AW: Nintendo NX: Neue Spielekonsole ohne optisches Laufwerk? Patent sorgt für Gerüchte
Eine Download-only Konsole wird nicht kommen. Sony hatte das bereits mit der PSPgo versucht und ist damit gescheitert. ...
Was ist mit der Ouya? Die ist auch download-only. Dann gibt es in China den iQue-Player (eine stark angepasste Version des N64), welcher download-only ist (man benötigt einen Computer zum Download oder geht zu einem speziellen Kiosk). Darüber hinaus gibt es noch Playstation TV, eine stationäre Version der PS Vita. Akzeptiert Vita-Speicherkarten, ist aber vorwiegend auf Downloads ausgerichtet.
Außerdem sollte man noch die Spiele für Tablets und Smartphones beachten, welche nun durchweg download-only sind - und zweifellos sehr erfolgreich. Es gibt durchaus spezielle Gaming-Tablets wie Nvidia Shield, welche man auch als Handheld-Spielkonsole bezeichnen könnte.
[...] Nintendo NX könnte also komplett auf klassische Distributionswege wie DVDs, Bluerays oder Steckmodule verzichten [...]
Also rein technisch gesehen hat Nintendo noch nie DVDs oder BluRays verwendet. Der Gamecube, die Wii und die Wii U nutzen verschiedene Varianten der Nintendo Optical Disc. Aber wir wollen nicht so kleinlich sein.
In dem Patent sind ein paar "claims" drin die ich für deutlich interessanter halte als den Verzicht auf ein optisches Laufwerk. So soll z.B. die Verbindung mit einer Konsole mit optischen Laufwerk möglich sein und Spiele abhängig von einer Konsolen-Erkennung unterschiedlich ausgeführt werden.
Das bringt eine interessante Lösung auf: Die Konsole ist download-only, trotzdem wandern Spiele auf Silberlingen in die Händlerregale. Das dafür nötige Laufwerk gibt es nur als optionales Zubehör. Alternativ gibt es zwei Ausgaben der Konsole: mit und ohne Laufwerk.
Optische Laufwerke als Zubehör in dieser Form mit eigenen Spielen hat es in der Vergangenheit gegeben, waren aber eher gefloppt.
Wenn man bedenkt, dass das Spiel vom optischen Datenträger erst installiert werden muss (heutzutage auch bei Konsolen sehr oft) und man ohnehin erst noch Patches herunterladen muss (mitunter mehrere Gigabyte, arme Spieler ohne VDSL), enorme Zugriffszeiten haben (und damit die Ladezeiten verlängern) und darüber hinaus viel Platz im Gehäuse kosten (insbesondere bei Notebooks), dann muss man sich schon ernsthaft fragen, warum man noch an Discs festhält.
Die Antwort lautet: Discs sind nicht personengebunden/accountgebunden. Microsofts Versuch, dies bei der Xbox One zu ändern, ist bekanntlich krachend gescheitert. Verleihen an Freunde ist ganz einfach und es gibt einen durchaus aktiven Gebrauchtmarkt. Klassische Videotheken, welche auch Spiele verleihen, habe eine Arbeitsgrundlage.
Darüber hinaus macht sich ein Spiel in der Hülle unter dem Weihnachtsbaum vielleicht besser als ein simpler Downloadcoupon.
Ich plädiere weiterhin für partitionierte Speicherkarten/USB-Sticks/Cartridges. Eine Partition ist schreibgeschützt, da liegt das ursprüngliche Spiel. Durch den Schreibschutz gehen die Spieldaten niemals verloren. Auf der zweiten Partition ist Platz für Patches, DLC und Spielstände, vielleicht sogar für Mods. Wenn die Zugriffszeiten klein genug sind muss das Spiel nicht installiert werden.
Wenn die Spiele jetzt noch nicht accountgebunden sind, dann hätte man eine nahezu ideale Lösung.