AW: Merkel sucht nach Lösungen gegen Fake News auf sozialen Netzwerken
Im Prinzip habe ich nichts dagegen, wenn etwas gegen "Fake-News" unternommen wird, doch drängen sich bei mir dabei mehrere Fragen auf:
1.: Müssten vernunftbegabte Menschen es nicht von selbst erkennen, wenn sie Mist vorgesetzt bekommen?
Nö. Vernunft und Logik bringen einen nur solange weiter, wie Wissen vorhanden ist, von dem sie ausgehen können. Ein gewisser Anteil von Fake-News lässt sich so aussortieren - aber wenn diese in den konsumierten Medien zu viel werden, dreht sich der Mechanismus sogar um, wie man einigen Verschwörungstheoretikern sehen kann:
Es werden zahlreiche Fakten abgelehnt, die nicht in das eigene, auf Fakes basierende Weltbild passen.
Deswegen ist es durchaus ein wichtiges Thema, was man gegen zuviel Märchen unternehmen kann. Denn eins ist nunmal Fakt:
Einen seriösen Bericht zu recherchieren dauert Wochen (ggf. über mehrere Schultern verteilt)
Einen erlogenen Bericht zum gleichen Thema zu erstellen, dauert Minuten.
Früher hat sich das dadurch ausgeglichen, dass es Jahre gedauert hat, eine überregionale Publikation mit eine Ruf zu schaffen, der Leute zum lesen bringt, aber nur wenige Falschmeldungen, um diese jahrelange Arbeit zunichte zu machen. Deswegen haben die meisten Zeitungen darauf geachtet, möglichst nicht komplett daneben zu liegen. Aber heute kriegt jeder das nötige Medium für Massenkommunikation frei Haus geliefert und deswegen gibt es mittlerweile vielerorts mehr Lügen als Wahrheit. Und da noch letztere zu erkennen kann verdammt aufwendig werden - so aufwendig, dass selbst bemühte Leute es nur für einzelne Themen hinbekommen und unbemühte Leute überhaupt nicht mehr bemerken, was für einen Stuss sie sich da reinziehen.
Und wir haben sehr viele unbemühte Bürger, die auch bei der nächsten Wahl wieder anhand von Märchen ihr Kreuz machen werden. (Beispiele waren auch in diesem Thread zu sehen)
Was nützt einem Beschäftigung, wenn man davon nicht leben kann. Selbst mit Mindestlohn, hat man später eine Rente unter der Grundsicherung, das heißt aufstocken. Da kann man sich jetzt bei Frau Nahles bedanken.
Nahles ist da (ausnahmsweise) mal nur ein kleines Stein im Getriebe. Der letzte größere Sargnagel im Rentensystem war die Rücknahme der Rente mit 70, obwohl wir bei den heutigen Beschäftigungszahlen eher eine Rente mit 75 bräuchten, wenn das Rentenniveau annehmbar bleiben sollte. Die Rente wurde schließlich mal für Leute eingeführt, die deutlich unter 10 Jahre bis zum durchschnittlichen Sterbealter übrig hatten und das zu einer Zeit, als fast alle berufsfähigen einzahlen konnten.
Was ist mit Kindern und Jugendlichen zum Beispiel. Und die hängen ja besonders oft auf Facebook rum. Man könnte jetzt natürlich auch sagen, Facebook erst ab 18 und mit abgeschlossenem Abitur, aber dann würde das Netzwerk 3/4 seiner Mitglieder verlieren.
Wäre für die Welt eigentlich kein Verlust, aber anstatt sich zu informieren würden die nur auf die nächste Plattform wechseln. Und Vkontakte ist für die Meinungsbildung garantiert nicht besser...
...
Aber nicht alles sind Fake News:
Im Lauf des Jahres gibt es immer mehr Berichte zu den Vorfällen und ihren Hintergründen.
So erfährt man das viele Tatverdächtige aus Marokko und Algerien stammen, öfters straffällig geworden sind und nicht abgeschoben werden.
...
Und wie reagiert die Politik auf die Vorfälle ?
Sie wartet Verurteilungen ab. So wie man das in einem Rechtsstaat macht.
hate <> information
lesen <> denken
Wie, die AfD ist radikalem Islam also ähnlicher als sie selber weiß?
Das nenne ich mal Erkenntnis.
Ideologische Hardliner, für die früher alles besser war, die Gleichberechtigung für ein auferzwungenes Konzept halten, alles fremde ablehnen und Gewaltverbrechen nicht nur mit jeder Menge Propaganda anheizen, sondern auch erstaunlich wenig Bedarf daran sehen, sich von diesen zu distanzieren – passt doch, oder? Das "gegen wen" war bei solchen Gruppierungen schon immer austauschbar wie die Allianzen der Altrechten mit den Japanern zeigten, auch schnell angeglichen.
Damit hast du absolut recht. Egal wer den Beruf des Journalismus ausübt muss "geprüft" werden bzw. prüfbar sein, am besten durch den Leser und nicht durch eine Instanz die ihre eigenen Interessen drauf drückt. Der Grund warum der "Schwachsinn" wie auch "nicht Schwachsinn" in sozialen Medien so einen Zulauf bekommt, ist weil die etablierten Medien ein Kredibilitätsproblem haben. Hätten sie dieses nicht gäbe es auch kein Problem mit alternativen Informationsquellen die mal legitim und nur anderer Meinung sind oder auch mal den Abstieg in den Wahnsinn wagen (jedenfalls meiner Meinung nach).
Ein zu großer Teil der alten Medien hat sicherlich am eigenen Ast gesägt, vor allem haben sie über Jahre hinweg immer mehr Information eingespart (nicht, dass die Leser bereit wären, Mehraufwand zu bezahlen...), so dass die Leser immer häufiger von vermeintlich neuen, gegenläufigen Bewegungen überrascht wurden und die alten Artikel dann als Lüge einstufen.
Aber:
Die Medien haben auch keine Chance mehr, ihre Glaubwürdigkeit aus eigener Kraft zurück zugewinnen. Die sind jetzt allesamt "Lügenpresse" und egal, was sie schreiben - solange es nicht 100% dem Entspricht, was Hasser im Netz verbreiten (solange es also nicht erstunken und erlogen ist), wird es abgelehnt und nicht näher beachtet. Das ist leider das Problem mit der Medienuntauglichkeit der Generation Internet: Hunderttausende sind zu blöd, auch nur sauber "schwarz/weiß" zu denken. Die haben einmal festgestellt, dass herkömmliche Medien auch mal was falsches oder unvollständiges schreiben und deswegen glauben sie jetzt nicht-herkömmlichen Medien absolut alles. Und die schreiben in jedem Absatz "glaube nur uns, nie den anderen".
Zensur geht von staatlichen Stellen aus. Eine Selbstkontrolle von Facebook, um strafrechtlicher Verfolgung zu entgehen, ist darum keine Zensur.
Es gibt auch nicht-staatliche Zensur. Bislang war die nie ein wirklich großes Thema, weil nur Staaten die Macht für großflächige Zensur hatten - aber mit Facebook, Google und Twitter ist diese Zeit lange vorbei. Deswegen ist es in der Tat auch sehr bedenklich, wenn inhaltliche Zensurmaßnahmen wie z.B. Filter jenseits des staatlichen Rechtssystems gefordert werden. Es ist eigentlich nicht der Job Facebooks, über wahr oder falsch zu richten - aber anstatt Wege zu finden, wie dafür zuständige das mit ausreichender Effizienz (gestützt durch Strafen, deren Höhe für eine Refinanzierung ausreicht) erledigen können, werden undurchsichtige Parallstrukturen gefordert