Biowares ehemaliger Autor: Gute Grafikqualität geht zu Lasten der Inhalte

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Drew Karpyshyn ist ehemaliger Autor von Bioware und war da unter anderem an Mass Effect 1 und 2 beteiligt. In einem Interview äußerte er sich über die steigende Grafikqualität in Spielen und wie diese die Inhalte beeinflusst.

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Die Produktionskosten sind auch in den USA nicht so hoch, sondern nur die Werbebudgets absolut überzogen. Die machen mittlerweile bis zu einem Drittel der Gesamtkosten aus. Weil die dummen Lemminge ja sonst nicht mitbekommen würden, dass ein neues BF V oder ähnliches herausgekommen ist...
 
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Hm. Also sagt er, wenn man sich Zeit dafür genommen hätte, ME Andromeda wenigstens auf technischer Seite anständig und vollständig zu programmieren, hätte man es wirklich noch geschafft das Niveau des Inhalts zu senken? Kann ich kaum glauben..
 
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Konkret wird er bei Baldurs Gate 2, wo man von einer Insel flüchten kann und zwei Optionen hat. Wählt man eine der beiden Optionen, entfaltet sich ein komplett neuer Story-Arm, den man bei der anderen Option nie zu Gesicht bekommen hätte. So etwas kann man laut Karpyshyn heute nicht mehr machen. Die Produktionskosten sind zu hoch, als dass man sich solche Ausflüge erlauben kann, die der Spieler nur durch Zufall entdeckt.
Das klingt so extrem nach einer faulen Ausrede...
Schön, dass er das auch gleich etwas später dann selbst indirekt aussagt, wenn er Witcher erwähnt, wo so etwas doch möglich sei.
Ich vermute eher, dass die Entwickler bzw. eher die Publisher einfach sowas nicht mehr wollen, sondern ein möglichst günstiges Spiel, mit dem man viel Geld machen kann. Da wird dann die Grafik etwas hübscher und man lässt andere DInge weg, in die man noch mehr Geld stecken müsste. Das erklärt dann auch etwas, warum die heutigen Spiele mich z.B. nur noch sehr kurze Zeit lang überhaupt ansprechen, bevor sie mir zu langweilig werden und ich sie gleich wieder aus mache...
 
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Offensichtlich steht Kreativität dem großen Reibach im Wege. So ist das halt wenn aus Herzblut-Projekten eine Massenware wird.
 
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".. ist der enorme technische Aufwand, der heute in die optische Darstellung gesteckt wird, mitunter dafür verantwortlich, dass die inhaltliche Qualität immer weiter sinkt"

Das ist sicher ne Flunkergeschichte - weder Mass Effect 3 noch Andromeda sahen aus wie Spiele der übernächsten Gen..
Der Satz kann also kaum stimmen....
 
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Nach Raytracing haben Spiele dann gar keine Story mehr, spielen wir halt reine Tech-Demos.
Ist bei dem ganzen AAA-Schrott vielleicht eh besser so...
 
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".. ist der enorme technische Aufwand, der heute in die optische Darstellung gesteckt wird, mitunter dafür verantwortlich, dass die inhaltliche Qualität immer weiter sinkt"

Das ist sicher ne Flunkergeschichte - weder Mass Effect 3 noch Andromeda sahen aus wie Spiele der übernächsten Gen..
Der Satz kann also kaum stimmen....

Andromeda hat er nicht geschrieben, nur so nebenbei. und hallo, er ist ein autor, er will sich nicht für technische Schwierigkeiten rechtfertigen. er will nur sagen heute wird mehr für den schauspieler und Motion-capturing ausgegeben als für gute Story-schreiber
 
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Ist Divinity Original Sin 2 nicht auch ein Beispiel, dass beides geht? Gegenargument ist natürlich dabei die Schwarm-Finanzierung oder eben ländlich unterschiedliche Kosten wie beim angeführten Witcher. Ich persönlich fand auch Elex rundum gelungen, obwohl die Meinungen da sicherlich auseinander gehen.

Gesendet von meinem SM-G950F mit Tapatalk
 
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Jeder Dollar der in die Optik gesteckt wird, steht nicht mehr für die Story zur Verfügung. Einerseits ist das irgendwo logisch. Andererseits erwähnt er ja selbst The Witcher, das sowohl eine tolle Story als auch eine super Optik bietet. Faktencheck anhand der letzten Spiele mit Topgrafik (außer The Witcher 3), die ich gespielt habe und die mir ad hoc einfallen: Assassins Creed: Origin - Story nichts Besonderes aber in Ordnung. Crysis (alle Teile) - Story nur in homöopatischen Dosen vorhanden. Far Cry 5 - Story wieder naja. Ghost Recon Wildlands - Story, was ist das? Splinter Cell (vor allem der erste Teil) - brauchbare Story. Rise of the Tombraider - Story nichts Besonderes. Metal Gear Solid V -Story komplett gaga, aber wer´s mag. GTA 5 - da hatte ich so viel Spaß, dass ich die Story völlig vergessen habe. :D

Unterm Strich vermute ich eher, dass das eine Management-Entscheidung ist, die auf den vermuteten Erwartungen der potenziellen Käufer beruht. Ein reiner Grafikblender wie Ghost Recon Wildlands verkauft sich ja anscheinend ganz gut, ebenso Far Cry 5. Offenbar gibt es genug Leute, die so viel Spaß an der Optik haben (oder an der open World, wie ich diesen beiden Fällen), dass sie eine schwache Story tolerieren. Käufer eines Rollenspiels wie The Witcher erwarten eben auch eine Story, die beim Lesen keine Schlafanfälle verursacht. Wenn ich richtig vermute, wird ein Management also dann Kohle für eine Story locker machen, wenn die zu erwartenden Verkäufe davon profitieren. Wenn ein Spiel sich auch so wie geschnitten Brot verkauft, verzichtet man darauf. Hat da jemand Call of Duty gesagt? ;)

Munter bleiben!
 
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Ist Divinity Original Sin 2 nicht auch ein Beispiel, dass beides geht?
Nein. Es sieht hübsch aus für ein top down RPG aber mit der Grafik und Inszenierung / Storytelling eines z.b. Witcher 3 kann es dennoch bei weitem nicht mithalten, und das sage ich als jemand, der fast 300h in DOS2 verbracht hat.
 
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In den USA kostet Mass Effect 35 Mio. Entwicklungsbudget und 35 Mio. Werbebudget (= 70 Mio.), aber in Polen sind die Entwicklungskosten niedriger, weil TW3 da 50 Mio. gekostet hat.

Alles klar!

Vielleicht mal das Werbebudget überdenken?
 
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Man muß sich halt eben damit abfinden, das ein Spiel, das 10 Mio $ gekostet hat, nicht so aussieht wie eines, das 100 Mio $ verschlungen hat. Es stimmt schon, dass Spiele heute erheblich mehr kosten, der Grafikpart ist wirklich extrem aufwendig und teuer. Es gibt dann eben alle heiligen Zeiten das quasi perfekte Spiel, wie GTA5, in das irre Summen geflossen sind (100 Mio $), was nicht bedeutet, dass der Rest schlecht sein muß.

Ich persönlich fand auch Elex rundum gelungen, obwohl die Meinungen da sicherlich auseinander gehen.

Elex ist ein gutes Beispiel, wenn man genau hingesehen hat, dann fehlte es dort an allen Ecken und Enden. Wer darüber (wie ich) hinweg sehen konnte, für den war es dennoch ein geniales Spiel, andere stören sich jedoch massiv daran.

Far Cry 5 - Story wieder naja.

Dann mach doch was besseres.

Ich vermute mal, dass du das Spiel nichtmal gespielt hast. Denn gerade, was die Hintergrundgeschichte angeht, kann man Far Cry 5 (wie allen ab 3) keinen Vorwurf machen: originell, unverbraucht und hüsch ausgeschmückt. Die letzten Jahre ist das, in dieser Hinsicht, eines des besten Spiele.

In den USA kostet Mass Effect 35 Mio. Entwicklungsbudget und 35 Mio. Werbebudget (= 70 Mio.), aber in Polen sind die Entwicklungskosten niedriger, weil TW3 da 50 Mio. gekostet hat.

Alles klar!

Vielleicht mal das Werbebudget überdenken?

Ich schätze, das machen die schon. Tatsache ist nunmal, dass ein Großteil der potentiellen Kundschaft sich nicht auf Gamingwebseiten herumtreibt und wenn die Leute das Spiel übersehen, dann war es das. Auch wenn sie davon wissen, muß man sie solange nerven, bis sie es kaufen. Es setzt sich immer mehr durch, dass das Entwicklungsbudget in etwa dem Marketingbudget sein sollte.
 
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In den USA kostet Mass Effect 35 Mio. Entwicklungsbudget und 35 Mio. Werbebudget (= 70 Mio.), aber in Polen sind die Entwicklungskosten niedriger, weil TW3 da 50 Mio. gekostet hat.

Alles klar!

Vielleicht mal das Werbebudget überdenken?
Meine Quellen sagen, das Budget für Witcher 3 war 100.000.000,- $ Dollar, und ja mit 100 mio kann man in Polen deutlich mehr anstellen als mit 70 mio in Canada. Was aber nichts daran ändert, dass an Andromeda einfach nur inkompetente bzw. unerfahrene Entwickler am Werk waren.
 
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Warum bezeichnen viele hier seine Aussagen als faule Ausreden? Ist doch komplett logisch. Wenn für ein Spiel die Vertonung und das Motion-capturing allein 10 Millionen $ kosten, dann würde eine Verdoppelung der Story durch Pfade etc auch zu einer Verdoppelung besagter Kosten führen. Und das beinhaltet nicht mal evtl, Levels, Musik, Texturen etc.. die man noch machen müsste.

Grafik und Story sind eben nicht getrennt. Die Kosten die in Grafik investiert wird steigen direkt proportional mit der Menge an Story.
 
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