Moien
Seit nunmehr 2 Jahren bin ich erfreuter Nutzer einer VR Brille. Genauer gesagt habe ich mir die Oculus Touch geholt, als diese erschien. 2 Wochen später war das Bundle stark reduziert und ich habe mir dahin gebissen, so ich sonst nur Klopapier ranlasse, aber egal. Hier folgen nun meine Erfahrungen, meine Prognosen für die Zukunft und der Grund, warum man jetzt eine VR-Brille holen sollte. Und welche^^
Zunächst einmal für alle, die von VR noch nicht allzu viel mitbekommen haben, eine kleine Erläuterung, was VR eigentlich ist:
VR steht für "virtuell reality". Jeder Gamer versinkt regelmäßig in dieser. Jedes Spiel wird virtuell berechnet und könnte somit als virtuelle Realität betrachtet werden. Nun gibt es aber hässliche Geräte, die man sich auf die Nase bzw vor die Augen setzt, um dann wie ein Depp auszusehen, während man hektisch mit den Händen fuchtelt. Was der Zuschauer nämlich nicht recht weiß: Man sieht die eigene Umgebung nicht mehr sondern das, was normalerweise auf dem Monitor dargestellt wird. Man kann sich frei umsehen, wodurch das Gefühl, Teil der Spielwelt zu sein, deutlich gesteigert wird. Mit den Händen kann man frei hantieren, man kann Gegenstände greifen, die gar nicht da sind. Man kann Gegner mit einem nicht vorhandenen Schwert attackieren oder Pfeile aus einem Bogen verschießen, den man gar nicht in der Hand hält. So wirkt es zumindest von außen. Von innen sieht es so aus, als hielte man wirklich den Bogen oder das Schwert oder einen anderen Gegenstand in der Hand. Etwas blöd ist nur, dass man wirklich nur die Hände sieht. Der Körper wird nicht dargestellt. Der Grund dafür ist einfach: Die Darstellung eines Körpers, der bei allen anders aussieht, bringt sogenannte Motionsickness (also Übelkeit) mit sich. Um das zu umgehen, entschloss man sich, nur die Hände darzustellen. Dem Mittendringefühl tut das keinen Abbruch, im Gegenteil.
Zur Technik: Die Rift setzt dabei auf zwei (für 60€ gibt es weitere, drei wären Optimal) Sensoren, die vor dem Spieler aufgestellt werden und per USB 3.0 mit dem PC verbunden werden. Diese erfassen die Bewegung der Brille und der Controller. Das funktioniert superb und latenzfrei. Auch hektische Bewegungen werden sauber erfasst. Das Bild bleibt dabei stets stabil. Mit einem dritten Sensor ist es auch möglich, sich komplett umzudrehen. Ohne diesen ist das leider nicht wirklich möglich, da die Bewegungen so nicht erfasst werden können. Es kommt zu hängenden oder wegfliegenden Händen. Sehr irritierend. Ich empfehle also grundsätzlich einen dritten Sensor, wenn man sich für die Rift entscheidet, was ich heute aber nicht mehr tun würde. Aber dazu später mehr
Die Vive setzt auf zwei Sensoren mit Lighthouse-Technik. Diese werden sich gegenüber liegend an der Decke angebracht und bietet direkt raumfüllendes VR. Ein dritter Sensor ist nicht nötig und auch nicht möglich.
Um möglichst genussvoll spielen zu können benötigt man stabile 90 FPS. Es geht zwar auch mit weniger, wirkt dann aber alles etwas träge, schwammig und übelkeitsfördernd. Viele denken dabei sofort an enorme Hardwareanforderungen. Da kann ich Entwarnung geben. Meine Rift lief zuerst mit einer GTX970 und konnte die 90Hz dabei halten. Für Rift und Vive reichen heute Grafikkarten vom Schlage einer GTX 1060 respektive RX 580 (480), um die meisten Spiele sauber und ruckelfrei genießen zu können. Im Zweifelsfall geht man mit den Grafikeinstellungen eine Stufe runter, was in VR kaum ins Gewicht fällt. Sowohl auf der Rift als auch auf der Vive kann man auf SSAA verzichten. Der SDE (erkläre ich noch) wirkt der Kantenglättung entgegen und lässt diese wirkungslos werden. Es macht also rechnerisch kaum einen Unterschied, ob ich eine 2080ti oder eine 1060 habe. Die Immersion bleibt die gleiche. Eine 2080ti würde nur kühler bleiben, weil sie weniger zu tun bekommt.
Auch prozessorseitig reicht ein mittelprächtiger 4-Kerner locker aus, die Anforderungen sind nicht so hoch. Mit 16GB RAM ist man stets auf der sicheren Seite.
Kurz: Ein Mittelklasse-PC im Wert von 1000€ wäre schon fast überdimensioniert. Der berühmte High End PC ist heute nicht mehr von Nöten. Klar gibt es technisch sehr aufwändige Titel, aber die bilden die Seltenheit in VR. Die meisten setzen auf zurückhaltende Grafik und breites Publikum. Aber auch Grafik-Granaten wie Hellblade, The Climb oder Robinson sind dank der geringen Auflösung und des kleinen FOV recht genügsam und laufen auch mit schwächerer Hardware. The Climb konnte ich mit meiner GTX 970 gut spielen. Meine 1070 hingegen wurde dabei nicht einmal warm.
Die Controller sind das eigentliche Highlight der Rift! Die Touchcontroller sind bis heute die besten auf dem Markt erhältlichen Controller für VR. Man kann die Hand öffnen und schließen, zugreifen, den Daumen seperat anheben oder senken UND man kann sich bewegen wie mit einem XBOX-Controller (die gleichen Tasten sind vorhanden). Das Tracking der Controller ist immer super.
Bei der Vive liegen Controller bei, die an den Griff eines Schwertes erinnern. Sie liegen gut in der Hand, lassen aber die Funktionen des Touchcontrollers vermissen. Man kann nur zugreifen, schießen und sich bewegen. Außerdem sind die Touchpads, die den Thumbstick ersetzen sollen, etwas gewöhnungsbedürftig. Es steuert sich alles ein bisschen wie mit dem Valve-Controller damals. Die Erfassung ist wieder präzise, das Handling gut, aber so richtig genial wird es eben nur mit touch. Schade
Beide Headsets bieten Kopfhörer, die ihre Aufgabe gut erfüllen. Wenn man ein Kabelloses Headset oder eines mit sehr langem Kabel hat, kann man bei der Rift dieses benutzen. Bei der Vive lässt sich (ich hoffe, ich irre mich da nicht^^) ein Kopfhörer direkt an der Brille anschließen und so das Klangerlebnis deutlich steigern. Ich habe Funkkopfhörer von Sennheiser. Mir ist sowas wurscht^^ Wie gesagt ist der Klang bei beiden gut. Die Verbindung zum PC wird per HDMI hergestellt, was bekanntlich Tonsignale weiterleiten kann.
Man sieht, beide Brillen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich finde die Rift besser als die Vive.
Dennoch würde ich jedem empfehlen, jetzt eine Vive zu kaufen. Warum?
Die Vive ist die einzige Brille am Markt, die zu beinahe allen anderen Produkten (außer die Oculus-Produkte) kompatibel ist! Wer eine Vive hat, kann die kommenden Knuckle2-Controller von Valve nutzen. Die zweite Generation wird deutlich mehr Möglichkeiten bieten als die erste und die touch-Controller! Weiterhin kann man andere Brillen anschließen, ohne extra Sensoren oder Controller kaufen zu müssen! In Vorproduktion befindet sich aktuell die Pimax 5k+ und die Pimax 8k. Beide Brillen bieten WQHD pro Auge (die 8k skaliert es jedoch auf 2xUHD hoch) und mit 200° das größte aktuell erhältliche FOV. Vive und Rift kommen auf 110°. Dadurch ist die Immersion deutlich höher als bei der Konkurrenz. Zwar setzt Pimax auf LCD-Displays, die schwache Schwarzwerte haben, aber das Gesamtpaket stimmt einfach! Besonders das geniale Mikrofon ist eine löbliche Erwähnung wert. Zumal sowohl HTC als auch Oculus da unrühmlich in Erinnerung geblieben sein dürften.
Außerdem arbeitet Valve anscheinend aktuell ebenfalls an einer VR-Brille. Diese soll ein ähnliches Bild wie die Pimax haben, nur OLED, keinen SDE und 150° FOV. Die Brille soll mit den Knuckle2, neuen Sensoren und, haltet euch fest:
HALF LIFE VR
rauskommen!!! Aktuellen leaks zufolge wird HLVR exklusiv für VR erscheinen und die Vorgeschichte zu HL2 erzählen. Außerdem spricht man von einem der größten VR-Titel bisher!
Wer also eine Vive hat, kann andere Brillen problemlos anschließen. Zwar gibt es neue Controller und Sensoren, nur braucht man diese nicht zwingend. Es geht auch immer mit den alten! Und genauso funktionieren neue Controller und Sensoren super mit der alten Brille. ABER: Kauft euch KEINE Vive-Pro. Klar, die Brille ist super! Aber für das, was sie kann (altes FOV, alter SDE und höhere Auflösung) ist sie deutlich zu teuer! Dann lieber auf Pimax warten oder auf "die Salbe", wie sie scherzhaft genannt wird, und über VR 2.0 freuen!
Wer auf die Sensoren usw verzichten will oder eine Brille sucht, die man auch mal zu nem Kumpel mitnehmen kann, der hat nun zwei Optionen:
Option 1: Hol dir eine Oculus Go (200€). Diese bietet eingeschränktes VR. Man kann sich nur umsehen, der Controller bleibt statisch, egal wo man ihn hält. Für kleine Spielchen oder Filme auf großer Leinwand ist die Go super. Das Display bietet QHD LCD mit allen Vor- und Nachteilen.
Option 2: Warte auf die Oculus Quest (400€), die nächstes Jahre erscheinen wird. Diese bekommt starke Prozessoren und 6 Freiheitsgrade für Headset und Controller. Man kann sich also frei in VR bewegen und alles so erleben, wie mit einer normalen Rift. Aber: Man braucht keine Sensoren. Diese befinden sich in der Brille. Und man braucht keinen PC, die Technik ist in der Brille. Geile Sache!!
Option 3: Hol dir eine Windows Mixed Reality Brille. Diese funktionieren genau wie Rift und Vive, nur haben sie - wie die Quest - die Sensoren im Headset. Diese erfassen deine Bewegung im Raum und die Controller, die recht billig wirken, aber gute Arbeit leisten. Vorteil: Man bekommt für wenig Geld (400-500€) ein LCD-Display mit QHD-Auflösung und muss dieses Headset nicht großartig installieren. Nur die Controller müssen per Bluetooth an den PC gekoppelt werden. Je nach verwendetem Sensor kann das eine komplizierte Sache werden. Aber Hilfe gibt es im Netz zu genüge.
Gibt es auch eine WMR-Brille mit OLED und eingebautem Bluetooth-Sensor? Ja und nein. Es gibt zwar die Samsung Odyssey+, aber leider ist sie nicht in Deutschland erhältlich. Man muss sie übers Internet importieren, was nicht sonderlich einfach ist. YouTube <- Sebastian erklärt euch in diesem Video, wie man sich die Brille bestellt und wo. Klar, der Black FridayDeal ist vorbei, aber auch für knapp 650€ ist die Brille durchaus in Ordnung. Bisher die beste Brille, wie ich finde.
Die Odyssey+
Die letzte Brille, über die ich zu sprechen wage, hat es durchaus in sich. Sie bietet wie gesagt einen Bluetooth-Sensor in der Brille, wodurch die Controller sofort erfasst werden. Anschließen und loslegen lautet die Devise. Sehr sehr praktisch! Außerdem hat sie das wohl beste Mikrofon aller Brillen aktuell. Bei Samsung aber auch zu erwarten... Wie die meisten WMR-Brillen bietet auch die Odyssey+ QHD, diesmal aber mit OLED, wodurch schwarz wirklich schwarz ist.
Der größte Pluspunkt ist aber eine spezielle Beschichtung des Displays, welches den SDE (Screen-Door-Effect) verhindert! Was ist nun SDE? SDE ist englisch und wird mit "Fliegengittereffekt" übersetzt. Wenn man durch eine VR-Brille schaut, ist es fast immer so, als würde man durch ein Fliegengitter aus dem Fenster schauen. Man sieht schwarze Striche zwischen jedem einzelnen Pixel. Das sind die Teile des Bildes, wo kein Licht ankommt, der Zwischenraum zwischen einzelnen Bildpunkten sozusagen. Und da das Display so dicht vor den Augen ist, ist das eben sichtbar. Bei der Odyssey+ (das Plus ist übrigens wichtig, die ohne + hat nämlich SDE) hingegen sieht man davon nichts! Selbst die Pimax 8k hat noch SDE! Und die bietet nativ UHD pro Auge!! Also pro Auge doppelt so viele Pixel wie die Odyssey+ insgesamt!
Diese Pixeldichte und das enorme FOV sind auch die größten Probleme der Pimax oder andersrum eine Stärke von der Oyssey+: Die Hardwareanforderungen sind für die Pimax ENORM! Selbst mit einer 2080ti sind maximale Details auf einer Pimax 5k+ selten möglich. Meistens muss man auf Medium gehen und darf sich dann über 50-70 FPS freuen. Die Samsung hingegen liefert schon mit einer 1070 durchgehend 90 FPS. Wer was besseres hat, darf also gerne SSAA hinzuschalten. Dank der Anti-SDE-Beschichtung wirkt sich SSAA nämlich sehr positiv auf das Bild aus.
Fast vergessen: Die Controller der Odyssey+ gehören zu den besten aller WMR-Brillen. Super tracking auch außerhalb des Sichtfeldes, gute Haptik, tolle Steuerung.
Fazit: Half Life VR ist unterwegs! Wir alle warten auf ein neues Half Life und es kommt für VR! Aber nicht nur HLVR istein guter Grund, es gibt da draußen massenhaft guter Spiele. Und die Technik wird so rasant weiterentwickelt, dass die Immersion heute schon genial ist. Wie mag sie in 3 Jahren aussehen? Wer jetzt eine Vive kauft, wird in Zukunft mit genialer Hardware versorgt werden, die das Spielgefühl in neue Sphären treiben wird!! Neue Controller, neue Sensoren für noch mehr virtuellen Raum, neue Brillen, viele neue Spiele. HLVR ist sicher ein guter Grund, aber bei Leibe nicht der einzige! Flugsimulatoren, Rennspiele, Sportspiele, Strategiespiele, RPGs, MMORPGs, Online-Shooter, Storyshooter, Wave-Spiele und vieles mehr warten auf euch!
Wer einen kleinen Einblick erhaschen will: VoodooDE hat einmal die seiner Meinung nach besten VR-SPiele zusammengetragen. Schaut doch einfach mal rein: YouTube Ihr werdet sehen, es lohnt sich^^
Seit nunmehr 2 Jahren bin ich erfreuter Nutzer einer VR Brille. Genauer gesagt habe ich mir die Oculus Touch geholt, als diese erschien. 2 Wochen später war das Bundle stark reduziert und ich habe mir dahin gebissen, so ich sonst nur Klopapier ranlasse, aber egal. Hier folgen nun meine Erfahrungen, meine Prognosen für die Zukunft und der Grund, warum man jetzt eine VR-Brille holen sollte. Und welche^^
Zunächst einmal für alle, die von VR noch nicht allzu viel mitbekommen haben, eine kleine Erläuterung, was VR eigentlich ist:
VR steht für "virtuell reality". Jeder Gamer versinkt regelmäßig in dieser. Jedes Spiel wird virtuell berechnet und könnte somit als virtuelle Realität betrachtet werden. Nun gibt es aber hässliche Geräte, die man sich auf die Nase bzw vor die Augen setzt, um dann wie ein Depp auszusehen, während man hektisch mit den Händen fuchtelt. Was der Zuschauer nämlich nicht recht weiß: Man sieht die eigene Umgebung nicht mehr sondern das, was normalerweise auf dem Monitor dargestellt wird. Man kann sich frei umsehen, wodurch das Gefühl, Teil der Spielwelt zu sein, deutlich gesteigert wird. Mit den Händen kann man frei hantieren, man kann Gegenstände greifen, die gar nicht da sind. Man kann Gegner mit einem nicht vorhandenen Schwert attackieren oder Pfeile aus einem Bogen verschießen, den man gar nicht in der Hand hält. So wirkt es zumindest von außen. Von innen sieht es so aus, als hielte man wirklich den Bogen oder das Schwert oder einen anderen Gegenstand in der Hand. Etwas blöd ist nur, dass man wirklich nur die Hände sieht. Der Körper wird nicht dargestellt. Der Grund dafür ist einfach: Die Darstellung eines Körpers, der bei allen anders aussieht, bringt sogenannte Motionsickness (also Übelkeit) mit sich. Um das zu umgehen, entschloss man sich, nur die Hände darzustellen. Dem Mittendringefühl tut das keinen Abbruch, im Gegenteil.
Zur Technik: Die Rift setzt dabei auf zwei (für 60€ gibt es weitere, drei wären Optimal) Sensoren, die vor dem Spieler aufgestellt werden und per USB 3.0 mit dem PC verbunden werden. Diese erfassen die Bewegung der Brille und der Controller. Das funktioniert superb und latenzfrei. Auch hektische Bewegungen werden sauber erfasst. Das Bild bleibt dabei stets stabil. Mit einem dritten Sensor ist es auch möglich, sich komplett umzudrehen. Ohne diesen ist das leider nicht wirklich möglich, da die Bewegungen so nicht erfasst werden können. Es kommt zu hängenden oder wegfliegenden Händen. Sehr irritierend. Ich empfehle also grundsätzlich einen dritten Sensor, wenn man sich für die Rift entscheidet, was ich heute aber nicht mehr tun würde. Aber dazu später mehr
Die Vive setzt auf zwei Sensoren mit Lighthouse-Technik. Diese werden sich gegenüber liegend an der Decke angebracht und bietet direkt raumfüllendes VR. Ein dritter Sensor ist nicht nötig und auch nicht möglich.
Um möglichst genussvoll spielen zu können benötigt man stabile 90 FPS. Es geht zwar auch mit weniger, wirkt dann aber alles etwas träge, schwammig und übelkeitsfördernd. Viele denken dabei sofort an enorme Hardwareanforderungen. Da kann ich Entwarnung geben. Meine Rift lief zuerst mit einer GTX970 und konnte die 90Hz dabei halten. Für Rift und Vive reichen heute Grafikkarten vom Schlage einer GTX 1060 respektive RX 580 (480), um die meisten Spiele sauber und ruckelfrei genießen zu können. Im Zweifelsfall geht man mit den Grafikeinstellungen eine Stufe runter, was in VR kaum ins Gewicht fällt. Sowohl auf der Rift als auch auf der Vive kann man auf SSAA verzichten. Der SDE (erkläre ich noch) wirkt der Kantenglättung entgegen und lässt diese wirkungslos werden. Es macht also rechnerisch kaum einen Unterschied, ob ich eine 2080ti oder eine 1060 habe. Die Immersion bleibt die gleiche. Eine 2080ti würde nur kühler bleiben, weil sie weniger zu tun bekommt.
Auch prozessorseitig reicht ein mittelprächtiger 4-Kerner locker aus, die Anforderungen sind nicht so hoch. Mit 16GB RAM ist man stets auf der sicheren Seite.
Kurz: Ein Mittelklasse-PC im Wert von 1000€ wäre schon fast überdimensioniert. Der berühmte High End PC ist heute nicht mehr von Nöten. Klar gibt es technisch sehr aufwändige Titel, aber die bilden die Seltenheit in VR. Die meisten setzen auf zurückhaltende Grafik und breites Publikum. Aber auch Grafik-Granaten wie Hellblade, The Climb oder Robinson sind dank der geringen Auflösung und des kleinen FOV recht genügsam und laufen auch mit schwächerer Hardware. The Climb konnte ich mit meiner GTX 970 gut spielen. Meine 1070 hingegen wurde dabei nicht einmal warm.
Die Controller sind das eigentliche Highlight der Rift! Die Touchcontroller sind bis heute die besten auf dem Markt erhältlichen Controller für VR. Man kann die Hand öffnen und schließen, zugreifen, den Daumen seperat anheben oder senken UND man kann sich bewegen wie mit einem XBOX-Controller (die gleichen Tasten sind vorhanden). Das Tracking der Controller ist immer super.
Bei der Vive liegen Controller bei, die an den Griff eines Schwertes erinnern. Sie liegen gut in der Hand, lassen aber die Funktionen des Touchcontrollers vermissen. Man kann nur zugreifen, schießen und sich bewegen. Außerdem sind die Touchpads, die den Thumbstick ersetzen sollen, etwas gewöhnungsbedürftig. Es steuert sich alles ein bisschen wie mit dem Valve-Controller damals. Die Erfassung ist wieder präzise, das Handling gut, aber so richtig genial wird es eben nur mit touch. Schade
Beide Headsets bieten Kopfhörer, die ihre Aufgabe gut erfüllen. Wenn man ein Kabelloses Headset oder eines mit sehr langem Kabel hat, kann man bei der Rift dieses benutzen. Bei der Vive lässt sich (ich hoffe, ich irre mich da nicht^^) ein Kopfhörer direkt an der Brille anschließen und so das Klangerlebnis deutlich steigern. Ich habe Funkkopfhörer von Sennheiser. Mir ist sowas wurscht^^ Wie gesagt ist der Klang bei beiden gut. Die Verbindung zum PC wird per HDMI hergestellt, was bekanntlich Tonsignale weiterleiten kann.
Man sieht, beide Brillen haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich finde die Rift besser als die Vive.
Dennoch würde ich jedem empfehlen, jetzt eine Vive zu kaufen. Warum?
Die Vive ist die einzige Brille am Markt, die zu beinahe allen anderen Produkten (außer die Oculus-Produkte) kompatibel ist! Wer eine Vive hat, kann die kommenden Knuckle2-Controller von Valve nutzen. Die zweite Generation wird deutlich mehr Möglichkeiten bieten als die erste und die touch-Controller! Weiterhin kann man andere Brillen anschließen, ohne extra Sensoren oder Controller kaufen zu müssen! In Vorproduktion befindet sich aktuell die Pimax 5k+ und die Pimax 8k. Beide Brillen bieten WQHD pro Auge (die 8k skaliert es jedoch auf 2xUHD hoch) und mit 200° das größte aktuell erhältliche FOV. Vive und Rift kommen auf 110°. Dadurch ist die Immersion deutlich höher als bei der Konkurrenz. Zwar setzt Pimax auf LCD-Displays, die schwache Schwarzwerte haben, aber das Gesamtpaket stimmt einfach! Besonders das geniale Mikrofon ist eine löbliche Erwähnung wert. Zumal sowohl HTC als auch Oculus da unrühmlich in Erinnerung geblieben sein dürften.
Außerdem arbeitet Valve anscheinend aktuell ebenfalls an einer VR-Brille. Diese soll ein ähnliches Bild wie die Pimax haben, nur OLED, keinen SDE und 150° FOV. Die Brille soll mit den Knuckle2, neuen Sensoren und, haltet euch fest:
HALF LIFE VR
rauskommen!!! Aktuellen leaks zufolge wird HLVR exklusiv für VR erscheinen und die Vorgeschichte zu HL2 erzählen. Außerdem spricht man von einem der größten VR-Titel bisher!
Wer also eine Vive hat, kann andere Brillen problemlos anschließen. Zwar gibt es neue Controller und Sensoren, nur braucht man diese nicht zwingend. Es geht auch immer mit den alten! Und genauso funktionieren neue Controller und Sensoren super mit der alten Brille. ABER: Kauft euch KEINE Vive-Pro. Klar, die Brille ist super! Aber für das, was sie kann (altes FOV, alter SDE und höhere Auflösung) ist sie deutlich zu teuer! Dann lieber auf Pimax warten oder auf "die Salbe", wie sie scherzhaft genannt wird, und über VR 2.0 freuen!
Wer auf die Sensoren usw verzichten will oder eine Brille sucht, die man auch mal zu nem Kumpel mitnehmen kann, der hat nun zwei Optionen:
Option 1: Hol dir eine Oculus Go (200€). Diese bietet eingeschränktes VR. Man kann sich nur umsehen, der Controller bleibt statisch, egal wo man ihn hält. Für kleine Spielchen oder Filme auf großer Leinwand ist die Go super. Das Display bietet QHD LCD mit allen Vor- und Nachteilen.
Option 2: Warte auf die Oculus Quest (400€), die nächstes Jahre erscheinen wird. Diese bekommt starke Prozessoren und 6 Freiheitsgrade für Headset und Controller. Man kann sich also frei in VR bewegen und alles so erleben, wie mit einer normalen Rift. Aber: Man braucht keine Sensoren. Diese befinden sich in der Brille. Und man braucht keinen PC, die Technik ist in der Brille. Geile Sache!!
Option 3: Hol dir eine Windows Mixed Reality Brille. Diese funktionieren genau wie Rift und Vive, nur haben sie - wie die Quest - die Sensoren im Headset. Diese erfassen deine Bewegung im Raum und die Controller, die recht billig wirken, aber gute Arbeit leisten. Vorteil: Man bekommt für wenig Geld (400-500€) ein LCD-Display mit QHD-Auflösung und muss dieses Headset nicht großartig installieren. Nur die Controller müssen per Bluetooth an den PC gekoppelt werden. Je nach verwendetem Sensor kann das eine komplizierte Sache werden. Aber Hilfe gibt es im Netz zu genüge.
Gibt es auch eine WMR-Brille mit OLED und eingebautem Bluetooth-Sensor? Ja und nein. Es gibt zwar die Samsung Odyssey+, aber leider ist sie nicht in Deutschland erhältlich. Man muss sie übers Internet importieren, was nicht sonderlich einfach ist. YouTube <- Sebastian erklärt euch in diesem Video, wie man sich die Brille bestellt und wo. Klar, der Black FridayDeal ist vorbei, aber auch für knapp 650€ ist die Brille durchaus in Ordnung. Bisher die beste Brille, wie ich finde.
Die Odyssey+
Die letzte Brille, über die ich zu sprechen wage, hat es durchaus in sich. Sie bietet wie gesagt einen Bluetooth-Sensor in der Brille, wodurch die Controller sofort erfasst werden. Anschließen und loslegen lautet die Devise. Sehr sehr praktisch! Außerdem hat sie das wohl beste Mikrofon aller Brillen aktuell. Bei Samsung aber auch zu erwarten... Wie die meisten WMR-Brillen bietet auch die Odyssey+ QHD, diesmal aber mit OLED, wodurch schwarz wirklich schwarz ist.
Der größte Pluspunkt ist aber eine spezielle Beschichtung des Displays, welches den SDE (Screen-Door-Effect) verhindert! Was ist nun SDE? SDE ist englisch und wird mit "Fliegengittereffekt" übersetzt. Wenn man durch eine VR-Brille schaut, ist es fast immer so, als würde man durch ein Fliegengitter aus dem Fenster schauen. Man sieht schwarze Striche zwischen jedem einzelnen Pixel. Das sind die Teile des Bildes, wo kein Licht ankommt, der Zwischenraum zwischen einzelnen Bildpunkten sozusagen. Und da das Display so dicht vor den Augen ist, ist das eben sichtbar. Bei der Odyssey+ (das Plus ist übrigens wichtig, die ohne + hat nämlich SDE) hingegen sieht man davon nichts! Selbst die Pimax 8k hat noch SDE! Und die bietet nativ UHD pro Auge!! Also pro Auge doppelt so viele Pixel wie die Odyssey+ insgesamt!
Diese Pixeldichte und das enorme FOV sind auch die größten Probleme der Pimax oder andersrum eine Stärke von der Oyssey+: Die Hardwareanforderungen sind für die Pimax ENORM! Selbst mit einer 2080ti sind maximale Details auf einer Pimax 5k+ selten möglich. Meistens muss man auf Medium gehen und darf sich dann über 50-70 FPS freuen. Die Samsung hingegen liefert schon mit einer 1070 durchgehend 90 FPS. Wer was besseres hat, darf also gerne SSAA hinzuschalten. Dank der Anti-SDE-Beschichtung wirkt sich SSAA nämlich sehr positiv auf das Bild aus.
Fast vergessen: Die Controller der Odyssey+ gehören zu den besten aller WMR-Brillen. Super tracking auch außerhalb des Sichtfeldes, gute Haptik, tolle Steuerung.
Fazit: Half Life VR ist unterwegs! Wir alle warten auf ein neues Half Life und es kommt für VR! Aber nicht nur HLVR istein guter Grund, es gibt da draußen massenhaft guter Spiele. Und die Technik wird so rasant weiterentwickelt, dass die Immersion heute schon genial ist. Wie mag sie in 3 Jahren aussehen? Wer jetzt eine Vive kauft, wird in Zukunft mit genialer Hardware versorgt werden, die das Spielgefühl in neue Sphären treiben wird!! Neue Controller, neue Sensoren für noch mehr virtuellen Raum, neue Brillen, viele neue Spiele. HLVR ist sicher ein guter Grund, aber bei Leibe nicht der einzige! Flugsimulatoren, Rennspiele, Sportspiele, Strategiespiele, RPGs, MMORPGs, Online-Shooter, Storyshooter, Wave-Spiele und vieles mehr warten auf euch!
Wer einen kleinen Einblick erhaschen will: VoodooDE hat einmal die seiner Meinung nach besten VR-SPiele zusammengetragen. Schaut doch einfach mal rein: YouTube Ihr werdet sehen, es lohnt sich^^
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