Blu Ray als Archiv Speicherung geeignet?

GEChun

Volt-Modder(in)
Servus,

ich hab alte private Videokassetten von der Familie professionell digitalisieren lassen.

Nun sind diese auf Blu Rays gebrannt.
Da diese Videos nicht verloren gehen sollen, meint ihr das ich eventuell noch zusätzliche Sicherungskopien machen sollte?

Die Disks sind aktuell auch dunkel, staubdicht und ohne Feuchtigkeit gelagert.
Immerhin haben die Kassetten seit 1990 bis heute an dem Lagerort ausgehalten, eine Blu Ray sollte doch weitere 30 Jahre schaffen oder?
 
Optische Datenträger sind ausdrücklich nicht zur Langzeitarchivierung geeignet. Weder CDs noch DVDs noch BluRays. Solche Rohlinge sind nach 10 Jahren (oder ein paar jahre früher oder später je nach Lagerung/Nutzung) platt, bei gepressten Scheiben dauerts etwas länger.

Moderne Datenträger sind für diesen Zweck allesamt nicht geeignet - egal ob du eine BluRay oder eine HDD oder eine SSD/Stick 20 Jahre in ne dunkle Ecke legst - die Chance dass alle Daten noch lesbar sind geht gegen Null.

Für dein Vorhaben gibts drei Möglichkeiten:
1.) Ein Cloudservice mit Datengarantie. Ist aber teuer und deine Daten liegen sonstwo - und niemand garantiert dass der Service in 30 Jahren noch existiert.
2.) Daten doppelt oder dreifach auf separaten Datenträgern lagern (etwa externe HDDs) und diese alle 6-12 Monate testen und neu beschreiben, im Fall der Fälle ersetzen. Ist eine recht sichere Methode, aber hat eben ihren Aufwand
3.) Das einzige Consumermedium nutzen das für genau sowas gemacht wurde: Die M-DISC.

In deinem Falle wäre wohl Variante 3 die sinnvollste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann bestell ich mir mal welche.
Und hoffe das ich Kopien auf diese machen kann !
Brauch ich ne spezielle Brennsoftware oder sowas?

Oder empfehlt ihr das ganze auch professionell von z.B. einer Firma brennen zu lassen?
Ob ich da jetzt paar Euro für Ausgebe ist schließlich egal, die Sicherung hat Vorrang!
 
Zur grundsätzlichen Frage nach der Sicherungskopie: Unbedingt.
Archivdaten, für die man keine Sicherung für nötig hält, sind auch der Archivierung nicht wert.

Ich würde allerdings - aus rein persönlicher Erfahrung und Präferenz, also nicht allgemeingültig - zu Methode 2 raten, denn M-DISCs beschreiben sich auch nicht von allein und sind nicht gerade billig pro GByte, hinzu kommt die umständliche Zugriff, wenn man die Aufnahmen irgendwann auch mal ansehen will - und dafür archiviert man sie schließlich. Außerdem hast du die Aufnahmen ja bereits einmal auf optischen Datenträgern.

Für meine Variante kauft man eine HDD (SSDs sind teuer pro GByte und auch nicht zuverlässiger) in der entsprechenden Größe, evtl. eine mit höherer Zuverlässigkeit (Labels wie Archive, Server etc. sind ein guter Indikator). Und dann kauft man das selbe Modell ein zweites Mal und legt die Daten gespiegelt auf beiden ab. Vereinfachen kann man das Ganze über eine externe DriveBay für 'nen schmalen Taler und Tools wie FreeFileSync.

Die Chance, dass zwei HDDs innerhalb eines kürzeren Zeitrahmens gleichzeitig aussteigen ist enorm gering. Die Lösung wäre natürlich nichts für den professionellen Sektor, für den Privaten ist es aber hinlänglich.
Und wie Incredible Alk ganz richtig schrieb: Alle paar Jubelmonate sollte man die HDDs auf Fehler prüfen. Selbstverständlich immer nur eine zur selben Zeit und im Fehlerfall austauschen.
 
Für meine Variante kauft man eine HDD (SSDs sind teuer pro GByte und auch nicht zuverlässiger) in der entsprechenden Größe, evtl. eine mit höherer Zuverlässigkeit (Labels wie Archive, Server etc. sind ein guter Indikator). Und dann kauft man das selbe Modell ein zweites Mal und legt die Daten gespiegelt auf beiden ab. Vereinfachen kann man das Ganze über eine externe DriveBay für 'nen schmalen Taler und Tools wie FreeFileSync.

Aber das würde eine ununterbrochene Stromversorgung benötigen oder?
Wenn ja, will ich das umgehen, die Daten sind wirklich etwas für die Lagerung. Eventuell mal in 20-30 Jahren zum herausholen. Damit man mal die Oma kennen lernt :D
 
Nein, mit Strom hat das nix zu tun.

Methode 2 in lang:
Du kaufst 2 gleiche externe Festplatten A und B.
Du kopierst deine Daten auf beide HDDs gleichermaßen.
An jedem März und September überprüfst du die Daten auf Platte A, an jedem Dezember und Juni die auf Platte B.
Macht eine der Platten irgendwelche probleme kaufst du eine neue und kopierst die Daten (von der jeweils anderen) wieder drauf.

Das System basiert darauf dass die Wahrscheinlichkeit, dass beide HDDs A und B gleichzeitig ausfallen sehr klein ist. Paranoidere naturen können natürlich auch noch zusätzlich Platte C, D,... dazunehmen.

In der ganzen Zwischenzeit liegen die HDDs einfach nur rum. Und das an einem möglichst sicheren ort - hier empfiehlt es sich, mindestens eine der Platten an einem Ort zu lagern der auch von einem Einbruch/Hausbrand/was auch immer nicht betroffen wäre.

Da deine Daten sich aber nicht ändern (das ist der Vorteil der Methode 2, da kann man sich ändernde Daten immer sichern) würde ich die MDISC wählen. Da kannste zwei, drei Kopien erstellen und je eine Kopie an einem sicheren Ort lagern. Etwa eine zu Hause und eine im Bankschließfach.
 
Um wie viele Blu-Rays geht es eigentlich? Wenn es nur eine Handvoll sind, würde ich nämlich auch die Speicherung auf M-DISCs bevorzugen. Erst bei größeren Datenmengen - von denen ich unvorsichtigerweise einfach so ausgegangen bin - lohnt sich die Speicherung auf HDDs.
 
Sind nur 3 x 25GB BDs, von der Datenmenge sogar noch weniger, waren ja Videokassetten Video8..

Ist zwar etwas zusammengefasst auf den BDs aber nur getrennt weil es unterschiedliche Zeit Bereiche und Events sind.

Hab mir vorhin die M-Disc BD´s von Verbatim bestellt, die werben sogar damit das es mit jedem BD Brenner geht.

Hab nämlich nur den Asus BW-16D1HT oder Buffalo BRXL-16U3-EU als Brenner...
 
Eines mal vorweg: Dass CDs (egal welcher "Machart") nicht allzu lange halten, wird oft behauptet. Tatsächlich habe ich aber mit Musik- und Software-CDs aus den späten 1990ern keinerlei Probleme, und die Dinger sind inzwischen auch 20 Jahre alt.
Da haben die VHS-Kassetten bei der Digitalisierung mehr Probleme gemacht. Bei manchern waren die Bänder schon verklebt, sodass es im Rekorder Bandsalat gab. Oder die Qualität der Aufzeichnungen hat stark nachgelassen.

Zur Archivierung nutze ich DVD-RAM, die wurden auch extra für diesen Zweck entwickelt. Die haben auch den Vorteil, dass sie wieder beschreibbar sind und somit im Vergleich zu den Einweg-DVDs Plastikmüll vermeiden. Falls man irgendwelche Daten im Lauf der Zeit dann doch nicht mehr braucht, kann man sie einfach überschreiben :)
 
Eines mal vorweg: Dass CDs (egal welcher "Machart") nicht allzu lange halten, wird oft behauptet. Tatsächlich habe ich aber mit Musik- und Software-CDs aus den späten 1990ern keinerlei Probleme, und die Dinger sind inzwischen auch 20 Jahre alt.

Das hat zwei Hauptgründe:
Erstens sind die gepressten CDs wie schon gesagt deutlich langlebiger, da kann man bei guter Lagerung schon von 20+ Jahren ausgehen. Viel länger würde ichs aber nicht riskieren
Zweitens ist insbesondere bei Audio-CDs ein sehr großer teil der Daten zur Fehlerkorrektur reserviert (ein Block hat 33 Bytes und davon sind 9 Fehlerkorrektur, sprich über ein Viertel einer solchen CD sind redundant!), so dass eine solche CD schon stark beschädigt sein muss bis sie unlesbar wird - du kennst das vielleicht von mancher zerkratzten Scheibe wo man sich wundert wie die noch laufen kann.

Deswegen fällt der "Altersverschleiß" zunächst nicht auf. Ich hab auch noch uralte CDs da rumfliegen wobei ich keine Ahnung habe ob die noch lesbar sind. Die wichtigen Inhalte (beispielsweise meinen Abifilm :ugly:) hab ich vor vielen jahren schon meiner Sicherung hinzugefügt (ich benutze obige Methode 2).
 
Eines mal vorweg: Dass CDs (egal welcher "Machart") nicht allzu lange halten, wird oft behauptet. Tatsächlich habe ich aber mit Musik- und Software-CDs aus den späten 1990ern keinerlei Probleme, und die Dinger sind inzwischen auch 20 Jahre alt.
Da haben die VHS-Kassetten bei der Digitalisierung mehr Probleme gemacht. Bei manchern waren die Bänder schon verklebt, sodass es im Rekorder Bandsalat gab. Oder die Qualität der Aufzeichnungen hat stark nachgelassen.

Zur Archivierung nutze ich DVD-RAM, die wurden auch extra für diesen Zweck entwickelt. Die haben auch den Vorteil, dass sie wieder beschreibbar sind und somit im Vergleich zu den Einweg-DVDs Plastikmüll vermeiden. Falls man irgendwelche Daten im Lauf der Zeit dann doch nicht mehr braucht, kann man sie einfach überschreiben :)

Ja, das stimmt schon ich hab auch CD´s aus den 90igern die noch ohne Probleme laufen.
Die die Musik CD´s erst recht.
Denke auch das die Daten auf der aktuellen BD jetzt erst mal sicher sind nächsten 10 Jahre.

Nur warum Risiko eingehen?
Denke mit den M-Disc bin ich schon bei der optimal Lösung!

Die sind ja schon sehr lange haltbar und das sie nach mir weiterhin jemand aufhebt muss auch erst mal gegeben sein! :)
 
Als Vorschlag und frage werfe ich mal die RAID Parität mit ein. Ich für mein Teil benutze eine 4Bay NAS leicht zweckentfremdet (RAID 5) und schalte dieses gelegentlich ein um die Daten aktuell zu halten. Bitte keine Diskussion zu Backup anfangen ;) für meine Bedürfnisse reicht mir Parität als Datensicherheit.
 
BD-RE sind auch für Kurzzeitarchivierung (ca. 5 Jahre) geeignet (einige Hersteller versprechen auch mehr, ohne eine genaue Zeitdauer anzugeben).
Die Medien werden wie DVD-RW beschrieben (UDF> 100...1000 mal möglich) oder als BD-R gebrannt (kann man wieder umformatieren/ überschreiben).
Ich benutze 25GB Medien für Datenbanksnapshots, die täglich gesichert werden ("Verbrauch": 1/ Woche [jede siebte wird jeweils weggelegt]).

Ausfälle kamen sofort (beim ersten Schreiben/ Formatieren) oder gar nicht; Kontrollesen 1/ Jahr bei 2 Jahren vorhalten (also einmal bis zur Vernichtung).
Datenvernichtung mit einem besseren Shredder :).

Der Medienpreis erlaubt auch mehrere Kopien.
Wie lange es im Streamingzeitalter Laufwerke gibt, steht in den Sternen.
 
Der Medienpreis erlaubt auch mehrere Kopien.
Wie lange es im Streamingzeitalter Laufwerke gibt, steht in den Sternen.

Ach ich denke mein Laufwerk werd ich auch noch ein paar Jahre behalten! :D
Zudem wenn Microsoft echt Speichermedien in Disc Größen von 360TB entwickelt hab, setzen die sich auch gegen aktuellen Stream noch mal durch, da bin ich felsenfester Überzeugung. :D
 
Als Vorschlag und frage werfe ich mal die RAID Parität mit ein. Ich für mein Teil benutze eine 4Bay NAS leicht zweckentfremdet (RAID 5) und schalte dieses gelegentlich ein um die Daten aktuell zu halten. Bitte keine Diskussion zu Backup anfangen ;) für meine Bedürfnisse reicht mir Parität als Datensicherheit.
Hier geht es aber um Backups und wie Du mit "Raid-Parität" sicherstellen willst, dass die Daten in X Jahren noch da (oder lesbar, falls noch da) sind, musst Du mir bitte mal erklären. Der TE möchte seine Dateien auch in 30 Jahren noch lesen können und sucht dafür das entsprechende Medium . Da hilft keine "Raid-Parität".
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstens sind die gepressten CDs wie schon gesagt deutlich langlebiger, da kann man bei guter Lagerung schon von 20+ Jahren ausgehen. Viel länger würde ichs aber nicht riskieren
Ich habe hier einige hundert DVD-R, die sich auch nach bis zu 16 Jahren noch bitgenau lesen lassen (ja ich habe Prüfsummen für die dort abgelegten Bilder). CDs haben es bei mir nicht so lange durchgehalten, die waren und sind für mich mit ihrer kleinen Kapazität schon immer Wegwerfware.

Wobei bei 75 GB an Daten? Sowas würde bei mir in der normalen Datenmenge der Backups fast nicht auffallen. Wie werden denn aktuellen Daten/Systemsicherungen bisher gespeichert? Oder läuft das nach dem Prinzip Hoffnung: Windows-Update gehen immer gut, für ein paar Texte genügt die 5 1/4" Floppy und sonst wird halt neu installiert?

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand zwar seine alten Videos digitalisieren lässt, für den gesamten Zeitraum danach aber keine aufhebenswerten Daten mehr existieren. 75 GB kann man zur Not sogar (als 3. Backup) verschlüssen und irgendwo auf eine kostenlose Cloud hochladen.

Da ein M-Disc Brenner vorhanden isrt, würde ich die paar Euro (4er Pack 25GB für 17 Euro) für die Scheiben ausgeben und schon rein Interessehalber ein Backup darauf anfertigen. Die professionelle Digitalisierung der Videos war unter Garantie um Größenordnungen teurer.

Hier geht es aber um Backups und wie Du mit "Raid-Parität" sicherstellen willst, dass die Daten in X Jahren noch da (oder lesbar, falls noch da) sind, musst Du mir bitte mal erklären. Der TE möchte seine Dateien auch in 30 Jahren noch lesen können und sucht dafür das entsprechende Medium . Da hilft keine "Raid-Parität".
Für mich wäre ein NAS+RAID zwar auch keine Lösung, sowas wie SnapRAID aber durchaus. Genauso ist für mich ein simpeles Kopieren und hoffen, dass man Datenfehle dann schon irgendwie erkennen wird, keine Lösung zur Archivierung.
 
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