AW: Xbox One - Phil Spencer über Microsoft: "Mussten uns neu erfinden"
Dieser Kommentarbereich ist ein sehr gutes Beispiel für das was Spencer über toxische Gamer-Kultur sagte. Am meisten Gift und Galle erbrechen unter Artikel mit XBox bezug Leute, die keine XBox haben und auch keine haben wollen. Vor allem mit Ponies ist eine friedliche Koexistenz kaum noch möglich (Ich meine jetzt nicht normale Gamer auf der PS4, sondern extremistische, sektiererische Playstation Kultisten, die sich wie Heuschrecken über jeden Kommentarbereich eines Artikels oder Videos zum Thema XBox her machen. Umgekehrt ist das nicht nur ein bißchen weniger der Fall, sondern sogar im Vergleich zur nationalen und internationalen Installationsbasis deutlich weniger. Und das nicht erst seit Kurzem. Bevor ich 2014 meine XBox One kaufte, spielte ich 12 Jahre nur am PC und beobachtete das schon ein paar Jährchen. Besonders deprimiert mich die PC-Gemeinde, dich sich mit dem PCMR-Mist im heiligen Kreuzzug gegen Konsolen und für GabeN in die selbe Richtung entwickelt.
Also, ich besaß bis 2016 eine Xbox 360 (Dann war sie von einem Tag auf den anderen funktionsunfähig, weil sie nicht mehr bootete.) und ich besitze eine Xbox One S. Und wenn wir mal ehrlich sind, ist Microsoft für die toxische Gamerkultur mitverantwortlich, und zwar aus 2 signifikanten Gründen.
1. November 2001, 6 Monate nach dem Aus der Sega Dreamcast, wollte nun MS in das Konsolengeschäft einsteigen und präsentierten ihr Flagschiff, welches die damalige Playstation an Rohleistung um das doppelte überbot...aber irgendwie wollte das nicht so richtig fruchten. Was tun? Ganz klar! Statt Kaufanreize schaffen stampfte man die Geschichte kurzerhand ein, und sprengte den Konsolenzyklus (die 7. Gen wäre erwartungsgemäß 2006 an der Reihe gewesen) mit dem Release der Xbox 360 November 2005. Playstation zog ein Jahr später nach, und wurde trotz mehrerer Schwierigkeiten von Sony nicht aufgegeben, sprich da wurde nicht 2010 einfach bereits die Next Gen eingeleitet, sondern mit der bestehenden weitergearbeitet....mit Erfolg sogar im Nachhinein.
Die 8. Gen entschlossen beide Konzerne zeitgleich zu veröffentlichen (so solls möglichst sein), nur hatte da MS mit ihrem Konzept nun das Nachsehen. Sony brachte zum Zenit (3 Jahre) der laufenden Generation ihr Upgrade auf den Markt. Bei MS ließ man sich nun ein Jahr länger Zeit um möglichst mit einem Fortschritt in Sachen Leistung, Austattung und Innovation glänzen zu können, den man 2016 noch nicht für 500€ hätte bieten können, Geschweige 400€. Ob nun MS es zur Tugend machen wird, ab sofort immer erst ein Jahr später um die Ecke mit stärkerer Hardware um die Ecke zu kommen bleibt abzuwarten. Ich halte das jedoch für „unsportlich“. Und es kann dazu führen, dass Sony dadurch in die Defensive geht und eben seine Entwicklungen auch hinauszögert, oder aber dass dann jedes Jahr ein Konsolenupdate kommt, weil man eben nicht „unter der Konkurenz“ rangieren will, und dann haben wir wieder das Dilemma. Entweder lebt die Konsolengeneration dann länger als sie sollte, oder es wird danach keine Konsolengenerationen mehr geben, weil jährlich der eine jeweils den anderen überbieten will.
2. Von Anfang an machte es MS sich bei der Konstruktion der Xboxen einfach. Während die vorherigen Konsolen jede für sich jeweils ein Alleinstellungsmerkmal bzgl. Hardware hatten, verwurstete MS direkt einfach einen PC zu einer Konsole. Bereits der Aufbau der ersten Xbox unterschied sich kaum von einem PC. Das ist natürlich toll für die Spieleindustrie, die nun weniger in diverse Versionen (PC/div. Konsolen) stecken muss als früher (Siehe Powerslave/Exhumed). Die Third-Parties freut das natürlich, nur hat das einen bedeutenden Teil des einstigen Charmes von Konsolen (spezielle Architekturen, Co-Prozessoren) irgendwie kaputt gemacht. Umso mehr kommt ja immer das Argument auf, dass man sich dann doch gleich einen PC kaufen soll, da ja in Konsolen nichts anderes mehr drin ist, und das auch noch in „veraltet“.
Ja, der Konsolenmarkt hat MS wirklich viel zu verdanken. Weniger individuelle, innovative Technik. Stattdessen gibt‘s „PC von gestern“. Noch gierigere Third-Parties, weil mehr Geld kassieren für weniger Anstrengung. Dazu ein unruhiger Wettbewerb durch wackelige Zyklen. Dolle Show!