Rechner ist nach Overclocking "tot", wenn der 8-polige-12V-Stromanschluss verbunden ist

D-Marc

Schraubenverwechsler(in)
Hallo zusammen,

im Rahmen der Übertaktung meines Systems (von 2010!) stehe ich jetzt vor dem Problem, dass mein Computer nicht mehr startet und ich nicht sicher weiß, was der Grund ist.

Mein System:
Prozessor: AMD Phenom II X6 1055T
Mainboard: MSI 870A-G54
RAM: 2 x 2 GB DDR3-1600, Patriot Viper Xtreme
Netzteil: Cooler Master Silent Pro M500
CPU-Kühler: Scythe Mugen 2 Rev. B
Grafikkarte: Sapphire Radeon HD 5850 Rev. 2, 1GB GDDR3
4 80mm-Gehäuselüfter
1 SSD, 6 HDDs, 1 DVD-Brenner


Ausgangssituation (gekürzt):
Ich habe vor einer Woche im BIOS Stück für Stück den Referenztakt angehoben und zwischendurch mal mit Memtest86+ Cinebench 11.5 und Prime95 getestet. Dabei habe ich die Multiplikatoren des CPU-NB Ratio und der HT Link Speed immer soweit gesenkt, dass diese unterhalb von den 2000 MHz blieben. Die Spannungen habe ich absichtlich nicht angefasst und auf "auto" belassen, da mir das zu riskant erschien... Lediglich die RAM-Spannung habe ich auf 1,63 V fixiert.
Sämtliche Lüfter liefen auf 100 % und ich habe die Temperatur mit Speedfan und Core Temp beobachtet. Die Temperaturen waren okay (deutlich unter 65 °C - genaueres weiß ich leider nicht mehr).
Allerdings habe ich gesehen, dass bei ca. 250 MHz Referenztakt der VCore von Core Temp bis zu 1,416 Volt [korrigiert!] angezeigt hat - es war aber nicht mein Tag und ich habe das nicht bewusst beachtet und mit dem Standard-Vcore verglichen...

Nach einer Runde Cinebench 11.5 und während des Test 1 von Prime95 bei 265 MHZ Referenztakt schaltete sich der Computer plötzlich aus. Ein Neustart war nicht möglich. Da ich das bereits bei einer anderen BIOS-Einstellung ein paar Stunden vorher hatte und bei dem Mal nur ein paar Minuten warten musste bis es wieder funktionierte, hat mich das nicht beunruhigt. (Ja, es war defintiv nicht mein Tag!)
Allerdings ließ sich der Rechner auch ein paar Stunden später nicht starten. In geschätzten zwei von 20 Startversuchen blinkte die LED in der Nähe des OC-Dial einmal kurz auf.


Lösungsversuche/Fehlersuche:
1. Rechner vom Stromnetz getrennt, Restspannung mit "Anschalten" reduziert, CMOS per Jumper zurück gesetzt und später auch zusätzlich auch die CMOS-Batterie für ca. eine Minute entfernt. -> Keine Veränderung / Kein Start des Systems.
2. Alle Komponenten entfernt und nur das Mainboard über den ATX-Stecker verbunden etc...
-> LEDs auf dem Mainboard leuchten und das Netzteil läuft weiter und versorgt die Platine und die Festplatten mit Strom.
3. Der Rechner macht nur dann nichts, wenn der 8-polige-12V-Stromanschluss für die CPU angeschlossen ist. Sobald dieser nicht verbunden ist, scheint der Rechner zu starten, mit und ohne CPU, GPU und/oder RAM - allerdings wird auf keinem der Ausgänge ein Bild an einen Monitor übertragen.


Fragen:
A) Was ist vermutlich defekt? Ich tippe auf das Mainboard, aber kann das Netzteil auch nicht ausschließen und unabhängig davon kann ja auch der Prozessor "erledigt" sein.
B) Wie kann ich ohne Ersatz-/Alternativkomponenten den Fehler finden? (Verschmorte oder verfärbte Stellen sind nicht sichtbar.)
C) Wenn ich nur mit dem Austausch von einzelnen Teilen den Fehler finden kann: Welche Komponente sollte ich zuerst kaufen, das Mainboard?


Schon mal vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Man merkt es nicht, aber ich habe versucht mich kurz zu fassen... :-) Falls noch Fragen sind: Gerne bei mir melden!
Für passende Links die ich offensichtlich nicht gefunden habe bin ich auch dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet:
..... der VCore von Core Temp bis zu 4,16 V angezeigt hat...

1,46 oder 4,16 ? Bei 4.16 Volt Vcore, wird es die CPU und oder Spannungswandler gegrillt haben.

Hast du ein Multimeter da ? Dann könntest du gucken ob du einen Kurzschluss am bzw. hinter dem 8 Pin Anschluss von Mainboard hast.
Also ob irgendwas in der Spannungsversorgung einen "short to ground" hat.

Kling sehr stark nach short to ground eines Mosfets oder sowas in der Spannungsversorgung vom Mainboard der CPU.

mfg
 
Hallo Addi,
danke für den Hinweis! Trotz mehrfachen Lesens, ist mir der Fehler nicht aufgefallen. Es waren 1,416 Volt (soweit ich mich erinnere). Ich habe das im Beitrag korrigiert.
Nein, ein Multimeter besitze ich nicht und (noch) hätte ich auch keine Ahnung wie ich damit umgehen müsste. Ich müsste mich bei dem Thema erstmal einlesen um Deine Frage dann vernünftig beantworten zu können.
 

Fragen:
A) Was ist vermutlich defekt? Ich tippe auf das Mainboard, aber kann das Netzteil auch nicht ausschließen und unabhängig davon kann ja auch der Prozessor "erledigt" sein.
B) Wie kann ich ohne Ersatz-/Alternativkomponenten den Fehler finden? (Verschmorte oder verfärbte Stellen sind nicht sichtbar.)
C) Wenn ich nur mit dem Austausch von einzelnen Teilen den Fehler finden kann: Welche Komponente sollte ich zuerst kaufen, das Mainboard?

A) Aller wahrscheinlichkeit nach das Mainboard, genauer gesagt die Spannungsversorgung/MOSFETs der CPU. Die CPU selbst ist sehr robust und stirbt nicht bei 1,4v, zusätzlich läuft das Board bis du die Mosfets um die CPU herum nutzen willst (durch den +12V EPS-Stecker).

B) Kaum bis gar nicht. Dir wird nichts anderes übrig bleiben als Komponenten zu ersetzen und zu hoffen dass du dir defekte "triffst" und es wieder läuft. Da du bereits einige teile ausgeschlossen hast ist die Chance aber sehr hoch, dass du mit einem neuen Mainboard dein problem erledigt hast.

C) Ja, wie schon gesagt das Board. Ist eben die Frage ob man hier lieber Geld fürn neues (altes) Board ausgibt oder die Gelegenheit nutzt und CPU/RAM gleich mit ersetzt da der alte Phenom natürlich ne ziemlich lahme (und Strom saufende) Ente ist für heutige Verhältnisse.
 
Tippe aufs Board, allerdings keine Ahnung wie du das genau kaputt gemacht hast. Die Komponenten sind halt auch schon etliche Jahre alt und ja auch Mainboards "verschleißen".

Persönlich würd ich nix mehr in das System investieren. Das Ding hat eh nur noch schrottwert, ist keine Komponente bei die heute noch akzeptabel performen würde.
 
Vielen Dank Incredible Alk!
Dann werde ich mir ein neues (gebrauchtes) Board besorgen, vermutlich wird es das Gigabyte GA-870A-UD3 Rev.2.0. Das hatte ja in den damaligen PCGH-Tests auch gut abgeschnitten und das MSI-Board hat mich jetzt nicht so überzeugt. ;)

Oder hat jemand hier noch ein AM3(+)-Board günstig abzugeben?

Hat jemand noch einen Tipp, wieso vermutlich die Mosfets "aufgegeben" haben? Welche Fehler habe ich genau gemacht? (Bitte schonungslos alle ersichtlichen Dummheiten aufzeigen.)
Hätte ich alle Spannungen "festsetzen" müssen, um auf der sicheren Seite zu sein (CPU Voltage, CPU-NB Voltage, NB Voltage, SB Voltage und HT Link Voltage)?
Eine mangelnde Gehäusebelüftung halte ich für eher unwahrscheinlich, da die vier 80-mm-Gehäuselüfter mit 100 %, also zwei Stück mit ca. 2000 und zwei Stück mit ca. 1600 U/min liefen - oder ist das eine Fehleinschätzung von mir?

Außerdem habe ich vergessen, wie man am Besten alte Wärmeleitpaste von CPU und Kühlkörper bekommt. Denn die muss ich jetzt nach dem Ausbau ja wohl besser erneuern. Habt Ihr dafür auch noch einen Tipp für mich? Und wie lange kann/darf/sollte man eine angebrochene Spritze Wärmeleitpaste eigentlich verwenden, in meinem Fall Arctic Silver 5?
 
Tippe aufs Board, allerdings keine Ahnung wie du das genau kaputt gemacht hast. Die Komponenten sind halt auch schon etliche Jahre alt und ja auch Mainboards "verschleißen".

Persönlich würd ich nix mehr in das System investieren. Das Ding hat eh nur noch schrottwert, ist keine Komponente bei die heute noch akzeptabel performen würde.

Auf die Idee, dass auch Mainboards einem "Verschleiß" unterliegen bin ich leider nicht gekommen...

Da ich inzwischen keine Zeit mehr zum Zocken habe, sondern fast ausschließlich surfe, lohnt sich kein neues System für mich. Das Übertakten war auch sehr spontan und eigentlich nicht nötig... :wall:
Hinzu kommt, dass einen Tag danach die von mir bestellten zusätzlichen (gebrauchten) 8GB-RAM geliefert wurden und mein einziges Problem somit eigentlich erledigt gewesen wäre...
Ein neues System würde dann ja einen kompletten Austausch praktisch aller Komponenten bedeuten und im Moment fehlt mir die Zeit mich damit ausführlich auseinander zu setzen um das für mich passende System zusammen zu stellen. Üblicherweise gehe ich nämlich sehr überlegt vor - nicht so wie bei dieser Übertaktung... :nene:
 
Hat jemand noch einen Tipp, wieso vermutlich die Mosfets "aufgegeben" haben? Welche Fehler habe ich genau gemacht?

Du hast keinen Fehler gemacht. Mosfets (sowie andere Komponenten des Boards) unterliegen einem normalen Verschleiß der dazu fürht, dass Boards in der Regel so nach 10-15 Jahren irgendwann mal die Grätsche machen. Je "härter" sie belastet werden umso (statistisch) schneller. Einer deiner Mosfets könnte schon nahe an seiner Grenze gewesen sein und hätte wahrscheinlich ohnehin das leufende Jahr nicht überlebt - durch die Mehrbelastung beim OC ist er dann eben noch etwas früher abgeschmiert. Das ist in deinem Fall zwar etwas Pech (da du mit einem Ausfall nach so "wenigen" Jahren eher an der linken seite der Verteilungskurve bist) aber kein Bedienungsfehler von dir.

Außerdem habe ich vergessen, wie man am Besten alte Wärmeleitpaste von CPU und Kühlkörper bekommt. Denn die muss ich jetzt nach dem Ausbau ja wohl besser erneuern. Habt Ihr dafür auch noch einen Tipp für mich? Und wie lange kann/darf/sollte man eine angebrochene Spritze Wärmeleitpaste eigentlich verwenden, in meinem Fall Arctic Silver 5?

Üblicher WLP bekommste mit einem feuchten fusselfreien Tuch weg. Wenn die Paste sehr hart ist und es so schwierig wird hilft ein Tropfen Aceton/Nagellackentferner Wunder.
Wärmeleitpaste in einer Spritze/Tube usw. kann man so lange verwenden wie sie augenscheinlich nicht hart/bröckelig geworden ist. Wenn die Tube/Spritze richtig dicht war ist solche WLP auch nach 10 Jahren noch ok. Schaus dir einfach an wie fit die Paste noch aussieht. Wenn noch alles cremig ist --> benutzen. :)


Was den Rest angeht: Wenn du nur surfst bzw. nicht mehr spielst kannst du für wenige Hundert Euro deinen gesamten PC durch einen NUC oder BRIX ersetzen (Beispiel: Intel NUC-Kit i3-7100U 2.4GHz HD620 NUC7I3BNK: Amazon.de: Computer & Zubehor - dazu muss man RAM und M.2-SSD kaufen). Weil die Anforderung Surfen, Multimedia usw. können heutzutage solche Mini-PCs locker abdecken (aufgrund neuer in Hardware eingebundener Codecs sogar weitaus besser als dein alter FX!). In der Größe einer Zigarettenschachtel und mit kaum 10 Watt Verbrauch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast keinen Fehler gemacht. Mosfets (sowie andere Komponenten des Boards) unterliegen einem normalen Verschleiß der dazu fürht, dass Boards in der Regel so nach 10-15 Jahren irgendwann mal die Grätsche machen. Je "härter" sie belastet werden umso (statistisch) schneller. Einer deiner Mosfets könnte schon nahe an seiner Grenze gewesen sein und hätte wahrscheinlich ohnehin das leufende Jahr nicht überlebt - durch die Mehrbelastung beim OC ist er dann eben noch etwas früher abgeschmiert. Das ist in deinem Fall zwar etwas Pech (da du mit einem Ausfall nach so "wenigen" Jahren eher an der linken seite der Verteilungskurve bist) aber kein Bedienungsfehler von dir.

Vielen Dank Incredible Alk! Diese Antwort ist so wahnsinnig viel schöner und beruhigender, als ich es mir je erträumt hätte! :hail:
Dank Dir kann ich mit :wall: aufhören! :daumen: (Entschuldigung, für die verzögerte Reaktion! Ich war viel zu lange durch eine fette Erkältung regelrecht "ausgeschaltet"...)

Inzwischen habe ich mir ein Ersatzmainboard organisiert. Es ist ein Gigabyte GA-870A-UD3 (rev. 2.1). Die Daten sind ja relativ gleich (AMD 870/SB850, 1x Gb LAN (Realtek RTL8111D), Audio: 7.1 (Realtek ALC892)), trotzdem wird meine minimale Hoffnung, dass alles reibungsarm klappt von diversen minütlichen BlueScreensOfDeath in Windows7 zerstört. Irgendwie habe ich bisher offensichtlich noch nicht alle relevanten Treiber aktualisiert und auch noch keine optimale Anleitung für ein sinnvolles Vorgehen mit Deinstallation und Installation der Treiber (und Geräte) im Geräte-Manager gefunden. Mittelfristig werde ich ja Windows neu installieren, aber noch hoffe ich, mir die Zeit für die Installation (und Konfiguration) der Masse an kleinen und großen Programmen zu sparen (bzw. auf später verschieben zu können). Mal sehen ob/wann ich aufgeben werde - oder diese Hauptplatine aufgrund des Alters am Ende ist...

Danke natürlich auch für die Tipps zur WLP - und den NUC/BRIX-Vorschlag werde ich mir auch bald mal genauer ansehen! 10 Watt sind schon verlockend!

Allen noch mal vielen Dank für Eure Zeit und Unterstützung!
 
Zurück