Die aktuelle Technik ist mir suspekt.

Quick1012

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo Community,

ich brauche eine Beratung und hoffe, dass es zum einen am ehesten das richtige Forum ist, als auch, dass mein Thema nicht zu ausufernd ist.
Zu mir und meinem Backround: Ich bin 32 Jahre und hantiere mit PCs seit meinem ~ 14. Lebensjahr. Ich habe das damals natürlich wesentlich intensiver als heute betrieben uns genau das ist der Punkt. Ich habe das Gefühl (Oh mein Gott, jetzt schon), dass ich nicht mehr mitkomme. Mein Wissen in diesem Bereich habe ich mir aus der Not heraus (Spiele laufen nicht, Rechner startet nicht usw.) komplett selbst angeeignet (seit Google wesenlich leichter) und ich bin in der Lage alltägliche PC Probleme zu lösen, dennoch ist es glaub ich eher Basiswissen.

Im Laufe der Zeit habe ich mich mit Neuerungen immer weniger auseinandergesetzt und bin z.T. überrascht wie weit die Technik häufig ist. Auf der anderen Seite gefällt mir das Bild vom zunehmend gläsernen Menschen gar nicht und ich war der Datensammelwut gegenüber schon immer skeptisch eingestellt. Daher nutze ich z.B. Facebook nur eingeschränkt, Instagram, Twitter und sonstige gar nicht. Ich versuche sowohl am PC als auch am Handy möglichst keine unnötigen Daten anzugeben und wäge bei einigen Anwendungen dies gezielt gegen den Nutzen ab. Ich bin zwar nicht paranoid und eine Fitness App dürfte Zugriff auf meine SD Karte haben, nicht aber auf mein Telefonbuch.

Allerdings beißt sich hier die Katze in den Schwanz, weil es inzwischen unvermeidbar ist, sich davon komplett abzuschotten. Ja auch ich benutze WhatsApp, wenn auch ohne Begeisterung, und auch ich habe ein Google Konto, da man ja Smartphones sonst kaum noch ans Laufen bekommt. Es war mehr ein Zufall, dass ich eine Route bei Google maps rausgesucht habe und mir direkt die Option angezeigt wurde, diese auf mein bereits hinterlegtes Handy zu schicken. Ich dachte: Scheiss drauf, damit mach ichs nicht schlimmer. Ich war dennoch begeistert wie komfortabel solche Dinge sind. Auf der anderen Seite habe ich nach der Fahrt in den Urlaub vergessen neben GPS auch die Google Standortbestimmung auszumachen. Als dann nach dem Fotografieren einer Kirche die Meldung aufpoppte, ob ich die Kirche (namentlich genannt, samt Straßenname) nicht teilen möchte, fand ich das wiederum unlustig.

Bei mir hat zwar ein Umdenken eingesetzt, dass ich z.B. akzeptiere viele Dinge nur noch digital zu besitzen (In der Computerspiepackung ist keine CD und nur ein Downloadlink??), aber wie oben gesagt, ich komme nicht mehr ganz mit. Konkret möchte ich mein Leben eigentlich einfacher gestalten indem ich diese Technik nutze, aber mir fehlt der Backround. Daher bitte ich Euch um Hilfe.

In erster Linie geht es mir um den Schutz meiner privaten Geräte (PC, Tablets, Handys) und meiner lokalen Daten (Filme, Musik, Fotos). Antivirenprogramme und Firewalls sind auf unseren PCs, alle Androidgeräte sind ungeschützt.

Um konkret zu werden: Ich überlege grade, welche Möglichkeit besteht meine Inhalte (Musik, Filme, Fotos) zentral nutzbar zu machen. Am Beispiel Musik: Meine Frau hört zunehmend mehr Musik. Die Musik kommt bei uns aus einem lokalen MP3 Player oder dem PC. Ich überlege, ob man die Musik in eine Cloud läd und sich ein entsprechenden Lautsprecher zulegt, ob die MediaServer Funktion der Fritzbox eine Option ist oder ob ein NAS Server die beste Variante ist.

Weiteres Beispiel: Die Streaming Dienste von Amazon Prime waren früher für uns nur nicht benötigtes Beiwerk, bis man sich den geschenkten Gaul anschaut und feststellt, dass das doch ganz interessant ist. Ich sehe mir gerne auf der Nachtschicht in freien Phasen ein paar Serien oder Filme auf dem Tablet an. Bisher vom PC jedes mal etwas rübergeschoben. Jetzt die Amazon App auf dem Tablet probiert und recht angetan. Ich frage mich jetzt nur: Wie hoch ist das Risiko für Probleme, wenn ich mich auch meinem, zugegebenermaßen ungeschützen Tablet, mit meinen Amazon Daten einlogge? Wenn es einen seperaten Account gäbe, der nur fürs Streamen besteht, wäre das kein Problem. Aber in eine Anwendung die Kontodaten und anderes beinhaltet, logg ich mich lieber von meinem (hoffentlich) geschützten PC ein.

Weiterhin würde ich eigentlich gerne einen digitalen Terminkalender haben, den ich zudem mit meiner Frau synchronisieren kann. Er müsste aber sowohl unter Windows, als auch unter Android laufen. Aber in meinen Augen bieten viele Geräte und mehrere Betriebssysteme eine größere Angriffsfläche. Ein komplett geschlossenes System wiederum funktioniert nicht. Da ein Terminkalender ja auch viele private Daten enthält, wäre der Verlust von mobilen Geräten ebenfalls um so bitterer.

Unterm Strich weiß ich nicht, wo ich die Grenze ziehen soll. Ich weiß zwar welche Dinge ich dem Komfort opfern würde und lehne mich nicht weiter gegen gewisse Zwänge auf, aber die Technik ist mir einfach zu undurchsichtig. Ein sprachgesteuertes System würde ich z.B. zum jetzigen Zeitpunkt mit meinen Vorbehalten nicht nutzen.

Daher meine Frage: Wie seht ihr das und wie geht ihr damit um? Gibt es Dinge in dem Bereich, die man inzwischen bedenklos nutzen kann und welche, bei denen man vorsichtig sein muss? Gibt es Dinge die man allgemein beachten muss?

Trotz der Wall of Text wäre ich für Tipps und ANregungen dankbar :)

LG
 
Hi,

ich habe deine Wall of Text gelesen. Und die Gedanken die Du Dir machst sind meinen nicht unähnlich.

Ich bin mit PCs aufgewachsen(vor 22 Jahren, ich damals in der Grundschule, war überglücklich als mein Vater damals von Arbeit nen 2. ausgemusterten 386er nur für mich mitgebracht hat; und damals war es noch so, dass niemand in meinem Bekanntenkreis nen PC hatte bzw. wenn überhaupt gab es einen für die ganze Familie^^) und traue mir auch zu einigermaßen fit in der Materie zu sein.

Lose ein paar Dinge die zu deinen Gedanken passen könnten.

- Handy unsicher. Bei uns auf Arbeit sind Handys "bring your own device" aber die Vorgaben hierzu sind "hart". Jailbreak/Root ist verboten. Keine Customroms (der Programmiere könnte ja einen Bonus versteckt haben) und was aber am interessantesten ist, ist die Vorgabe eine Antiviren-Software zu installieren. (Bei keine Customroms ist man in dem Dilemma, dass man veraltete Software hat wenn es vom Hersteller keine Updates mehr gibt. Und bei Antiviren-Software müsste man dem Hersteller vertrauen... aber es kann zum Beispiel Klickfallen blocken oder klinkt sich bei anklicken von Links die zum Beispiel Kosten verursachen dazwischen und fragt ob man beabsichtigt hat zum Beispiel eine Nummer zu wählen...)

- Spiele nur noch digital. Das ist ein Punkt, der mich auch ankotzt. Ich kaufe in letzter Zeit nur noch bei gog.com (ich bekomme für die Aussage leider nichts^^). Hier ist es aber so man läd das Spiel idr ohne DRM oder sonstigen Müll und kann das heruntergeladene archivieren und jederzeit für erneute Installation verwenden, auch falls gog.com irgendwann nicht mehr wäre...

- Zum Thema private Cloud bzw. Kalender sync u.ä. könntest dir Nextcloud anschauen.

- Eine Alternative im Bereich Betriebssystem(Software generell Opensource bzw. sogar GNU usw. Hier können zwar auch Lücken sein oder vertecktes "bösartiges", aber meiner persönlichen Meinung nach weniger) ist wohl immer Linux bzw. ich schwöre auf Debian auf meiner Arbeitsmaschine. Das lässt mir am meisten meine Freiheiten und meine Ruhe. Bin aber leider nichts konsequent genug. Habe Aufgrund von Komfort dann halt doch Chrome drauf für Netflix schauen (meine Arbeitsmaschine ist ein Laptop und Netflix dann auf Geschäftsreisen undso)...
Meinen PC nutze ich als primär als Spielekonsole(ganz selten wenn ich die "Leistung" dringend brauche boote ich darauf aber auch Debian) . Aber da es für Windows 8.1 keinen Grafiktreiber gibt =( wieder mit Windows 7

Ich persönlich habe zum Beispiel keine Kreditkarte, kein Onlinebanking(Lastschrift, Nachnahme und Rechnung geht zur Zeit noch OK. Teilweise gibts auch Prepaidkarten für manche Online Dienste) und meine EC Karte ist nur zur Nutzung in großen bzw Hauptfilialen meiner Bank.(auch nicht an der Tanke oder im Supermakrt selbst wenn es bequem wäre)

Zusammenfassend muss man immer abwägen wem man traut bzw. wem nicht. Ich persönlich habe mehr angst vor Kriminellen/Betrügern im klassischen Sinne und nicht staatlichen Hackern(wobei ich trotzdem nicht den Bundes/Staatstrojaner aufem PC will und staatliche Hacker verabscheue).

Zu dem Punkt noch, man muss heutzutage sogar in Frage stellen ob man der eigenen Hardware (noch) trauen kann...

Jetzt wurde meins auch ne eventuell verworrene Wall of Text.

Vlt kommen ja noch von anderen interessante Gedanken

Grüße
D3LU
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde hast du den Knackpunkt schon selbst gefunden und für dich sogar eine Möglichkeit geschaffen damit unzugehen: Es gibt bei nahezu allen Diensten im Netz nur entwendet eine komfortable Nutzung ODER die volle Kontrolle über seine Daten.

Den allermeisten Menschen fehlt das Wissen um die von dir beschriebenen Dinge selbst umzusetzen. Genausovielen Menschen fehlt das Bewusstsein was und wem sie sich alles gedankenlos preisgeben. Das muss kein Problem sein, ist es wohl für die allermeisten auch nicht.

Defakto ist es bei der Vielzahl an Diensten und Möglichkeiten überhaupt nicht mehr möglich alles selbst zu machen, selbst wenn man es von seinem Wissensstand her könnte. Ich bin für mich zu der Lösung gekommen, dass es ausreicht sich immer bewusst zu machen was man dem jeweiligen Dienstleister von sich offenbart. Ist es einem die dafür erhaltene Leistung wert, dann ok, mach ich es.
Mehr kann man von einem mündigen Nutzer auch nicht erwarten, weniger aber auch nicht.

Da du dir diese Gedanken schon alle selbst machst, kann ich nur sagen, dass du alles richtig machst:)
 
Unterm Strich weiß ich nicht, wo ich die Grenze ziehen soll. Ich weiß zwar welche Dinge ich dem Komfort opfern würde und lehne mich nicht weiter gegen gewisse Zwänge auf, aber die Technik ist mir einfach zu undurchsichtig.
Ich verstehe mein Auto auch nicht und erst recht nicht all den Digitalisierungs-Müll, der dort derzeit in Neuwagen einzug hält. So lange es geht (der von Dir erwähnte Zwang) möchte ich ein klassisches Auto, das aber demnächst leider auch schon durch Staatszwang eine SIM-Karte enthalten wird (darauf, dass sie nur bei einem Unfall genutzt wird, kann ich nur blind vertrauen). e-Autos sammeln heute schon bedeutend mehr Daten, nur liest hat kaum jemand die entspchenden AGBs (nur mal so als kleiner Ausflug abseits des von Dir bewusst genutzten Internets).

Ein sprachgesteuertes System würde ich z.B. zum jetzigen Zeitpunkt mit meinen Vorbehalten nicht nutzen.
Sowas kommt mir erst ins Haus, wenn ich es aus gesundheitlcihen Gründen brauchen werde. Gleiches gilt auch für Smart-Home oder ein Smart-TV (lieber zwei Fernbedienungen und eine Dreambox als Zuspieler, dem ich vertraue und der weder eine Webcam noch ein Mikrofon hat. Genauso gilt das z.B. für Fitness-Tracker oder Beitragsersparnis bei der KFZ-Versicherung durch (angeblich) anonymisiertes Tracken meines Fahrverhaltens.

Daher meine Frage: Wie seht ihr das und wie geht ihr damit um?
Ich versuche abzuwägen,, welche realen Vorteile mir ein Dienst oder eine Anwendung bringen könnte und mit welchen Nachteilen ich ohne sie leben muss. Mit sehr viel Glück kann ich mir dabei noch ausmalen, welche Daten ich dadurch zumindest direkt von mir zusätzlich preis gebe.

Dann entscheide ich, ob es mir dies wert ich oder nicht. WhatsApp und Facebook kennen mich daher noch nicht mit eigenem Account, Instagram durchaus (also doch hinten herum wieder Facebook). Google kennt meine privaten Termine auch nicht direkt (falls sie sich an ihre AGBs im Business-Bereich halten). Durch entsprechende Verknüpfungen ist das aber bei einigen Terminen durchaus denkbar. Diese stehen an anderer Stelle sowieso offen im Netz, man muss nur die Verknüpfungen ziehen (was Google mit Sicherheit tut).

Apple kannt mich Dank meiner Firma leider auch, wer an die Bewegnugsdaten meines Smartphones kommt und diese auswerter, ist mir nicht bekannt. So lange diese aber nicht live in die falschen Hände fallen, ist mir das auch egal.

Genauso nutze ich privat auf allen Geräten abseits des NAS Windows 10. Der Nutzen für mich ist viel höher wie der Aufwand in Zeit, ein paar Datenübertragungen zu deaktivieren und mit dem Rest seit Win XP zu leben und Programme neu zu schreiben. Geld spart es mir dann auch noch.

Gibt es Dinge in dem Bereich, die man inzwischen bedenklos nutzen kann und welche, bei denen man vorsichtig sein muss? Gibt es Dinge die man allgemein beachten muss?
Wie Du selber schon schreibst, musst Du Dir klar werden, was Du (oder gar deine Familie) an Daten preis geben möchtest, um dafür Komfort zu gewinnen. Das mag mit Familie bedeutend schwieriger sein wie ohne.

Wo Du das Thema Viren/Trojaner ansprichst: auch dazu habe ich so meine Meinung im privaten Umfeld, die aber nicht konform mit der "landläufigen" Meinung geht. Weder auf meinem Smartphont, Tablet oder PC sind Live-Virenscanner installiert. Überall waren/sind nur Programme installiert, denen ich vertraue. Selbst beim Surfen (nur mit Adblocker) werden suspekte Seiten gemieden oder nur auf einem gesonderten System aufgerufen. Mit der Methode lebe ich seit 27 Jahren auf dem PC sehr gut. Der letzte Virus, der auf einem PC lief und dort auch irgendetwas angerichtet hat, kam von einer 5,25" Treiberdiskette unter DOS :-) Offline-Virenscanner finden regelmäßig nur einen Virus in einem mind. 10 Jahren eMail-Archiv.

Mit anderen Personen (insb. Kindern) im LAN müsste die Strategie anders aussehen.

P.S. ich bin noch ein paar Jahre älter wie Du und Informatiker. Aber auch für Leute mit Fachwissen ist es unmöglich, die Datenstöme vorher zu ahnen. Genauso wie es unmöglich ist, aus irgendwelchen Release-Notes abzuschätzen, ob man einen Patch von Win 10 installieren sollte oder nicht. Dort kann man nur gefahrlos testen, ob eni HF für das eigene System schädlich ist. Bei der Datenweitergabe ist das leider unmöglich. Die Daten lassen sich nicht mehr löschen, ein datenloses Backup des Internets, auf das man zurück gehen könnte, gibt es nicht.
 
Vielen dank für das Feedback.

@D3LU:
Die Nutzung von Linux habe ich oft in Erwägung gezogen und hatte auch Ubuntu bereits installiert. Obwohl die Bedinung Windows so ähnlich ist, habe ich es nie geschafft mich komlett damit anzufreunden. Ich muss dazu sagen, dass ich wie fotoman seit Jahren keine Probleme mit Viren haben und der Meinung bin, dass der PC mein bestgeschütztes Gerät ist, bei dem ich dazu die meiste Kontrolle habe. Kreditkarten und Onlinebanking nutze ich schon, wobei anfangs auch nicht gerne. Da ich auch hier keine Probleme habe, sind meine Zweifel in dem Bereich kleiner geworden. Zudem arbeitet meine Frau bei der entsprechenden Bank und hat dort alles im Blick. Also Falschabbuchungen o.Ä. werden zumindet bei uns sofort gesehen und nur selten lässt sich etwas nicht rückgänig machen :) Ein Bezahlen mit dem Smartphone oder einfaches Anhalten der Karte an ein Gerät schließe ich komplett aus.

@Malkolm:
Danke für die Bestätigung :) Du hast Recht, der Kern der Sache ist das Bewusstsein. Auch wenn es den einen richtigen Weg nicht gibt, darf man nicht blind für die Optionen und das Drumherum sein. Auch wenn das manchmal nicht komplett möglich ist.

@fotoman:
Die Sammlung meiner Daten nervt mich auch und ist ja z.T. unumgänglich. Auf meiner Facebookseite stand auch einmal, an welchem Ort ich mich aufgehalten habe (Arbeit). War in dem Fall nicht so schlimm, aber es muss keiner wissen wann und wo ich im Urlaub bin. Hat ja ganz pragamtische Gründe (Einbruch ect.). Entweder ich habe etwas übersehen oder es wurde wirklich über meinen Kopf hinweg eingestellt. Ich frage mich sonst immer: Welche Daten gebe ich an und wo? Registriere ich mich in einem Forum mit Name und Emailadresse oder auf einer Shoppingseite mit kompletter Adresse, Festnetz- und Handynummer. Früher standen alle Adressen im Telefonbuch, hat auch keinen umgebracht. Wobei der Unterschied darin besteht, ob ich gezielt jemanden suche oder mir private Daten von einer Person, die mir nur online und nur mit Nickname begegnet, aneigne. Letzlich stört es mich nicht, wenn überalle Werbung aufpoppt mit Artikeln die ich zuletzt bei Amazon gesucht habe. Ich habe mein Kaufverhalten im Griff. Viel Datensammelei hat ja für mich keine Konsequenz. Leider weiß man nicht wo das zutrifft und wo nicht.
 
Dein Problem liegt also darin, dass du einerseits nicht Auf Komfortfunktionen und Dienste verzichten willst aber andererseits den Anbietern nicht traust? Jetzt suchst du nach einer Möglichkeit, die dir ermöglicht beides zu haben, hast aber Probleme dafür eine Lösung zu finden?

Es gibt Opensource-Lösungen für Kalender, Musikstreaming und so Kleinkram durch einen eigenen, kleinen, hausinternen Server. Der finanzielle Aufwand hält sich fürs sowas wohl in Grenzen, aber es ist halt Arbeit. Einrichten, Updaten etc. kann wie alles am PC halt nerven.

Bei Diensten wie Whatsapp, Google, Amazon Prime, Apple, Facebook, Microsoft und so weiter hilft nur Verzicht.
Das mag für manche, die voll im Netzzeitalter aufgehen, wie eine unvorstellbare Hürde aussehen, ist aber doch eigentlich kein Problem.
Ich habe durch berufliche Notwendigkeit ein Androidhandy und daher einen Google Account. Habe mich nach dem Einrichten des Handys nie wieder eingelogt. Lade nichts hoch, teile nichts, verteile keine Berechtigungen.

Man kann zum Beispiel auch einfach Bilder mit einer Kamera machen und sogar ausdrucken :P

Ich weiß jetzt nicht ob die "Analoge Lücke" noch existiert, aber im Zweifel halt Filme kaufen und für Unterwegs halt sichern :X
 
Die aktuelle Technik ist mir suspekt.
Hallo Quick1012,

mir ist die heutige Technik nicht nur suspekt, ich halte sie für gefährlich. Wo liegt dann der Komfortgewinn wirklich?
Das man hier und da einen Klick spart, dass man mehr Selbstdarstellerisch Dinge verbreitet? Wenn ich mir Kathedralen
anschaue, dann zählt einzig das Visuelle Erleben, es geht mir nur um die geniale Statik. Wenn ich für mich Erinnerungsfotos
mache, sind die für mich, sie sollen nicht geteilt werden.

Es gab dazu schon vor zehn Jahren das Projekt eines Physikers, der sich eine Kamera um den Hals hängte und im Minuten-
rythmus ein Foto machte. Die Auswertung bestand dann aus Zeit, Ort und anwesenden bekannten Personen, die via Gesichts-
oder Spracherkennung automatisch detektiert wurde. Damit baute sich der Physiker ein digitales Tagebuch auf. So weit, so
gut, früher machten wir sowas mit Fotoalbum und handschriftlichen Ergänzungen. Reicht eigentlich völlig, ist besinnlich
und die Fotos hielten, solange es keine Quelle-Revue Abzüge waren, Jahrzehnte. Heute machen sowas Menschen ganz
offen im Netz und da frage ich mich nur, wie "bescheuert" man sein kann?

Was passiert heute? Wir wissen es nicht, nicht einmal im Ansatz. Erlaubt man Google das Standorttrecking, und ich gehe
nicht davon aus, dass ein Abschalten auch wirklich ein Abschalten ist, dann werden die Daten ausgewertet. Was früher
mein schönes Fotoalbum war, sind heute teure Daten, die gegen mich verwendet werden. Es geht darum, unsere Lebens-
weise zu durchleuchten. Wo und wie lebe ich, wen treffe ich wie oft und wo, was mache ich, wie oft bin ich krank, welche
Medikamente nehme ich, etc.

Das schlimme ist, dass darauf aus uns unbekannten Bewertungen ein für uns nicht einsehbaren umfassendes Persönlich-
keitsprofil erstellt wird. Diese Daten werden an Versicherungen, Arbeitgeber, Vermieter, etc verkauft und danach werden
unsere individuellen Risiken berechnet. Das hat rein gar nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun, dass ist massive
Ausgrenzung von Schwachen. Du wohnst in einer sozial auffälligen Gegend? Es gibt keinen Kredit über 10.000,-€ und nur
zu horrenden Zinsen. Deine Freunde liegen ständig im Saufkoma? Krankenversicherungsangebote gibt es nicht, oder 20%
teurer. Du warst dreimal in einer Psychosomatischen Klinik, warum weiss Onkel Google nicht wirklich, könnte ja auch nur
ein Besuch gewesen sein, aber das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung kannst Du Dir abschminken.

Wir sind noch nicht flächendeckend so weit, aber in 10-20 Jahren wird es von weiten Teilen der Wirtschaft genutzt werden.
Und wenn keine Spuren im Netz zu finden sind, wird das sehr negativ ausgelegt werden. In den USA werden Bewerber für
bestimmte Job heute schon nach ihrem "Sozialfaktor" hin ausgewertet, also wie viel sie bei Facebook, Twitter etc schreiben,
wie viele ihn folgen etc. Schlimmer wird es mit der Strafverfolgung, weil sich die Beweislast umdreht. Heute sucht man
passende Indizien, und die finden sich ganz schnell. Und schwups muss man beweisen, dann man nicht am Bankraub beteiligt
war. Sieh z.B. die Journalisten auf dem G20, denen die Akkreditierung entzogen wurde. Unfassbar...

Ganz schlimm wird es dann, wenn die nächste Totalitäre Diktatur unsere freie Gesellschaft übernimmt. Das droht leider
überall. Was die mit den gesammelten Daten machen, will ich mir gar nicht vorstellen.

Wie kann man sich schützen ohne paranoid zu werden? Das ist die Frage, aber ich mache einen großen Bogen um Google,
Facebook, um die Cloud, um Tracking Cookis, etc. Das ist alles "Teufelszeug". Und ohne lebt man nicht schlechter.

Anstatt Google gibt es MetaGer vom Rechenzentrum um die Ecke, Facebook ist nichts als oberflächlicher Zeitvertreib,
anstatt Cloud nutze ich meinen Drittrechner, der keinen Kontakt zum Internet und kein WLAN hat. Ein Datenstick ist
nun wirklich nicht das Problem, das Smartphone darf so gut wie nie das GPS nutzen und muss einen Akku zum rausnehmen
haben, auf dem Smartphone sind keine Apps (nein, ich muss meinen Alkoholgehalt nicht per App ausrechnen lassen)
und es ist alles abgeschaltet, was abzuschalten geht.

Man kann sich der Welt nicht verschließen, neue Techniken wie die VR sind schon umwerfend gut, auch Smartphones
haben ihre Berechtigung. Trotzdem frage ich mich bei jeder Aktion, was bringt es mir und was gebe ich her. Und geben
will ich so wenig wie möglich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi!

Dass mir die heutige Technik suspekt ist, kann ich nicht unbedingt sagen - stattdessen sehe ich es eher wie es ist:
Die heutige Technik ist zum größten Teil darauf ausgelegt, Konsum in allen möglichen Bereichen zu steigern und Kontrolle auszuüben.

Ich hab mal angefangen mit einem C64, mein erster eigener PC war ein 386er. Damals war das noch die neue revolutionäre Technik, die die Zukunft verändert und die sich nur große Unternehmen und nerdige Bastler leisten konnten. Heute ist es ein nicht wegzudenkender Standard in allen Bereichen, der uns von klein auf ins Kinderbett gelegt wird. In Straßenbahnen oder Zügen hat fast jeder 2. ein Smartphone vor dem Gesicht. Fast alle meine Freunde benutzen Whatsapp und ich bekomme deshalb einige Sachen nicht mit, trotzdem lasse ich micht dazu überreden.

Am Anfang war ich noch paranoider, Verschlüsselung überall, altes Funkhandy, kein Facebook, Whatssapp, Twitter & Co. interessiert micht nicht, spät. alle 7 Tage Passwortwechsel für alle Bereiche (mit mind. 8 Stellen, Sonderz. AaBb), TOR-Net, nur Sandbox oder VM für Internet, bei Nichtnutzung Trennung aller Geräte vom Netz usw., Online-Spieler war ich aber fast von Anfang an, erst IRC, MUD, dann MMO's.
Inzwischen hab ich ein Smartphone (wenn auch keinen der großen Anbieter), gucke Serien über Amazon und Netflix, benutze Online-Banking, Kreditkarte und Paypal. Für meine PW's hab ich jetzt eine PW-Datenbank und die Sandbox lasse ich inzwischen auch weg.

Ich hab einige Sicherheitsvorkehrungen schleifen lassen oder gelockert, aber einige Sachen mache ich immer noch nicht, z. B. Facebook oder Whatsapp benutzen, für Banking nutze ich immer noch eine VM und an meinem Smartphone sind alle Verbindungen deaktiviert, wenn ich sie nicht brauche. Was letztendlich aber eigentlich keinen Effekt hat.

Mir ist irgendwann klar geworden, die Welt um uns herum ist anders geworden. Digitalisierung ist wie eine Droge, wie ein fetter aromastoffverseuchter Burger mit ordentlich Synthetik von MCLSD, damit man immer mehr davon will. Smartphone zum 6. Geburtstag, Gruppenzwang und Cybermobbing an jeder Ecke für ein falsch ausgedrücktes "lol" in der Grundschule, Sitze in der Bahn könnte man auch gegen Touchscreens mit direkter Verbindung zu Facebook austauschen. Einzelandel und Fachgeschäfte sind rar geworden aufgrund von Amazon, Ebay oder generell Online-Shops, personalisierte Werbung und Einblendungen überll, nicht mehr nur im Internet. Service ist nur noch eine kostenpflichtige Zubuchoption. Außerdem brauchen wir viel mehr Kontrolle und Kameras für die Terrorbekämpfung. Mehr Kontrolle, mehr Daten, mehr Werbung, mehr Konsum, mehr Angebote, mehr Dschungelcamp und Promishopping, weniger Nachdenken.

Auf der einen Seite finde ich die Neuerungen und Fortschritte der letzten Jahrzehnte toll, keine riesigen CD-Sammlungen mehr, ist jetzt alles auf einem Netzwerk-Server. Kabellose Sync meiner Lieblingsmusik über Wlan. Da Fernsehen in den letzten Jahren so unfassbar dämlich und stumpf geworden ist, kann ich nur noch das was mich interessiert über Netflix gucken, ohne Werbung.
Riesen-Auswahl aller Artikel der ganzen Welt in Online-Shops, jederzeit verfügbar. Warum zum Fenster rausgucken, wenn man auf die Wetter-App gucken kann? Und hat meine Krankenkasse schon meine neuesten Vitalwerte für die Festlegung des Beitragssatzes auf 50% bekommen?
Obwohl ich die Technik zwar gerne verwende und auch gerne mit und daran herumbastele, sehe ich der Zukunft eher schwarz entgegen.
Das Datenschutzgesetz ist ein Witz auf Papier, solange man nicht seine Kontonummer und Pin über Whatsapp postet, ist man ja sicher und anonym. Kaum einer der User macht sich überhaupt noch Gedanken darüber. Und sich der Digitalisierung zu entziehen in unserer konsumorientierten globalisierten Gesellschaft bedeutet zu einem gewissen Grad Ausgrenzung, Isolation, Unverständnis, Zweckentfremdung. Computer werden schneller, komplexer, aber wenn ich darüber nachdenke, was unsere heutige Gesellschaft (Trump, Merkel, IS) mit einer KI anfangen würde, wünsche ich mir Szenarien wie in "Terminator", in denen die Maschinen gewinnen.

Seit ca. 40 Jahren degeneriert die Menschheit zu nichts anderem als einer Energiezelle für die Matrix, bei der Geschwindigkeit und der Richtung, die die Gesellschaft geht, ist ein total-Ausfall nur eine Frage der Zeit. ;)
 
Ich muss sagen, dass ich froh bin mit meinem "Problem" nicht alleine zu sein. Man fragt sich ja schon, ob man selber übertreibt.

@interessierterUser

Ich bin zwar nicht so streng im Umgang mit der digitalen Welt wie Du, aber ich handhabe es auch so, dass ich versuche alle Dinge die ich machen im Hinblick auf Nutzen und "Kosten" zu prüfen. Die Kosten sind die Preisgabe von einem selbst. Da aber dieses Bewusstsein nicht immer da war und man auch vorher das Internet benutzt hat, würde ich eigentlich gerne bei 0 starten. Also den gesamten digitalen Fußabdruck entfernen und dann mit einer anderen Sicherheit durch die eigenen Kontrolle wieder starten. Aber das ist nun nicht mehr möglich. Auf der anderen Seite ist man häufig verleitet sich fallen zu lassen und den Komfort zu nutzen. Ob Unternehmen meine Interessen oder Kaufverhalten kennen ist mir dann manchmal egal. Anders ist es mit meinem Aufenthaltsort. Eine Info, die keinen etwas angeht. Da man nicht weiß wer welche Daten zu welchem Zweck sammelt, muss man sich immer wieder einem etwas paranoiden Verhalten hingeben, was ich aber auch sehr anstrengend finde.

@ diavlo1983

Auch wenn dein Beitrag ja etwas weitere Kreise zieht, sprichst Du mir aus der Seele! Meine Gedanken zu dem Thema Datensammelwut usw. bringen mich immer wieder zu der Frage, in welcher Welt wir eigentlich Leben. Bei dem Verhalten von Politikern und dem Auferstehen von Diktaturen, kann ich einfach nur mit den Ohren schlackern. Wir sind technisch und ein Stück weit auch moralisch und kognitiv so weit wie nie zuvor. In krassem Gegensatz dazu steht das Weltgeschehen. Manchmal frage ich mich, ob wir trotz allem technischen Fortschritt (oder grade deswegen) den Zenit überschritten haben und es mit der Menschheit ab jetzt bergab geht.
 
Früher standen alle Adressen im Telefonbuch, hat auch keinen umgebracht. Wobei der Unterschied darin besteht, ob ich gezielt jemanden suche oder mir private Daten von einer Person, die mir nur online und nur mit Nickname begegnet, aneigne.
Der große Unterschied war, dass man im Telefonbuch offline suchen musste oder (in späteren Jahren) zumindest die Suche auf viele einzelne Datenbanken ausdehnen musste, wenn man die Daten verknüpfen wollte.

Das Selbe gilt auch mit dem "Recht auf Vergesen" (auch wenn das niemals wirklich durchgesetzt werden kann):
früher konnte man Zeitungsartikel nur offline beim Verlag durchsuchen, was die Wahrscheinlichkeit zum Auffinden eines "negativen" Artikels nach ein paar Monaten drastisch reduzierte. Heute sind solche Infos über Jahrzehnte im Internet für jeden auffindbar.

Auf der anderen Seite ist man häufig verleitet sich fallen zu lassen und den Komfort zu nutzen. Ob Unternehmen meine Interessen oder Kaufverhalten kennen ist mir dann manchmal egal. Anders ist es mit meinem Aufenthaltsort. Eine Info, die keinen etwas angeht. Da man nicht weiß wer welche Daten zu welchem Zweck sammelt, muss man sich immer wieder einem etwas paranoiden Verhalten hingeben, was ich aber auch sehr anstrengend finde.
Da geht es mir genau anders herum. Ich habe schon viele Jahre lang keine Lust mehr, mir vor jeder Fahrt ins Ungewisse erst einmal neue Karten zu kaufen, mir offline eine denkbare Strecke raus zu suchen und dann (ohne Beifahrer) die Strecke auch noch auswendig zu lernen. Je nach Verkehrsmittel nutze ich das Navi im Auto (ohne Internetanbindung) oder mein Smartphone, um in der fremden Stadt mein Hotel zu finden (Karte und Taschanlampe sind auch zu Fuß unpraktisch). Ähnliches gilt bei Bahnfahrten, wenn man bei einer Verspätung mal wieder hoffen muss, den Anschlusszug noch zu bekommen. Ob da nun Google, Vodafone oder die DB wissen, wo ich mich gerade aufhalte, ist mir egal.

Sollte jemand nur auf Grund dieser Daten in meine Wohnug einbrechen, ist es leider so. Dann könnte er mich aber genauso gut vorher ein paar Tage beobachten und würde daraus sehr schnell Rückschlüsse ziehen. So anonym, dass dies nicht möglich ist, möchte ich garnicht leben, dafür habe ich u.A. die falschen Hobbies.

Ob aber eines der von mir genutzten Online-Kaufhäuser seine Preisgestaltung an mein bisheriges Such- und Kaufverhalten anpasst oder mir als mögliche Alternativen gewisse Produkte nicht vorschlägt, weil sie nicht in mein bisheriges Bestellschema passen, weiss ich nicht. Quelle, Neckermann und co. kannten früher auch einen Teil unseres Konsumverhaltens (inkl. der Konfektionsgröße), trotzdem hat jeder Kunde den gleichen Katalog mit identischen Preisen erhalten.

In krassem Gegensatz dazu steht das Weltgeschehen. Manchmal frage ich mich, ob wir trotz allem technischen Fortschritt (oder grade deswegen) den Zenit überschritten haben und es mit der Menschheit ab jetzt bergab geht.
Bleiben wir doch zunächst in Europa oder gar in Zentraleuropa. Da müsste erst einmal jemand definieren, was denn der Zenit ist. Ändert der sich nur, weil wir heute aus vielen Quellen mit Informationen regelrecht überflutet werden? Oder deshalb, weil es in vielen Regionen (insb. außerhalb von Zentraleuropa) für die dortien Lebensbedingungen fast schon zu viele Menschen gibt?

Wir haben hier das unglaubliche Glück, seit über 70 Jahren in Frieden leben zu dürfen. Je nach gewähltem Beruf hat man auch die Freiheit, sich all den hier angeprangerten Datensammelleien komplett zu entziehen (bei einigen wird es selbst im Privatbereich schwierig). Damit bleibt man dann zur Not halt auch in anderen Bereichen auf einem "älteren" Stand stehen. Sozialen Druck, Mobbing und Ausgrenzung gab es in den Schulen auch schon in der Vor-Internetära, dafür braucht es kein Facebook oder WhatsApp.

Wer, wie viele ältere Mitbürger, kein Internet nutzt, der bleibt halt weiterhin auf den Offline-Handel mit alle seinen Vor- und Nachteilen beschränkt. Ist der lokal nicht mehr vorhanden, weil "Tante Emma" im eigenen Dorf schon Ende der 1970er oder spätestens Ende der 1980er geschlossen hat (wie das in meinem Heimatort der Fall war/ist), dann wird es halt schwierig.

Bergab geht es für mich mit allem erst, wenn wichtige Dinge dauerhaft offline nicht mehr verfügbar/möglich sind und es auch keine Alternativen gibt.

Selbst Naturkatastrophen, Kriege und Völkerfluchten gab es immer und wird es wohl leider auch immer geben. Dank Internet und Fernsehen bekommt das nur heute jeder täglich präsentiert, ob er will oder nicht (ok, man kann beides auch ausschalten und landet auch bei den Lokalnachrichten bei der Mund-zu-Mund Propaganda).
 
Du hast natürlich Recht damit, dass vieles auch eine Frage der Wahrnehmung ist. Jede Haiattacke wird heißer diskutiert als der letzte Autounfall bei dem dreimal so viele Menschen gestorben sind. Weiterhin bin ich sehr froh in Deutschland zu leben. Trotz all der Bürokratie, die mich oft nervt, gilt hier zumindest noch mehr als in vielen anderen Ländern das Recht und die Demokratie.

Ich gebe dir auch Recht, dass grundsätzlich nichts in der Welt passiert, was es nicht schon früher gegeben hat. Massenmorde, Entführungen, Krieg und andere Grausamkeiten. Nur im Mittelalter waren die Menschen davon überzeugt, dass es Hexen gab, die man verbrennen mussten. Sie wussten es nicht besser. Aber einem Zeitalter, in dem die Menschheit mehr weiß und wissenschaftlicher und pragmatischer ist als je zuvor, frage ich mich wie die Menschheit zu einigen Verhaltensweise aus dem Mittelalter zurückkehren kann.
 
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