Empfehlung DAC und Lautsprecher

TheMystery

Kabelverknoter(in)
Liebe Mit-Foristi,

nachdem ich, dank eurer Hilfe in meinem letzten Beitrag, etwas Klarheit in meine Planung der Hifi-Lösung am PC gebracht habe,
habe ich nun noch folgende Fragen an die Experten:

1. Welcher der beiden DACs taugt etwas?

Cambridge Audio DacMagic 100 Konverter Audio

oder

NuForce uDAC5 USB DSD DAC Portable DA Wandler silber

Gibt es evtl. eine noch bessere Empfehlung? Preislich habe ich max. EUR 500,00 eingeplant.


2. Lieber Aktiv-Boxen oder besser passive mit einem Amp davor?

3. Was haltet ihr von folgenden Boxen?

Teufel Definion 3S

Canton GLE 420 Kompaktlautsprecher (70/130 Watt) schwarz (Paar)

Canton Ergo 620 2-Wege Bassreflex-Regallautsprecher (70/130 Watt) schwarz (Paar)

oder aktiv:

Presonus Eris E5

Presonus Eris E8


Von der Musikrichtung her möglichst vielseitig.
Hauptsächlich Rock, Hard Rock und Metal - aber auch Jazz und Klassik

Klanglich mag ich es eher analytisch. Allerdings nicht zu steril - etwas Wärme wäre schön. Dazu kommt, dass ich gerne etwas bassbetont höre (kein Matsch).

Fürs Spielen am PC soll das ganze noch durch einen empfohlenen Subwoofer ergänzt werden. Musik wird ausschließlich 2.0 wiedergegeben...

Preislich denke ich an max. EUR 1.000,00 für die Boxen. Den Sub und evtl. den Verstärker vorne vor gelassen.

Als Kopfhörer bleibe ich zunächst beim BD 880 Pro.



Da ich weit ab vom Schuss wohne und keine geeigneten Händler im Umkreis sind, bin ich sehr auf eure Unterstützung angewiesen...

Dafür schon einmal ein dickes Dankeschön vorab !!!




Herzliche Grüße

Uwe
 
Was möchtest du alles ans DAC/Interface anschließen?
Nur die Lautsprecher oder auch Kopfhörer?

Willst du die Pegel mittels Potis am Interface regeln oder softwareseitig?
Ich selbst regel die Lautstärken lieber am Interface mit Potis.

Wenn es nur um die Verwendung von Lautsprechern geht:
Ob passive oder aktive Lautsprecher, beides ist möglich.
Wenn du passive Lautsprecher verwenden willst würde ich diese mit einem 2.1 Receiver betreiben.
(Möglich wäre ein Verzicht aufs Interface, wenn Mainboard und Receiver Toslink besitzen.)

Möchtest du Aktivboxen verwenden, ist ein DAC sinnvoll wenn du auf den Onboardsound verzichten- und ggf.
Einstellmöglichkeiten am Interface nutzen möchtest.

Bei Aktivlautsprechern würde ich darauf achten, dass sie zumindest grobe Einstellmöglichkeiten für die Frequenzen besitzen.
Klar könnte man seinen Arbeitsplatz um die Lautsprecher aufbauen, ausrichten und abstimmen, aber in manchen Situationen erleichtert eine Klangregelung die
Feinabstimmung.

Wenn du den Sub nach Bedarf hinzuschalten möchtest musst du darauf achten, dass es möglich ist, dass ohne Sub alle Frequenzen an die Satelliten geleitet werden und
mit Sub eine saubere Trennung stattfindet. Klingt einfach, jedoch erweist sich die praktische Umsetzung oft als schwierig.

Die Satelliten Fullrange zu betreiben und zusätzlich den Sub hinzu zu schalten kann schnell zu viel des Guten werden.

Von fertigen 2.1 Anlagen rate ich in deinem Fall eher ab, da diese mehr oder weniger aufeinander abgestimmt sind und durch weglassen des Subs ein beachtlicher
Frequenzbereich wegfällt.
(Je höher die Trennfrequenz zwischen Sub und Satelliten, um so schlimmer wird es beim abschalten des Subs.)
Viele solcher 2.1 PC Lautsprecher trennen bereits bei 150Hz und höher. Deren Satelliten kommen meist auch nicht viel tiefer als bis zur Trennfrequenz,
wodurch sie nicht für den Fullrangebetrieb geeignet sind.

Wenn du bereit bist eine größere Summe für die Lautsprecher und andere Komponenten auszugeben, kommst du nicht ums Probehören herum.
Nimm dir viel Zeit, deine eigene Playlist und besuche entsprechende Geschäfte, auch wenn sie vielleicht weiter weg sind.

All das was ich jetzt geschrieben habe ist noch lange nicht vollständig, es kratzt eher an der Oberfläche des Themas und weitere Möglichkeiten wurden noch
nicht mal erwähnt.
 
Vielen lieben Dank Yoshi-M,


an den DAC sollen sowohl Lautsprecher als auch Kopfhörer angeschlossen werden (der Anteil der Lautsprecher überwiegt).

Eine Regelung mittels Potts wäre super...

Mir geht es hauptsächlich um den Klang.

Daher dachte ich an:

1. PC -> DAC -> Aktivboxen
oder
2. PC -> DAC -> Verstärker (2.1) -> passive Boxen

Kannst du mir von den o.g. Komponenten etwas empfehlen? Oder hast du evtl. einen Alternativvorschlag?

Budge:
DAC: max. EUR 500,00
Lautsprecher: max. EUR 1.000,00
den Verstärker / Sub mal außen vor...


Herzliche Grüße

Uwe
 
Hallo, ich kenne mich mit PC DAC nicht so aus. Habe selbst nur einen für meine Kopfhörer.. Aber ich hätte da Vorschläge wegen der Boxen und dem Verstärker.

Verstärker: Denon PMA 720 AE oder Marantz PM6006/N1 Hi-Res Verstärker. Der Marantz hat etwas andere DA Wandler und klingt bei Musik etwas voller.

Boxen: Ich dachte ich werfe mal andere Marken mal mit rein. Dali, B&W, Focal, Quadral. Ich persönlich habe im Heimkino die Dali Zensor Serie und werde nächstes Jahr noch die Zensor Pico oder die neuen Oberon 1 für den PC anschaffen.
Würde an deiner Stelle mal zum nächst gelegenden Fachhändler fahren und mal probe hören wenn dir der Klang ja schon einiges Wert ist. Ich konnte bei meinem Händler in der nähe 5 Verschiedene Boxen mit nach Hause nehmen und ausgiebig probe hören
:daumen:
 
Dac: Aune x1s, treibt auch problemlosen DT 880 pro mit 250ohm an. Klanglich analytisch, mit minimum phase filter etwas Richtung Wärme. Test D/A-Wandler - Aune X1s - Seite 2

Da dran dann aktiv Boxen für 2.0 Sound.
was ich nicht weiß ist, ob es da welche gibt die einen Sub ansteuern können. Da hilft dann nur ggfls ein Verstärker mit sub. Guckst du zum Beispiel die Yamaha 301/501 Serie. Die Kombi mit dem Aune klingt klasse für das aufgerufene Geld. Bei etwas mehr Budget sonst den 801er der hat den Dac gleich integriert und du bist völlig frei was die LS angeht.

Bei mir stehen Magnat Quantums 673. Sind nicht völlig neutral, eher Spaßbetont aber mit gutem Bass für Regal Boxen, ausreichend detailreich. Weiß nicht, obs die noch gibt. Klar kommen jetzt einige die sagen Magnat ist Schrott nimm lieber xyz, da hilft tatsächlich nur anhören. Von den Dalis hab ich viel gutes gehört, Quadral mag ich persönlich nicht so gern. Sonst bei nubert mal gucken. Da ist werksseitig auch zurücksenden bei nichtgefallen kein Problem.

Gruß Luemmel
 
Hallo JackA$$,

generell schon - jedoch habe ich nun meine Anfrage spezifiziert und hoffe auf Erfahrungen bzgl. meiner vorgeschlagenen Komponenten...

Herzliche Grüße

Uwe
 
Probehören beim Händler vor Ort ist allerdings für die Katz. Das größte Problem für die Akkustik ist die Aufstellung der Lautsprecher und der Raum in dem sie sich befinden. Vor allem gerade im Tiefton-Bereich. Raum-Moden führen dazu, dass du womöglich am Hörplatz ganze Frequenzen nicht hören kannst. Das kann auch der teuerste Lautsprecher nicht korrigieren. Auch wird der Abstand der Lautsprecher nachher anders sein, als beim Probehören. Da kann es sich schon auswirken, wenn der Hochtöner einen cm tiefer sitzt als die Tiefmitteltöner. Dann eher, wie der Kollege sagt, mit nach Hause nehmen und dort kurzzeitig aufstellen.

Übrigens: Hifi-Zeitschriften, die viel von "Wärme" oder "Räumlichkeit" usw. bei Halbleitern reden, würde ich getrost bei Seite legen. Nachdem ich jetzt schon selber ein paar Lautsprecher konzipiert und gebaut habe und Systeme eingerichtet habe, muss ich sagen, dass da ganz viel unwissenschaftlicher "Glaube" drinnen steht, der nix mit elektrotechnik oder iwelcher Physik zu tun hat.
"Wärme" ist ein Begriff, den du vor allem in der Röhrentechnik findest. Und das ist nichts weiter als eine harmonische Übersteuerung, sprich eine Verzerrung deines Signals die sich, im Gegensatz zu unharmonischen Verzerrungen, angenehm für das Ohr anhört. Sprich eine absichtliche Fehlerbelastung des Signals. Auch "klingt" ein DAC nicht steril oder sowas.
Entweder ein DAC gibt das Signal möglichst originalgetreu wieder, so, wie es abgespeichert wurde, oder eben nicht. Das ist alles. Aber klar, die Marketing-Abteilungen wollen dir was anderes verkaufen ;) Was ich da in der Hinsicht lesen muss, bei den von dir erwähnten DACs... is schon sehr abenteuerlich. Glaub das bitte nicht. Da könnte man jetzt seitensweise das Marketing-Geschwurbel widerlegen. Beispiel: "Außerdem verstärkt der formschöne DAC die Soundqualität Ihres Computers, indem er mehr Gewicht und Geschwindigkeit auf den Bass, Klarheit und Substanz zu den Mittentönen und Offenheit und Erweiterung zu den Höhentönen hinzufügt." Gewicht und Geschwindigkeit im Bass? Was soll das sein? Seit wann wiegt Schall und wie will ein DAC den schwerer machen? und wie soll Bass schneller werden? Wird die Schallgeschwindigkeit erhöht? Ganz davon abgesehen, ein audio-Gerät, das etwas "hinzufügt" ist ein Audio-Gerät, das in der Wiedergabe-Kette nichts zu suchen hat. Es geht hier ja eben um eine möglichst unverfälschte Wiedergabe! Und "Offenheit" und "Erweiterung"... ohje. Ja, das könnte man durch den ganzen text durchweg so fortführen. Die wollen einfach nur dein Geld für Billig-Ware, so einfach is das. Selbst das Cambridge-Gerät kommt da nicht ohne aus. Seriöse Hersteller die gute Ware haben machen sowas nicht, die müssen einem keinen Quatsch erzählen, da sich die Käufer meistens mit der Technik auskennen.

Schonmal über Nubert-Boxen nachgedacht? Du musst das so sehen, dass passive Boxen eine intern verbaute passive Frequenzweiche haben und aktive Boxen haben normalerweise eine aktive Frequenzweiche. Aktive Frequenzweichen sind im Grunde immer zu bevorzugen, da du hier 1. keine Energie vom Audio-Leistungs-Signal in Wärme verbrätst und 2. diese nunmal aufgrund der digitalen Verarbeitung viel exakter arbeiten und statt einer dann bspweise für Hoch- und Mittel-Töner zwei separate Endstufen ansteuern. Bsp für eine Box wäre bspweise dann die Nubert nuPro A-300. Die kannst du sogar mittels USB oder Toslink direkt ansteuern. Die hätten sogar jegliche in-outputs die du sonst noch bräuchtest. Damit würdest dir sogleich den DAC sparen. einen separaten Kopfhörer-verstärker bräuchtest dann halt noch. Wäre aber eh keine falsche Entscheidung. Und für den Sub bräuchtest auch nen separaten Amp. Gibt aber gute Mono-Endstufen recht günstig. oder gleich den Nubert AW-350 dazu, ein kleiner Aktiv-Sub ;)

Du kannst übrigens am Marketing-Sprech auf der Nubert-Seite verglichen mit der des nuForce wunderbar sehen, was ich meine mit Marketing-Geschwurbel. Finger weg von Herstellern, die sowas betreiben!

Auch mit dem oben erwähnten: Die Idee mit dem 2.0 für Musik und 2.1 für Spiele: Kann man machen, sollte man aber lassen. Der Gedanke, dass es dann einfach den Bass anhebt ist zwar naheliegend, aber durch die erwähnten Raummoden kannst du dir das komplette Klangbild im Tiefton-bereich zerschießen. Wozumal der Sub ja noch woanders steht, als die beiden anderen Lautsprecher. Dann haste Frequenzen die wie verrückt dröhnen und Bereiche in denen du gar nix mehr hörst. Entweder du stellst dein System insgesamt auf deine Hörposition ein und betreibst es auch nur insgesamt oder du hast mit solchen Einbußen zu kämpfen.

Aber keine Sorge. Ich hab anfangs auch das ganze Marketing-Geschwurbel geglaubt. Bis man sich mal selbst wirklich mit der Technik beschäftigt. Physik bleibt halt Physik, die kennt keine emotionalen Klänge ;) Und du sparst sehr viel Geld.

Jetzt bin ich grad über den anderen Topic gestoßen, in dem ja schon eig. sehr viel steht. Ich würde den Vorschlag von von JackA$$ beherzigen und in einem Topic bleiben. Denn jetz hab ich nahezu alles umsonst getippt. Aber du solltest auch nicht alle Ratschläge von dort beherzigen. Nachträglich an nem Subwoofer iwie das Rohr zu verlängern ist definitiv falsch. Damit veränderst du einfach ins blaue und unkontrolliert das ganze Verhalten des Subwoofers. Von der Laufzeit bis zum wiedergegebenen Frequenzspektrum. Auch solltest du dich nicht von inem Hifi-Jogi beraten lassen, der verkauft dir eh nur das teuerste, statt dich kompetent zu beraten.

Und bitte niemals denken: Viel Geld = gut. Gerade bei Audio: Viel Geld = Hifi-Voodoo in den Rachen geworfen. Wenn du wirklich 2k € zur Verfügung hast, für das, was du möchtest, dann wirst du damit definitiv glücklich. Ich würde mich auch von den Klang-Worten "analytisch", "luftig" usw. verabschieden. So etwas gibt es nicht. Entweder es gibt eine unverfälschte Wiedergabe oder eine verfälschte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vieles richtig was du da schreibst, aber eben auch vieles nicht.

  • Probehören macht natürlich auch beim Händler Sinn, zum einen gibt es Klangeigenschaften, die sich nicht direkt mit der Raumakustik verändern und gerade im Nahfeldbereich spielt der Raum ohnehin nur eine sehr untergeordnete Rolle. Da ist allenfalls der Wandabstand bzw. der Abstand zu den begrenzungsflächen wichtig (und nur dann wenn er eher gering ist). Nachhall und Raummoden sind weniger relevant. Letztere vor allem, weil man meist nicht laut genug hört um diese wirklich nachhaltig anzuregen. Es dröhnt also eher weniger oder sogar nicht. Zudem lassen sich solche Nahfeldsituationen gut bei nem Händler nachstellen und damit ein sehr guter Eindruck des Klangpotentials erzielen. EIn Probehören daheim sollte nach einer Erstauswahl idealerweise dann dennoch daheim stattfinden.
  • "Wärme" hat nichts mit Röhrentechnik zu tun, sondern wird im Normalfall für Geräte verwendet, die im Grundton etwas fülliger abgestimmt sind. Dadurch erzeugt sich ein als angenehm empfundener Effekt.
  • Die Röhren erzeugen überwiegend geradzahlige harmonische Verzerrungen, während Transen meist die ungeradzahligen Harmonischen mit sich bringen. Beides ist nicht wirklich zu vermeiden und führt zu unterschiedlichen Klangeindrücken. Röhren werden daher oft als angenehmer empfunden, fügen dem Klang aber von sich aus genauso wenig etwas hinzu wie Transistoren. Beide machen Fehler, die der Röhren sind oft charmanter und von daher werden diese gerne bevorzugt. Man darf nicht vergessen, dass das Verzerrungsspektrum einer Audio Elektronikkomponente einen Großteil des Klangs bzw des Klangunterschiedes ausmacht. Fehlerfrei geht trotz allem Fortschritt nicht und man kann sich nach dem persönlichen Gusto aussuchen was einem gefällt. Viele hören bei Verstärkern und DACs gar keine relevanten Unterschiede mehr - fein, dann kann man ne Menge Geld sparen.
  • Der unterschied zwischen Aktiv- und Passivboxen ist schon richtig erklärt, bloß dass die einen immer besser sind als die anderen stimmt so nicht. Gerade im eher günstigen Bereich ist der Mehraufwand mit zusätzlich benötigten Endstufen oft so groß, dass gleichteure Passivboxen da locker mithalten können. Auch ist die Signalverarbeitung bei Aktivboxen beileibe nicht immer digital, analoge Aktivboxen gibt es immer noch und die sind auch nicht zwingend schlechter... Die oft verbreitete Denke analog = schlecht, digital =gut ist eben nicht richtig - es kommt immer auf die Umsetzung an.
  • Der Vorschlag das Rohr eines Bassreflexbasses zu verändern verändert keinesfalls unkontrolliert die Eigenschaften der ganzen Box. Es ändert sich der Frequenzgang am unteren Ende des Wiedergabespektrums. Phasendrehungen sind in dem Bereich im Übrigen irrelevant, da ja keine anschließende Subsubwoofer mehr hinzu kommen, deren Phasenverlauf an der Trennfrequenz zu dem des Subwoofers passen muss. Die Vorgehensweise ist sehr üblich bei der Abstimmung von Boxen - gerade im DIY Bereich gibt es unzählige Bauvorschläge in denen aufgefordert wird mit der Länge zu spielen um die passende Abstimmung für den eigenen Anwendungsfall zu finden. Passieren tut dabei auch nichts was die Box in irgendeiner Richtung schädigen könnte, so dass man da ohne Probleme experimentieren kann. Aber eines ist auch gewiss, um einen Sub wirklich optimal auszureizen und an den Rest der Kette anzupassen sollte Messtechnik zum Einsatz kommen. Persönlich würde ich aber aufgrund der eher mangelhaften Impulswiedergabe vom Einsatz eines Bassreflexwoofers absehen (das ist das was gerne als "langsam" beschrieben wird - mit der Schallgeschwindigkeit hat das nix zu tun) - Geschlossen, Horn oder Dipol wäre meine Wahl, wobei am Schreibtisch vermutlich nur ein geschlossener umzusetzen ist, wenn es unbedingt sein muss.
 
  • und dann dreht er die Dinger doch mal auf (wer macht das nicht?) und plötzlich erlebt er Wunder ;) Dank der Hörphysiologie ist es nunmal so, dass wir den Bass immer wesentlich mehr aufdrehen müssen, als die höheren Frequenzen um ihn zu hören. Nutzt man dazu noch einen Sub, dann werden Raummoden aber ganz sicher ein Thema. Es kommt ja auch auf das Hören an sich an. Hört er nebenher oder bewusst? Wenn man die ganze Dynamik ausschöpfen will dreht man durchaus gern bisschen lauter. Es wäre ja schön einem Studio-Fritz zu erzählen, dass er sich nicht um Raummoden und Reflexionen kümmern muss und praktisch sein Raum völlig egal wäre. Ist es aber nicht. Mir wäre aber völlig neu, dass sich Raummoden nach der Lautstärke orientieren. Eine Welle ist eine Welle, die wird mit einer höheren oder niedrigeren Amplitude nicht plötzlich ihr Wellenverhalten ändern, vor allem nicht in einem Raum. Hierbei geht es höchstens um die Länge des Tons. Ist dieser nur kurz, lässt sich tatsächlich keine Mode anregen, weil bevor die Welle zurückkommt, der Ton schon wieder weg ist. Bspweise n Paukenschlag. Und, je nach dem wie klein sein Raum ist, wird das wirklich noch ein nicht allzukleines Thema.
  • "... den du vor allem in der Röhrentechnik findest" das schließt ja andere Gerätschaften nicht aus, mir ist schon bewusst, dass auch Schallplatten "warm klingen" bei den Leuten.
  • Es ist richtig, dass jede Komponente verzerrt, aber es gibt einen Unterschied, zwischen dem Klirr-Faktor einer Röhre, der locker mal bei 10% liegt und dem bei einem Transistor, bei dem man von vllt. 0,01% spricht. Ziel ist es schließlich den Fehler so gering wie möglich in der Wiedergabekette zu halten.
  • Aktiv-/Passiv: ich dachte mir schon, dass das aufgegriffen wird, weil ich mich nicht ganz klar ausgedrückt habe. Es ging mir um DSP-gesteuerte Lautsprecher und ich ging vom erwähnten Budget aus. Das "besser" bezieht sich darauf, dass eine analoge Frequenzweiche mit unglaublich erheblichem Mehraufwand, wenn überhaupt, das leisten kann, was eine digitale Frequenzweiche hinbekommt + eine nötige Impedanzkorrektur (und dann schaun wir uns mal besser nicht die Laufzeiten an). Sprich, das was bei der digitalen gerechnet wird, muss analog in Bauteile umgesetzt werden. und, wenn das gut ist, dann wird das erheblich teurer. Davon abgesehen kann ein DSP nunmal auch FIR-Filter, die man analog nicht nachbilden kann. Jetzt klarer, was ich meine?
  • Wenn der Kollege zwischen 2.0 und 2.1 umherschalten will, geh ich davon aus, dass er 2.0 Full-Range läuft und nicht iwo bei 100-120 Hz trennt. Ergo hat die Sub-Einstellung sehr wohl eine Relevanz, genauso wie dessen Phasenlage. Bei DIY damit rumzuspielen ist durchaus richtig, wenn ich mir allerdings einen Sub mit vordefinierter Kennlinie zulege, dann soll sich ja eben diese nicht verändern. Vor allem, weil diese Daten dann bekannt sind und einfach rumprobieren zum rumstochern im Dunkeln führt. Wenn, dann, wie du sagst mit Messwerkzeug, aber das wollte ich dem Kollegen nicht aufbrummen, da hierfür durchaus bissle Know-How vorhanden sein sollte und man seine Lautsprecher tatsächlich selber konzipieren sollte. Habe auch nie angedeutet, dass der Sub dadurch iwie beschädigt würde. (und das langsam/schnell findet sich oben bei einem DAC, dem meine Kritik gilt, nicht bei einem BR-Sub. Denn so ein DAC kriegt auch den BR nicht "schneller", ist also fernab jeglicher Relevanz dazu). Dass ich das Zuschalten nicht gut finde, hab ich ja schon ausgedrückt. Wieso sollte ein BR eigentlich eine "langsame" Impulswiedergabe haben? Das würde mich jetzt mal interessieren. Hierfür entscheidend ist doch das Chassis an sich, gerade beim BR. Das muss das halt mechanisch hinbekommen, ergo für BR ausgelegt sein. Tatsächlich ist die Impulstreue dort häufig besser als bei vielen Hörnern. Auch TQWTs sind dem im Nachteil. Klar wäre das bei einer geschlossenen Box optimal, aber dann ist der Wirkungsgrad halt auch weitaus geringer.

    Ich hab das mit dem BR und mangelnder Impulstreue oder "Schwammigkeit" schon öfter gelesen. Frage mich woher diese Annahme kommt. Meiner Meinung nach weniger wegen dem BR, denn das hat schon prinzipiell nicht das große Problem damit, sondern eher von schlechten Chassis, die das mechanisch nicht hinbekommen.

    Ich weiß gerade nicht ob bspweise bei dem Nubert-Sub die Vernetzung der Komponenten so gut funktioniert, dass durch Zuschalten einer Komponente die Trennfrequenzen verändert werden. Geht zwar sicherlich mit zwei Tastendrücken, aber eine wäre halt angenehmer ;)
 
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Ich hab das mit dem BR und mangelnder Impulstreue oder "Schwammigkeit" schon öfter gelesen. Frage mich woher diese Annahme kommt. Meiner Meinung nach weniger wegen dem BR, denn das hat schon prinzipiell nicht das große Problem damit, sondern eher von schlechten Chassis, die das mechanisch nicht hinbekommen.
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Besonders(aber nicht nur) bei höherer Auslenkung der Menbran bemerkbar.

Im geschlossenen Gehäuse erzeugt die Membran bei Bewegung einen Unter/Überdruck welcher nicht durch Öffnungen ausgeglichen wird und die Membran schneller zurück in die Ausgangsstellung zwingt.
Kann man gut erkennen, wenn man während einer starken Auslenkung der Membran die Reflexrohre schließt. Die Membran hat anschließend einen geringeren Hub.

Daher sind Lautsprecher in geschlossenen Gehäusen impulstreuer, da sie nicht so lange nachschwingen wie wenn sie in offenen Gehäusen untergebracht sind.

(Grob erklärt)
 
Zuletzt bearbeitet:
aber genau das meine ich ja. Das Chassis muss das natürlich können. Die mechanische und elektrische Güte des Chassis muss ja genau dieses "Hinterherschwingen" verhindern. Da ist auch der Hub des Chassis nur minimal relevant, wenn die Güte stimmt, sonst wäre das Verhalten des Systems ja Lautstärke-abhängig, was fatal wäre und vor allem nicht-linear und auch nicht einem Wellenverhalten entspricht, siehe wie oben schon erwähnt. Das wäre dann eher eine Verzerrung, wenn es ein solches Verhalten an den Tag legt. Und ja, durchaus, die gibt es natürlich ;) Aber ein Klirr verändert erstmal nicht die Impulstreue. Und Chassis mit Wirbelstrombremsen korrigieren sowas sehr gut. Hier sollte man dann sogar bedenken, dass ein geschlossenes Gehäuse mit dem von dir erwähnten Über- und unterdruck eine Verzerrung des Signals begünstigt und eigentlich aus der Sicht mehr klirrt als ein entsprechendes BR-System, da der Lautsprecher ja eben durch den Druck beeinflusst wird. Ein Chassis, das in nem geschlossenen Gehäuse knackig klingt kann in nem BR-Gehäuse durchaus richtig hässlich nachschwingen. Das sagt jetzt aber erstmal nichts über die Impulstreue des Lautsprechersystems an sich aus. Ein Chassis, dass für BR-Konstruktionen konzipiert ist, kann in einem geschlossenen Gehäuse durchaus auch Überschwinger produzieren und wesentlich weniger Impulstreu sein, als in dem BR-Gehäuse. Wozumal ein Chassis in einer Box zu einer anderen Güte des Gesamtsystems führt. Das muss natürlich abgestimmt sein - und das ist genau der entscheidende Punkt. Eine falsche Abstimmung lässt natürlich viel Wummern.

Womöglich hängt dieser Eindruck damit zusammen, dass viele Car-Hifi woofer auf genau ein solches Wummern setzen und womöglich sogar noch mit Absicht falsch konzipiert werden, damit es mehr dröhnt. Wenn man dann natürlich davor steht und das hört ist man erstmal baff, was der Kack soll. Aber das liegt dann eben nicht am BR an sich, sondern an der Konzipierung des Lautsprechersystems. Übrigens würde ich mal gewagt sagen, dass viel eher der Raum an sich Impulse im Tiefton-Bereich negativ beeinflusst, wenn plötzlich die reflektierte Welle natürlich verzögert wieder bei einem ankommt. Besser hörbar für uns im Mittenton-bereich bspweise auf einer Toilette :P

Vllt. ist bei BR auch eher die Abkopplungsfrequenz das, was ihr meint? Steile Flanken begünstigen nämlich durchaus geringere Impulstreue, da höhere Laufzeit. Wenn sich der TO jedenfalls einen Subwoofer kauft für den zweck, den er vorhat und zwar hörbare Erhöhung der Tiefen, dann wird er um ein BR-System auch schon aus diesem Grund nicht drumrum kommen. im Vergleich zu nem geschlossenen Gehäuse haste hier nahezu die 4-fache Leistung und wesentlich mehr Tiefton. Wenn man bei WoT bspweise die Bass-Anhebung aktiviert, dann würde ich jedenfalls sagen, dass das System in dem Bereich wohl nicht ausreichend dimensioniert ist :P Wenn's dann noch wummert, dann liegt der Fehler in der Abstimmung Chassis <-> Gehäuse, wie oben erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch ganz simpel woher diese Auffassung kommt ... die Güte des Hochpasses ist bei geschlossenen Konstruktionen üblicherweise geringer als bei Bass-Reflex-Pendants, weshalb die Phasendrehung stärker ist und die Gruppenlaufzeit steigt.

Bezüglich passiv & aktiv -egal ob analog oder digital (in beide Varianten gibt es hervorragende Modelle)- gibt es wenig hinzuzufügen, außer dass FIR natürlich auch analog umsetzbar sind und beileibe nicht das Allheilmittel sind. Bei sauberer Umsetzung ist es eher "Icying of the cake" den notwendig, sofern es die Applikation überhaupt zulässt.
 
Wenn man über Bassreflex und dessen Impulstreue spricht, so sollte man sich vor Augen halten was denn ein solches Helmholtz System physikalisch ist - ein Feder Masse System. Die Luft im Rohr ist die Masse und diese wird zum schwingen angeregt. Dabei gibt es selbstverständlich Phasendrehungen und Verzögerungen (sowohl beim Ein-, als auch beim Ausschwingen). Mit der Güte der Chassis hat das erst mal nix zu tun. Klar, das Ganze kann unterschiedlich beeinflusst werden, aber eben nie so gut werden wie bei einem ordentlich gemachten CB oder gar Dipol Design. Wer mal nen Dipol Bass gehört hat, der wird nie wieder zu ner mumpelnden BR Kiste zurück wollen. Zumindest dann nicht, wenn er auf knackige Bässe steht. Die "Schwammigkeit" eines BR Subs ist keine Annahme, sondern einfach erlebbar und auch erklär- und messbar.

Zum Thema Klirr, Takeda scheint noch in dem Denken der 70/80er zu stecken, in dem ein möglichst geringer Klirr als das Maß der Dinge galt und dieser mittels massiver Gegenkopplung in Richtung Messgrenze gedrängt wurde. Das misst sich toll und klingt aber unnatürlich. Wichtiger ist, wie ich schon schrieb das Klirrspektrum und dessen dynamisches Verhalten. Wer einen guten heutigen Verstärker mit einem 40 Jahre alten vergleicht, der kann den Unterschied hören. Es ist einfach natürlicher und letztlich kommt es den meisten darauf an, das sich Musik natürlich anhört (ganz echt kann sie sich nie anhören, dafür sorgt schon die Aufnahme und deren Bearbeitung bzw das Mastering). Wenn eine gute Aufnahme die Illusion schafft, dass da wirklich jemand steht und singt, dann ist das erreicht, was Hifi erreichen kann und das tut es wenn man sich ein wenig Mühe gibt und das Umfeld dazu schafft - 70er Komponenten (und sei es nur der Verstärker im modernen Umfeld) tun das in dem Maße nicht, trotz "besserer" Katalogwerte.

Bzgl. der Phasendrehungen beim Verändern der Bassreflexabstimmung. Diese geschieht ja nur im Bereich der unteren Grenzfrequenz des Subs und hat damit keine Auswirkung auf die Übernahmefrequenz zum Hauptlautsprecher. Zumindest solange der Sub auch signifikant tiefer spielt als dieser (wenn er es nicht tut, ist er eh sinnlos)
 
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