[1-Tagesbuch] Stromsparender Miniaturserver auf Umwegen

ebastler

Volt-Modder(in)
Eigentlich hätte das hier mal ein echtes Tagebuch werden sollen. Die Menge an Inhalt passt sogar fast, aber da alles an einem Tag (bzw. eher in einer Nacht) abgewickelt wurde, passt der Name irgendwie nicht ganz. Also wurde es ein 1-Tagesbuch :P

Achtung an alle, denen es nur ums Technische geht, der Post ist nichts für euch – Ich erzähle viel, und ausführlich, Interessantes wie Uninteressantes. Tagebuchmäßig halt^^
Scrollt in dem fall am Besten ganz nach unten, da ist eine kurze Auflistung der technischen Daten, der Software, und was ich noch vor habe, zu tun. Unterwegs könnt ihr ein paar Fotos angucken^
Allen anderen – viel Spaß beim Lesen!
Generell freue ich mich über jegliche Rückmeldung, Tipps, Anregungen, Fragen!

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Gestern bekam ich die – überraschend frühe, da das Paket erst am Freitag abgeschickt worden war – Nachricht, dass meine Server-Teile in meiner Studentenwohnung in Innsbruck angekommen sind.

Bestellt hatte ich ein Gigabyte GA-J1900N, 2*4GB Teamgroup SODIMM (DDR3-1600, CL11, 1,35V), eine WD Caviar RED (2,5“, 750GB) sowie ein Antec-Gehäuse mit integriertem Netzteil.

Ich habe gerade Ferien und bin daher daheim, 100km weg, also waren zwei Stunden Anreise mit dem Zug angesagt. Sowohl ich, als auch der Kumpel, der mir geholfen hat, erwarteten einen kurzen Zusammenbau, eine reibungslose Installation des OS und einen gemütlichen Abend.
Dass das so nicht funktionieren würde, wäre eigentlich abzusehen gewesen.

Anfangs lief alles nach Plan: Wir kamen mit dem Zug pünktlich (18.00) nach Innsbruck, haben 4€ gespart, weil kein Kontrolleur kassieren kam (bei dem Zug zahlt man erst im Zug), und, abgesehen vom Regen, lief alles super.
Rein ins Postamt, samt Paket raus, aufm Heimweg eine Pizza pro Kopf mitgenommen und gemütlich gemampft. Dann haben wir das (sehr schlecht verpackte) Paket ausgepackt, alles war noch drinnen, alles unbeschädigt, und wir hochmotiviert für den Zusammenbau.

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Die ersten Schwierigkeiten ergaben sich dabei, den SODIMM-RAM in das Board zu kriegen. Keiner von uns hatte jemals SODIMM-Riegel eingebaut, und die waren echt stur.
Naja, nach einigen Versuchen ging das auch.

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Die nächste Schwierigkeit ergab sich dabei, alle Kabel in das fummelige Gehäuse zu stopfen, und irgendwie die Komponenten reinzuwürgen. Ging zu guter Letzt auch, aber wer da eine „echte“, gesockelte, CPU samt Kühler reinkriegt, hat meine Hochachtung.

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Die Festplatte ging wiederum problemlos rein, wenn man davon absieht, dass man den Festplattentray um 180° gegenüber der Werksposition drehen musste, damit die Anschlusskabel auch nach oben führbar sind.

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Anschließend haben wir das Gehäuse geschlossen (wobei ich Depp einen Klips des Deckels ruiniert habe, seitdem geht der nicht mehr perfekt zu :( ), und zur Installation in mein Zimmer getragen, bis uns eines auffiel – Wie soll das ohne CD Laufwerk gehen?
Also haben wir die Kiste wieder aufgemacht und das Laufwerk meines ollen Servers geliehen. Ging, bis irgendwann die CD-Lade nicht mehr aufging. Selbst nach einem Restart war es wie tot. In meinem PC funktionierte es hingegen. Sehr eigenartig, haben dann das aus dem PC ausgebaut, welches (trotz eines Sturzes vom Schreibtisch zu später Stunde) die ganze endlose Installation mitmachte.
Warum endlos? Davon erzähle ich gleich...


Schlussendlich stand er also da, am Schreibtisch, per DVI an meinem Zweitmonitor angeschlossen.
Glücklich drückte ich den Einschaltknopf – und alles, was wir zu sehen bekamen, war ein Blinken der Statusled des Monitors, begleitet vom Schriftzug „Signal out of Range“.
Grandios! Nach mehreren gescheiterten Versuchen folgte ein Sprint durch den Regen in den 1km entfernten Saturn, nur, um triefend die Treppe in das vierte Stockwerk hochzukeuchen und einen eben geschlossenen Laden zu sehen. Wieder daheim trocknete ich mal als erstes meine Haare (ich sah aus wie nach ner Dusche), und fragte dann meinen Nachbarn. Obwohl er anfangs meinte, nur HDMI Kabel im Haus zu haben, erinnerte er sich schließlich doch noch an ein VGA Kabel in einem Schrank, welches er mir sofort schenkte. Danke!!

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Nun konnte nichts mehr schiefgehen? Denkste!
Debian-CD rein – keine Treiber für Chipsatz/LAN-Chip verfügbar, und weder Intel noch Gigabyte haben Treiber für diesen Chip für Linux. Bei Realtek hab ich dann nichtmal mehr geschaut. Windows 7 pro rein.
Installation startet, und friert mit einem roten Balken am oberen Bildrand ein.
Hm, eigenartig. DVD defekt? Neues Win7 geladen, neue DVD gebrannt, eingelegt – selbes Problem. Dann hab ich noch mal die Herstellerseite gelesen, und einen Satz entdeckt, der mir bis dahin nie aufgefallen war: Windows 7 x86 und x64 können erst nach einem Bios Update installiert werden. Die einzige Anleitung für ein Bios Update war für die Windows 8.1 Software. Grandios. Im UEFI sollte es zwar auch gehen, aber in einem UEFI ohne GUI, ohne die geringste Anleitung, ein Bios zu flashen, gab ich nach 20min entnervt auf.
Also habe ich eine Testversion von 8.1 Enterprise geladen, 90 Tage. Diese ließ sich dann auch zur Abwechslung mal problemlos installieren. Inzwischen haben mein Kumpel und ich nebenbei das A-Team (den Kinofilm, nicht die Serie) laufen lassen, um während Installationen und Downloads wenigstens nicht vor Langeweile zu sterben.
Zu guter Letzt war es so weit – der Server stand mit einem bootfähigen OS vor uns. Noch ehe der Film fertig war. Was wir in 90 Tagen dann machen ist noch ne andere Frage, aber erstmal läuft der.

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Die Softwareinstallation (Minecraft, ein FTP-Server) lief recht problemlos. Wo es wieder richtig Ärger gab, das war bei der Aktualisierung von spdns.
Unter Debian funktionierte das problemlos über den ddclient, unter Windows mussten wir erst einen funktionsfähigen Client finden.
Da es langsam spät (bzw früh) wurde, und wir noch immer keinen gefunden hatten, erstellten wir uns noch einen Account bei no-ip, da dieser Anbieter, im Gegensatz zu spdns, einen eigenen Windows-Client hat.
Schließlich haben wir dann doch, bei boerse.bz, einen von einem User selbst geschriebenen Client für spdns gefunden. Momentan laufen beide parallel, sodass wir, falls einer nicht funktionieren sollte, nach wie vor auf den Server kommen. Wenn der mit spdns funktioniert, werden wir den anderen wieder entfernen.

Nach verrichteter Arbeit war es so spät (5.00), dass schlafen gehen eh keinen Sinn mehr gemacht hätte, und wir haben n paar Runden BF3 gespielt.
Erst als wir langsam aufbrechen wollten, fiel uns auf, dass der Server offline war. Warum?
Nach einiger Fehlersuche war die Ursache schnell gefunden: Der Windows Ruhezustand.
Nervig, dass ich den vergessen hatte, aber immerhin schnell behebbar. Es gibt Schlimmeres.

Daraufhin habe ich dem Server dann noch einen der 92mm Noctuas meines kleinen CPU Kühlers spendiert (der klemmt mit dem Rahmen recht stabil zwischen Case/Kühler/Kabeln, bläst dabei direkt auf die CPU und ist sehr leise). Man man weiß ja nie. Auch, wenn die 73° von Coretemp eher nicht stimmen werden, (Leerlauf, lauwarmer Kühler, HWinfo sagt 34°), sicher ist sicher.
Tja, so steht er nun da, mein Server...
Kaum zu glauben, wie lange wir an dem Teil gesessen sind, und in wie kurzer Zeit man das alles hätte machen können, wenn alles geklappt hätte... Aber das Wichtigste ist, dass er funktioniert. Und das tut er.

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Von der Heimreise rede ich am liebsten gar nicht... Es hat über Nacht in Innsbruck zu schneien begonnen und ist echt kalt geworden. Am Brennerpass, der Grenze, mussten wir ca. 1,5h warten, weil kein Zug fuhr, und selbst dann kam nur ein unglaublich langsamer Schienenersatzbus. Warum kein Zug fährt konnte mir niemand erklären. Trenitalia halt.

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Hier nochmal eine kurze Auflistung der technischen Daten:
-Gigabyte GA-J1900N mit Intel Celeron J1900 (4 Cores, 2,48GHz Turbo) (10W TDP)
-2*4GB Teamgroup DDR3-1600 CL11 SODIMM, CPU-bedingt auf 1333MHz untertaktet, 1,35V
-Western Digital Caviar RED 2,5“ 750GB (1,4W Vollast)
-Antec ISK-110 VESA, mit externem 90W Netzteil und integriertem Wandler, um die verschiedenen ATX-Spannungen zu erzeugen.
-Noctua 92mm Lüfter

Was läuft drauf?
-Windows 8.1 Enterprise 90 Tage Demo
-Minecraft (Bukkit 1.7.2, aktuellster Betabuild)
-VNC Server (damit man das Ding auch steuern kann)
-spdns/no-ip Update Client, um bei beiden Services eine Domain zu kriegen. Wenn der für spdns funktioniert, bleiben wir bei dem, da wir seit jeher die spdns Domain nutzen.
-(Noch) nicht konfigurierter Fileserver

To do:
-TS3
-Fileserver zum Laufen kriegen
-Schauen, ob das Board ohne Lüfter läuft, wenn ja, diesen wieder in meinen PC bauen
-Paar Belastungstests mit dem Minecraft-Server, um zu schauen, wo die CPU bremst, und wo die 1Mbit Upload Leitung
-Einen besseren Platz finden als den Boden im Esszimmer
-Überlegen, was ich nach Ablauf der Demo mach (-.-)


Falls jemand Lust hat, Minecraft mitzuspielen, der Server ist 24/7 online.
Das Spiel ist für den normalen User so nahe am Vanilla-Minecraft wie möglich.
OPs können Häuser schützen, und Kisten sind automatisch nach Erstellen auf den User gesichert (kann der auch selbst per Command wieder aufheben).
Wir haben Multiverse, momentan aber nur eine Creative-Redstone-Map (Bauerlaubnis auf Anfrage), eine Homemap (wo man Häuser baut etc) und eine Miningmap, welche immer mal wieder geresetted wird.
Eine Adventuremap mit Hindernisläufen/Arenakämpfen/Minispielen ist in Planung, aber noch nicht konkret im Bau.

Bei Interesse, PN ;)

So, endloser Text zu einem kurzen Projekt, ich lass es mal gut sein!
Ich melde mich, sobald ich was weitermache!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich melde mich für den Minecraftbelastungstest. :D

Schönes Tagebuch, gleich lese ich es nochmal richtig durch. :fresse:
 
lol.

Danke für die Hilfe :P
Du, mein Coadmin, mit dem du im Chat so nett warst, 2 andere Kumpels, und ich. Das sollte den schonmal etwas belasten.
Vielleicht treibe ich noch n paar Studienkollegen auf, die mitmachen.
Momentan idlet die CPU auf 1,3-2GHz und kaum Auslastung rum, den Turbo nutzt sie nichtmal.
 
Wir haben gestern 10h lang am Server geschraubt/installiert, da erzählt man einiges :D
Das war aber übrigens ich, die eine Nachricht. Den rest hat er geschrieben^^
 
Zum Mitspielen immer, solange sie sich benehmen :D

Für den Test auch noch.

Momentan sind zwei Spieler on, dem Server ist das komplett egal, 1,6GHz bei 20% Last im Schnitt
 
PN :)

Ach ja, Screen vom Task Manager mit zwei Spielern auf zwei unterschiedlichen Maps:
uploadfromtaptalk1397682221256.jpg

Hab den Screen per AndroidVNC am Handy gemacht, daher die geringe Auflösung...
 
EDIT: Eigentlich wollte ich die erst posten, sobald die Kiste n paar Belastungstests hinter sich hat, und sobald der Server selbst absolut sicher ist (nach Monsjos Rat einen Post darunter)...
IP also doch weiterhin per PN^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, dann geb ich dir mal wieder Recht...
Lieber die ganze Homemap protecten, ehe ich Fremden die Chance zum Joinen geb...
 
Ich schätze ich habe das erste Easter-Egg gefunden ? :ugly:
 

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Hihi, ja.
Für die alten Sackcraft-Veteranen (so hiess mein Server eigentlich, bis mein Coadmin den umbenannt hat -.-) ist auch klar, warum Dante :D
 
Schönes Projekt^^
hab mit den gleichen Gehäuse vor 2 Jahren ein Ähnliches Projekt wie deines, ein Privaten Minecraft server zu bauen, allerdings damals mit ein AMD-E450 2X1,6ghz der lief auch bis vor ein paar Monaten.
Allerdings ist der E450 doch schon sehr langsam gerade bei ein Tekit server mit mehr als 5 Leuten war es dan doch schon zäh und die server CPU last ging bis auf 90-100% hoch deshalb hab ich ihn auch in Rente geschickt Leider:(

20120601_110558.jpg 20120601_192905.jpg
 
Hier mal ein kleiner Screenshot vom VNC Viewer, über den ich den Server steuere.
Am Server selbst hängt weder ein Bildschirm, noch ein Eingabegerät, und ich bin momentan 100km davon weg.
Bedienung erfolgt allein über den VNC Viewer.

Am Zweiten Foto seht ihr HWiNFO, mit 0 Spielern online.
Ich glaube, den Lüfter kann ich mir sparen :ugly:

Genauere Messungen zum Stromverbrauch (Leerlauf, paar Spieler online, Vollast mit Prime) gibts, sobald ich ein entsprechendes Messgerät auftreiben konnte!
 

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Schönes Projekt^^
hab mit den gleichen Gehäuse vor 2 Jahren ein Ähnliches Projekt wie deines, ein Privaten Minecraft server zu bauen, allerdings damals mit ein AMD-E450 2X1,6ghz der lief auch bis vor ein paar Monaten.
Allerdings ist der E450 doch schon sehr langsam gerade bei ein Tekit server mit mehr als 5 Leuten war es dan doch schon zäh und die server CPU last ging bis auf 90-100% hoch deshalb hab ich ihn auch in Rente geschickt Leider:(

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Hab auch ein ähnliches Teil mit dem Antec Gehäuse. Da ich damit aber inzwischen mehr mache als nur Daten drauf zu sichern ist jetzt ein i3 Haswell verbaut ;)
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Das mit den ganzen Kabeln war echt ne fummelei und hab aus Platzgründen den Front-USB ausgebaut.
 
Bitte PN mit den Zugangsdaten. Mein Sohn (10) ist bei uns der Minecraft-Pro und irgendwie haben wir es noch nie geschafft auf einen Server zu kommen (er hat die gekaufte Vollversion).

Meinen Sohn würds freuen, danke im Voraus.:)
 
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