Kaufberatung NAS

Doenertaker

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo zusammen,

ich suche ein NAS, bei dem ich mit möglichst wenig Aufwand alles habe was ich brauche. Da ich im Moment leider kaum Zeit habe mich mit dem Thema zu beschäftigen, sollte es wohl eine Fertiglösung sein.

Ich möchte “ganz normal“ über den Explorer auf das Laufwerk zugreifen können, am besten noch mit mehreren Benutzern die dann jeweils eigene Ordner haben die für die anderen nicht sichtbar sind + ein Tauschverzeichnis. Eine Funktion zur Synchronisierung/Offlineverfügbarkeit wäre auch gut, so dass die Dateien in diesem bestimmten Ordner immer automatisch auf alle Geräte lokal gespeichert werden und bei Veränderung an einem Gerät auch beim nächsten Mal wenn das Gerät im Netzwerk ist alles aktualisiert wird. Zusätzlich sollte man auf die Daten auch von einem anderen/fremden Netzwerk aus zugreifen können, also quasi als Cloud.

Ich habe mir schon die WD My Cloud Home angeschaut, da geht der Zugriff aber scheinbar NUR über das Internet. Ich brauche aber definitiv beides. Preisrahmen lege ich jetzt mal keinen fest, Preis/Leistung muss auf jeden Fall stimmen und dann wäge ich ab, ob es mir den Preis wert ist.

1-Bay (z.B. mit 2TB-Platte) sollte schon reichen, aber auf jeden Fall mit Backup-Funktion per USB und im Idealfall auch per USB erweiterbar (also einfach zum Datentausch USB-Stick/externe Platte einstecken und das ist dann auch von allen Geräten aus erreichbar).
Was ich mir auch vorstellen könnte wäre so etwas wie die Dell PowerEdge, wenn ich dann quasi wahllos alte Platten verbauen kann und diese auch nur starten, wenn ich dies explizit möchte. Den vorherigen Kaufberatungen nach klingen QNap und Synology wohl am sinnvollsten, da gibt es aber auch ziemlich viel Auswahl. Für den totalen Overkill bei meinen Anforderungen (vermute ich zumindest) wäre es auch noch eine Option, den i5 3570k als NAS zu benutzen und dann eine Ausrede für ein hübsches Upgrade vom PC zu haben :D Wenn man ein altes Tablet mit Atom und 2GB RAM vergleichsweise einfach umfunktionieren könnte wäre das aber auch top.

Man merkt vermutlich schon an den Formulierungen dass ich quasi 0 Ahnung auf dem Gebiet habe, ich bin also für alle Lösungen offen und für jeden Tipp dankbar :pcghrockt:


Router: Technicolor TC7200 von KabelBW/Unitymedia (hat eine beschnittene Software, man könnte eigentlich direkt per USB eine Festplatte anschließen aber das wurde softwareseitig deaktiviert. Ob noch weitere relevante Sachen fehlen, weiß ich leider nicht)
 
Warum sollte ein WD MyCloud nur aus dem Internet erreichbar sein? Wenn es im Lan hängt, hat es auch eine IP Adresse im Lan. Was man von der Sicherheit der WD-Geräte halten soll, kannst Du bei Bedarf selber im Netz suchen, das Sicherheitsloch von Ende 2017 ist hoffentlich mittlerweile gestopft.

Windows-Tablet als NAS? Das geht, wird aber langsam und Win 8.1 oder Win 10 sind keine Server-OS. Außerdem düfte das Tablet nur USB2 haben, was bemi Zugriff zu Hause per Lan massiv ausbremst. Letzteres gilt auch beim Eigenbau mit einem RaspPi falls man keinen teureren "Nachbau" nutzt. Ob auf dem Tablet ein Linux hinreichend gut und stabil läuft, muss man im Netz klären. Auf meinen wäre dies nicht der Fall.

Ich würde einfach das günstigste QNap oder Synology NAS (als Neugerät) kaufen. Die sollten für den Einzeluser inkl. gelegentlicher Zugriffe durch mehrere User gleichzeitig schnell genug sein. Meist bremst weniger das NAS wie die HDD oder das Netzwerk. Wobei man für den Preis einer Synology DS118 auch die DS218J mit zwei Slots bekommt (falls doch mal erweitert werden soll). Bei einem DS115 wäre ich schon etwas vorsichtig und würde erst einmal prüfen, wie lange Synology dafür noch Support liefern möchte,

Einen Eigenbau kann ich nur empfehlen, wenn Du genügend Zeit zur Einarbeitung spendieren möchtest und die HW schon vorhanden ist. Sonst lohnt es sich nur, wenn man besondere Anforderungen habt (z.B. ECC-Speicher, ZFS/BTRFS, VMs oder mehr wie 4 HDDs).

Wie Du am Ende dann das NAS per KabelBW ins Internet bringst, muss jemand beantworten, der sowas schon erfolgreich getan hat. DS-Light mag auch 2018 noch ein Problem sein.

Eine Erweiterung per USB mag möglich sein, Sinn macht das aber schon aus Stromgründen nicht wirklich. Da muss man aber im Handbuch nachlesen, ich habe sowas an meinem alten QNap nie genutzt. Mir war schon der Gang zum NAS viel zu lästig, Backups liefen über Lan am PC und ext. Platten, die ich dann dort auch garantiert wieder ohne Linux/NAS lesen konnte.

Ach so, da es oft nicht bekannt ist: falls Du eine vorhandene Platte im NAS nutzen möchtest, so geht die nur nach dem Löschen aller Daten. Die Platte wird zwingend neu formatiert.
 
Ich habe mir da nur die Amazon-Rezensionen der My Cloud Home angeschaut, da wird das mehrfach kritisiert (bei den 1-Sterne-Bewertungen), laut denen ist es so.

Ja, das Tablet hat nur USB 2.0. Linux ist scheinbar auch ziemlich problematisch (Miix 2 10), dann streiche ich das wohl wieder.

Die DS218J sieht auf jeden Fall schonmal sehr vielversprechend aus. Kann man es auch so machen, dass man eine HDD drin hat die quasi nur auf Befehl anfängt zu drehen und zusätzlich für einige Dokumente etc. die man immer ohne Verzögerung haben will eine kleine SSD, die dann immer läuft? Ich werde ziemlich selten auf die Daten zugreifen, da möchte ich eigentlich nicht 24/7 eine Platte drehen lassen die dann unnötig Strom braucht (aber auch nicht mehrere Sekunden warten bis meine Daten angezeigt werden wenn sie erst wieder aufwachen muss). Die SSD wäre da ja deutlich sparsamer und müsste auch nicht extra gekauft werden da noch vorhanden.

Hardware wäre bei einem Upgrade vom Hauptrechner ja vorhanden, Zeit eben aktuell nicht aber es ist auch nicht dringend also wäre auch noch möglich. Nur der Stromverbrauch macht mir da sorgen, ich schätze mal das wird etwas energiehungriger?

Beim ersten Suchen nach dem Unitymedia TC7200 bin ich schon auf einige Leute mit Problemen gestoßen.. da muss ich mich dann wohl auch nochmal genauer erkundigen. Also wohl doch nichts mit Plug&Play-Lösung :D


Vielen Dank schonmal für deine ausführliche Antwort!
 
Ich habe mir da nur die Amazon-Rezensionen der My Cloud Home angeschaut, da wird das mehrfach kritisiert (bei den 1-Sterne-Bewertungen), laut denen ist es so.

Bei mir steht eine MyCloudEx und das ist halbrichtig. In der Standardeinstellung, wenn man ein MyCloud Konto anlegt etc. dann ist das Ding AUCH(!) über die MyCloud Geschichte aus dem Inet erreichbar. Ist ganz angenehm für Leute die sich nicht mit Dyndns und Co. zusätzlich auseinander setzen wollen, sondern es einfach einfach haben möchten. Wer das nicht will kann natürlich die MyCloud Kisten auch als stinknormales NAS ins LAN hängen und sich um die Erreichbarkeit via Inet selbst kümmern. Allerdings funktioniert dann die HandyApp logischerweise auch nicht mehr.

Für mich persönlich kein Thema, weil ich eh über meine eigene NextCloud synchronisieren, von daher steht das ding bei mir im Lan und ist nicht direkt aus dem Inet erreichbar.

Performance ist absolut ok. Sowohl als iSCSI Target als auch per Windows Netshare wird die Performance lediglich vom Gigabit Netzwerkinterface gebremst.
 
Dann ist die Ex also das "richtige" NAS das in die Richtung geht die ich suche? Bei der Home steht bei einer Rezension dabei: "Auch wenn alle Händler die ich aufgesucht habe, einschließlich Amazon, dieses Gerät als NAS bezeichnen: es ist laut WD keines und wird nie eines sein! Da aber selbst WD dieses Produkt bewusst in eine Reihe mit echten NAS stellt, Produktgruppe und Name, liegt hier, meiner Meinung nach, Täuschung vor! ".
Das mit dem "entweder oder" (wenn man sich nicht selbst um alles kümmern will) bei der Ex klingt dann aber auch wieder nicht so gut. Die Hauptsorge ist aber immer noch der Router bzw. KabelBW selbst, das andere würde ich dann schon irgendwie hinbekommen.
 
Hast Du denn kein Handy um sowas mal zu testen?

Einfach auf dem PC (oder aus Sicherheitsgründen lieber auf einem anderen Rechner ohne wichtige Daten) sowas hier starten:
Ein kleiner Webserver mit Python | Daten|teiler
python für Windows gibt es u.A. hier
Python Releases for Windows | Python.org
Dann mit dem Handy zunächst im lokalen Netz (:8080 am Ende der URL nicht vergessen) testen (Handy per WLan)
Wenn das klappt im Router die Portweiterleitung für Port 8080 auf den PC einrichten, das Handy per Mobilfunkt verbinden und mit der öffentlichen IP-Adresse versuchen. Der Router sollte Dir die öffentliche IP4-Adresse anzeigen.

Da das vermutlich nicht funktionieren wird, muss man sich eine passende Anleitung im Netz suchen. Hier dürften ein paar Lösungsmöglichkeiten angegeben sein
Trotz IPV6: Zugriff auf das Heimnetz reparieren - PC-WELT
was damit mit Deinem Router funktioniert bleibt zu testen.

Und hiernach konnte man zumindest 2015 bei KabelBW die Umstelleung auf einen echten Dual Stack anfordern
DynDNS und Portweiterleitungen mit KabelBW/Unitymedia | U-Labs

Hardware wäre bei einem Upgrade vom Hauptrechner ja vorhanden, Zeit eben aktuell nicht aber es ist auch nicht dringend also wäre auch noch möglich. Nur der Stromverbrauch macht mir da sorgen, ich schätze mal das wird etwas energiehungriger?
Einfach durchmessen. Entweder 10-20 Euro für ein Messgerät ausgeben (kann man ja immer und überall im Haushalt nutzen, wenn man sich schon Gedanken über den Verbrauch macht) oder beim örtlichen Versorger für ein paar Tage ausleihen.

Und dann geht das Rechnen los. Wie lange läuft das NAS im Leerlauf, wie lange unter Last, wie lange ist es u.U. komplett aus. Da kommen selbst bei einem verschwenderischen q6600 schnell ein paar Jahre Nutzung zustande, bis man die Kosten für ein Fertig-NAS durch gesparte Stromkosten wieder drin hat.

Und wenn ich dann denke, dass mein Recycling NAS (aus besagten q6600 und zwei Platten) in 15 Sekunden komplett gebootet ist, mein QNap TS-412 dafür gefühlt Stunden, real viele Minuten benötigt (warum muss ein korrekt herunter gefahrenes System beim Neustart die Platten testen), dann schalte ich den Q6600 freiwillig immer aus, wenn ich längere Zeit nicht im Hause bin, Das QNap lief dagegen auch bei ein paar Tagen Wochenentripp durch.

Am Ende muss mein q6600 mit 2 Platten daher gut 3 Jahre laufen, um bei meiner Nutzung und meinen aktuellen Stromkosten die Kosten für ein Fertig-NAS wieder einzuspielen.

Mittlerweile würde ich mir eher einen sparsamen Gebraucht-PC kaufen anstatt ein Fertiggerät. U.A., da ich keine Lust mehr habe, meine Platten bei einem Umzug in ein neues NAS formatieren zu müssen. Unter Linux hänge ich zur Not auch meine NTFS-Platten einfach ein. Auf meinem QNap (letztes OS-Update von 2017) kann ich auch kein PHP7 mehr installieren ohne selber kräftig zu basteln. Daher läuft meine Webseite noch mit PHP 5.6 (mehr kann ich zu Hause derzeit nicht testen).

Am Ende würde ich nach solchen Meldungen
My Cloud: Netzwerkspeicher von Western Digital via Backdoor angreifbar |
heise Security

kein WD NAS mehr kaufen, um es ins Interner zu hängen. In den 6 Jahren, die mein QNap jetzt läuft, habe ich weder zu Synology noch zu QNap vergleichbare Sicherheitsmledungen gelesen. Die 30 Euro Aufpreis zur DS 218j wären es mir persönlich wert.
 
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