Die Bundestagswahl 2017

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Kaaruzo

Volt-Modder(in)
Heute in zwei Monaten wählen wir den 19. Bundestag. Ich dachte, ein Thread zu dieser Thematik wäre nicht verkehrt.

Zur Ausgangslage, so sahen die Ergebnisse bei der letzten Bundestagswahl 2013 aus:

Eingezogen in den deutschen Bundestag:

CDU/CSU: 41,5%
SPD: 25,7%
Die Linke: 8,6%
B90/Grüne: 8,4%

Nicht eingezogen in den deutschen Bundestag:

FPD: 4,8%
AfD: 4,7%
Piraten: 2,2%
NPD: 1,2%

Das sind (meiner Meinung nach) alle medial wichtigen Parteien.

Nach aktuellem Stand (Zeitraum 6. bis 22. Juli) sieht die Prognose zwei Monate vor der Bundestagswahl wie folgt aus:

CDU/CSU: 36-40%
SPD: 22-25%
Die Linke: 8-9%
B90/Grüne: 7-9%
FDP: 8-9%
AfD: 7-9%

Für die Piraten und die NPD sind aus der Quelle keine Zahlen ersichtlich, man kann allerdings davon ausgehen, dass diese zwei Parteien (wie bereits in der Vergangenheit) keine Rolle auf bundespolitischer Ebene spielen.

Nicht uninteressant sind folgende Feststellungen bei der letzten Wahl:

Nichtwähler

5-Prozent-Hürde

Meine Meinung:

Nach aktuellem Stand sieht es danach aus, als wenn wir a) eine weitere große Koalition (umgs. Groko) oder aber b) eine schwarz-gelbe Regierung bekommen.

Ich denke eine weitere Groko wäre für die politische Landschaft fatal. Die Zeiten, als SPD und CDU, sehr unterschiedliche Parteien waren, sind wohl vorbei, seit die SPD unter Herrn Schröder nach Rechts und die CDU unter Frau Merkel nach Links gerückt sind.

Man hat sich jetzt in der (nicht näher definierten) „Mitte“ getroffen und ist in Wahrheit einer Einheitssoße, bei der man Unterschiede mit der Lupe suchen muss.

Ich bin der Ansicht, für den politischen Prozess ist es fundamental wichtig, dass immer nur eine der sogenannten Volksparteien in der Regierung ist und die andere in der Opposition.
 
Würde mal abwarten, denke die SPD kann noch zulegen in der heissen Phase vor der Bundestagswahl. Vorrausgesetzt Schultz kann deutlich machen was er konkret anders macht als Merkel und wie das dem Bürger hilft. Trotzdem wirds wohl auf irgendeine CDU Regierung rauslaufen. Entweder Groko oder Jamaica oder sowas. Das es für CDU+FDP reicht glaube ich nicht.

Sprich es wird weitergehen mit Verwaltung des aktuellen Status so lange es eben geht. Drängende Themen wie Steuerreform, Renten, Atomrückbau etc. werden nicht angegangen, man könnte ja unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. Auch die Autolobby kann sich weiter auf ihre Chef-Lobbyisten aus CSU verlassen.

Wenn wir Glück haben wird wenigstens die AFD ordentlich abkacken. Wäre ungemein befriedigend wenn dieser rechte Sumpf bei unter 5% austrocknet. Glaub aber eher das sie so auf Linke Level landen werden.
 
Die kleineren Parteien werden irgendwie im gleichen Ergebnisfenster landen.
Dei SPD wird das Niveau von vor 4 Jahren erreichen.
Es wird also mit einer großen Koalition weiter gehen, sofern die FDP nicht so stark wird, dass es für schwarz gelb wieder reichen könnte.
 
CDU/CSU haben ja ihren Rentnerbonus und werden die stärkste Kraft bleiben.

Die SPD wird es vermutlich noch schaffen unter die 20%-Marke zu rutschen. Gerade wenn man sich die Wahlversprechen anschaut kommen viele Fragezeichen bei der Finanzierung hoch.

Auf der anderen Seite sind CDU/CSU und SPD mittlerweile wirklich austauschbar.

Die AFD sehe ich jedoch eher im 10-15% Bereich. Auch wenn sie sehr viel Schwachsinn im Programm haben, haben sie auch ein paar gute Punkte die Wähler bringen.

Die größte Partei wird aber vermutlich wieder die der Nichtwähler sein. Die Gründe werden hier vielfältig sein, wobei ich in der Firma sowie von Bekannten und Freunden immer mehr die Meinung höhre, das das Wählen nichts mehr bringt da "die da oben eh machen was sie wollen".

Eigentlich müßte den Parteien Angst und Bange werden wenn sie, mit einrechnung der Nichtwähler, mit "großartigen" 20% gewonnen haben. Statt dessen feiern sie sich als "Sieger".....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja gut Nichtwähler sind halt selbst Schuld. Erst nicht wählen gehn und dann beklagen ist eh dumm. Bei der Wahl hat man die Chance zumindest in nem gewissen Rahmen Änderungen durchzusetzen, wer darauf verzichtet hat imo auch kein Recht hinterher zu jammern.
 
Österreich wählt ebenfalls (vorzeitig) bereits heuer, am 15.10.2017 den Nationalrat neu, da die Große Koalition die wir seit 2006 haben (2008 & 2013 waren auch Wahlen), nun endgültig fertig hat.

(Dieser Beitrag wird regelmäßig im Zuge des Wahlkampfes weiter aktualisiert)

Nicht nur Rot und Schwarz miteinander, auch die Mehrheit der Bevölkerung will wohl einen Wechsel.
Das war allerdings spätestens seit den Ereignissen im Sommer und Herbst 2015 abzusehen.
Und es waren weniger die Massen an Flüchtlingen selbst - da konnte man ohnehin nicht anders als helfen - sondern der völlige Kontrollverlust an den nationalen und EU-Außengrenzen und das dabei entstandene Chaos in Mitteleuropa, welches das Schicksal der Ö-GroKo endgültig besiegelte.

Ansonsten wurde fast 11 Jahre lang bräsig vor sich hin regiert, viele notwendige Reformen blieben liegen, man blockierte sich gegenseitig, stritt herum und wechselte durchschnittlich alle zwei Jahre Teile des 'Personals' aus. Naja...

Einige positive Dinge waren eine Steuerreform-Light, endlich den Nichtraucherschutz (2018) auf normalen Standard anzuheben, das Bundesheer mit mehr Budget vor der endgültigen Marginalisierung zu retten;... Wirklich große Würfe, wie eine dringend notwendige Verwaltungsreform, gab es allerdings nicht.

Mögliche Koalitionen (laut dzt. Umfragen) sind Schwarz-Blau, Rot-Blau,
oder eine weitere GroKo (sehr unwahrscheinlich).

_________Aktuelle Umfrage*_______Wahlergebnis 2013

SPÖ____________27%______________________26.82%
ÖVP____________33% ______________________23.99%
FPÖ____________25%______________________20.51%
Grüne___________4%______________________12.42%
NEOS___________5%_______________________4.96%
Stronach________--%_______________________5.73%
Pilz______________4%________________________--%
Gilt______________--%**________________________--%

(Es gilt eine Sperrklausel von 4%)

[*= OGM/Kurier, 08.10.2017]
[**= nicht abgefragt]

Wichtige Parteien sind:
SPÖ
(Unsere Sozialdemokraten, die den Wesenskern ihrer Partei ebenfalls langsam aber sicher abbauen. Verloren in den letzten Jahren sehr viele Wähler an die FPÖ mit der es sogar eine Koaltion geben könnte. Jedenfalls wahrscheinlicher als eine weitere große Koalition)
ORF Sommergespräche - 04.09.2017

ÖVP
(Unsere CDU/CSU. Wobei hier der konservative Anteil definitiv überwiegt.
Sebastian Kurz, Außenminister und neuer Obmann, will nach der Balkanroute nun auch die Mittelmeerroute endgültig schließen.
Hat derzeit die Nase vorn und dürfte wohl eine Koalition mit der FPÖ eingehen)
ORF Sommergespräche - 28.08.2017


FPÖ
(Rechtspopulistische Partei mit Problemen sich komplett von Extrem-rechten- & NS-Gedankengut abzugrenzen. War seit der Flüchtlingskrise über eineinhalb Jahre mit bis zu 36% auf dem ersten Platz in den Umfragen. Wurde nun vom neuen ÖVP-Obmann gestutzt, wird aber dennoch zu 99,9% in der nächsten Regierung sitzen. Auch eine Koalition mit den Sozialdemokraten wäre möglich und wird auch in einigen Bundesländern so geführt bzw. angedacht. 2017 also der Königsmacher.)
ORF Sommergespräche - 21.08.2017

Weitere relevante Parteien sind:
Die Grünen
(die nichts mehr mit den Grünen von einst zu tun haben und sich durch interne Kämpfe gerade selbst zerstören)
ORF Sommergespräche - 14.08.2017

Liste Peter Pilz
(Wahlliste des Ur-Grünen Peter Pilz, der die eigentlichen Grünen nach internen 'Reibereien' & seiner verlorenen Wahl zum Listenvierten am Parteitag verließ. Dürfte den Grünen selbst und wohl auch den anderen Parteien einige Prozent an Stimmen kosten)
Puls 4 - Pro & Contra - 31.07.2017

NEOS
(Unsere rosa gefärbte FDP, will dringende Reformen im Staatswesen, etc. durchführen, allerdings nicht auf Kosten der Armen und sozial Schwachen)
ORF Sommergespräche - 07.08.2017

Gilt
(Wahlliste, die vom bekannten österreichischen Kabarettisten Roland Düringer
gegründet wurde, um 'Mitbürgern aus Österreich' eine Möglichkeit zu geben
ins Parlament einzuziehen und mitzubestimmen. Hatte vor kurzem Probleme mit
dem ursprünglichen Listenersten, denn dieser hatte Antisemitisches Material auf seiner Website
gespeichert, was laut DÖW schon seit 2015 bekannt sein sollte.)
oe24-TV.Talk - 01.08.2017

Die derzeitigen Hauptthemen im Wahlkampf sind

Sicherheit, Überwachung & Terrorismus,
Flüchtlinge, Migranten & Mittelmeerroute,
Zuwanderung & deren Kosten,
Umgang mit straffällig gewordenen Asylwerbern,
Umgang mit Islam & Islamismus,
(europäische) ''Werte'',
leistbares Wohnen;


Scheint in Deutschland, dessen Außen- und Innenpolitik ich ebenfalls verfolge, ähnlich zu sein.

Aktuelles Fazit:
Für Österreich scheint wohl eine Mitte-Rechts Koalition das wahrscheinlichste Szenario zu sein.
In Deutschland wird wohl Frau Dr. Merkel ein weiteres Mal aus der Kiste hüpfen...
Hätte mich allerdings auch gewundert, wenn sie die 16 Jahre von Helmut Kohl nicht mitnehmen würde :-)
Martin Schulz (Zug) hingegen dürfte bereits verbrannt sein.

Links:
NR- Wahl 2017

Umfragen

Wahlkabine
(Österreichisches Äquivalent zum deutschen Wahl-O-Mat)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Schilderung aus Österreich, da war viel interessantes und lehrreiches bei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja gut Nichtwähler sind halt selbst Schuld. Erst nicht wählen gehn und dann beklagen ist eh dumm. Bei der Wahl hat man die Chance zumindest in nem gewissen Rahmen Änderungen durchzusetzen, wer darauf verzichtet hat imo auch kein Recht hinterher zu jammern.

Was erwartest du denn für Änderungen? Außer den großen Parteien wie CDU und SPD wird nie eine Partei relevant auf diese aufschließen, weil das System es so nicht vorsieht.
Ob du wählen gehst oder nicht, hat meiner Meinung nach wenig Einfluss. Wie vom TE schon richtig erkannt wurde, gibt es nurnoch Einheitsbrei bei den Parteien, also Pest oder Cholera. CDU oder SPD.
Da wird sich nichts daran ändern. Die AFD war mal auf dem Weg die politische Landschaft zu verändern, war aber nur eine Protest und Flüchtlingspartei, die Eurokritik die mal sachhgerecht war, ist eingeschlafen.
Die Linke taumelt bei den üblichen Werten herum.
 
ich hoffe ja wirklich, dass die AFD sich noch weitere rechtsrandige Entblößungen leistet und daraufhin an den 5% scheitern wird.

sonst ist mir relativ egal wer mal wieder am hebel sitzen wird, die machen eh alle das gleiche. Schade dass ich bei mir im Wahlkreis kein Kreuz bei der Partei machen kann. Wird wohl drauf hinaus laufen, dass ich eine Münze werfe ob SPD oder Linke.
 
ich hoffe ja wirklich, dass die AFD sich noch weitere rechtsrandige Entblößungen leistet und daraufhin an den 5% scheitern wird.

Falls nicht, mach dir nichts draus. Sieht man von Bernd Höcke* und einigen anderen 'Voll-reaktionären' ab, bleibt am Ende nur noch eine spießige, rechtspopulistische Partei mit extrem Wirtschaftliberalen Tendenzen und etwa 10% Reichweite im Bund übrig.
Könnte schlimmer sein.

Aber immerhin haben sie die NPD endgültig zerstört, hat also alles Licht und Schatten.

*Ich weiß übrigens das der Typ Björn heißt, aber ich halte mich da an die Heute Show :-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn die SPD so weiter macht ist sie auch bald keine Volkspartei mehr. Ich denke die Deutschen haben erst mal genug von großen Koalitionen und wollen wieder eine CDU/FDP-Koalition. Die wird dann auch wieder konservativer sein als die bisherige GroKo.

Wenn jetzt die nächste Flüchtlingswelle zu uns rüberschwappt wird die AfD sicher wieder mehr Zustimmung bekommen. Ich denke es wird aber erst danach ein Umdenken in Deutschland statt finden, wenn noch weitere Millionen Flüchtlinge ins Land kommen.
In Afrika geht die große Völkerwanderung erst los, da stehen schon 30 Millionen bereit zur Überfahrt nach Europa. Wenn die erst mal hier sind und kosten verursachen, wird sich das politische Bild bald ändern.
 
In Afrika geht die große Völkerwanderung erst los, da stehen schon 30 Millionen bereit zur Überfahrt nach Europa. Wenn die erst mal hier sind und kosten verursachen, wird sich das politische Bild bald ändern.

Ja, das dürften aber noch etliche Millionen in den nächsten mehr werden

Alternativ könnte man die Linke wählen :D

Dann würde aber der Kommunismus hier wieder einziehen :ugly:
 
Kommunismus und Anarchie sind tolle Software, gibt bloß keine Hardware auf der das Zeugs sauber läuft.

Angesichts der aktuellen Situation in Venezuela, sieht man ja, was der Sozialismus selbst aus einem rohstoffreichen Land macht.

Lateinamerika: Venezuela ist nicht mehr zu helfen
Venezuela – ein reiches Land, zugrunde gewirtschaftet

Kann man nur von Glück reden, dass Rot-Rot-Grün höchstwahrscheinlich keine Mehrheit bekommen wird. Venezuela ist ein mahnendes Beispiel wohin linke Politik führt.
 
Das ist aber ein schlechtes Beispiel.
In Venezuela kam es auch schon zum "Führerkult" wie in Nord Korea. Chavez sah sich ja als Gott an und sein Nachfolger ist da nicht besser.
Das kannst du nicht mit Deutschland vergleichen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück