AW: Linux-Spiele auf Steam: Mittlerweile mehr als 1.500 Titel verfügbar
Meine Windows 7-Partition (Desktop und Notebook) lebt eigentlich nur für's Spielen, da alle Spiele verlässlich drauf laufen. Für alles andere habe ich meine Linux-Distris. Die schwachen Nutzerzahlen kann ich aber gut verstehen.
Sicher besteht ein großer Teil der "Verweigerer" aus Leuten, die nicht über die nötige Expertise verfügen, Linux zu nutzen oder dies überhaupt wollen. Kann ich verstehen, Linux ist halt nicht Windows und wollte es auch nie sein - und selbst, wenn man ein PC-Gott ist, wird man anfangs Probleme haben. Man findet sich in einem fremden System halt nicht auf Anhieb zurecht und viele Dinge sind halt einfach anders - und das erste Mal etwas im Terminal zu arbeiten, ist halt auch erstmal unangenehm, da fremdartig und ungewohnt. Man ist halt hochpolierte grafische Oberflächen gewöhnt, wenn man von Windows kommt, auch wenn die Konsole mindestens genauso einfach und meistens sogar schneller ist, als jedes GUI. Und auf Linux ist ein Grafiktreiber halt meistens auch nicht auf die Schnelle installiert, man muss halt repositories kennen oder sich durch Internetforen kämpfen - auch ungewohnt für Windows-Nutzer. Man muss eben Zeit aufbringen, um Linux zu lernen, was nicht alle können oder wollen. Aber das ist ja auch okay, man muss die Leute ja nicht zu Linux zwingen, wenn sie mit Windows zufrieden sind, um Gottes Willen.
Des Weiteren haben wir halt das Problem der geringen Nutzung, bzw. das Henne-Ei-Problem. Wenn ich mit Freunden CS:GO auf Linux spiele und die vorschlagen, auf LoL zu wechseln, tja, dann muss ich halt im Zweifelsfall rebooten. Auf Windows sind halt nahezu alle nenneswerten Spiele zuhause, und bevor ich alles doppelt installieren muss, spiele ich es halt auf dem System, auf dem alles verlässlich läuft. Das ist bei Linux aktuell eben leider nicht der Fall, wobei dies nicht einen Vorwand darstellen sollte, gar nicht für Linux zu entwickeln. Wie gesagt, auch ich nutze Linux, ohne aktuell darauf zu spielen. Wenn der Markt aber kippt, wäre ich der erste, der das nicht zumindest ausprobieren würde. Ein weiterer Punkt sind eben die AMD-Treiber, aber auch das kann ich nachvollziehen. AMD ist halt der Underdog in der Grafiksparte und Linuxtreiber sind eben Ausgaben, die nicht vielen Leuten wirklich nutzen. Aus Unternehmenssicht war es bisher die richtige Entscheidung, die AMD-Treiber zu vernachlässigen, denn AMD selbst muss ja schauen, wo sie bleiben - und Windows sowie die Hardwaresparte sind halt wichtiger, als die paar Leute, die auf Linux spielen wollen. Man muss halt mit Nvidia konkurrenzfähig bleiben. Wenn sich die Treibersituation in Linux aber ändern würde, wäre ich dem ganzen aber keinesfalls abgeneigt - ich wurde halt aufgrund der Nutzung von Linux quasi dazu gezwungen, Nvidia zu kaufen. Das ist halt die andere Seite der Medallie.
Ich freue mich aber, dass so viel für Linux entwickelt wird. Wie gesagt - wenn irgendwann mal alle neueren Spiele auf Linux laufen würden - das wäre schon was
Demnach wünsche ich dem Projekt "Steam für Linux" in Zukunft natürlich alles Gute und viel Fortschritt!
gRU?; cAPS