Was soll sich nach der "Weile" geändert haben?
Zum Beispiel könnte die Einsicht eintreten, dass das NT1-A die Höhen viel zu scharf zeichnet und das deutlich ausgewogenere AT 2035 mittlerweile in der selben Preisklasse mitmischt
In den Fach-Foren gilt das Rode inzwischen als überholt. Bis das mal endlich unter all den Bloggern, Streamern und generierten Guides ankommt, die das Mikro nach wie vor als die eierlegende Wollmilchsau bezeichnen, werden aber vermutlich noch einige Jahre vergehen. Vielleicht ist der etwas neutraler abgestimmte Nachfolger namens "NT1" (non-A Release von 2013) bis dahin ja auf einem ähnlichen Preisniveau angekommen
Um schließlich zum Thema zu kommen:
allein für VoIP würde ich keine riesen Geschütze auffahren. Das Potenzial der Mikrofone kannst du bei all der Komprimierung gar nicht ausschöpfen. Ich habe zwischenzeitlich selbst mal eine Studiomikrofon der 300-Euro-Klasse für Teamspeak eingesetzt und meine Kollegen haben im Vergleich zum meinem Pronomic SCM-1 für gerade mal 35 Euro keinen großen Unterschied festgestellt. Die hohe Auflösung bleibt da aufgrund der Codecs leider völlig auf der Strecke. Man muss an der Stelle im Übrigen auch klarstellen, dass man selbst mit Mikrofonen unter 50 Euro eine sehr klare Sprachwiedergabe erreichen kann, sofern man einige Rahmenbedingungen beachtet.
Zum Beispiel würde ich mir schonmal kein Klinken-Mikrofon ans Onboard klemmen und mich dann wundern, warum es rauscht und fiept. Unter den günstigeren Mikrofonen sind auch einige USB-Varianten dabei, die sich für VoIP fast uneingeschränkt empfehlen lassen und infolge auch keinerlei zusätzliche Hardware wie etwa ein Audio-Interface mit klobiger XLR-Schnittstelle und Phantomspeisung benötigen. Unter den Einsteigern greifen viele zu Auna oder t.bone oder Neewer (deren Mics auch unter zig anderen Namen vertrieben werden), die im Vergleich zu bspw. Headset-Mikrofonen schon eine sehr klare, rauschfreie Übertragung ermöglichen. Viele dieser Einsteigermikrofone in der Bauform eines Großmembrankondensators sind hinsichtlich des Frequenzgangs meist etwas "podcastiger" abgestimmt und werden daher (wenn auch nicht bewusst) besonders gerne unter Streamern eingesetzt, die wie ihre "großen Idole" klingen wollen
Die Verarbeitung, Fertigungsgüte und schließlich Langlebigkeit kann bei den Einsteiger-Mikrofonen mit USB etwas schwanken. Dafür sind sie allerdings sehr günstig und bieten eine in den meisten Fällen doch sehr ordentliche Preisleistung.
Eine Stufe höher, das wäre dann bei 100 Euro aufwärts, würde ich dann schon über XLR und Phantomspeisung nachdenken. Da wäre man dann wie gesagt in der Ecke AT2035 + Audio-Interface.
Als Kompromiss könnte man auch ein günstiges XLR-Mikro mit einem günstigen Interface kombinieren. Aus eigener Erfahrung kann ich auch für VoIP das genannte Pronomic SCM-1 wärmstens empfehlen. Als preiswertes Interfaces bietet sich zum Beispiel das U-Phoria UMC22 von Behringer an. Die USB-Mikros sind out-of-the-box leichter zu bedienen (Plug 'n' Play), hinsichtlich der Spannungsversorgung und störenden Inteferenzen andererseits jedoch etwas anfälliger. Ein Interface nimmt mehr Platz weg, bietet auf der anderen Seite wiederum einen haptischen Gain-Regler sowie weitere Anschlüsse für bspw. Kopfhörer oder 2.0 Boxen (Studiomonitore) etc.
Da sollte man sich im Vorhinein einfach ein paar Gedanken machen, was man wirklich braucht und was nicht.