Fahndung über Facebook: Ferne Zukunftsmusik oder schon bald realisierbar?

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Die Polizei aus Niedersachsen praktiziert es bereits seit geraumer Zeit: eine Fahndung über Facebook. Auf einem Treffen der Justizminister am vergangenen Donnerstag einigten sich die Minister darauf, mögliche Optionen einer Facebook-Fahndung zu prüfen. Datenschützer schlagen jedoch Alarm.

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AW: Fahndung über Facebook: Ferne Zukunftsmusik oder schon bald realisierbar?

Die Frage ist, ob der Staat dann nur auf die öffentlich freigegebenen Inhalte zugreifen kann, oder ob auch die "private" Kommunikation abgehört werden soll, also neben privaten Pinnwandposts auch Chatverläufe. Ok, da Facebook sicher Kohle vom Staat bekommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser auch "Sonderrechte" erhält. Ob das rechtmäßig ist wird wohl weder Staat noch Facebook wirklich interessieren letztendlich^^

Mal davon abgesehen ist ja jeder selbst verantwortlich dafür, was er in Facebook postet. Es sollte jedem mit ein bisschen Verstand klar sein, dass eine Plattform, auf der alles gespeichert wird, mit der man sie füttert, auch "abgehört" werden kann.
 
AW: Fahndung über Facebook: Ferne Zukunftsmusik oder schon bald realisierbar?

facebook fahndung wird dann ein problem wenn fahndungsfotos online gestellt werden ... wenn der ganze verdacht unbegründet war konnte man früher die dinger einfach abreißen und weg waren sie, im Internet kann man sachen nicht so einfach löschen, bzw gar nicht löschen wenn sich jemand das bild kopiert hat.
 
AW: Fahndung über Facebook: Ferne Zukunftsmusik oder schon bald realisierbar?

Dann darf man es jetzt als Spy - Book titulieren? Dieser Trojaner wurde Ihnen präsentiert von BKA:lol:. Gut ich habe mit der Seite nix am Hut, aber das alles geht doch schon arg weit
 
AW: Fahndung über Facebook: Ferne Zukunftsmusik oder schon bald realisierbar?

Axel_Foly schrieb:
facebook fahndung wird dann ein problem wenn fahndungsfotos online gestellt werden ... wenn der ganze verdacht unbegründet war konnte man früher die dinger einfach abreißen und weg waren sie, im Internet kann man sachen nicht so einfach löschen, bzw gar nicht löschen wenn sich jemand das bild kopiert hat.
Wieso online stellen? Fahndungsbilder werden schon ewig öffentlich gezeigt (Aktenzeichen XY oder Zeitungen z.B.) Und auch auf der Webseite des BKA kann man jederzeit Bilder von aktuell gesuchten Straftäter anschauen. In den USA werden (oder wurden) verurteilte Sexualstraftäter sogar mit Adresse veröffentlicht, auch nach dem Ende ihrer Strafe. Also das wäre nix neues..

Es wird der Polizei wohl auch nicht darum gehen, diese Bilder auch noch bei Facebook zu veröffentlichen, sondern darum, dass Fahndungsfotos mit Bildern von Facebook abgeglichen werden können. Bietet sich ja auch an, wenn die Hälfte (oder mehr?) der Bevölkerung freiwillig ihre Profilfoto hochlädt. Wenn Facebook für die Polizei auch noch die Gesichtserkennung wieder aktiviert, wirds noch einfacher^^

Des Weiteren geht es wie gesagt wahrscheinlich darum, die Kommunikation abzuhören. Und auch das hat Facebook ja schon eingeräumt. Sie scannen schon jetzt alle Chatlogs nach "auffälligen" Inhalten, angeblich nur um sexuellen Missbrauch vorzubeugen.
 
AW: Fahndung über Facebook: Ferne Zukunftsmusik oder schon bald realisierbar?

Die Frage ist, ob der Staat dann nur auf die öffentlich freigegebenen Inhalte zugreifen kann, oder ob auch die "private" Kommunikation abgehört werden soll, also neben privaten Pinnwandposts auch Chatverläufe. Ok, da Facebook sicher Kohle vom Staat bekommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser auch "Sonderrechte" erhält. Ob das rechtmäßig ist wird wohl weder Staat noch Facebook wirklich interessieren letztendlich^^

Mal davon abgesehen ist ja jeder selbst verantwortlich dafür, was er in Facebook postet. Es sollte jedem mit ein bisschen Verstand klar sein, dass eine Plattform, auf der alles gespeichert wird, mit der man sie füttert, auch "abgehört" werden kann.

Die News vergisst das zu erklären, aber hier geht es nicht um eine Fahndung in Facebook, sondern um eine Fahnundung mittels Facebook.


Wieso online stellen? Fahndungsbilder werden schon ewig öffentlich gezeigt (Aktenzeichen XY oder Zeitungen z.B.) Und auch auf der Webseite des BKA kann man jederzeit Bilder von aktuell gesuchten Straftäter anschauen. In den USA werden (oder wurden) verurteilte Sexualstraftäter sogar mit Adresse veröffentlicht, auch nach dem Ende ihrer Strafe. Also das wäre nix neues..

Es wird der Polizei wohl auch nicht darum gehen, diese Bilder auch noch bei Facebook zu veröffentlichen, sondern darum, dass Fahndungsfotos mit Bildern von Facebook abgeglichen werden können. Bietet sich ja auch an, wenn die Hälfte (oder mehr?) der Bevölkerung freiwillig ihre Profilfoto hochlädt. Wenn Facebook für die Polizei auch noch die Gesichtserkennung wieder aktiviert, wirds noch einfacher^^

Doch, genau darum geht es der Polizei - und zumindest so wurde das auch in den bisherigen Pilotversuchen praktiziert:
Fahndungsaufrufe werden auch auf polizei-eigenen Facebook-Seiten gepostet - und erreichen so eine deutlich größere und aktivere Öffentlichkeit.
Das Problem, im Vergleich zu Fernsehen, Print und BKA-Webseiten: Man spricht damit bewusst eine Zielgruppe an, die Bilder nach Lust und Laune kopiert und weiter verbreitet und man lädt die Bilder auf Server hoch, die nicht im deutschen Rechtsraum stehen (und deren Betreiber dafür bekannt ist, sich nicht die Bohne um deutschen -oder irgendwelchen anderen- Datenschutz zu kümmern). Bislang hatte die Polizei die Möglichkeit, nach dem Ende einer Fahndung quasi alles Bildmaterial einzusammeln zu vernichten. Privatkopien waren die absolute Ausnahme (wer nimmt schon Aktenzeichen XY auf?), erst recht nicht im Ausland, und Kopien auf Firmenservern gab es gar nicht.
Mit Facebook gilt auf einmal "das Internet vergisst nie". Und das ist verdammt übel, wenn man bedenkt, dass öffentliche Fahndungen ohnehin meist auf Schwerverbrechen wie Mord, Kindesentführung und Vergewaltigung beschränkt sind - also Taten, bei denen die breite Bevölkerung keinerlei Unterschied mehr zwischen (zu unrecht) "verdächtigt" und "schuldig" macht.
 
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