Datenrettung - Controlleraustausch?

drebbin

PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Hi Leute,

ich habe hier eine 1TB Platte von Western Digital. Die Daten auf der Platte sind sehr wichtig, leider hat der Besitzer kein Backup (ich bin`s nicht^^).
Ich habe Softwareseitig zwar schon alles probiert aber konnte nicht mehr herausfinden, als das ich einen Einblick in die Ordnerstruktur bekam, auf Daten zugreifen war aber nicht möglich.
Beim Dealer vor Ort habe ich die Platte dann abgegeben, die haben mehr Werkzeug wie ich und es wurde mir gesagt, dass der Controller defekt ist. Die einzige Variante vor einer professionellen (und teuren) Datenrettung im Reinraum wäre es die Platine auszutauschen. Es wurde bereits beim Hersteller nachgefragt ob dort noch eine kompatible Vorrätig ist, leider ohne Erfolg.
Deswegen bin ich derzeit selber auf der Suche im Netz. Im Laden sagte man mir das der DCM-Code aussagekräftig ist und ich danach suchen müsste um einen kompatiblen Cotroller zu finden.
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Bei Ebay habe ich leider keine passende gefunden. Ich hatte aber ein paar gefunden die sowohl eine recht ähnlichen DCM-Code hatten und noch mehr die eine identische R/N-Nummer besitzen.

Frage: Weiß jemand von euch in der Thematik bescheid ob es bei einer DCM-Nummer ein System gibt das kompatible Controller angibt, oder ob eine identische R/N-Bezeichnung vlt sogar auch darüber Aufschluss gibt?

Danke euch im voraus.
MfG Drebbin
 

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Hm, wenn du auf die Festplatte zugreifen, und sogar die Ordnerstruktur sehen konntest, verstehe ich nicht genau warum da ein Controller defekt sein sollte. Bitte beschreib mal ganz genau, wie du was mit der Platten machen kannst (unter welchem Windows, oder wurde von irgendeinem "Datenrettungs-Datenträger" gebootet?), und welche Fehlermeldungen wo und wann kommen.
 
Deshalb wäre ein Image sinnvoll. Damit würde man alle Daten sichern können, die noch auf der Platte lesbar sind, unabhängig von Defekten im Dateisystem.
Was dann jeweils rettbar ist, müsste man anschließend schauen.
 
Versuch erst mal mit ddrescue ein Image zu erstellen.
Dem kann ich mich nur anschließen:
Mit DD kannst du eine Kopie aller Blöcke erstellen. Wenn du die hast, hast du schon Mal alle Infos welche die Platte in dem Zustand noch bietet. Anschließend kannst du dann mit der HW rumbasteln wie du lustig bist.
 
Ich danke euch für Tipps.
Ddrescue werde ich heute Nachmittag Mal ansetzen.
Aber ich liebe euch dafür das ihr mir meine Frage nicht einfach beantwortet, sondern erstmal alles infrage stellt :D

Die Ordnerstruktur kann ich lediglich über Minitool Partition Wizard einsehen.
Die Partition wird mir als "Bad" dargestellt.
Beim booten kommt immer die Warnmeldung über den schlechten Smart-Status der Platte, inkl. BackUp Empfehlung.
Über clonezilla und Partner magic kann ich keinen Zugriff herstellen und auch nichts sicherstellen, da das NTFS System nicht korrekt angesprochen werden kann.
FG drebbin
 
Ddrescue und anschließend Testdisc auf dem Image wäre das "Standardvorgehen" wie z.B. hier beschrieben:
Datenrettung mit DDRescue und TestDisk | FoxPlex
Und wenn du das Image hast kannst du ja immernoch die Controllerplatine einer baugleichen Platte testen. (Testdisc wirst du danach wahrscheinlich trotzdem brauchen).

Der Witz an DD ist dass auf Blockebene zugegriffen wird, das heißt das Dateisystem ist dem vollkommen egal. Ddrescue erweitert das dann noch um eine Logik welche kaputte Blöcke erst einmal überspringt um möglichst wenig Last auf die Platte zu bringen. Testdisc ist dann anschließend dafür zuständig das Dateisystem wieder zu bekommen.
 
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Hi Leute, mit ddrescue funktioniert es, Dankeschön :D

Das Manko an der Sache ist, es läuft jetzt schon 9h und hat dabei 3,8Gb übertragen.
Bei 930gb heißt das 3 Monate durcharbeiten :(

Ich muss sehen ob ich das wirklich durchziehe...
 
Ziellaufwerk Dateisystem beachtet? Scheint laut DKK ja einen extremen Unterschied zu machen.
Und war die Platte bis oben hin voll?
 
Wenn du die Logdatei von ddrescue in das Programm ddrescueview lädst, bekommst du dann auch direkt grafisch angezeigt, welche Sektoren defekt sind und wo schon gelesen wurde.

In den Optionen kannst du einstellen, ob als Einheit MB oder MiB gewählt werden soll, sowie wie oft die Grafik aktualisiert werden soll. Da es sowieso länger dauert, reicht alle 5 Minuten oder seltener locker aus.
 
DCM = drive configuration matrix

Zum Platinentausch das Label auf der unbestückten Seite des PCBs verwenden, aber Achtung: bei WD Platten MUSS der EEPROM mit den Adaptionsdaten der Platte VORHER von der Alten auf die Neue Platine umgelötet werden!
 
Danke für die Hinweise,

da ich meinen Rechner, bei aller Freundschaft, keine 3 Monate im Dauerlauf arbeiten lasse habe ich das Szenario dem Besitzer der kaputten Platte bereits geschildert. Er wird sich vermutlich einen Laptop besorgen in den wir 2* 2,5" Platten einbauen können, dort wird das dann eingerichtet und der kann dann in der Ecke stehen und vor sich hin rödeln.
Wenn wir das machen schaue ich mal nach den Möglichkeiten der Optionen.

Ich danke euch jedenfalls für das Input und melde mich wenn es neues zu berichten gibt:daumen:
 
Ich arbeite auch mit einer Dockingstation. Welche man nimmt, ist bei kopieren über Software eigentlich auch egal, deshalb hier eine günstige: LC-Power LC-DOCK-U3-III Dockingstation ab €'*'24,01 de (2018) | Preisvergleich Geizhals Deutschland

Bei der derzeitigen Hitze kann es jedoch sinnvoll sein einen Gehäuselüfter o.ä. zwischen den HDDs durchpusten zu lassen, damit sich dort während der langen Laufzeit keine Wärme staut.

Bei dem Hostsystem müsste man dann noch einstellen, das es nicht in den Standby geht, da sich dann die USB-Ports abschalten.
 
Ich würde an deiner Stelle die Platte kühlen im Keller oder so und dann anschliessen, Linux Mint starten oder Knoppix vom Stick. Die Freundin meines Bruders war mal in Not weil deren Laptop Pladde nicht mehr mit Windows ansprechbar war. Ich so, hörst Du das Junge, das Klacken, die kalibriert sich neu und voila da ist sie. Ich die Daten auf eine SSD830 rüber gezogen in Linux Mint. Halt durch, halt durch. Gepackt. Ich dann die Daten aufs NAS und deer Nicole die SSD 830 eingebaut. Die so, ist der Lenovo schnell geworden :-)


Das was die anderen sagen ist im Grunde mit Testdisk besser zu bewerkstelligen. Aber Du hast die ja nicht ausversehen formatiert, die Pladde stirbt. Good Luck !


Zum Verständnis, nicht die Elektronik ist im Eimer. Das ist äusserst selten. Lass ein HDD aus Türklinkenhöhe von mir aus auf Teppich fallen und das Drive stirbt binnen weniger Monate. Ich habe das selbst ausprobiert. Paketdienste gehen mit den hochempflindlichen Kartons nicht gerade zimperlich um, kein rohes Ei. Festplatten sterben wegen G-Kräften und wegen Temparaturdifferenz. Deswegen halten externe Festplatten von 12 bis Mittags.


Jetzt noch eine Info. Niemand von Euch hat je einen Drive Controller programmiert. Es gibt die sogenannte Settle Down Time, bis nach Spurwechsel man mit Lesen oder Schreiben anfangen kann, weil der Schreib- und Lesekopf nach Spurwechsel sich erst einmal fangen muss. Die Settle Down Time ist die Zeit, die der Schreib- und Lesekopf benötigt um sich nach Trackwechsel zu beruhigen.

Diese Settle Down Time versuchen Hersteller natürlich so klein wie möglich zu halten aus Wettbewerbsgründen haarscharf. Wenn ein Drive ein mechanisches Problem hat, klackt es und ein neuer Anlauf findet statt.
 
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Testdisk macht aber das Carving nach Daten. Hier geht es um ein komplettes Image. Auf dem kann man dann in Ruhe carven.
 
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