Wie Dateien am besten & sichersten aufbewahren?

Fischwaage

Komplett-PC-Käufer(in)
Hallo Leute,

Ich wollte mal fragen wie ihr eure Daten so speichert & archiviert damit diese bestmöglich geschützt und aufbewahrt sind!
Ich habe da z.B. 2 Ordner voll mit den Fotos aus den letzten 5 Jahren. Jeder Ordner rund 40 GB groß und mit tausenden von Einzelbildern bestückt.
Wie kann ich diesen nun am besten archivieren und sichern so das die Daten sicher sind und ich es einfach und schnell z.B. auf andere Datenträger ziehen kann.

Empfiehlt es sich einfach die Ordner so zu belassen oder bietet es sich eher an die Dateien in ein WinRAR oder 7ZIP (was ich besser?) Archive zu packen um nicht immer 45.000 Einzeldateien kopieren zu müssen? Oder sind Archive anfälliger auf Fehler?

Danke für eure Tipps und Hilfe,
Fisch
 
Ein gepacktes Archiv verbessert nicht die Langzeitarchivierung.
Egal wo die Sachen lagern, sei es auf einer lokalen Festplatte oder auf einem NAS, es sollte immer ein Backup davon geben.
Und das Backup sollte nach dem Kopiervorgang auch vom System getrennt werden.
Ich sichere mein wichtigen Daten zyklisch auf ein NAS und von dem zieh ich mir 3-4x im Jahr eine Kopie abwechselnd auf zwei externe Festplatten.

Dem normalen User würde empfehlen zwei USB-Festplatten zu kaufen und abwechselnd darauf eine Kopie zu erstellen.
 
Prinzipiell sind Archive natürlich anfälliger für Fehler, erstens weil ein zusätzlicher Prozessschritt erforderlich ist und zweitens weil bei komprimierten Daten ein fehlerhaftes Bit viel "schlimmer" ist als bei einer normalen Bilddatei. Das wissen aber auch die Hersteller solcher Archivierungsprogramme und bieten entsprechende Fehlerkorrekturen an die die Archive größer machen aber die Daten sicherer/teilredundant ablegen.

Grundlegend spielts aber keine Rolle ob du archivierst oder nicht abgesehen davon dass eine große Datei weit schneller kopiert werden wird als 45000 kleine. Wichtig für Archivierung ist:
- Ein Programm verwenden, das beim kopieren der Daten auf den Sicherheitsdatenträger die kopierten Daten auch überprüft (Bitvergleich/CRC-Prüfung) um Kopierfehler auszuschließen.
- Bei wichtigen Daten zwei physikalisch unterschiedliche Datenträger verwenden (wenn einer spontan stirbt hat man noch den zweiten...) die vom System physisch getrennt werden, paranoid-Modus: Die beiden Datenträger nicht im gleichen Haus lagern dass bei Brand oder Einbruch nicht alles verloren geht.
- Datenträger wählen die für eine Archivierung geeignet sind (keine CDs/DVDs, keine SSDs, keine USB-Sticks!) und die gelegentlich überprüfen/erneuern.
- Datenträger ihrer technik entsprechend lagern, beispielsweise bei externen HDDs Stöße und Temperaturschwankungen vermeiden sowie sie alle paar Monate mal anstöpseln um Lagerschäden zu vermeiden.


Die traurige Wahrheit ist aber: Kein übliches Medium ist dazu geeignet, Daten jahrelang aufrecht zu erhalten - weder Flash noch optische Datenträger noch Festplatten. Für diese Anwendung gibts spezielle Datenträger ("M-Disk"), die dazu gedacht sind auch nach Jahrzehnten noch lesbar zu sein... die anderen heutigen digitalen Medien sind so schnellebig dass es für Dauerarchivierung nur taugt wenn man regelmäßig wartet/neu kopiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich hab mir letztens zwei 128 gb mirco sd karten gekauft für wichtige daten (eine für normale und die andere als backup), da die mir am sichersten scheinen, weil mir auch schon usb stick und festplatten kaputt gegangen sind aber bis jetzt nie eine sd karte. :)
 
SD-Karten basieren wie USB-Sticks und SSDs auf NAND-Flash.

Diese Form der Datenspeicherung ist prinzipbedingt ungeeignet für Datensicherung weil Flashspeicher nur eine riesige Ansammlung winziger Kondensatoren ist die nunmal ihre Ladung verlieren wenn sie nicht aufgefrischt wird. Das kann je nach äußeren Umständen sehr schnell gehen (siehe seite 27: https://www.jedec.org/sites/default/files/Alvin_Cox [Compatibility Mode]_0.pdf).

Zusätzlich sind die Anordnungen der Daten inb Sticks/Karten nur dem integrierten Controller bekannt. Geht dieser kaputt ist es extrem aufwendig bis unmöglich Daten wiederherzustellen - bei HDDs kann man "einfach" die Controllerplatine austauschen und das wars (da die Ablage der Daten genormt und auf der Platte abgelegt ist).

Speicherkarten und USB-Sticks sind also das denkbar schlechteste Sicherungsmedium (die haben nebenbei auch die höchsten Ausfallraten von CDs/DVDs mal abgesehen).


Wer häufiger (=mehrmals pro Jahr) Daten sichern/ändern möchte fährt am besten mit 2-3 redundanten externen HDDs die regelmäßig neu bespielt werden und an sicheren Orten abgelegt werden.
Wenn Daten für die Ewigkeit gesichert werden sollen ohne dass sie verändert werden müssen bieten sich (ggf. zusätzlich) M-Discs an.
 
Empfiehlt es sich einfach die Ordner so zu belassen oder bietet es sich eher an die Dateien in ein WinRAR oder 7ZIP (was ich besser?) Archive zu packen um nicht immer 45.000 Einzeldateien kopieren zu müssen? Oder sind Archive anfälliger auf Fehler?
Warum sollte man solche unveränderlichen Daten andauernd kopieren wollen? Beschriftungen und (RAW-)Bearbeitungen gehören nicht in die Bilder sondern in eine eigene Datenbank.

Meine Bilder (ein paar Hunderttausend seit 2003) wurden exakt einmal auf dem Archivmedium (mittlerweile mehrere alte, ausrangierte USB2-HDDs, extern gelagert) und nochmals auf einem zweiten Archivmedium abgelegt (der Faulheit halber mittlerweile eine 4 TB USB3-Platte). Und dann gibt es noch die "Arbeitskopie" für den schnellen Zugriff auf dem NAS. Dazu gibt es Prüfsummen (erstellt auf dem PC vor dem Kopieren auf das erste Archivmedium bzw. auf das NAS).

Die Prüfsummen werden einmal jährlich geprüft. Bisher gab es selbst auf der ältesten Festplatte (1 TB von 2008) keinen einzigen Fehler. Sollte doch mal ein Fehler auftreten, so hoffe ich, dass mind. eine der zwei weiteren Kopien korrekt ist. Alternativ könnte man vorher viele GB an Speicherplatz opfern und neben den Prüfsummen auch noch Wiederherstellungsdateien erstelle, z.B. PAR2 oder gleich mit SnapRAID eine Art RAID5.

Wenn ich u.U. doch mal zu viele Fehler im Archiv finden werde, muss ich halt nach >10 Jahren die Zeit opfern, die Bilder alle auf eine andere Platte kopieren und danach wieder prüfen. Mit dem passenden Kopierprogramm ist das aber auch kein Performanceproblem und es geht alles automatisiert über Nacht.

Von der ersten ca. 500 GB an Bildern gibt es auch noch gut 120 DVD-R (und teils sogar DVD-RAM). Das wurde mir alles aber viel zu lästig und zu teuer. Wären es nur ein paar hundert GB an Bildern, würde ich wohl einen BluRay Brenner kaufen und dort BD-R XL M-Disk mit jeweils 100 GB je Scheibe brennen. Aber selbst das ist mir zu aufwändig, bei derzeit gut 2,5 TB an Bildern wären das >25 Disks, die man ja nicht nur einmalig brennen sondern auch regelmäßig prüfen muss.
 
Bei einer 10+ Jahre alten Platte würde ich, auch wenn noch keine Fehler aufgetreten sind, den Wechsel zu einer neuen Platte empfehlen.
Sehr selten genutzte aber sehr alte Platten sterben nicht an Lesefehlern oder defekten Sektoren sondern daran, dass das Lager kaputt geht (wenn beispielsweise die Schmierung hart wird).

Wenn du aber ohnehin mehrere Kopien hast kannst du natürlich auch dann eine neue kaufen wenn die älteste Kopie gestorben ist. Ich mach das auch so, als alter paranoider Sicherheitsfanatiker habe ich von meinen wichtigen Daten 4 redundante Backups, zwei interne (zum arbeiten) und zwei vollverschlüsselte externe HDDs, von denen eine wie oben erwähnt nicht an meinem Wohnort liegt... :D
 
Das einzige Medium das erwiesenermaßen für eine Langzeitlagerung geeignet ist, sind dafür zertifizierte Magnetbänder.
Aber dafür zahlst du dich dumm und dämlich. Und langsam und technisch schwierig sind die auch noch.
Ganz ehrlich, kauf dir einfach ein vernünftiges NAS entweder mit Raid 1 oder Raid 5.
Lass regelmäßig einen Smart Test laufen und dich per Email vom NAS informieren wenn ein Plattenausfall droht. (Kann man alles einrichten.)

Sichere mind. 2 besser 3 Generationen.

Den verbleibenden Speicher halbierst du dann nochmals in einen extra Bereich.
Denn fast jedes moderne NAS kann mit einem zusätzlichen Internen Benutzer eine Kopie in einen nur diesem Benutzer zugänglichen Bereich machen.
Quasi also eine Kopie vom Backup.
Diese Ordner sind nur mit diesem besonderen Benutzer m. Passwort zugänglich und werden nicht in Windows eingebunden.
Der "normale" Bereich fürs Backup hingegen schon.
Damit ist man dann auch relativ sicher für evtl. Erpressungstrojanern.

Willst du also 2 TB sichern, dann solltest du schon 2x 8 TB Festplatten im NAS drin haben. (2 TB x 2 Generationen = 4 x 2 Extra Kopie geschützer Bereich)
Damit solltest du dann relativ gut ausgesorgt haben.
 
Alles an Sicherung im NAS zu haben ist nicht sinnvoll.
Das kann dich zwar zuverlässig vor Defekten schützen, nicht aber vor Dingen wie Blitzschlag, Brand, Ransomware (so 100%tig vertrauen tue ich den NAS da nicht mit Extrabereichen...), Diebstahl usw.
Mindestens ein Backup sollte physisch von allen laufenden Systemen getrennt und an einem anderen Ort sicher gelagert werden.
 
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