AW: Pokémon Go: Junger Russe wegen Spielens in Kirche verurteilt
@Andrei
Oppostionel ist heutzutage jeder kleine Fisch eingestellt. Aber es sind zwei paar Schuhe ob man zur Opposition gehört oder ob man zu Unruhen und Regierungssturz aufruft. Die sogenannte nicht-system-Opposition in Russland gehört dem letzteren an. Allen voran Navalny und der geflohene Chodorkowski. Der ganze Tummult um den Prozess wurde auch gleich von diesen Leuten aufgegriffen und in die richtigen Bahnen gelenkt(man picke einen blöden Fall heraus, mit einem kleinen, oppositionel Eingestellten und mach daraus einen Fall Regierung gegen die Opposition). Nur wurde Sokolovski nicht wegen seiner opositioneler Einstellung verurteilt, sondern wegen Anstachelung zum Hass und Verletzung relegioser Gefühle. Von Putin ist da nicht die Rede. (Ausser beim Navalny). Ausserdem ist Sokolovski ein Niemand um ihn wegen irgendwelchen oppositionelen Stimmungen zu verhaften. (Navalny schon eher, aber der ist unantastbar, wie seine zwei auf Berufung ausgesetzten Verurteilungen hindeuten)
Die Annahme, dass man für den Satz "Es gibt keinen Gott" ins Gefängnis kommen könnte beruht auf der lainhaften Interpretation der Urteilsverkündung. Die Urteilsverkündung muss bei der Verlesung in Einzelschritten begründet werden. IN ETWA bei "Verletzung religiöser Gefühle" muss begründet werden:
-dass der Angeklagte selbst die propagierte Meinung vertritt,
-dass der Angeklagte als Ziel hatte Menschen bestimmter Glaubensrichtungen zu erniedrigen,
-dass der Angeklagte Menschen auch erniedrigt hat.
Zu jedem dieser Punkte muss ein Zitat oder ein anderer Beweis aufgeführt werden. Alle Punkte zusammen ergeben das Urteil. Nur statt mit einem Gerichtsexperten zu sprechen wird die Urteilsschrift von Blogern in Einzelzitate siziert und so durchgekaut. So hat man im Internet das Urteilszitat von Sokolovski, dass er nicht an Jesus oder Mohammed glaubt, als Beweis aufgeführt, dass man nun für diesen Spruch ins Gefängnis kommen kann. Nur ist das so nicht der Fall. Dafür müssen die restlichen Punkte der Urteilsverkündung auch übereinstimmen.
-Wenngleich "Verletzung der Gefühle der Gäubigen" ist, wie ich finde, tatsächlich ein sehr dehnbarer Paragraph und ein komplett sinnloser dazu. (Warum nicht einfach "Beleidigung"? Als ob es schlimmer ist einen Gläubigen zu beleidigen als einen Atheisten)
Ob ein Oppositioneller im Gefängnis landet hängt nicht davon ab, ob er ein Oppositioneller ist, sondern davon was er getan hat. Also wenn du sagst, dass die Regierung den 282- Paragraphen benutzt um Oppositionelle ins Gefängnis zu bringen, musst du schon genau hinschauen ob sie es nicht verdient haben. Ich meine Oppositioneller hin oder her, aber wenn man beim schmugeln von Trotyl erwischt wird, dann ist man eine Gefahr für die Gesellschaft.
Und dass er Probleme bekommen könnte in seiner späteren Karriere wird er wohl als nicht so problematisch sehen, immerhin hat er sich um sein Image bis jetzt auch nicht gekümmert.
Und eine Warnung an Oppositionelle? Dieser Typ wurde Infolge seines asozialen Verhaltens bekannt und bleibt auch noch in der Freiheit. Davor kannten ihn vielleicht seine 3000-youtubefollower. Also was für eine Warnung sollte den das sein?
- "Jeder unbekannte Oppositionelle wird zuerst bekannt gemacht und danach freigelassen"?
Ich bitte dich... dieses möchtegern-Märtyrertum passt sogar besser auf Pussy-Riot(sie kammen zumindest ins Gefängnis), die ihren höchsten Bekannheitsgrad während ihrer Inhaftierung hatten. Und jetzt wieder keiner mehr weiß wer, wo und was sie gerade tun(erstklassige Oppositionelle).
Mehr noch, die Darstellung, dass Sokolovski ein Opfer des Regimes ist, nützt jetzt am meisten Navalny und co und zwar um ihre Darstellung des blutigen Regimes zu unterstützen.