Preise in den Letzten Jahrzenten derart zerstört haben ist jetzt der Staat gefragt.--Statt die selbst erschaffenen Fehler der Wirtschaft zu unterstützen mit zusätzlichen Zahlungen, sollte besser ein Umbruch stattfinden. Nicht zuletzt ist der Verbraucher gefragt. Wenn man sich überlegt wie wenig wir von unseren Einkommen für Nahrung ausgeben und trotzdem immer billiger billiger billiger kaufen wollen und uns über Wucherpreise von 1 Kilo Rind für 5-10€ beschweren da fällt mir nix mehr ein. Ich bin Durschnittsverdiener. Ich würde aus vielerlei Gründen gerne auch heute schon 2€ für den Liter Milch zahlen. Die Qualität steigt eh mit dem Preis.

Wir Landwirte wollen mit Sicherheit kein "Geld vom Staat", alle solche Zahlungen sind Ausgleichszahlungen - der Staat zahlt quasi dem Verbraucher/Kunden einen gewissen Teil für die Lebensmittel zu, wenn man so will, nur fließen die Zahlungen an den Landwirt/Produzenten um seine Kosten decken zu können.

Der Verbraucher spuckt in den sozialen Netzwerke bequem von der Couch aus am Laptop gerne große Töne gegen die Landwirte, aber kauft am Folgetag wieder Hackfleisch von Netto im Angebot.

Die Subvention von Milchbauern und wenn sie kommt die "Dürrehilfe" sind auch solche Eingriffe.

Jeder LoF-Betrieb bekommt Ausgleichszahlungen, und das hat gar nichts mit Milchvieh zutun, selbst der kleinste Betrieb in den abgelegensten bayrischen Gegenden bekommt seine Prämien.
 
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Die Landwirte: Es sind Unternehmer im allgemeinen Sinne, also warum kann man als Bauer nicht einfach 50.000€ zugewinn im guten Jahr, statt es in nicht benötigte Ausgaben wie "Wachstum" des Unternehmens zu stecken, lieber für eventuelle Dürren(!?) aufheben.

Nur muss man dafür überhaupt erst mal 50.000€ Gewinn haben. Das ist bei kleinen Höfen unmöglich.
Dort sind auch die Preise für Landmaschinen, wie einen kleinen! Traktor ein Problem, wo man schon bei 50000€ liegt.

Wir sind zwar als Obstbauern nicht so sehr von der Trockenheit betroffen, wie die Ackerbauern, haben aber mittlerweile auch Verluste. Zum Beispiel sind in den letzten zwei Wochen von mehreren Apfelbäume die vollhängenden Äste abgebrochen. Bei einem Baum, der als erstes betroffen war, sind mittlerweile trotz Abstützung 4 von 5 Ästen an der Kronenwurzel abgebrochen. Die ganzen grünen Äpfel reifen nicht mehr weiter, sondern verfaulen und lassen sich höchstens noch als Tierfutter verwenden. Das sind dann auch mehrere Tausend Euro Schaden.

Beim Heu haben wir Glück, das der 1. Schnitt genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgte und dadurch die Wiesen sich wieder erholt haben. Für einen 2. Schnitt wird es aber wohl trotzdem nicht reichen. Für die beiden Pferde müssen wir schon jetzt mehr als üblich an Heu zufüttern.
Allerdings gibt es mittlerweile die generelle Genehmigung, Heu das nicht Bio ist zuzukaufen. Das Problem ist nur, das eben in der Region alle betroffen sind, man müsste das Heu also irgendwo aus Süddeutschland besorgen, wofür man allein für den Transport 2000€ bezahlt. Dazu haben sich die Preise für das Hau mittlerweile verdoppelt.

- Mindestlohn mindestens 12€ pro Stunde.

Wobei sich nicht mal die 10€ die die Linke fordert bisher durchsetzen konnte.
Selbst im ÖD, wo der Staat direkt Einfluss hat sieht es da schlecht aus. Der Stundenlohn, für studentische Hilfkräfte liegt bei uns bei 9,05€ also ab 2019 unter dem Mindestlohn von 9,19€.

ich würde auch 2€ für meinen Liter Milch bezahlen, wenn ich wüsste, dass das Geld beim Milchbauern ankommt.

Bei Bio-Milch ist die Quote für Bauern höher. Dazu gibt es sicher auch in deiner Umgebung einen Biohof, der frische Milch im Direktvertrieb anbietet.
 
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Der Verbraucher spuckt in den sozialen Netzwerke bequem von der Couch aus am Laptop gerne große Töne gegen die Landwirte, aber kauft am Folgetag wieder Hackfleisch von Netto im Angebot.

Und warum macht er das? Weil ers kann. Da alles schön subventioniert wird und überall so eingegriffen wird dass es überhaupt möglich ist, ein Kilo Hack für gefühlte einsfuffzich im Regal zu haben. Gäbe es die ganzen Eingriffe, Subventionen von mir aus auch "Ausgleichszahlungen" oder wie mans auch sonst nennen will nicht, könnte man wohl nicht profitabel derart billig Fleisch verkaufen. Aber die Fleischhersteller könnten auf einmal von ihrer Arbeit wieder gut leben. Einziger "Nachteil" dabei wäre, dass sich manch einer dann überlegen müsste ob er wirklich jeden Tag Fleisch essen muss.
 
Die EU will bei den Landwirschaftssubventionen ja umsteuern. Dort wäre also sinnvoll die Förderung mehr auf Nachhaltigkeit, wie z.B. Feldhecken gegen Bodenerosion. Diese bremsen sowohl den Wind, als auch schützen sie bei Starkregen und damit vor Schlammlawinen.
 
Vielleicht sollte man sich aber auch einfach mal Gedanken machen, warum denn Butter und Milch so billig sind...:schief:

Solange die Discounter und Supermärkte landwirtschaftliche Erzeugnisse (egal ob vom Tier oder Tier selber) dermaßen verramschen, wer will da eine Art faire Bezahlung für Landwirte erwarten?
 
Puh das ist ein sehr komplexes Thema. Aber generell bestimmt der Markt ja was "deine" Arbeit wert ist. Allerdings gelten die Marktgesetze auch wieder oft genug nicht, beispielsweise wenn man sich den Pflegesektor anschaut herrscht dort ein eklatanter Mangel, aber irgendwie wollen die Gehälter trotzdem nicht steigen. Da werden lieber vorhandene Kräfte doppelt Belastet mit zig Wochenendschichten hintereinander und die Stellen eben offen gelassen.

Generell haben wir auch das Problem das viele Dienstleistungstätigkeiten, vor allem die Arbeit mit und für Menschen, im Vergleich sehr gering bezahlt wird. Während ein VW Arbeiter der am Fließband eine doch eher simple Tätigkeit verrichtet mit 14 Monatsgehältern und einem sehr guten Basisgehalt entlohnt wird. Liegt halt oft genug auch an der Lobby eines Berufes. Viele schlechter bezahlte Berufe haben eben keine (starke) Gewerkschaft.

Auch ein Problem ist das unbefristete Verträge immer seltener werden und generell die Planbarkeit deines Lebens nicht mehr so gegeben ist. Auch kannste als junger Mensch quasi vergessen hier Wohneigentum zu kaufen, in Westdeutschland auch nur 30km im Umland von Großstädten quasi nicht erschwinglich. Mieten sollten ja mal nur 1/3 deines Lohnes ausmachen, bei vielen Menschen sind wir mittlerweile aber bei 50% angekommen. Da fehlt das Geld für Anderes.

Natürlich hat der Markt diese Situation in der Hand, und bestimmt in etwa was meine Arbeit kosten soll. Andersherum bestimmt der Arbeitnehmer den Wert der übriegen von ihm genutzen Branchen also die Marktwirtschaft. Ein Unternehmer/ ein Konzern kann nur das Verlangen...nur den Mindest- Höchstpreis ansetzen, den die Leute bereit sind zu zahlen , ob gleich Unternehmen natürlich den Höchsten Preis versuchen anzusetzen der den Maximalsten Gewinn abwirft, aber natürlich unterhalb der Konkurenz liegt um Wettbewerbsfähig zu bleiben. Und so endsteht eine Spirale, wie man sie in vielen Branchen und Bereichen wieder findet.. Es liegt also natürlich ein großes Stückweit an uns selbst.

Genau deswegen brauchen wir ein Umdenken, weil sich im großen und Ganzen aber jeder Selbst der nächste ist, wird eine Bürgerbewegung ein Wunschtraum bleiben und genau da muss der Sozialstaat seine Pflichten wahrnehmen. Das genau ist der Knackpunkt. Unsere Regierung ist nicht die Beste aller Zeiten (zumal Subjektive), hinzu kommt das sich die Politik zur Zeit ganz gerne vielleicht etwas zu sehr um Nachbarn kümmert. Dies ist in unserer Marktlage auch wichtig , aber nicht in dem Maße wie Aktuell.
Fachkräfte werden gesucht und gebraucht aber nicht eingestellt weil eben keine Gelder und stellen zur Verfügung stehen. Vorne weg bei den Komunen und Kreisen, wo oft eben auch nur Halbtagsstellen vergeben werden die dann im Bestfall sogar schon 1 Jahr Befristung mitbringen. Wir suchen Fachkräfte dringend!!! Ähmm, aber bringt am besten Geld mit wir haben nichts, sorry!

In sehr vielen anderen Ländern, auch eben wirtschaftlich starke Länder, kostet Nahrung ein wesentlich erheblicheren Teil des Einkommens. Zugegeben gehen in sehr vielen Länder auch Menschen auf die Straße wenn etwas nicht rund läuft. In Deutschland ist es oft leider nur ein sehr kleiner Anteil. Die Rente ist ein sehr breites Beispiel. Das Rentensystem ist Quasi schon vor langer Zeit Kolabiert, es betrifft uns alle aber Laut sprechen tun wenige. Es gibt Länder die gehen mit guten Beispiel voran- naja sagen wir mal..mit Besserem....! Wie heißt es doch gleich: Viele können Einen unterstützen, aber Einer nicht Viele.


....
Das würde ich noch erweitern...gilt mMn für so ziemlich jeden handwerklichen Beruf.
Das ist selbstverständlich so, das waren eben nur Beispiele mit denen ich direkt zu tun habe. Das "und so weiter und so fort" sollte ausdrücken das es nicht allein bei diesen Berufen endet.
Der Verbraucher spuckt in den sozialen Netzwerke bequem von der Couch aus am Laptop gerne große Töne gegen die Landwirte, aber kauft am Folgetag wieder Hackfleisch von Netto im Angebot.
Und ich kann dir sagen ich rede nicht als reiner Verbraucher mich betrifft das was ich gesagt habe auch Direkt indirekt. Nicht durch Preise an der Truhe. Und auch reich bin ich nicht, das ich Großkotzig sein könnte...;);) Auserdem... -ich betone es gerne- ich habe noch nie Billigfleisch aus der Truhe gekauft, nicht mal die Würstchen fürn Grill auch die sind vom Richtigen Fleischer. Wir essen auch nur selten fleisch etwa 1 mal die Woche. Wurst und alles einbezogen wir kaufen auch keine Tüten oder Dosen, Soßen-Pulver etc oder sonst was, auch nicht für ab und zu.:daumen: Obwohl das jetzt ziemlich gegenstandlos ist. Ohne das du es Wissen kannst, stehe ich auch hinter dem was ich sage.
Aber genau das was du sagst, ist das Problem!! Jeder will alles für die möglichst niedrigste Gegenleistung-Keine Wertschätzung.. Und der Staat Subventioniert das verramschen auch noch
Und das wird weiterhin nicht so Funktionieren.
Und es müsste ein großer harter für viele fataler Umbruch kommen- nicht allein Landwirte! Das wäre die einzige Möglichkeit aus der Spirale raus! Warscheinlich würde man sogar wieder oben anfangen- Täglich grüßt das Murmel tier^^! Ein großer böser Bauschplatscher.

Nur muss man dafür überhaupt erst mal 50.000€ Gewinn haben. Das ist bei kleinen Höfen unmöglich.
Dort sind auch die Preise für Landmaschinen, wie einen kleinen! Traktor ein Problem, wo man schon bei 50000€ liegt.

50.000 war nur ein Theoretische Zahl. Ein blöder Aufsitzmeher mit HubKorb für LKW´s o.Ä kostet von Kubota-ich weiß es genau über 30.000€ für 50.. bekommt man lang nicht einmal ein 10 Tonnen Bagger mit allen üblichen Anbauteilen! Ich kenne genug die hoffen am Ende überhaupt Schwarze Zahlen zu haben;) . Maschienen wollen überhaupt erstmal Finanziert werden. So mancher in der bekannschaft leidet Finanzielle an dem Bankrot anderer weil eben ein erheblicher Teil von Großmaschinen eben nur von wenigen finanziert werden können, bzw auch nur lohnen durch die Nutzung auf Fremden Äckern.
 
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Mal abgesehen davon habe ich... -ich betone es gerne- noch nie Billigfleisch aus der billig theke gekauft, nicht mal die Würstchen vom Grill auch die sind vom Richtigen Fleischer.
Ich ebenfalls. Der Punkt warum ich das erwähne:
Generell bin ich jemand, der gerne etwas mehr für Produkte und Dienstleistungen zahlt wenn ich weiß dass es deswegen auch das klar bessere Produkt ist - das ist auch mit einem normalen Durchschnittseinkommen wie meine Familie es hat ohne große Probleme machbar. ABER: Ich habe das gefühl, dass es zusehends immer mehr so kommt, dass man auch wenn man mehr zahlt immer seltener echte bessere Qualität bekommt und immer häufiger einfach verarscht wird. Der Metzger ist hier noch das goldene Beispiel da hier das Fleisch noch immer viel besser war als das Billigzeug. Aber andere Produkte/Dienstleistungen?
Einen teureren Schrank vom Möbelhaus bauen lassen (also keine Stangenware) - musste nachgebessert werden.
Sauteures Sennheiser-Kopfhörerkabel - nach 3 Jahren kaputt, Nachbauersatz für ein Drittel des Preises hält bereits deutlich länger.
Teurer Markenrasenmäher - kurz nach Ablauf der Garantiezeit bricht (!) der Antriebsstrang.
400€-Mainboard - nach einem Jahr durchgebrannt, 230€-Ersatzmainboard läuft bereits fast 3 Jahre.
1600€-Marken-TV für meine Oma - nach ~3 Jahren kaputt (schon länger her... HDready-Zeit). Billige Samsunggurke die ein Kollege zeitgleich gekauft hat läuft noch heute.
Essen gehen in einem teureren Laden der Umgebung? Bedienung ist Ferienjobber und verpeilt die Hälfte, gefühlt die halbe Karte ist aus. Passiert dir im Macces oder beim Dönermann nicht.

Die Liste ist endlos. Klar sind das alles Einzelfälle und ich könnte sowohl einfach viel Pech haben als auch hart gebiased sein (da man schlechte Erlebnisse eher merkt als gute) aber man kann wirklich nicht wegdiskutieren dass sich die ganze Sache in die falsche Richtung bewegt. Früher konnte man billig kaufen und bekam brauchbar oder teuer kaufen und bekam premium. Heute kann man billig kaufen und bekommt Schrott oder teuer kaufen und bekommt brauchbar. Da vergeht auch einem wie mir der eher hochwertig/teurer kauft irgendwann die Lust nach so vielen Enttäuschungen. Aber wie gesagt, der Dorf-Metzger ist glücklicherweise vom alten Schlag und hat mich noch nie enttäuscht. Blöderweise ist er schon so gut wie im Ruhestand. :-/
 
Die Landwirtschaftssubventionen sind übrigens auch mit einer der indirekten Migrationsursachen der Afrikaner. Dadurch das wir auch unsere hochsubventionierten Lebensmittel nach Afrika verschippern, nehmen wir dort den Landwirten die Lebensgrundlage, die mit den Preisen einfach nicht mithalten können.

Gerade die globalen Großkonzerne tun sich hier mit ihren Fertiglebensmitteln schön hervor. Kam letztens ne Doku, da haben sie die afrikanischen Slums gezeigt und dort kaufen die Einheimischen mit ihrem wenigen Geld nicht mehr auf dem Wochenmarkt ein und fördern die einheimische Wirtschaft, sondern kaufen Weißmehl Toastbrot mit Margarine von Nestle und geben das dann ihren Kindern zu essen und denken das sei gesundes Essen, weil das ja auf der Packung steht. Lustigerweise ist dieser importierte Billigfrass günstiger als die traditionelle heimische Nahrung.
 
Das Metzgereien weitergeführt werden ist leider oft auch ein Glücksfall bei uns gibt es 2 die beide etwa 100 und 130 Jahren bestehen, und die tradition wird meines erachtens auch im Geschmack fortgeführt.
Im Supermarkt an der Theke bekomme ich leider auch nicht immer die tolle Qualität zumal sich der Preis auch nicht weit von den Produkten im Kühlregal abheben darf um dem Kunden zwar ein Premium Gefühl zu geben, und trotzdem keine riesen Konkurenz im eigenen Haus zu sein. Aber dadurch leidet auch wieder die Qualität, leider merklich. Und wie viel Teurer ist ein Metzger wirklich obwohl unsere tatsächlich mit ihren LKW zu den höffen in der Umgebung fahren. Die kennen Quasi den Namen der Tiere^^. Das allein macht selbsverständlich keine Unfassbar hohe Qualität,die kommt auch durch andere prozesse, aber es ist doch ein deutlicher Unterschied.

Die Problematik das Teuer nicht automatisch gut bedeutet heutzutage, geht leider nicht nur Deinem Kaufverhalten zu lasten.
Ich könnte auch so viele Beispiel Nennen.:(
Eines der Teuersten war mein Asus G2S Notebook für 1600 flocken was nach 27 Monaten einen Streit mit seiner Geforce 7600GT hatte-- Scheidung beider!
Allerdings ist ein großer Teil eben auch gewollt. Stichwort geplante Obsolenz
 
schönes thema! ich kann hier quasi allen meinungen nur zustimmen. jeder hat recht, in bezug auf seine ansichtsweise. ich selbst habe ökolanbau studiert und erfolgreich im letzten semester abgebrochen und bin nun in der "industrie" (windkraft) tätig.

ich selbst bin der meinung das landwirtschaft in einem hochtechnisierten land, wie dem unserem, nicht mehr wirklich sinnvoll ist. der milchbauer im nachbarland kann zu einem bruchteil der lohnkosten das selbe produkt erzeugen, subventionen aller art sind nur palliative instrumente.

natürlich ist es schade um betriebe welche nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können, die gründe sind vielfältig, in den meisten fällen jedoch nicht beim betriebswirt zu sehen.

globalisierung hat folgen welche, in meinen augen, derzeitig nicht wirklich absehbar sind. es folgt wieder eine klassifizierung, schuster bleib bei deinen leisten, hört sich leicht an, aber trifft es ganz gut...man sollte landwirtschaft vom bruttosozialprodukt eines landes ausklammern und zumindest europaweit sehen. denn der boden ist der "gleiche" sowie auch die arbeit für produktiven nutzen dessen.

es ist wirklich sehr komplex und eine "lösung" immer von der perspektive abhängig.
 
schönes thema! ich kann hier quasi allen meinungen nur zustimmen. jeder hat recht, in bezug auf seine ansichtsweise. ich selbst habe ökolanbau studiert und erfolgreich im letzten semester abgebrochen und bin nun in der "industrie" (windkraft) tätig.

ich selbst bin der meinung das landwirtschaft in einem hochtechnisierten land, wie dem unserem, nicht mehr wirklich sinnvoll ist. der milchbauer im nachbarland kann zu einem bruchteil der lohnkosten das selbe produkt erzeugen, subventionen aller art sind nur palliative instrumente.

natürlich ist es schade um betriebe welche nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können, die gründe sind vielfältig, in den meisten fällen jedoch nicht beim betriebswirt zu sehen.

globalisierung hat folgen welche, in meinen augen, derzeitig nicht wirklich absehbar sind. es folgt wieder eine klassifizierung, schuster bleib bei deinen leisten, hört sich leicht an, aber trifft es ganz gut...man sollte landwirtschaft vom bruttosozialprodukt eines landes ausklammern und zumindest europaweit sehen. denn der boden ist der "gleiche" sowie auch die arbeit für produktiven nutzen dessen.

es ist wirklich sehr komplex und eine "lösung" immer von der perspektive abhängig.


Stichwort geplante Obsolenz
das ist in meinen augen ein großes problem, das es mittlerweile ganze "wirtschaftszweige" gibt, die mit dem "versagen" bestimmter planziele ihr geld verdienen. ergo man setzt auf das verlieren von landwirt "x" und verdient damit geld, ein schelm wer böses dabei denkt...
 
Wenn die Landwirte nicht subventioniert werden, dann können sie höhere Preise verlangen. Und dann meckert letztendlich wieder der Verbraucher. Verantwortlich für die niedrigen Preise sind sowieso nicht die Landwirte, sondern die Handelsketten.
Und die Verbraucher welche alles so billig wie möglich haben wollen.
Hier wurde auch was zur Bankenrettung geschrieben und das die nicht in Ordnung gewesen sei. Angeblich war es eine "systemrelevante" Bank wo viel dahinter hängt. Ich kann das aber nicht beurteilen.
 
Allerdings zahlt der Verbraucher die Subventionen auch, nur eben über Umwege als Steuern.

Die Landwirtschaftssubventionen sind übrigens auch mit einer der indirekten Migrationsursachen der Afrikaner. Dadurch das wir auch unsere hochsubventionierten Lebensmittel nach Afrika verschippern, nehmen wir dort den Landwirten die Lebensgrundlage, die mit den Preisen einfach nicht mithalten können.

Gerade die globalen Großkonzerne tun sich hier mit ihren Fertiglebensmitteln schön hervor. Kam letztens ne Doku, da haben sie die afrikanischen Slums gezeigt und dort kaufen die Einheimischen mit ihrem wenigen Geld nicht mehr auf dem Wochenmarkt ein und fördern die einheimische Wirtschaft, sondern kaufen Weißmehl Toastbrot mit Margarine von Nestle und geben das dann ihren Kindern zu essen und denken das sei gesundes Essen, weil das ja auf der Packung steht. Lustigerweise ist dieser importierte Billigfrass günstiger als die traditionelle heimische Nahrung.

Das Geschaeft mit der Armut - ZDFmediathek
Haehnchenreste auf Reisen - ZDFmediathek
"Das System Milch" | natuerlich! Video | ARD Mediathek
 
Ja, die Nummer mit der Obsoleszenz - früher kam man da eben genau damit drumherum Premiumzeug zu kaufen. Ich hatte in meiner alten Wohnung bis letztes jahr nen Herd von Siemens aus dem Baujahre des Herrn 1982. Und das Ding hatte nix. Der läuft noch 20 Jahre wenn ihn wer benutzen will. Alte Miele-Waschmaschine dasselbe. 20+ Jahre in Betrieb. Alter Röhrenfernseher von Loewe - 20 Jahre. Ölbrenner Heizung deDietrich von 1990 hielt ganze 27 Jahre (bis vor kurzem...).
So ein Zeug kannste heute nicht mehr kaufen, selbst wenn du das dreifache dafür ausgeben würdest. Die "für-die-Ewigkeit-Bauweise" ist in vielen Sparten eben einfach nicht mehr modern.

Gut, dass das in den wirklich wichtigen Dingen (noch?) nicht der Fall ist. Ich arbeite seit einigen Jahren als Ingenieur in der Qualitätssicherung eines großen Schwerindustrieunternehmens - das noch Produkte für die Ewigkeit herstellt und sehr strenge Qualitätsanforderungen hat. Hoffentlich kommt bei uns nie der Punkt wo Sparmaßnahmen jedweder art die Qualität bzw. deren Kontrolle unterwandern. Denn dann könnten sich in ein paar Jahren solche Katastrophen die der Brückeneinsturz in Genua vor kurzem seltsam anhäufen (nein, in der Brücke war nix von uns...).

Ist schon verrückt. Wir haben Testverfahren für unsere Produkte, die 50 Jahre Dauereinsatz innerhalb von etwa einem Monat simulieren können um Produktlebenszeiten von 100+ Jahren anzupeilen, bei geringerer Belastung eher Richtung (fast) ewig. Und in anderen Sparten lötet man gezielt an Stellen Kondensatoren rein die nach etwa 10.000 Betriebsstunden dicke Backen machen nur damit das gerät neu gekauft wird (weil ein Teil von 10 Cent kaputt ist).
 
es ist halt das klassische thema, ne glühbirne die ewig brennt gibts schon lange, aber ist seitens des erzeugers nicht erwünscht. man soll "konsumieren", jedes unternehmen ist auf gewinnmaximierung ausgelegt. es geht schon lange nicht mehr drum erzeugnisse zu erwerben, die einen bis ans lebensende begleiten, sondern nur bis zum ablauf des garantiezeitraums.


in bezug zu lebensmiteln ist das natürlich differenzierter zu betrachten, das prinzip, in meinen augen, jedoch dasselbe.
 
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