[Sammelthread] Alles über das Studium

Brauchst du dein Wissen das du an der Uni gelernt hast im Beruf?

  • Ja ich brauche das meiste davon

    Stimmen: 7 18,9%
  • Ja einen Teil davon aber nicht sehr viel

    Stimmen: 11 29,7%
  • Bin zurzeit an der Uni

    Stimmen: 12 32,4%
  • Nein, eigentlich ging es auch ohne Uni

    Stimmen: 7 18,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    37

Gamer090

PCGH-Community-Veteran(in)
[Sammelthread] Alles über das Studium

Hi zusammen

Der Ursprungsbeitrag steht im Spoiler, es geht immer noch ums Studium deshalb habe ich diesen Thread umbenannt. Statt aber nur um die Meinung eines Youtubers, geht es jetzt im Allgemeinen um das Studium, seien es Fragen über Vorraussetzungen, Finanzierung oder die Abklärung ob der Studiengang der richtige sein kann, hier gehören sie rein.
Beiträge bis und mit Beitrag #142 beinhalten noch den Inhalt aus dem Spoiler, natürlich kann gerne weiter darüber disskutiert werden falls gewünscht.
Hi zusammen

Gerade habe ich auf YT ein Video gefunden von jemandem der behauptet das man in Japan nicht unbedingt nötig ist eine Uni zu besuchen um einen Job zu bekommen. Auch andere Personen die er fragt bestätigen dies, es gibt aber auch manche die ihm nicht zustimmen. Wie seht ihr das?

Es kann sein das in Japan die Uni nicht so wichtig ist, stattdessen wird eine Sprachschule empfohlen um sich mit den Umgangsformen und allem was man für den Alltag braucht bekannt zu machen. Seine Gründe warum ein besuch ander Uni oder Hochschule nicht lohnt sind folgende 3:

  1. Arbeit, man brauche keinen Uniabschluss um eine Stelle zu finden, weil man keine Garantie hat eine Stelle zu bekommen
  2. Netzwerk, man lernt zwar viele Leute kennen aber der Arbeitsplatz sei anders
  3. Fähigkeiten, lieber sich spezialisieren weil man eh nicht alles braucht was man lernt.
Ich würde sagen das er Recht hat auch wenn ich bis jetzt nur eine Lehre vorzuweisen habe, so gut wie alles was ich damals gelernt habe war für umsonst! Es war eine Lehre in der Logistik und nachdem ich die abgeschlossen hatte und eine Stelle woanders bekommen hatte, merkte ich das mein Wissen gar nicht gebraucht wird. Andere haben die selbe Arbeit für den selben Lohn gemacht, OHNE die Ausbildung wie ich gemacht zu haben. Mit anderen Worten; meine Lehre war UMSONST!

Wie seht ihr das? Habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Hier das Video:

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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ich (Maschinenbauingenieur) brauche einen Teil davon - ohne den ich aber meinen Job auch nicht machen könnte.
Aber davon ab: Meiner Ansicht nach ist das Hauptziel eines Studiengangs genau NICHT, Wissen anzuhäufen das man später verwendet.

Es geht um zwei Dinge:
1.) Darum zu erlernen, wie man sich Wissen aneignet, damit umgeht und es verwendet (um die Methodik, nicht das Wissen selbst!)
2.) Darum Leute die wirklich beißen können von denen zu trennen, die faul sind oder schnell aufgeben.

Ein abgeschlossenes (Ingenieurs-)Studium hat weder was mit extrem großem Wissen noch mit überragender Intelligenz zu tun. Es soll den Absolventen dazu befähigen, ein vorhandenes Problem mit erlernten Methoden technisch innvoll, wirtschaftlich und nachhaltig zu lösen. Dafür ist es nicht nötig, Differentialgleichungen von Hand lösen zu können. Es ist nötig, sich im Detail irgendwo reindenken zu können, sich Wissen und Verständnis für das Problem aneignen zu können und Lösungen zu suchen - genau das, was du in Mathe möglichst auch gemacht hattest früher.


Die Lage in Deutschland ist dagegen recht simpel - es zählt bei Leuten selten was sie können sondern nur was auf ihrem Schein steht (meine Erfahrung). Du kannst ein so guter gelernter Elektriker sein wie du willst und 30 Jahre Erfahrung haben - die Stelle der Führungskraft wird durch einen Elektroingenieur besetzt werden. Selbst wenn der erst 25 ist und keinen Schimmer hat von dem was die Firma so macht. Weil er hat den Abschluss.
Ist extrem dämlich dass es so läuft aber das ist hierzulande leider die Realität.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Und genau da sehe ich das Problem, die Arbeitgeber wollen oft jemand mit Abschluss und 20 Jahre Arbeitserfahrung haben, beides gibt es nicht immer. Klar hat jemand viel Ausdauer der 3-4 Jahre lang studiert hat, aber ein Student der bis zum Studienabschluss nur in der Schule war und kaum gearbeitet hat, der kennt die Arbeitswelt gar nicht.

Und die ist wie im Video richtig gesagt, ganz anders als das was man von einer Schule kennt, man muss wissen was man tut und kann nicht mehr im Schulbuch nachschauen. :D

Ausdauer bei der Arbeit habe ich schon das sagt auch mein Chef, verliere aber schnell die Motivation wenn ich zu lange etwas machen muss das ich nicht mag, gibt es im Arbeitsalltag immer wieder und wird von mir gemacht wenn es unbedingt sein muss aber nicht mit einem Lächeln. ;)
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Bei Deiner Frage scheint es mehr um Dich zu gehen, als um das Konstrukt "Studium". Die Frage ist, was Du willst. Was Du erreichen willst, wohin Du willst.

Beispiel: Hallo, ich habe zwar nicht Medizin studiert, aber die Stelle als Chirurg interessiert mich sehr. Bisher konnte ich mich in alle Jobs, die ich gemacht habe, schnell reinfuchsen. Meine Chefs waren zufrieden mit mir. Ich würde mich freuen, bei ihnen zum nächstmöglichen Termin als Chirurg anzufangen.

Ist das das, was Du Dir als potentieller Patient wünscht? Ich denke, hier stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob der Bewerber sich nicht wirklich in diesen Job reinfuchsen könnte.

In Ergänzung zum Alk noch folgendes, eingeschränkt darauf, das ich mich in technischen Studiengängen auskenne: in der Regel erwirbst Du in den ersten 4 Semestern die Grundkenntnisse, die Du brauchst, um weitergehende Kurse meistern zu können. Da geht es oft sehr grundsätzlich zu, es wird meistens bei Adam und Eva angefangen. Das sind die Grundlagen aus mehreren tausend Jahren Menschheitsgeschichte. Danach wird diese Kenntnis vorausgesetzt. Für einen Beruf brauchst Du das in der Regel nicht. Du brauchst aber die Sachen, die dadrauf aufbauen.

Dazu noch ein Gedanke: Du machst an der Uni keine Berufsausbildung. Sondern ein wissenschaftliches Studium. Und das ist gut so. Mehr Praxisbezug im Studium? Fickt Euch, Bologna war schon schlimm genug. Wenn Du eine Berufsausbildung willst, mach eine. Aber nicht an der Uni. Der Weg der Uni führt in die Wissenschaft. In einem (Master-)Studium forscht jeder mindestens einmal selbst. Forschen heißt: geile ******* machen, die noch nie ein Mensch vorher gemacht hat. Oder wie mir ein befreundeter Physiker mal gesagt hat: "Wenn wir wüßten, was wir täten, würden wir es nicht Forschung nennen." Dahin willst Du mit einem Uni-Studium. Das ein abgeschlossenes Universitätsstudium auch als berufsqualifizierend angesehen wird, ist eher ein Nebeneffekt.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Persönlich nutze ich in meinem Job schon deutlich mehr als die Hälfte von dem was ich in der Hochschule gelernt habe aktiv (Mechatronik Studiengang mit recht großer Wahlfreiheit welche ich als jetzt SW-Entwickler natürlich Richtung Informatik getrieben habe). Und ich Ärger mich auch oft genug über Arbeitsweisen von Kollegen welche komplett Informatikfremd studiert haben (SW-Architektur ist für die ein Fremdwort).


Von der dazu parallel gemachten IHK Ausbildung nutzt mir in erster Linie die Erfahrung aus den Abteilungen. Die Lehrwerkstatt war zum Teil doch deutlich hinter der Realwirtschaft (z.B. Rundbund/Flachbund Verdrahtung macht kaum noch jemand und dass die Leitungen im Schaltschrank alle piekfein gerade sind interessiert im Betrieb auch niemanden). Ohne im gelernten Beruf zu arbeiten nutzt vieles aus der Lehre aber eher Daheim.

So oder so gilt natürlich auch der Punkt Arbeitsweisen lernen. Leider sieht man das in den (Hoch-)Schulen nach wie vor nicht als Lehrinhalt der auf den Lehrplan gehört.

Zu Japan:
Dort wird deutlich anders gelernt und gearbeitet als in Deutschland. Systematik hat dort im Vergleich einen deutlich höheren Stellenwert als kreatives Denken.
 
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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Dazu noch ein Gedanke: Du machst an der Uni keine Berufsausbildung. Sondern ein wissenschaftliches Studium. Und das ist gut so. Mehr Praxisbezug im Studium? Fickt Euch, Bologna war schon schlimm genug. Wenn Du eine Berufsausbildung willst, mach eine. Aber nicht an der Uni. Der Weg der Uni führt in die Wissenschaft. In einem (Master-)Studium forscht jeder mindestens einmal selbst. Forschen heißt: geile ******* machen, die noch nie ein Mensch vorher gemacht hat. Oder wie mir ein befreundeter Physiker mal gesagt hat: "Wenn wir wüßten, was wir täten, würden wir es nicht Forschung nennen." Dahin willst Du mit einem Uni-Studium. Das ein abgeschlossenes Universitätsstudium auch als berufsqualifizierend angesehen wird, ist eher ein Nebeneffekt.

Der Nebeneffekt ist aber der Grund für 95% aller Studierenden, denn die wenigsten wollen wirkich in die Forschung (das sind dann die, die Promovieren...).
Ich stimme dir größtenteils zu, dass die Uniabsolventen die Theorie perfektionieren sollten und nicht in die Praxis sollen - nur gibts für dieses Modell zu viele Stundenten. Das Zeug zum guten Forscher hat vielleicht jeder 100.ste, wenn nicht weniger - aber (besonders heutzutage) läuft alles mögliche an Leuten an Unis rum die da streng genommen nie was verloren gehabt hätten.

Persönlich wollte ich nie Forschen (dafür bin ich auch zu doof :haha:) und eigentlich auch nie wirklich studieren - aber das Leben zwingt einen heute fast dazu. Ich hab Abitur gemacht und danach (nach kurzem Aufenthalt bei der Bundeswehr...) einen Beruf erlernt (Werkstoffprüfer) - und das sogar mit Auszeichnung (Landesbester und so...). Das Resultat: Kaum Arbeitgeber die mich wollten, besonders in meiner Nähe nicht, und eine Bezahlung von unter 2000€ brutto im Monat sowie Tätigkeiten, die größtenteils ein gut trainierter Orag-Utan auch hätte tun können (mittlerweile machen das übrigens Roboter bei uns...). Perspektive? Wenig bis keine.

Da ich das nicht mein Leben lang tun wollte bin ich dann danach studieren gegangen, durch die hervorragende Ausbildung durfte ich das kooperativ über meinen Arbeitgeber tun (also Arbeiten und Studieren gleichzeitig... kein Spaß sag ich euch^^). Erst nachdem ich dann den Abschluss hatte habe ich einen Job bekommen der erstens anspruchsvoll ist und zweitens ganz gut bezahlt ist (wenn auch unter Durchschnitt für nen MBau-Ing). Da macht man sich keine grundlegenden Gedanken wie im Vode oder hier im Thema, ich hatte schlicht keine andere sinnvolle Wahl wenn ich nicht arm sterben wollte in Deutschland.


EDIT: Ohje, jetzt outet sich gleich das ganze Mod-Team... bei uns ist die Ingenieursquote nämlich überwältigend hoch im Vergleich zum Schnitt der Republik. :ugly:
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Hätte nicht gedacht das ein Studium so ist, dachte an viel mehr als nur Theorie, aus irgendeinen Grund muss ein Studium oft auf den Anforderungen der Arbeitgeber stehen für gewisse Jobs, leider erstellen solche Stelleninserate oft von Personalchefs die kaum Ahnung vom Beruf haben außer ihrem eigenen.

Und wo genau kann man denn eine Höhere Ausbildung machen wenn nicht ander Uni? Hochschule?
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Der Nebeneffekt ist aber der Grund für 95% aller Studierenden, denn die wenigsten wollen wirkich in die Forschung
Dafür hat man mal die Fachhochschulen erfunden. Und die Aufwertung dieser durch Bologna war meiner Meinung nach auch sehr sinnvoll. Mit dem was sich in meinem Fall nun "University of applied Science" nennt hat man nun nämlich tatsächlich Organe die zum einen direkter auf den Job vorbereiten (gab es vorher auch) aber zum Anderen auch den von den Arbeitgebern überbewertete Titel auf das Anschlusszeugnis schreiben (was durch den "FH" Anhang vorher nicht der Fall war).
EDIT: Ohje, jetzt outet sich gleich das ganze Mod-Team... bei uns ist die Ingenieursquote nämlich überwältigend hoch im Vergleich zum Schnitt der Republik. :ugly:
Schnell den Lehrer hier hin schleifen :ugly: .
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Mit dem was sich in meinem Fall nun "University of applied Science" nennt hat man nun nämlich tatsächlich Organe die zum einen direkter auf den Job vorbereiten (gab es vorher auch) aber zum Anderen auch den von den Arbeitgebern überbewertete Titel auf das Anschlusszeugnis schreiben.

Jo, das steht bei mir auch auffer Urkunde. :D
Aber nicht weil ichs mir ausgesucht hätte sondern weil die betreffende Hochschule nunmal nen Kooperationsvertrag mit meinem Arbeitgeber hatte und der mich dahin geschickt hat.
 
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Ich habe die Erfahrung gemacht das man nicht unbedingt Studieren muss um eine Stelle als Führungsposition zu bekommen. Ich habe ganz normal eine Ausbildung gemacht und danach eine Weiterbildung zum Staatlich geprüftem Techniker.
Als Ich diese dann erfolgreich bestanden hatte (4 Jahre Abendschule + Berufserfahrung) ist mein Chef zu mir gekommen und hat mir gesagt das ich jetzt für größeres geeignet wäre und mir eine Stelle angeboten.
Erst einmal nur ein kleiner Kreis den ich Führen darf zum einarbeiten damit ich lernen kann was alle dahinter steckt.
Wenn diese Lernphase abgeschlossen ist hat er mir gesagt das ich dann einen größeren Bereich übernehmen soll.
Da habe ich schon mehr erreicht als so mancher fertige Student in meinem Freundeskreis.
 
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Im aktuellen Betrieb durfte ich schon neue Lehrlinge die Arbeitsprozesse erklären aber ich arbeite im Wareneingang in der Logistik hier sind die Prozesse recht einfach und in kurzer Zeit kennt die jeder auswendig. :)

Eigentlich wollte ich ins Supply Chain in der Logistik dafür gibt es auch Kurse an Unis bzw auch an Hochschulen aber bin mir nicht ganz sicher.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

EDIT: Ohje, jetzt outet sich gleich das ganze Mod-Team... bei uns ist die Ingenieursquote nämlich überwältigend hoch im Vergleich zum Schnitt der Republik. :ugly:
Du hast den Teufel gerufen? :devil:
Auch wenn es nur Zufall ist, merkt man doch an vielen Stellen, dass Maschinenbauer irgendwie gleich ticken. Eben ein Völkchen für sich.

Ich habe die Erfahrung gemacht das man nicht unbedingt Studieren muss um eine Stelle als Führungsposition zu bekommen.
Die von dir beschriebene Situation ist in der Praxis sehr selten anzutreffen und oftmals nur dort, wo der Chef selbst noch den ganzen Tag als Inhaber für sein Unternehmen ackert, wie es seine Angestellten tun. Dieser "Chef" hat einen ganz anderen Bezug zu seinen Mitarbeitern und den Bereichen, wo diese eingesetzt sind. In wirklich großen Unternehmen mit vielen Hirarchieebenen zählt hingegen zuerst der Abschluss und dann erst die wirkliche Eignung eines Mitarbeiters für eine gewisse Position.

... aber ich arbeite im Wareneingang in der Logistik hier sind die Prozesse recht einfach und in kurzer Zeit kennt die jeder auswendig. :)
Du solltest im Bereich Logistik auch ohne Studium noch einige Möglichkeiten der Weiterentwicklung finden, denn über deinem Tätigkeitsbereich siedeln sich noch etliche Arbeitsplatzpositionen an, die auch mit normalen technischen Lehrgängen erreichbar sind, sprich Lagermeister oder eben als Techniker für Logistik. Wie genau sich die Weiterbildungen nennen, weiß ich allerdings nicht. Informationen dazu gibt es aber bei Einrichtungen für Weiterbildungen. Vielleicht ist da auch die Frage angebrcht, ob du überhaupt in deinem jetzigen Unternehmen voran kommen kannst. Eine Weiterbildung inklusive eines Betriebswechsels bringt in vielen Fällen mehr. Das ist aber auch häufig schneller gesagt als getan.
 
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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Kurz zu Deathman: Technikerschule. Wer das berufsbegleitend durchzieht, hat sich meinen höchsten Respekt redlich verdient :hail:. Und Dein Chef wusste wohl auch, was das bedeutet. Ich sehe die Technikerschule im Gesamtpaket gleichwertig zum FH-Studium. Und da bin ich nicht der einzige.

Generell dürfen wir auch nicht vergessen: Anders als in vielen anderen Ländern der Welt ist das deutsche Bildungssystem extrem vielseitig. Duale Berufsausbildung (Lehre), Fachschulen/Technikerschulen, Fachhochschulen, Universitäten. Plus Kombis wie duales Studium. In fast allen anderen Ländern ist der Bachelor das einzige, was es nach der Schule als verbriefte Qualifikation gibt. In Japan kenne ich mich nicht aus, in den USA kann man den Bachelor vom College als erweitertes Abitur betrachten. Wer das macht, hat gezeigt, dass er auch mal richtig was lernen kann. Anders als an der Highschool. Dabei ist es mehr oder weniger, was für einen Bachelor man macht. Wer dann noch an die University will, kann am College auch schon mal ein paar Punkte machen (bei uns ECTS genannt). Darum sehe ich in Deutschland das Studium nicht als alleinglücklichmachenden Weg. Und darum ist das Universitätstudium in Deutschland auch extrem theoretisch. Unseren indischen und chinesischen Studenten merkt man oft an, dass Ihr Bachelor doch eher ein Fachinformatiker war. Die wissenschaftlichen Grundlagen fehlen da total. Wenigsten Grundbildung in Mathe und theoretischer Informatik sollten vorzuweisen seien. Fehlt aber oft.

Also bleibt festzuhalten: das Universitätsstudium ist extrem theoretisch. Soll es auch sein. Es gibt auch andere, praktischere Wege.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Ob ein Studium generell überflüssig ist, hängt doch wohl vom Studiengang ab.:nene:

Betirebswirtschaft und Jura kannst du dir heute im Prinzip schenken, macht eh' schon jeder. Da brauchst du dich auch nicht wundern, wenn du damit keine Anstellung bekommst oder damit nur so viel verdienst wie jemand mit Berufsausbildung.
 
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BWLer Jobs gehen auch gerne mal an Leute aus anderen Fächern, OK. Aber ein Jurastudium ist wenn man in dem Gebiet Arbeiten will nunmal gesetzlich vorgeschrieben, da sehe ich dein Argument nicht.
Wenn man natürlich der Meinung ist die Arbeit muss nichts mit den eigenen Interessen zu tun haben sieht es anders aus, aber persönlich kann ich nur empfehlen sich einen Job in einem Bereich zu suchen welcher einen auch interessiert und einem liegt.
 
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Da solltest du aber differenzieren. Während man als Betriebswirt heutzutage in nahezu allen Bereichen des Vertriebs und Marketings eingesetzt wird - und damit nur ein vermeindlich besserer Arbeiter, ist man als Jurist exzellent aufgestellt. Der Unterschied? Als Betriebswirt musst du einfach nur deine Arbeit machen, die dir aufgetragen wird ...ausreichend. Der Jurist hingegen muss sich als Person mit seinem erlernten Fachwissen sehr gut aufstellen und steht auch als Person deutlich mehr für sich und gute Arbeit. Als Jurist arbeitest du wesentlich näher an und für deinen persönlichen Erfolg. Du willst einen gutbezahlten Job? Werde Patentanwalt. :D
 
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Die von dir beschriebene Situation ist in der Praxis sehr selten anzutreffen und oftmals nur dort, wo der Chef selbst noch den ganzen Tag als Inhaber für sein Unternehmen ackert, wie es seine Angestellten tun. Dieser "Chef" hat einen ganz anderen Bezug zu seinen Mitarbeitern und den Bereichen, wo diese eingesetzt sind. In wirklich großen Unternehmen mit vielen Hierarchieebenen zählt hingegen zuerst der Abschluss und dann erst die wirkliche Eignung eines Mitarbeiters für eine gewisse Position.
Und genau da sehe ich den Vorteil eines Studiums, man ist zumindest auf dem Papier für eine Stelle geeignet ;)

Du solltest im Bereich Logistik auch ohne Studium noch einige Möglichkeiten der Weiterentwicklung finden, denn über deinem Tätigkeitsbereich siedeln sich noch etliche Arbeitsplatzpositionen an, die auch mit normalen technischen Lehrgängen erreichbar sind, sprich Lagermeister oder eben als Techniker für Logistik. Wie genau sich die Weiterbildungen nennen, weiß ich allerdings nicht. Informationen dazu gibt es aber bei Einrichtungen für Weiterbildungen. Vielleicht ist da auch die Frage angebrcht, ob du überhaupt in deinem jetzigen Unternehmen voran kommen kannst. Eine Weiterbildung inklusive eines Betriebswechsels bringt in vielen Fällen mehr. Das ist aber auch häufig schneller gesagt als getan.
Da muss ich mich noch genauer Informieren, theoretisch sollte es möglich sein, bis jetzt dachte ich eben immer das ich nur mit Studium wirklich weiter komme. An Weiterbildungen hatte ich bis jetzt nicht gedacht aber die Frage ist immer noch ob man mit einer Weiterbildung genau soweit kommt wie mit dem Studium, ehrlich gesagt kein Bock darauf weiterhin soweit unten zu sein bei den Lehrlingen :D Lieber ein Job im Büro, dafür bin ich Körperlich schon eher im Stande ohne jetzt genaueres sagen zu wollen. :) Im aktuellen Unternehmen komme ich nicht voran, habe schon bei ein paar Unternehmen gefragt ob ich dort mal einen Tag einem Mitarbeiter über die Schultern schauen dürfte im Supply Chain. Ohne zu wissen wie ein Job ist, kann ich nicht wissen ob der zu mir passt aber da muss ich wohl wo anders nachfragen.

Ob ein Studium generell überflüssig ist, hängt doch wohl vom Studiengang ab.:nene:
Grundsätzlich stimme ich dir zu, es gibt vieles für das man kein Studium braucht, aber bei manchen Studiengängen frage ich mich dann schon wie jemand das Wissen haben soll nur mit Büchern aus der Buchhandlung.

Betirebswirtschaft und Jura kannst du dir heute im Prinzip schenken, macht eh' schon jeder. Da brauchst du dich auch nicht wundern, wenn du damit keine Anstellung bekommst oder damit nur so viel verdienst wie jemand mit Berufsausbildung.
BWL und Jura interessiert mich auch nicht wirklich, das sind die beiden beliebtesten Fächer da hast du Recht, seltsamerweise gibt es immer noch genug die sich dafür interessieren. Liegt wohl daran das manche nicht wissen was sie studieren wollen und dann einfach irgendwas studieren, nach kurzer Zeit brechen sie ab und machen was anderes :D
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

BWL und Jura kannst du je nach Bundesland völlig vergessen, in Bayern und BW gibt es kaum noch welche, die damit eine Stelle bekommen. Die meisten lernen dann ganz schnell um. Ganz ehrlich, wundern tut mich das auch nicht, BWL ist der mit Abstand beliebteste Studiengang, irgendwann ist der Stellenmarkt davon ganz einfach gesättigt.

Generell habe ich da den Eindruck, dass das eher die Leute mit der "Egal, Hauptsache Studieren"-Einstellung machen. Und das sind dann die, welche sich dann nach dem Studium erst mal beim Arbeitsamt melden, weil sie nichts finden.

Glücklicherweise gibt es bei uns in der Gegend für solche Leute spezielle Bildungsprogramme, wo sie einen Beruf erlernen können, i.d.R. Handwerk. Diejenigen, die mit Biegen und Brechen Abitur machen und auf die Uni gehen, damit sie wie gefühlt jeder Schnösel BWL studieren, sind die, welche derzeit in anderen Bereichen, wie im Handwerk, weit und breit fehlen.
 
AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

man könnte ja mit der ersten frage anfangen: Will ich sofort Geld verdienen

Nein = Studieren / weiterbilden
Ja = weiß ich meine Richtung ?

Ja = dann Ausbildung und weiterbildungsmöglichkeiten anschauen
nein = studieren und schauen was einem gefällt oder Ausbildung machen die einem gefallen könnte

oder man schaut was die berufe so an geld erwirtscahften und sucht sich dann einen aus und dann plant man halt was man machen möchte

auf jeden fall gibt es keine "richtige art" es zumachen es gibt nur die "eigene Art zumachen" oder die Art damit zufrieden zusein

oder man schaut was die Umgebung für Gewerbe hat

so weiß man auch ob man Chancen hat in der Umgebung

bei uns gibt es massig Chemie-Unternehmen also hab ich eine Ausbildung mit Chemie gemacht und nun fahre ich gut damit

grüße
 
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AW: Studium überflüssig oder unnötig ?

Zum Thema Handwerk:
Wenn das weiter so geht mit alle wollen studieren dann wir der Handwerker schon bald besser bezahlt als der Bachelor Arbeitsplatz. Ich sehe das ja bei uns im Unternehmen fähige Mitarbeiter auf dem freien Arbeitsmarkt zu bekommen zu vernünftigen Konditionen ist Quasi unmöglich es gibt keine. Die die gut sind haben einen Job und können sich die Firma aussuchen.
 
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