Sapphire HD5850 Xtreme / HD6850 Volt-Mods (vGPU & vMEM)

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PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Sapphire HD5850 Xtreme / HD6850 Volt-Mods (vGPU & vMEM)


Sapphire's Neuauflage der HD5850 erfreut sich derzeit großer Beliebtheit. Mit Hilfe des hauseigenen Tools Trixx lässt sich die GPU Spannung der HD5850 Xtreme bereits auf bis zu 1,3V erhöhen - standardgemäß sind es 1,088V.
Wem das nicht genügt beziehungsweise wer auch den Videospeicher mit mehr Spannung laufen lassen möchte um das Potential der Karte vollständig auszuschöpfen wird im Folgenden fündig. Die Modifikationen funktionieren zudem bei allen HD6850 im AMD Referanzdesign.

Wie immer gilt: Die Durchführung der beschriebenen Modifikationen führt unweigerlich zum Garantieverlust.
Alle Arbeiten geschehen auf eigene Gefahr; für einen möglichen Defekt wird keine Haftung übernommen.





Übersicht

Das PCB der HD5850 Xtreme ist mit dem der HD6850 bis auf zwei wesentliche Unterschiede identisch. Zum einen wurde der zweite PCI-E Stromanschluss ausgebaut und zum anderen kann die GPU auf eine 4-Phasen Spannungsversorgung zurückgreifen (bei der HD6850 sind es drei Phasen).
Der GPU Schaltregler sitzt zwischen dem Slotblech und der GPU. Beim Videospeicher wird lediglich ein einfacher Spannungswandler verwendet. Dieser sitzt am oberen Rand der Grafikkarte nahe der PCI-E Stromanschlüsse.

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Spannungsmesspunkte
Als Spannungsmesspunkte bieten sich prinzipiell alle Kondensatoren auf der Ausgangsseite der Schaltregler an. An den positiv gepolten Beinchen der Feststoff Elektrolytkondensatoren ist das Messen im Betrieb mit einer ruhigen Hand problemlos möglich.
Genauere Spannungswerte liefern jedoch die kleinen Keramikkondensatoren auf der Rückseite der GPU und RAM Chips. Hier ist es empfehlenswert ein Messkabel anzulöten da man mit der Messspitze eines Multimeters schnell abrutschen und so einen Defekt verursachen kann.

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Beim Überprüfen der GPU Spannung wird schnell deutlich, dass die mit der Software eingestellten Werte eindeutig niedriger sind als die tatsächlich unter Last anliegende Spannung.

GPU Spannung
Trixx|real
1088mV|1126mV
1149mV|1185mV
1250mV|1292mV
1299mV|1345mV
VRAM Spannung
Idle|Last
1585mV|1595mV




vGPU Modifikation

Der kontrollierende PWM IC des GPU Spannungswandlers ist ein Chil 8214. Ein komplettes Datenblatt ist ohne eine Registrierung auf der Homepage von Chil Semiconductor nicht erhältlich. Allerdings gibt es eine stark abgespeckte Version die immerhin ein Pinout enthält.
Die Funktion des klassischen Feedback Pins übernimmt in diesem Fall Pin 4 des ICs, VSEN. Der Widerstand zwischen dem Pin und Masse beträgt 12,4 Ohm. Ein Präzisionstrimmer mit 500 Ohm und idealerweise vielen Gängen(>10) ist für die vGPU Mod damit am besten geeignet.
Im Bild sind alternative Lötpunkte und der Verlauf der Leiterbahn gekennzeichnet.

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vMEM Modifikation

Der 8-beinige PWM IC des VRAM Schaltreglers hört auf die Bezeichnung APW7165. Pin 6 ist der Feedback Pin und hat einen Widerstand von 5010 Ohm gemessen zur Masse. Da der Videospeicher oftmals sensibel auf Spannungserhöhungen reagiert ist es ratsam einen Poti mit mindestens 200.000 Ohm zu verwenden sofern die Mod nicht abschaltbar ist. Als Massepunkt kann Pin 3 des ICs benutzt werden.
Alternativ ist auch eine Pencil Mod möglich. Dazu muss der im Bild markierte Widerstand unterhalb des APW7165 mit einem Bleistift so bemalt werden, dass das Graphit beide Enden(Kontakte) verbindet.

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Übertakten

Um das Übertaktungspotential meiner Karte zu testen habe ich den integrierten Benchmark von Crysis verwendet. Getestet wurde in einer Auflösung von 1920x1080, DX10 mit sehr hohen Details, HQ 16:1 AF und deaktivierter Kantenglättung.
Mit den Standardspannungen liefen 850MHz(GPU)/1300MHz komplett stabil und ohne Bildfehler oder Artifakte. Vor allem der Hynix Speicher hat viel Luft nach oben da er für 1250MHz spezifiziert ist.
Mit einer GPU Spannung von 1,29V(real) und 1,66V VRAM Spannung läuft Crysis auch noch mit 970MHz/1340MHz stabil; die durchschnittliche Framerate liegt bei fast 42FPS. Auf den Stabilitätstest bei einer höheren (GPU-)Spannung habe ich aufgrund des Originalkühlers und den derzeit sommerlichen Temperaturen bewusst verzichtet. Zum Benchen schafft die GPU problemlos mehr als 1000MHz .

 

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Das ist normal, oftmals wird eine "Plattform" für verschiedene Grafikkarten hergestellt. Das spart Produktionskosten.
 
Solche Stellen wirst du auf jeder Grafikkarte finden. Das PCB ist immer etwas modular ausgelegt sodass zum Beispiel verschiedene ICs verbaut werden können. Oftmals ist auch der volle Ausbau mit Keramikkondensatoren nicht notwendig. Die HD6850 sieht noch 'schlimmer' aus denn dort fehlt eine komplette Phase des GPU Spannungswandlers und der zweite PCI-E Stromanschluss :P

http://www.techpowerup.com/reviews/HIS/Radeon_HD_6850/images/front_full.jpg (Bild von Techpowerup)
 
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