HCI MemTest wirft Fehler bei >500% coverage, RAM Temperatur?

Trolleule

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hi,
ich hab den Rechner mal über Nacht angelassen und 1 von 16 Instanzen hat bei ~520% coverage einen Fehler geworfen, die anderen waren bereits über 1000%. Kann man daraus was ableiten, z.B. RAM Temperatur.

Kann man die RAM Temperatur nicht auslesen? Ich hab auf die schnelle nichts gefunden, wunderte mich ein wenig.

Und was mich auch noch interessieren würde....gibt es ein effektiveres Programm als HCI MemTest. Wenn ich bedenke, wie viel potentielle Einstellungen es im Bios gibt um den Speicher stabil zu bekommen und dann MemTest über Stunden laufen lassen muss, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, dann vergeht mir echt der Spaß am OC ^^

Also ich hab mal bisschen rumgetestet, aber bisher kein Programm gefunden, was schnell und zuverlässig ist:

1. TestMem5 v0.12: sehr sensibel bzgl. Fehler und gut um festzustellen, wie sehr man von stabilen Settings entfernt ist. Normal sind 3 cycles mit einer Dauer von 7 Minuten. Inzwischen bin ich bei 60 cycles, 2 Stunden, aber leider läuft das fehlerfrei durch, während MemTest mir den 1 Fehler bei >500% coverage gab. Aktuell mein nFavorit mit HCI MemTest.

2. Prime95: belastet mir zu sehr die CPU. Custom: 448 - 4096, Memory to use 12000 GB, Run FFT's in Place unchecked, Time to run each FFT 5 Minuten.

3. MemTest64: habs noch nicht länger als 1 Stunde laufen lassen, aber so wie ich gelesen habe, soll es ähnlich wie MemTest86 (Passmark, offline) mit vordefinierten Bit Mustern arbeiten und daher für OC useless sein.

4. MemTest86 (Passmark, Pro Version): siehe 3 und wenn ich "mit cache" testen auswähle, freezt der Rechner nach wenigen Minuten. Auch bei mehrmaligen Versuch.

5. Aida64 stresstest: noch nicht richtig damit beschäftigt

6. HyperPi: fand ich anfangs gut, 4-5 Durchgänge à 20 Minuten. Allerdings hilft das scheinbar auch nur um grobe Fehler zu entdecken, denn mit meinen aktuellen Einstellungen sind 4 Durchgänge kein Problem. Aber auch hier wieder zu viel CPU Belastung.

7. BurnInTest: noch nicht versucht

8.LinX: ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Auch hier hohe CPU Belastung.

9. Superposition Benchmark: Hier mal ein real world Szenario. Der eingebaute "game test" hat bei Einstellungen die total daneben waren, sehr schnell mit einem crash reagiert. Aber ich schätze bei scheinbar stabilen Einstellungen ist der Test wie die anderen nutzlos, es läuft zumindest aktuell einwandfrei.

10. League of Legends: Noch ein real world Szenario. Bei Einstellung die total daneben waren ist der Client immer sehr schnell abgestürzt und es gab mehrere crashs während des Spiels. Mit der aktuellen Einstellung sind mehrere Spiele hintereinander (etwa 3 Stunden Spielzeit) ohne Fehler kein Problem.

So jetzt ist die Frage, wie mach ich von hier aus weiter? Hat jemand eine Idee?
Ich hab gesehen, dass HCI MemTest Pro eine Art Hintergrund Funktion mitbringt. Taugt die was? Das wäre natürlich super, dann kann man zumindest mit dem Rechner arbeiten oder vllt sogar zocken.

Danke schonmal

PS.: System steht in der Signatur. Bios aktuell alles auf Auto, außer 1.43V DRAM und 2.65 DRAM VPP voltage + Spread Spectrum, Precision Boost und GearDownMode auf disabled.
 
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Gegenfrage: was ist dein Ziel? Reicht Standard nicht? RAM OC ist kein nicht so einfach wie CPU OC und erfordert Geduld sowie Frustpotential. Und was nicht geht, geht halt nicht :)
 
Mein Ziel ist das Limit, also wirklich alles aus dem System rauszuholen, irgendwo macht OC ja auch Spaß. Aktuell läuft der Speicher mit 3533 18-19-19-39-1T und bis auf den einen Fehler recht stabil.

Frustpotential hab ich scheinbar, denn ich bin schon seit 2 Wochen dran. Allerdings habe ich erst vor paar Tagen angefangen länger als 1 Stunde zu testen, weil ich dachte 5 cycle mit TestMem5 wäre schon stable. Und da selbst 60 cycle noch nicht aussagekräftig genug sind musste ich von vorne beginnen.
Ich bin wirklich am überlegen, die MemTest Pro version zu kaufen, aber ein paar Meinungen wären noch gut.
 
Es hat schon seinen Grund, weshalb PCGH bei RAM-Vergleichstests mit HCI Memtest Pro testet. :) Es hat sich auf unterschiedlichen Plattformen im Direktvergleich bisher stets als beste Software herausgestellt, um durch eine zu niedrige Spannung für die gewählte Kombination aus Takt und Timngs herbeigeführte RAM-Stabilität innerhalb eines einheitlichen Zeitfensters (30 Min.) aufzudecken. Die Details kann man in den jeweiligen Print-Artikeln nachlesen. Mit einer aktuellen Intel-Plattform oder Ryzen habe ich diesen Direktvergleich zugegebenermaßen noch nicht durchgeführt, als noch effektiver für Ryzen-Setups gilt aber allenfalls RAM Test von Karhu Software. Davon gibt es aber leider keine Gratisversion zum Ausprobieren und es kostet mit 9,99 Euro mehr als Memtest Pro (5 US-Dollar).

Wie effektiv der Hintergrundmodus von HCI Memtest Pro arbeitet, kann ich leider nicht sagen. Davon habe ich noch nie Gebrauch gemacht. Wenn es dir nur darum geht, dass nicht alle Threads der CPU oder der gesamte Arbeitsspeicher genutzt werden, dann lässt sich das abgesehen von der manuellen Variante (Speichergröße pro Instanz vorgeben) auch via Startparameter, Batch-Datei oder Launcher lösen.
 
Danke, super Antwort. Von dem Programm von Karthu Software hab ich gehört, allerdings bin ich zu geizig, dafür 10€ auszugeben :)

Hast du vllt auch Erfahrungen gemacht, was es bedeutet, wenn MemTest erst sehr spät Fehler wirft? Lässt sich da irgendwie was ableiten? Hier, das hab ich z.B. im techpowerup forum gefunden:

You should test HCI for at least 400%. People on OCN recommending this as minimum value and I read so many page on DDR4 24/7 thread at OCN and found that once passing 400% I never see people reporting that they found error beyond this.

Raja@ASUS recommend 500% for cache stability test.

Bei mir trat der Fehler ja nach 500% auf. Meine einzige Erklärung wäre Fehler durch Überhitzung.

Wenn es dir nur darum geht, dass nicht alle Threads der CPU oder der gesamte Arbeitsspeicher genutzt werden, dann lässt sich das abgesehen von der manuellen Variante (Speichergröße pro Instanz vorgeben) auch via Startparameter, Batch-Datei oder Launcher lösen.

Wäre MemTest denn noch effektiv, wenn weniger als 16 Instanzen laufen würden und weniger als 16 GB alloziert werden würden, z.B. nur 8 GB?
 
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Mir ist noch was aufgefallen. Wie kann es sein, das MemTest mit 8000% coverage locker durchläuft und nach einem Neustart instantly Fehler wirft?
 
Nach meinen Erfahrungen, kannst du mit HCI MemTest und Karhu RamTest herausfinden, ob Dir dein Cache die Probleme macht.

Der MemTest belastet den Cache mehr als der RamTest, weil die Berechnungen zur Überprüfung der Zuverlässigkeit des Haupspeichers aufwändiger gestaltet sind (auch ein Grund, warum RamTest schneller ist). Du kannst zusätzlich beim RamTest per Option das Caching für den von RamTest allokierten, zu überprüfenden Speicherbereich steichen. Damit schließt du Instabilitäten durch Überanspruchung des SRAMs, also des Caches, und wahrscheinlich auch weitgehend seines Controllers aus. Wenn dann noch Fehler auftauchen, ist es sicher unzuverlässig Arbeitender DRAM. Natürlich solltest du es in Betracht ziehen, die Gehäusebelüftung runterzuregeln, damit dein RAM aufheizt und Fehler provoziert werden.

RAM ist echt nen irres Thema und das Spannendste - die Königsdisziplin (IMHO). Alles machst du an einem Tag, aber RAM OC, das ist wie Bonsai. RAM Test ist mindestens ein effizientes Werkzeug. In Ausgabe 07/18 wurde im Artikel Ryzen 2000 übertackten Karhu RAM Test neben HCI Memtest empfohlen. HCI Memtest 400% ohne Fehler deuten auf eine alltagstaugliche Leistung. Ich brauche noch ein paar mehr persönliche Langzeiterfahrungen, aber andere Nutzer des Werkzeugs konnten schon mit Karhu RAM Test 100% ohne Fehler von einen stabilen Spielbetrieb berichten (es kommt ganz auf den gespielten Titel und einherkommende Last an).

Mit meinem Wissen aus dem Informatikstudium kann ich noch sagen, dass es zwar gefährlich ist, instabilen Hauptspeicher im Betriebssystem zu testen, aber nicht sinnlos. Um das zu erklären: sind zum Beispiel essentielle Datan zur falschen Zeit in der einer schwachen Speicherzelle und damit unbeabsichtigt verändert, um kurz darauf verarbeitet und persistens gespeichert zu werden, ist ab dem Zeitpunkt die Windowsinstallation korrupt. Mit Glück liefert dir Windows einen Bluescreen, mit Pech fährt es später nicht mehr hoch. Etliche Gegenmaßnahmen sind aber implementiert. Schwache Speicherzellen, wo mal eher ein Bit verloren oder fehlinterpretiert wird, sind meines Wissens nach bedingt durch den Belichtungsprozess bei der Herstellung gleichmäßig verteilt (die eigentlichen Speicherzellen eines Speicherchips machen heute bei DDR4 nur noch etwa 1/3 der Chipfläche aus - Wikipedia). Du kannst locker die freien ungenutzten 3/4 deines RAMs testen und damit auf die Zuverlässigkeit des Rests schließen, das ist Statistik. Und wenn doch der RAM gerade da, wo das Betriebssystem residiert, fehlerhaft arbeitet: Bluescreen, falls überhaupt hochgefahren. Jede RAM Validierung lässt man mehrmals über den gesammten freien Speicher laufen, um die zufälligen, unregelmäßigen und in diesem Sinne versteckten Fehler zu finden. Ist der Haupspeicher an der Grenze, kann immer mal jede Zelle weniger Ladung aufnehmen oder schneller verlieren als vorgesehen. Also hier gehts um Physik. Nicht vorhersehbar wann, wie, wo und warum. Aber im letzten Durchlauf war die Zelle vielleicht in Ordnung, beim zweiten Durchlauf kann sich gerade dann beim Auslesen ein Fehler einstellen, der nicht mehr über das integrierte CRC korrigiert wird. Diese Unschärfe kannst du nur mit längeren Testläufen beobachten.
 
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