AW: Funkkopfhörer 30 - 50 Euro, kein lionen Akku
Ja, im Hifi Bereich ist die Nachfrage nicht so groß und reine Funkkopfhörer ohne Mikro gibt es ja auch. Je höherwertig der Anspruch, desto weniger Nachfrage gibt es, da man ja in der Kette möglichst wenig Qualitätsverlust haben möchte und jede Schnittstelle bzw. Wandlung mit Verlusten verbunden ist, zumindest im analogen Bereich. Aber wo ist hier die Grenze? Wir sind hier in einem PC Forum und in Preisklassen unterwegs, über die "echte" Hifi Enthusiasten müde lächeln (Ich erinnere mich an ein Preisschild an einem Transrotor Plattenspieler auf einer Hifi Messe in München: "Ab 70.000€"
Ich klinke mich in diese Diskussionen immer mal wieder ein, weil ich weiterhin überzeugt bin, dass wireless nicht automatisch Gaming Schrott bedeuten muss. Klar sind die aktuell verfügbaren Gaming Headsets schrottig, mir ist das Creative Rage 3D ja auch nach zwei Jahren in Einzelteile zerbrochen und daher nutze ich nur noch die Basisplatine und mittlerweile den dritten Akku, die LED Blinklichter auf je zwei zusätzlichen Platinen habe ich beim Umbau überbrückt und entsorgt.
Meiner Meinung ist es aber kein Naturgesetz, dass man im Consumerbereich nur Schrott bekommt. Wenn hier ein Umdenken stattfinden würde (schon klar, dass das niemals geschehen wird), dann könnte die Industrie ordentliche Funkkopfhörer bauen, die nicht so schlimm sind.
Haptik, Optik, mechanische Konstruktion, die Treiber, das muss doch nicht so hässlich, zerbrechlich und mies sein in einem Headset oder Kopfhörer. Auch die Laufzeit ist vielfach optimierbar. Klar bringen 180 Mah eines Bluetooth Receivers nicht viel und auch die 900mah eines sehr teuren Steelseries sind nicht so pralle. Aber es wäre gar kein Problem, standardisierte 18650er Rundzellen mit 3400 mAh einzubauen, so leicht wechselbar wie Batterien in einer Fernbedienung und selbst das könnte noch eleganter gelöst sein.
Von welcher Leistungsaufnahme bei einem externen DAC (z.B. FiiO E10K) für höherohmige Kopfhörer sprechen wir denn, wie lange könnte man mit den 12 Wattstunden einer 18650er so einen Kopfhörer betreiben?
Ich behaupte, dass man z.B. ein 30€ Superlux HD681 Evo für 5€ mit einem sehr ordentlichen Mikrofon ausstatten könnte (die Elektretkapseln in den Logitech/Creative kosten so 50Cent, für 2€ bekommt man schon deutlich bessere) und für weitere 20€ sollte eine die Funkstrecke und DAC realisierbar sein.
Hässliche und schlechte Software, die kein Mensch braucht (Stimmverzerrer, LED Farbwahl, etc) einfach weglassen, das spart weitere Kosten.
Damit wäre ein ordentliches Wireless Headset für ca. 60-70€ möglich, das sämtliche Plastikbomber deutlich übertrumpft. Auch für höherwertige Segmente wird es nicht wesentlich teurer.
Ich will aber niemanden bekehren oder missionieren. Wer mit Kabelheadsets/Kopfhörern zurecht kommt, der ist damit natürlich besser/billiger bedient. Aber es gibt für manche Nutzer und Anwendungsszenarien eindeutige Vorteile eines kabellosen Geräts.
Ich habe immer wieder den Eindruck, dass im Hifi Bereich viele Annahmen auf Intransparenz und fehlender Messmöglichkeiten basieren (gibt halt keine Benchmarks und der Höreindruck ist subjektiv). Im Zweifelsfall sind die Leute bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, obwohl das zumindest aus technischer Sicht nicht notwendig wäre.