Würde es mehr Spiele mit Linux Support geben, wäre Windows für mich Geschichte.
Die Linux Community gibt sich sehr viel Mühe, das zu realisieren. Aber das ist nicht so einfach.
Es gibt mittlerweile über 3.200 Spiele auf Steam, für die bestätigt ist, dass sie auf Linux laufen. Außerdem gibt es knapp 3.000 Spiele, die nicht bestätigt sind (SteamDB listet nur Linux-Spiele, bei denen mehrere Spieler bestätigt haben, dass sie funktionieren). Hier ist schonmal ein Punkt, wo man ansetzen könnte - schauen, ob das Spiel geht, und wenn ja, bei SteamDB bestätigen, damit man bessere Zahlen vorweisen kann.
Somit ist mittlerweile genug Auswahl vorhanden, um wirklich ein großes Feld und nahezu jedes Genre abzudecken.
Darunter AAA-Titel wie Deus Ex: Mankind Divided, Rise of the Tomb Raider, Mad Max, die Metro-Reihe, Middle Earth: Shadow of Mordor und HITMAN, Aufbauspiele/Strategiespiele wie Tropico V, Cities: Skylines, Warhammer-Spiele wie Total War: Warhammer (demnächst auch Teil 2), Warhammer: DoW 2, Warhammer 40k: Gladius, CoH 2, CK2, Cossacks 3, Civ 5 & 6, Stellaris, X-Com 2. Zudem Casual Spiele wie die CounterStrike-Serie, Dota 2 und Rocket League, mit Albion Online auch ein MMORPG, Sportspiele wie F1 2017 und Football Manager 2017, und natürlich auch witzige Indie-Local Co-Op- / Versus-Spiele wie Trine, BroForce, Skullgirls, Bud Spencer & Terence Hill - Slaps And Beans, Keep Talking and Nobody Explodes.....
Somit kann man, wenn man keine ganz bestimmten Spiele spielen muss, problemlos nur Linux nutzen. Aber ich verstehe, dass es was anderes ist, wenn auf der Verpackung Skullgirls drauf steht und nicht z.B. Dead or Alive. Und natürlich wird man trotzdem dann von anderen wieder aufgefordert, mit ihnen das übliche zu zocken. Da gibt es dann nur 2 Möglichkeiten: Entweder es ist einem die Unabhängigkeit wert, nein zu sagen, oder man muss halt entweder mit Wine leben, oder eben Windows benutzen, sei es in der VM oder mit DualBoot. Genau daran, diese Situation zu verbessern, sollten wir arbeiten.
Das größte Problem ist, dass die Community von niemandem dafür bezahlt wird, die Situation zu verbessern. Das heißt, alle machen das in ihrer Freizeit, weil sie wissen oder fühlen, dass es nützlich ist, wenn die Menschen nicht mehr auf Windows angewiesen sind und ein freies System benutzen können, das sie beispielsweise auch nicht bespitzelt und kostenlos verfügbar ist.
Aber wir sind über jede Hilfe dankbar, die wir dabei bekommen. Und besonders fehlen Leute, die die Spielehersteller und Publisher davon überzeugen, dass es sich lohnt, Spiele auf Linux herauszubringen. Denn wenn das Spiel nativ läuft, bedeutet es den geringsten Aufwand, es lauffähig zu machen - im Idealfall ist es Treiberkonform und läuft sofort. Also: Immer wieder auf den Publisher zugehen und nett nach Linux-Support fragen, weil ihm das erstens die Nachfrage zeigt, und zweitens nervt ihn das irgendwann ohne dass er es Euch übel nehmen kann, dass Ihr Euer System nutzen wollt.
Besonders nützlich ist es natürlich auch, wenn man die Ursache bei Fehlern in Spielen, die nicht so gut laufen, eingrenzen kann und sie meldet. Und wenn man programmieren kann, umso besser, wenn man sie sogar selbst beheben kann, oder bei einem Projekt mitmacht, dass entweder dafür sorgt, dass Windowsspiele auf Linux laufen, oder dass Linuxspiele weiterhin zuverlässig laufen.
Ich kann mir vorstellen, dass wir im besten Fall in ca. 3 Jahren eine One-Click-Installation von Windowsspielen haben könnten. Aber es kann auch sein, dass es nicht so schnell klappt. Besonders weil wir an vielen Stellen schrauben müssen. Auch daran, dass keine Regressionen auftreten usw. (Wobei das natürlich schneller gemeldet würde, wenn mehr auf Linux zocken würden).