Bundesfighter II Turbo: Deshalb geht die Staatsanwaltschaft nicht gegen Hakenkreuz vor

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In Bundesfighter II Turbo, dem Spiel zur Wahl im Jahr 2017, kommt ein stilisiertes Hakenkreuz vor - spiegelverkehrt als Komboattacke des AFD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland. Das war eine gute Gelegenheit; die Rechtslage erneut auf den Prüfstand zu stellen und siehe da: Die Staatsanwaltschaft ist nicht wirklich interessiert - und begründet gut.

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Das ganze Hakenkreuzverbot in Deutschland ist im Grunde in der bis heute praktizierten Form völlig überholt, da undifferenziert im Bezug auf moderne Medien. Letztlich ist es schließlich nicht das Symbol alleine das aus einem Menschen einen Nazi macht, ansonsten müssten unzählige Millionen Inder, in deren Kultur das Hakenkreuz je nach Drehrichtung für Gut und Böse steht, wohl alle überzeugte Faschisten sein, sondern die Botschaft die hinter dem Symbol vermittelt wird und der das Symbol nur als Wiedererkennungsmerkmal dient.

Entsprechend müsste man eigentlich auch bei Videospielen, in denen das Hakenkreuz verwendet wird, schauen welche Botschaft im Spiel damit eigentlich transportiert wird (Nazis gut, oder eben Nazis böse, runtergebrochen gesagt).
In einem Spiel wie zum Beispiel Wolfenstein, mit seinem Fiktivszenario, Hakenkreuze zu verwenden, während man im Minutentakt deren virtuelle Träger umnietet und gezeigt bekommt was für Greul diese veranstalten wird wohl kaum die Botschaft vermitteln das der Nationalsozialismus eine "positive" Idiologie darstellt.

Anders wäre es da schon bei einem Spiel wie Hearts of Iron, das zwar geschichtliche Abläufe wiedergibt, aber auch die Möglichkeit gibt von dieser geschichtlichen Linie abzuweichen und überdies hinaus dies völlig unreflektiert von den Gräultaten und Menschlichen Irrwegen darstellt (wie den Stalinismus in der UDSSR übrigens auch) und somit den Eindruck vermitteln könnte das der Nationalsozialismus eine harmlose politische Idiologie wie jede andere im Spiel dargestellte wäre, zumindest bei einer Käuferschaft U18.

Bei jemanden der das 18 Lebensjahr erreicht hat sollte man eigentlich annehmen das er von sich aus einordnen kann, nach vorgeschriebenen Lehrstoff im Geschichtstunterricht (meist mit Tagesausflug in ein Ko(r)nzenatrionslager) in der Schule und fast tagtäglich im Fernsehn durchlaufenden Dokutaimentsendungen über das Dritte Reich, was hinter dem Symbol steckt und es eigentlich unnötig sein entsprechende Symbole in privater Unterhaltungssoftware zu verbieten, sofern dies keinen klar verherrlichenden Inhalt beinhaltet.

Den letztlich, wer sich bei so einem Spiel an dem Symbol und der Idiologie aus persöhnlicher Überzeugung ergötzen will kann das auch mit Verbot.
Das einzige wo das Verbot klar Sinn macht ist, das Hakenkreuze halt nicht in Form von Fahnen und anderen Dingen in der Öffentlichkeit (Demonstrationen, Plakaten, Internetauftritten, Werbung, usw.) gezeigt werden dürfen, wo sie dann klar dazu genutzt werden die eigene politische Überzeugung in der Öffentlichkeit zum Ausdruck zu bringen, bzw. klar zu machen (wer jetzt meint widerspricht sich das nicht, gemeint ist, Verwendung im Spiel / Film selber ja, sofern nicht zur klaren Verherrlichung, ansonsten damit werben, zeigen, usw. nein).

Die Entscheidung des Gerichts ist da sicher ein zaghafter, aber guter erster Schritt in die richtige Richtung, von der aktuellen Überregulierung irgendwann mal hin zu einem angmessenen "gelockerten Verbot" zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hanebüchene Zensur und die einem aufgezwungene, wohl grausame deutsche Synchro haben mich bis jetzt vom Wolfenstein-Reboot ferngehalten.

Der "Kanzler" hat keinen Bart, keiner weiß, wer das bloß sein soll... lachhaftes und albernes Getue.

Wolfenstein hat eine der besten deutschen Umsetzungen aller Zeiten.
 
Dann hoffen wir Mal, dass es schon bald zu einem Umdenken kommt und die mittlerweile "überholte" Rechtsprechung von '98 schnell auf einem angemessenen/modernen Stand gebracht wird.

Da sind dann jetzt die Publisher gefragt, die Grenzen vorsichtig auszuloten. Erst wenn ein Spiel relativ deutlich mit Nazisymboliken arbeitet und die Staatsanwaltschaft dann tatsächlich Klage erhebt und anschließend vor Gericht verliert, dann haben wir einen aktuellen Orientierungsfall.
Ohne dies (oder eine schlichte Erweiterung des grundlegenden Gesetzes) wird es so bleiben wie bisher, mit dem Unterschied, dass man vergleichbaren Verwendungsfällen erstmal ein verringertes Risiko hat.
 
Ich brech ab, wenn diese Wahlkampfsatire da jetzt den Durchbruch bringt. Wolfenstein in Originalfassung dank Bundesfighter II Turbo.

Naja, wär mir ja eigentlich egal, wodurch man diese unsägliche Litanei letztendlich beendet ;)

Ein Freifahrtschein für Hakenkreuze in Spielen ist das wohl kaum...
... war auch nie das Ansinnen. Lediglich auf einer Stufe mit Film & Fernsehen im Rahmen der Sozialadäquanzklausel ist ja der bescheidene Wunsch. Ein Wolstenstein: The New X mit Hakenkreuze im Kampf gegen das Regime, ohne dass jedweder Verweis, ja sogar jüdische Herkunft zensiert werden muss?
 
Letztlich ist es schließlich nicht das Symbol alleine das aus einem Menschen einen Nazi macht,
Da wir in Zeiten leben, in denen jeder ein Nazi ist, macht natürlich auch dieses Symbol aus einem einen Nazi. :D

Es ist sowieso ein schlechter Witz, dass einem Symbol oder einer Geste so viel Macht zugeschrieben wird. Wir sorgen mit unserem Umgang erst dafür, dass für manche diesbezüglich ein Reiz entsteht.

Das einzige Problem ist die Gesinnung bzw., wer unabhängig von objektiven Kriterien festlegen will, welche Gesinnung gut oder böse ist.
 

Eigentlich ein genialer freudscher "Verschreiber" in diesem Zusammenhang!:D

Wie schon von anderen hier geschrieben kommt es eben auf den Zusammenhang an. Im Fall von Wolfenstein 2 kann ich leider nicht so viel sagen, weil ich bisher keine der beiden Versionen gespielt habe, aber wenn da so Themen wie z. B. der Holocaust (so wie ich irgendwo aufgeschnappt habe; bitte verbessert mich, wenn es nicht so ist) einfach weggelassen werden, kann das aus meiner Sicht noch gefährlichere weil verharmlosende Wirkungen auf den Spieler haben. Jedenfalls, wenn dieser sich mit dieser Thematik (trotz gefühlter Omnipräsenz im Geschichtsunterricht) nicht so auskennt und ihm die die großen Gräueltaten des NS-Regimes kurzerhand nicht erläutert werden und so nicht abschrecken können.

Bei Wolfenstein waren es afaik aber Publisher/Entwickler, die sich für die deutsche Fassung entschieden haben. Ob aus "Angst" davor, dass die internationale Version indiziert worden wär, oder nicht, darüber kann man natürlich spekulieren.

Im Fall des "Wahlkampfspiels" hat aber sicher auch eine Rolle gespielt, wer den Bundesfighter produziert hat.
 
... war auch nie das Ansinnen. Lediglich auf einer Stufe mit Film & Fernsehen im Rahmen der Sozialadäquanzklausel ist ja der bescheidene Wunsch. Ein Wolstenstein: The New X mit Hakenkreuze im Kampf gegen das Regime, ohne dass jedweder Verweis, ja sogar jüdische Herkunft zensiert werden muss?

Das liegt aber nicht an den Gesetzen, sondern am Entwickler. Der scheint wohl einfach die Gesetze und deren Sinn nicht verstanden zu haben.

Spiele-Anwalt: "Deutschland exportiert seinen Jugendschutz in die Welt" |
heise online
 
Sagt sie immer Sturmfaschist? Ich konnte das nicht genau verstehen. Am besten ist Gauland: "Volksfahrräder".

Ich höre bei Frau Wagenknecht: Stirb, Faschist!

Das Hakenkreuz bei der Gauland Spezialattacke (wieso steht im Artikel Komboattacke, eine Kombo besteht meiner Meinung nach aus mehreren Schlägen -egal^^) konnte ich nicht entdecken. Ich sehe da nur einen Hund (deutscher Dackel nehme ich an) und einen fliegenden Gartenzwerg^^
 
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