Neues System für Produktivität und etwas Gaming

intelfriend

Kabelverknoter(in)
Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Hallo Gleichgesinnte,

mein Kumpel hat mich um Hilfe gebeten. Ich soll für ihn ein System zusammenstellen, auf welcher Basis (Sockel) weiß er erstmal nicht und ist ihm auch egal. Sein Anwenderprofil ist 70% Bildbearbeitung mit Adobe Software, ca. 25% Videoschnitt mit Premiere, 5% Office und Internetaufgaben.

Ich bin momentan noch mit meinem 5820K @ 4,3 bis 4,5GHz sehr zufrieden. Am besten würde ich ihm auch einen 5820K auf einem X99 Brett mit 32-64GB RAM empfehlen. Allerdings weiß ich, dass der Prozessor nicht mehr aktuell ist und würde ihm eventuell doch etwas aktuelleres empfehlen und einbauen.

Mein ertser Gedanke war ein 7900X. Von den vielen Kernen wird er beim Arbeiten vermutlich profitieren . Alternativ könnte man einen 7820X bzw. 7800X nehmen, falls ihm der 7900X zu teuer ist.
Auf der anderen Seite gibt es auch andere interessante Prozessoren wie 8700K. Es ist jetzt nicht unbedingt eine Work-CPU und eher für Gaming gedacht. Aber er hat auch schon 6 Kerne und einen ziemlich hohen Takt.

Am besten würde ich ihm auch beim Übertakten helfen. Von meinem 5820K weiß ich, dass OC damit super und einfach geht, ohne dass die Temperaturen zu hoch werden (4,3GHz sind selbst mit 0815 Kühlung kein Problem). Die Frage ist, wie gut eignen sich die anderen genannten Prozessoren fürs OC?
Ich habe ihm mitgeteilt, dass die aktuellen Prozessoren schlechte Wärmeabgabe dank WLP statt Lot haben und dass man sie am besten köpfen sollte, damit sie ordentlich laufen. Aber Köpfen kommt für ihn nicht in Frage, er will die Garantie auf jeden Fall behalten.

Was würdet ihr uns so empfehlen? Was ist mit einem 8700K an OC so möglich ohne zu köpfen?
Danke für eure Meinungen.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Dann frage ich mich, für was all die teuren Prozessoren überhaupt da sind? Es hat bis jetzt immer geheißen, dass man beim Arbeiten mit Adobe Software, Videoschnitt, Multitasking etc. von vielen niedriger getakteten Kernen mehr profitiert als von wenigen höher getakteten? ? Warum heißen dann diese Prozessoren „Arbeitsprozessoren“? Meint ihr, dass ein 8700K bei 4,8GHz zum Arbeiten besser geeignet ist als sagen wir mal ein 7900X mit OC auf 4,4GHz?

Eine Frage an 8700K Beistzer: wie hoch kann man einen 8700K bei guter Luftkühlung overclocken? Da der Rechner zum Arbeiten benötigt wird, darf er auch nicht so laut werden. Also je leiser, umso besser.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Meint ihr, dass ein 8700K bei 4,8GHz zum Arbeiten besser geeignet ist als sagen wir mal ein 7900X mit OC auf 4,4GHz?

Ich meine das, ja. Das liegt an den Latenzen. Die Mehrkernprozessoren > 6 cores sind abgeleitete Serverprozessoren. Server müssen nun mal viele Anfragen gleichzeitig beantworten, deswegen müssen sie sehr multitaskingfähig sein. Im Desktopbereich sitzt aber nur 1 User vor dem Bildschirm. Wenn der Anwendungen startet, startet der nicht gleich viele Anwendungen auf einmal, sondern eine nach der anderen, wobei die Latenzen vom Click auf den Button bis zur entsprechenden Reaktion entscheidend sind. Wie die Benchmarks im Bereich "Office And Productivity" auf Thw zeigen, gibt es dort noch viele Anwendungen, die nicht von Multitaskingfähigkeit profitieren. Dazu gehört z.B. Adobe oder Autocad u.ä.. Nur bestimmte Aufgaben, im Bereich Rendering oder technisch wissenschaftliche Simulationen (FEM) z.B., profitieren von der Multitaskingfähigkeit.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Wenn ich aber ein Video rendere, dann sind bei mir alle 6 Kerne (5820K) gut bis sehr gut ausgelastet. Wird es bei einem 10 Core nicht mehr der Fall sein?
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Wenn ich aber ein Video rendere, dann sind bei mir alle 6 Kerne (5820K) gut bis sehr gut ausgelastet. Wird es bei einem 10 Core nicht mehr der Fall sein?

Doch natürlich wird es bei einem 10 Core genau so sein, wie bei einem 6-core, er wird auch voll ausgelastet sein. Aber jeder muss sich natürlich überlegen, wie oft er Filme rendert und unter welchen Bedingungen.

Ich persönlich rendere vielleicht 2 bis 3 mal im Monat einen Film. Das dauert dann ungefähr 15 bis 20 Minuten. Bei einem 10-core würde es dann bei gleichem Takt 6/10 x 20 Minuten dauern. Nun stehe ich aber nicht gelangweilt daneben rum und schaue ständig auf die Uhr, ob der Rechner gleich fertig ist, sondern ich lasse den Renderprozess derweil im Hintergrund laufen und vergnüge mich z.B. beim Surfen im Internet. Ob der Film dann in 20 Minuten oder 6/10 x 20 Minuten fertig ist, spielt für mich keine Rolle.

Aber jeder User muss das nach seinen eigenen Gewohnheiten und Präferenzen abwägen.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Je nach Anwendung/Geldbeutel/eigene Vorlieben und so weiter kann auch ein Ryzen attraktiv sein, der hat einfach am meisten Kerne zu Zeit... muss aber nicht immer besser sein (siehe Test von TomsH)
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Heute war mein Kumpel da und wir haben die Sachen ausprobiert, die er mit seinem Rechner machen muss. Er war auf jeden Fall sehr angetan von der Leistung meines Rechners und meinte, das würde ihm theoretisch vollkommen reichen.
Nun überlege ich, ob ich ihm meine Maschine verkaufe stattdessen mir ein neues System zusammenstelle
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Dann würde ich vorschlagen, dass du im Zusammenstellungsforum einen Thread erstellst. Wobei....ein 2700x/8700k jetzt nicht wirklich schneller in Spielen sind als dein jetziges System. Der 2700x wird eher bei Workloads (Foto/Videobearbeitung)einen Vorteil bringen
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Also wir sind jetzt doch bei einem 5820K gelandet. Meinem Kumpel gefällt er von der Leistung her sehr, der Preis (gebraucht, 220€ mit 24 Monate Gewährleistung) war auch in Ordnung. Auf meinem Board macht das Teil 4,4GHz bei 1,19V Vcore, die Temps gehen dabei bis ca. 78°C mit Luftkühlung (AIDA 64, 30min Systemstabilitätstest). Dabei ist der Rechner noch nicht zu laut, im normalen Betrieb hört man eigentlich gar nix. Mal sehen, wie es in seinem Gehäuse laufen wird.

Wir werden ihm nun ein gebrauchtes MSI X99A Board kaufen und den Rechner zusammenbauen. Festplatten, GPU etc. hat er ja bereits von seinem anderen Rechner, wir müssen also nur das Board mit CPU wechseln.
Wenn alles klappt, dann kriegt er für ca. 300€ einen ordentlichen Leistungsschub im Vergleich zu seinem alten i5 Intel und auch noch ein sehr geiles Mainboard dazu.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Also das System ist komplett. Auf seinem Board läuft die CPU auch mit 1,19V und 4,4GHz stabil (30min AIDA Systemstabilitättest, 30min XTU Stabilitättest). RAM hat er sich erstmal 16GB gekauft und wird später auf 32GB aufrüsten.
Er ist glücklich mit dem neuen Rechner. Der Leistungssprung ist deutlich und alles läuft gefühlt doppelt so schnell.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Ich habe mal eine Frage. Welchen Sinn macht es, beim OCen den Intel Turbo Modus auszuschalten? Meiner Messung nach steigert es den Verbrauch im Idle Betrieb um mindestens das Doppelte. Also wenn man auf Fixed Mode schaltet verbracht die CPU das Doppelte, wiel wohl unnötig schnell gerechnet wird.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Auch die Temperatur im Idle Betrieb steigt deutlich an. Fixed Mode ~42-44 Grad, Turbo Mode ~ 32-34 Grad.
Was passiert da genau? Warum verbraucht der Fixed Mode doppelt so viel Energie und belastet die CPU thermisch deutlich mehr?
Ich dachte immer, die Temperatur und Verbrauch kommen von der Leistung, keine Leistung = kein Verbrauch. Im Idle rechnet ja die CPU kaum was, verbraucht aber dennoch deutlich mehr Strom und wird auch noch deutlich wärmer.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Es schaltet einen Stromsparmechanismus aus der dafür sorgt das die CPU runtertaktet, solange sie nicht mehr Leistung benötigt um die ihr gestellten Aufgaben zu bewältigen.
 
AW: Neues System für Produktivität und etwas Gaming

Es ist also durchaus sinnvoll, den Fixed Mode nicht zu benutzen und sattdessen auf Turbo Mode zu setzen. Oder wie siehst du das?
 
Zurück