G
Grestorn
Guest
Seit gestern ist Fallout 4 VR veröffentlicht.
Wenn ich mich nicht täusche, ist das das allererste vollwertige, nicht speziell für VR in irgendeiner Weise eingeschränkte Spiel auf dem PC (auf PS4 gibt's noch RE7 und Skyrim, aber sonst fällt mir kein anderer Kandidat ein).
Ich hab gestern Abend einige Stunden reingesteckt. Im Gegensatz zu den vielen Jammerern in Steam bin ich recht glücklich mit dem Ergebnis. Die Spielbarkeit ist erstaunlich gut geworden. Ich war skeptisch, ob und wie man ein normales "Monitor"-Spiel in VR umsetzen kann, ohne dass die Spielbarkeit flöten geht.
Auf der Vive (Oculus ist derzeit nicht offiziell supported) spielt man es am besten im Stehen und mit RoomScale. Man kann es aber auch problemlos spielen, ohne sich vom Fleck zu bewegen oder auch im Sitzen (dann ist aber das Höhenproblem noch ausgeprägter, siehe unten). Das begrenzt die Spielzeit automatisch, denn nach einigen Stunden mag man schlicht nicht mehr stehen
Man kann sich sowohl mit Teleport als auch mit flüssiger Bewegung (Vive controller, linkes Touchpad) durch die Welt bewegen. Wenn man die Geschwindigkeit auf "Maximum" stellt, ist die Bewegung 1:1 identisch mit der normalen Version. Damit einem die fließende Bewegung nicht aus dem Gleichgewicht bringt, blendet das Spiel optional einen Rahmen ein, der das Sichtfeld beschränkt, sobald man sich bewegt. Das ist ausgesprochen hilfreich. Ich komm damit wunderbar klar, und auch nach Stunden ist mir nicht schlecht. Allerdings sollte man bestimmte Bewegungen vermeiden oder nur langsam machen (seitwärts gehen z.B.).
Die Immersion ist erwartungsgemäß gigantisch. Man fühlt sich absolut "mittendrin" im Geschehen, das macht nochmal einen riesen Unterschied zur normalen Version, die ich ja auch 2x durchgespielt habe.
Ein kleines Problem, über dass sich auch in Steam massig Leute aufregen, ist die Perspektive des Spielers. Der Spieler ist offensichtlich zu klein geraten, man fühlt sich wie maximal 1,60cm und muss zu den meisten NPCs leicht aufsehen. Für mich ist das ok, ich bin auch im echten Leben kein Riese, aber manche scheint das richtig zu stören. Ich vermute, das ist ein absichtliches Zugeständnis an die Spielbarkeit, denn so ist es deutlich einfacher, am Boden liegende Dinge zu greifen, ohne mit dem Controller ständig auf den echten Boden zu knallen.
Die Bedienung ist zweckmäßig und an einigen Stellen richtig gut. Dass man den Pip-Boy (optional) aktiviert, in dem man den linken Arm vor die Augen hält, ist naheliegend und auch knuffig. Ich versuche das mal so zu spielen, allerdings wird einem schnell der Arm müde und auch die Menüsteuerung ist dann eher anstrengend. Deswegen kann man den PipBoy auch mit Tastendruck so anzeigen lassen.
Beim Kampf schießt man natürlich mit seiner virtuellen Waffe, und das kommt richtig gut, sowohl bei Schlagwaffen als auch bei Schusswaffen. Mit Fernrohr scheint es Probleme zu geben, ich hab noch keine passende Waffe probiert, aber im Forum schreiben einige, dass das Probleme macht. Andere behaupten, man müsse die Waffe nur näher ans Auge halten, um durch das Fernrohr sehen zu können.
Besonders gut, finde ich, bindet sich V.A.T.S., der Slowmotion-Target Modus von FO ein. Man hat dadurch deutlich mehr Zeit beim Zielen, was die Hektik aus dem VR Kampf rausnimmt. Freilich kann man dann immer noch nicht so schön und bequem Zielen wie mit der Maus, aber dafür ist es deutlich natürlicher, die Waffe in aller Ruhe auf ein Körperteil auszurichten. Manchmal ist die Zielwahl störrisch, aber es muss ja auch nicht immer einfach sein. Bislang hatte ich damit keine Probleme, ich habe aber auch erst mal auf "Easy" angefangen, da ich wegen der neuen Steuerung erst mal vorsichtig sein wollte.
Die Grafik ist zweckmäßig. Die wichtigsten Dinge sind im Spiel einstellbar (Weitsicht usw.), genau die Dinge, die bei Skyrim VR auf der PS4 kritisiert worden sind. Ich hatte mit der Weitsicht keine Probleme, aber generell ist die Qualität der Optik in VR mit einem Monitor nicht vergleichbar, da der berechnete Ausschnitt ja um ein vielfaches größer aber dafür logischerweise die Pixeldichte deutlich geringer ist, so dass man problemlos einzelne Pixel sehen kann. Damit ist natürlich der Detailgrad der Texturen deutlich geringer ist als am Monitor.
Es gibt bereits einen Beta-Patch der über SuperSampling die grundsätzliche Renderauflösung verbessert. Das ist dann in der Ini-Datei konfigurierbar. Auch ohne den Patch kann man das SS in SteamVR erzwingen. Allerdings bringt das meine 1080Ti manchmal schon ins Schwitzen.
Das kann stören, muss aber nicht. Es ist halt Stand der aktuellen VR Technik und nicht dem Spiel anzulasten.
Ich habe auch ein wenig Zeit in Mods gesteckt, einfach um zu sehen, ob es geht.
Textur- und Modellmods gehen problemlos. Mods mit Scripts habe ich erst mal bleiben lassen, das sollen andere Testen. Außerdem schalten die die Achievements ab, sobald man Mods mit Scripts verwenden oder die Welt ändert (also esm oder esp files enthalten) und das will ich erst mal nicht. Ob und wann es FO4SE für VR gibt, um das zum umgehen, ist ja noch völlig offen. Im Forum haben aber einige geschrieben, dass auch das grundsätzlich geht, einige Mods laufen gut, andere weniger.
Ich wollte auch das offizielle UltraHD Pack verwenden, aber ich habe es nicht geschafft, dass das Spiel das läd. Es wäre schon schön, wenn die Texturen nicht so unscharf werden würden, wenn man nahe an sie herangeht. Heute Abend werde ich mal probieren, die UltraHD Texturen aus den Archiven zu extrahieren, dann müssten sie eigentlich auf jeden Fall eingebunden werden.
Fazit:
Ich hab das Spiel zusammen mit meiner Vive als Bonus bekommen und musste dafür nichts extra zahlen. Das macht es leicht, happy damit zu sein. Ob ich nochmal €60 dafür ausgeben würde... Vermutlich ja, was aber daran liegt, dass das Geld eher locker bei mir sitzt. Ich kann jeden verstehen, der nicht nochmal den vollen Preis für ein Spiel bezahlen möchte, dass er bereits hat. Aber ich bin sicher, dass es in einigen Monaten billiger zu haben sein wird.
Ich bin auf jeden Fall bislang happy und werde zweifellos noch einige Stunden im zerbombten Boston verbringen. Ob ich das ganze Spiel nochmal mit VR durchspiele, kann ich freilich noch nicht sagen, das ist eher eine Frage meines körperlichen Durchhaltevermögens... und auch ein Problem alleine dadurch, dass ich beim VR Spielen das gesamte Wohnzimmer belege was nicht selten mit meinem Mann kollidiert.
Trotzdem: Für jeden VR (derzeit offiziell nur HTC Vive!) Besitzer ist das ein echten Blick wert. So könnte eine VR Spielezukunft aussehen, und ich wäre nicht traurig, wenn sich auch noch andere Hersteller das trauen würden!
Wenn ich mich nicht täusche, ist das das allererste vollwertige, nicht speziell für VR in irgendeiner Weise eingeschränkte Spiel auf dem PC (auf PS4 gibt's noch RE7 und Skyrim, aber sonst fällt mir kein anderer Kandidat ein).
Ich hab gestern Abend einige Stunden reingesteckt. Im Gegensatz zu den vielen Jammerern in Steam bin ich recht glücklich mit dem Ergebnis. Die Spielbarkeit ist erstaunlich gut geworden. Ich war skeptisch, ob und wie man ein normales "Monitor"-Spiel in VR umsetzen kann, ohne dass die Spielbarkeit flöten geht.
Auf der Vive (Oculus ist derzeit nicht offiziell supported) spielt man es am besten im Stehen und mit RoomScale. Man kann es aber auch problemlos spielen, ohne sich vom Fleck zu bewegen oder auch im Sitzen (dann ist aber das Höhenproblem noch ausgeprägter, siehe unten). Das begrenzt die Spielzeit automatisch, denn nach einigen Stunden mag man schlicht nicht mehr stehen
Man kann sich sowohl mit Teleport als auch mit flüssiger Bewegung (Vive controller, linkes Touchpad) durch die Welt bewegen. Wenn man die Geschwindigkeit auf "Maximum" stellt, ist die Bewegung 1:1 identisch mit der normalen Version. Damit einem die fließende Bewegung nicht aus dem Gleichgewicht bringt, blendet das Spiel optional einen Rahmen ein, der das Sichtfeld beschränkt, sobald man sich bewegt. Das ist ausgesprochen hilfreich. Ich komm damit wunderbar klar, und auch nach Stunden ist mir nicht schlecht. Allerdings sollte man bestimmte Bewegungen vermeiden oder nur langsam machen (seitwärts gehen z.B.).
Die Immersion ist erwartungsgemäß gigantisch. Man fühlt sich absolut "mittendrin" im Geschehen, das macht nochmal einen riesen Unterschied zur normalen Version, die ich ja auch 2x durchgespielt habe.
Ein kleines Problem, über dass sich auch in Steam massig Leute aufregen, ist die Perspektive des Spielers. Der Spieler ist offensichtlich zu klein geraten, man fühlt sich wie maximal 1,60cm und muss zu den meisten NPCs leicht aufsehen. Für mich ist das ok, ich bin auch im echten Leben kein Riese, aber manche scheint das richtig zu stören. Ich vermute, das ist ein absichtliches Zugeständnis an die Spielbarkeit, denn so ist es deutlich einfacher, am Boden liegende Dinge zu greifen, ohne mit dem Controller ständig auf den echten Boden zu knallen.
Die Bedienung ist zweckmäßig und an einigen Stellen richtig gut. Dass man den Pip-Boy (optional) aktiviert, in dem man den linken Arm vor die Augen hält, ist naheliegend und auch knuffig. Ich versuche das mal so zu spielen, allerdings wird einem schnell der Arm müde und auch die Menüsteuerung ist dann eher anstrengend. Deswegen kann man den PipBoy auch mit Tastendruck so anzeigen lassen.
Beim Kampf schießt man natürlich mit seiner virtuellen Waffe, und das kommt richtig gut, sowohl bei Schlagwaffen als auch bei Schusswaffen. Mit Fernrohr scheint es Probleme zu geben, ich hab noch keine passende Waffe probiert, aber im Forum schreiben einige, dass das Probleme macht. Andere behaupten, man müsse die Waffe nur näher ans Auge halten, um durch das Fernrohr sehen zu können.
Besonders gut, finde ich, bindet sich V.A.T.S., der Slowmotion-Target Modus von FO ein. Man hat dadurch deutlich mehr Zeit beim Zielen, was die Hektik aus dem VR Kampf rausnimmt. Freilich kann man dann immer noch nicht so schön und bequem Zielen wie mit der Maus, aber dafür ist es deutlich natürlicher, die Waffe in aller Ruhe auf ein Körperteil auszurichten. Manchmal ist die Zielwahl störrisch, aber es muss ja auch nicht immer einfach sein. Bislang hatte ich damit keine Probleme, ich habe aber auch erst mal auf "Easy" angefangen, da ich wegen der neuen Steuerung erst mal vorsichtig sein wollte.
Die Grafik ist zweckmäßig. Die wichtigsten Dinge sind im Spiel einstellbar (Weitsicht usw.), genau die Dinge, die bei Skyrim VR auf der PS4 kritisiert worden sind. Ich hatte mit der Weitsicht keine Probleme, aber generell ist die Qualität der Optik in VR mit einem Monitor nicht vergleichbar, da der berechnete Ausschnitt ja um ein vielfaches größer aber dafür logischerweise die Pixeldichte deutlich geringer ist, so dass man problemlos einzelne Pixel sehen kann. Damit ist natürlich der Detailgrad der Texturen deutlich geringer ist als am Monitor.
Es gibt bereits einen Beta-Patch der über SuperSampling die grundsätzliche Renderauflösung verbessert. Das ist dann in der Ini-Datei konfigurierbar. Auch ohne den Patch kann man das SS in SteamVR erzwingen. Allerdings bringt das meine 1080Ti manchmal schon ins Schwitzen.
Das kann stören, muss aber nicht. Es ist halt Stand der aktuellen VR Technik und nicht dem Spiel anzulasten.
Ich habe auch ein wenig Zeit in Mods gesteckt, einfach um zu sehen, ob es geht.
Textur- und Modellmods gehen problemlos. Mods mit Scripts habe ich erst mal bleiben lassen, das sollen andere Testen. Außerdem schalten die die Achievements ab, sobald man Mods mit Scripts verwenden oder die Welt ändert (also esm oder esp files enthalten) und das will ich erst mal nicht. Ob und wann es FO4SE für VR gibt, um das zum umgehen, ist ja noch völlig offen. Im Forum haben aber einige geschrieben, dass auch das grundsätzlich geht, einige Mods laufen gut, andere weniger.
Ich wollte auch das offizielle UltraHD Pack verwenden, aber ich habe es nicht geschafft, dass das Spiel das läd. Es wäre schon schön, wenn die Texturen nicht so unscharf werden würden, wenn man nahe an sie herangeht. Heute Abend werde ich mal probieren, die UltraHD Texturen aus den Archiven zu extrahieren, dann müssten sie eigentlich auf jeden Fall eingebunden werden.
Fazit:
Ich hab das Spiel zusammen mit meiner Vive als Bonus bekommen und musste dafür nichts extra zahlen. Das macht es leicht, happy damit zu sein. Ob ich nochmal €60 dafür ausgeben würde... Vermutlich ja, was aber daran liegt, dass das Geld eher locker bei mir sitzt. Ich kann jeden verstehen, der nicht nochmal den vollen Preis für ein Spiel bezahlen möchte, dass er bereits hat. Aber ich bin sicher, dass es in einigen Monaten billiger zu haben sein wird.
Ich bin auf jeden Fall bislang happy und werde zweifellos noch einige Stunden im zerbombten Boston verbringen. Ob ich das ganze Spiel nochmal mit VR durchspiele, kann ich freilich noch nicht sagen, das ist eher eine Frage meines körperlichen Durchhaltevermögens... und auch ein Problem alleine dadurch, dass ich beim VR Spielen das gesamte Wohnzimmer belege was nicht selten mit meinem Mann kollidiert.
Trotzdem: Für jeden VR (derzeit offiziell nur HTC Vive!) Besitzer ist das ein echten Blick wert. So könnte eine VR Spielezukunft aussehen, und ich wäre nicht traurig, wenn sich auch noch andere Hersteller das trauen würden!
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