Dir ist schon klar das man mit einem Verstaerker der weitaus weniger Leistung liefert die Lautsprecher schneller kaputt bekommt, als mit einem Verstaerker der weitaus mehr Dampf hat als die Speaker vertragen ?
Es ist natürlich so, dass man auch mit Clipping seine Boxen zerstören kann (besonders die Hochtöner, wie du sagtest). Da kommt es aber ganz auf den Verstärker an. Alte Transistorverstärker in Klasse-A oder Klasse-B-Bauweise sind nicht linear bis zum vollen Ausgangspegel, so dass Clipping schon vor der theoretisch maximalen Ausgangsleistung auftreten kann, wie du schon schriebst. Modernere Verstärkertopologien haben dieses Problem aber kaum mehr. Ein guter moderner Klasse-D-Verstärker clipt erst, wenn wirklich der Eingang übersteuert. Wenn das System sinnvoll abgestimmt ist, kann dieser Fall nicht eintreten. Ergo kann man dann kein Clipping erreichen, egal was man anstellt. Diesen Fall meinte ich.
Wenn der Verstärker wesentlich mehr Leistung hat als die Boxen, überlastet man halt die Boxen, und beschädigt sie (entweder durch zu große mechanische Auslenkung der Sicke, oder duch Überhitzung der Schwingspule). Das fiese daran ist (im Gegensatz zum Clipping), dass die Musik normal und gut klingt, bis plötzlich das Chassis kaputt geht, weil der Lack der Schwingspule durch die Hitze weich geworden ist. Man merkt also vorher nix. Deswegen sollte man diesen Fall tunlichst vermeiden. Wenn der Verstärker nur etwas mehr Leistung hat als die Boxen (sagen wir bis zu 50% mehr), ist das jedoch noch Ok.
Was die Impendanz angeht, das ist einerseits schon korrekt, aber jeder halbwegs vernünftige Vollverstaerker kommt mit 4 ohm klar, und nur die wenigsten aller wenigsten Speaker gehen unter 4 ohm im Betrieb.
Das ist auf jeden Fall wahr. Aber umgedreht nicht
Wenn nämlich die Boxen 8 Ohm haben, und der Verstärker nur für 4 Ohm gedacht ist, erreicht man nur die halbe Ausgangsleistung. Ergo verschenkt man das halbe Potential der Boxen. Wenn man z.B. 8-Ohm-Boxen mit 100 Watt hat, sollte man schauen, dass man einen Verstärker kauft, der auch bei 8 Ohm die 100 Watt schafft. Die meisten Verstärker, wo einfach so "100 Watt" draufsteht, haben diese Leistung nur bei 4 Ohm.
und nur die wenigsten aller wenigsten Speaker gehen unter 4 ohm im Betrieb.
Bei gewöhnlichen Standboxen ist das so, ja. Aber der Großteil aller KFZ-Tieftöner und Subwoofer hat eine Nennimpedanz von nur 2 Ohm! Also man muss schon trotzdem aufpassen, was man da vor sich hat
Auch die Sinusleistung ist nicht wirklich relevant beim Musikhören, denn die wird nur in einem bestimmten Frequenzbereich für Musikverstaerker ist der wert irrelevant, aussagekraeftiger ist die RMS leistung die in einem Frequenzspektrum von 20hz-20khz gemessen wird ( nach IEC Norm )
Du weißt schon, dass die Sinusleistung nahezu identisch zur RMS-Leistung ist?
Die RMS-Leistung ist die Sinus-Leistung gemittelt über einen weiten Frequenzbereich, wie du schon schriebst. RMS-Leistung ist die neuere Angabe, sie ersetzt die Angabe der Sinus-Leistung in den Datenblättern. Früher fand man überall nur Angaben zur Sinus-Leistung. Heute findet man eher die RMS-Leistung. Aber wenn man mal einen bestimmten Verstärker betrachtet, wird man sehen, dass Sinusleistung und RMS-Leistung bis auf +/- 20% oder so identisch sind.
ebenso ist die Musikleistung auch nicht zu vernachlaessigen, die gibt naemlich die Absolute Leistungspitze an die ein Verstaerker kurzzeitig abgeben kann ohne das er anfaengt zu Clippen.
Das ist leider komplett falsch, was du da schreibst. Die Musikleistung (auch PMPO genannt) wird überhaupt nicht nach einem standardisierten Verfahren gemessen. Hier kann der Verstärker-Hersteller im Prinzip jede beliebige Zahl hinschreiben. Das ist nichts als ein Marketing-Gag. Ich zitiere:
"Die Musikleistung und insbesondere die verwandte Angabe der PMPO, auch P.M.P.O. für englisch Peak Music Power Output, werden durch wenig seriöse Messmethoden oder gar beliebige Berechnungsmethoden bestimmt, um in Datenblättern oder Kundendokumentationen möglichst hohe scheinbare Leistungswerte angeben zu können." (Quelle:
Musikleistung )
Was die geschichte mit dem Line eingang angeht, also 1V Einganssignal würde schon einem Vorverstaerkten Signal entsprechen mit dem man direkt ne Endstufe anfeuern könnte.
Auch das ist leider falsch. 1 Volt Spitze-Spitze ist das Musiksignal eines normalen PC-Line-Out-Ausganges, oder vom iPod oder Handy. Ein vorverstärktes Signal ist in der Größenordnung von 5 bis 10 Volt Spitze-Spitze. Man muss natürlich immer aufpassen, ob man über den Effektivwert oder den Spitze-Spitze-Wert spricht. Da liegt dann nochma ein Faktor von WURZEL(2) dazwischen. Trotzdem ist 1 Volt
kein vorverstärktes Signal.
Der TE muss einfach nur nach einem Vollverstaerker suchen und nicht nach einer reinen Endstufe.
Jepp, so sollte er das machen
Dann macht er da nix falsch.