Okay, du bist nun der zweite Leser mit derartigem Feedback, dann hole ich mal etwas aus. Zunächst: Mir tut es in der Seele weh, sowas zu lesen. Und ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass du enttäuscht und nur so schlau wie vorher bist. Und ich sage dir auch gern, warum.
In der Testtabelle steht alles, was du wissen musst. Das ist die Quintessenz stunden-, wenn nicht wochenlanger Arbeit, eine Flut an Messwerten – richtig, Messwerte mit erbrachtem Test- und Rechercheaufwand, kein Copy & Paste von den Herstellerseiten, wie man das vielerorts findet. Du kannst alle Karten in den Testtabellen direkt miteinander vergleichen. Suchst du die schnellste, schaust du auf die Leistungsnote. Die ist gemessen, nicht geraten, also eine wertvolle Angabe. Suchst du die leiseste, schaust die auf die Sone-Angaben. Et cetera. Wir halten derartige Übersichten für deutlich wertvoller als seitenweise Prosa zu Packung, Zubehör und weiterem Randgeplänkel. Wenn du das suchst, sind diverse Unboxing-Videos bei Youtube gewiss die bessere Alternative. Suchst du hingegen Fakten und willst die beste Grafikkarte für deine Zwecke aussuchen, bist du mit unserer Übersicht bestens bedient.
Wie kommt es zu diesem Problem? In einem Heft ist Platz begrenzt und kostbar, daher nutzen wir ihn für wertvolle Dinge wie Messwerte. Die kosten nämlich Zeit und müssen für einen Test sowieso gemacht werden, während Text schnell geht. Natürlich ist Fließtext (Prosa) schön und mehr als Beiwerk, im Zweifel jedoch entbehrlicher als Zahlen (objektive Fakten). Zumindest ich sehe das so. Leider, so scheint es mir, entwertet das Internet mit seinem unbegrenzten Platz und den damit verbundenen Schwall-Orgien das, was wir machen. Fändest du es besser, wenn ich anstelle einer großen Aufrüstmatrix auf zehn Seiten in Textform philosphiere, von welchen alten GPUs auf welche neue sich das Aufrüsten lohnt? Ich hoffe nicht.
Ähnliches gilt übrigens auch für die Benchmarks: Unsere üblichen Benchmarklawinen mit Referenzkarten sowie die Leistungsindizes im Hinterkopf, ist genau ein repräsentativer Benchmark, bei dem die Herstellerkarten vertreten sind, ausreichend. Klar, fünf wären besser, die Genauigkeit der Information - hier: die schnellsten Customkarten sind rund 20 Prozent schneller als Referenzmodelle - nimmt bei deutlich größerem Testaufwand aber nur marginal zu.
In diesem Sinne: Nutzt die Datenflut in eurer Hand. Seht euch die Testtabellen an, das ist die gebündelte Macht.
MfG,
Raff