Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

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Software-Overclocker(in)
Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

Hallo, ich hab das Thema schon in einem anderem Thread angefangen und führe es wegen der besseren Übersicht hier fort.

Zum jetzigen Stand:
Mein derzeitiges System könnt ihr in der Signatur sehen.

Das neue System:
MSI X370 Gaming Plus
Ryzen R5 1600X (mit Übertaktung)
16GB G.Skill RipJaws V DDR4-3200
be quiet! Shadow Rock TF2 Topblow
GPU bleibt gleich.

Das Problem ist nun folgendes: Ich möchte meine jetzige Hardware meinem Vater überlassen. Sein Netzteil ist ein be quiet! Pure Power 530.
Meine Frage ist nun, ob die 530 Watt von seinem Netzteil für meinen neuen Rechner ausreichen. Da bräuchte ich kein neues zu kaufen. Ryzen frisst ja deutlich weniger als ein FX.

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Ich weiß, dass es alt ist, aber wenn die 530 Watt fürs neue System ausreichen ohne das Netzteil zu sehr zu belasten, dann ist mir die Energieeffizienz und sonstiges im Grunde egal.
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

Wie ich schon im andeern Thema geschrieben habe, von der Leistung her reicht es aus. Da das L7 aber technisch wirklich veraltet ist, solltest du es austauschen.

Um das ganze mal zu erklären, kopiere ich dir einen Text zu Netzteil-Technik rein.

Das erste Problem des L7 ist die Gruppenregulierung.
Ein gruppenreguliertes Netzteil bedeutet, dass die drei vorhandenen Spannungen im Netzteil (3,3V, 5V und 12V) gemeinsam erzeugt werden. Diese drei Spannungen sind also abhängig voneinander.
Belastest du nun eine Leitung sehr stark (heute meist nur 12V für GPU, da 5V nur für USB und Festplatten, 3,3 Volt eigentlich nicht mehr benötigt), sinkt die Spannung dieser ab, sodass statt 12V z.B. nur noch 11,6 vorhanden sind. 11,6 Volt sind noch innerhalb der ATX-Spezifikation, bei 11,4 Volt wird es aber schon kritisch. Gleichzeitig steigen die anderen Spannungen an, sodass die 5V-Leitung bis 5,5V oder gar 6V angehoben wird.
Dies kann nur ausgeglichen werden indem man die zu hohe Leitung stärker belastet. Dies ist aber nicht so einfach, da es kaum Komponenten im PC gibt, welche 5V benötigen. Eine SSD oder HDD schafft diese Belastung nicht.
Wenn in dem gruppenregulierten Netzteil noch eine billige Filterung und Glättung vorhanden ist (zu erkennen an den verbauten Kondensatoren), dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass neben der steigenden Spannung auch die Restwelligkeit ansteigt. Die Restwelligkeit beschreibt die noch vorhandene Wechselspannung in der Gleichspannung.
Man kann die Wechselspannung nie komplett herausfiltern, aber es ist möglich, sie so weit zu reduzieren, dass es keinen Einfluss auf die Hardware mehr hat.
Sobald die Restwelligkeit aber wieder ansteigt, hat sie ab einem gewissen Punkt wieder Einfluss auf die Hardware. Oft ist das der Grund, warum Festplatten ausfallen.
Bei guten Netzteilen mit entsprechenden Schutzschaltungen, schalten diese ab, sobald die Spannung auf einer Leitung unter einen gewissen Wert sinkt.
Wenn man zum Beispiel mit einem gruppenreguliertem 450 Watt-Netzteil (Beispiel be quiet System Power 7) eine Grafikkarte übertaktet, dann schaltet das Netzteil ab, obwohl die Leistung des Netzteiles ausreichen sollte. Das Netzteil schaltet ab, da wie Spannung der 12V-Leitung unter einen bestimmten Wert sinkt und die 5V-Leitung nicht ausreichend belastet wird.
Es gibt allerdings auch Netzteile, welche gar nicht abschalten und weiter Strom zuführen, auch wenn die 12V-Leitung schon unter 10V gefallen ist. Dies liegt dann an dem Fehlen der Schutzschaltungen.
Beispiele für diese Netzteile wären z.B. die Corsair RM-Serie und die Thermaltake Germany-Serie.
Das wird auch dann zum Problem, wenn man Netzteile hat, die sehr viel Leistung bringen, z.B. ein be quiet L8 mit 730 Watt. Dies suggeriert einem, dass es eigentlich genug Leistung für Multi-GPU haben sollte. Allerdings ist die Spannungsstabilität dabei so schlecht, dass man sie dafür nicht nutzen sollte.
Dann gibt es so genannte Indy-Netzteile. Bei denen werden, wie der Name schon erahnen lässt, die verschiedenen Spannungen unabhängig voneinander erzeugt. Dies passiert mit Hilfe eines DC-DC-Converter. Daher werden diese Netzteile auch DC-DC-Netzteile genannt. Der Vorteil dabei ist die Spannungsstabilität. Selbst wenn die 12V-Leitung sehr sehr stark belastet wird, hat dies keine Auswirkungen auf die 5V- und 3,3V-Leitung.
Dennoch sind Schutzschaltungen unumgänglich, denn bei einem Fehler wird sonst das Netzteil nicht abgeschaltet und es könnte zu Schäden an der Hardware kommen.
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Es gibt aber auch Netzteile, welche so stake Kondensatoren haben, dass sie Problemlos mehr Leistung bewältigen können. Da wäre zum Beispiel ein be quiet P11 mit 550 Watt zu nennen, welches in der Lage ist, kurzfristig mehr als 700 Watt zur Verfügung zu stellen, ohne dass sich die Spannungsstabilität ändert. Das P11 wäre zum Beispiel sehr gut für ein Multi-GPU-System zu empfehlen.
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Außerdem gibt es noch die Sache mit dem Peakwert. Aktuelle Grafikkarten (z.B. die 900er Serie von Nvidia) haben zum Teil stark schwankende Peakwerte. Das liegt daran, dass die Karten ständig zwischen maximaler Last und Idle hin- und herschalten. Grund dafür ist der Boost-Modus in den aktuellen Karten.
So kann es passieren, dass eine Karte mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 180 Watt einen Peak über 300 Watt hat. Dieser Unterschied wird bei übertakteten Karten noch größer.
Einen interessanten Test dazu gab es vor einiger Zeit bei Toms Hardware (als die 900er Serie von Nvidia auf den Markt kam), dort lag die durchschnittliche Leistungsaufnahme etwas unter 200 Watt, allerdings gab es Peaks bis 400 Watt.
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Zusammengefasst:
Gruppenregulierte Netzteile haben bei einseitiger Belastung der Spannung (was heute, angesichts der 12V-Leitung der Normal fall ist) ein Problem mit der Spannungsstabilität. Dies führt im geringsten Fall zum Abschalten des Netzteils (wenn die Schutzschaltungen vorhanden sind), im schlimmsten Falle aber zur Beschädigung der Hardware (falls Filterung und Glättung schlecht sind).
Indy-Netzteile haben das Problem der Spannungsstabilität nicht. Hier ist allerdings der Nachteil, dass im Bereich der maximalen Leistung die Restwelligkeit zum Teil stark ansteigt. Dies ist oft auf schlechte Komponenten im Netzteil zurückzuführen ist.
Und natürlich sollten grundlegende Schutzschaltungen verbaut sein, die auch greifen.
Es nützt nichts, wenn der Hersteller OCP verbaut, welches aber erst jenseits von 80 Ampere greift, denn schon bei weniger als 50 Ampere fangen die Leitungen an zu schmelzen.
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Moderne Netzteile, wie das be quiet E10 oder auch das Antec Edge (es gibt natürlich noch weitere) haben keine Probleme mit den Peak Werten. Ihre Filterung kann dies problemlos abfangen.
Bei älteren oder gruppenregulierten Netzteilen kann es passieren, dass diese Peaks zu hoch sind und die Schutzschaltung greift (abfallende 12V-Leitung).
Dies ist gerne in älteren Netzteilen der Fall, denn Kondensatoren werden über die Zeit belastet und altern somit. Wenn ein Kondensator platzt, dann kann es zu Schäden kommen.
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Das heißt nicht, dass alle Netzteile, welche älter als 4 Jahre sind, sofort entsorgt werden müssen. Wenn man die Hardware nicht verändert und alles gut läuft, dann besteht erstmal kein Grund dazu, ältere Netzteile auszutauschen.
Allerdings ändern sich die Konfigurationen von Zeit zu Zeit. Wenn man nun von einem Sockel 775-System mit GTX 280 auf ein aktuelles System mit aktueller Grafikkarte updated, sollte man sich im Klaren sein, dass das Netzteil von damals vielleicht den modernen Ansprüchen nicht gerecht wird. Dann wäre es notwendig, das Netzteil auszutauschen.
 
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@Schnuetz1
Das klingt einleuchtend. Hast mich überzeugt :D

Nun zur Frage welches Netzteil und wie viel Watt.
Laut be quiet sollten es nicht weniger als 500 Watt sein:
Netzteil Rechner   Kalkulator für leise PSUs von be quiet .png
Netzteil Rechner   Kalkulator für leise PSUs von be quiet2 .png

Ich neige momentan auch eher zu dem Netzteil, welches Tolotos66 vorgeschlagen hat.
 
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NT-Beratung ist schwierig. Bleibt das System so, sind die Empfehlungen von @Schnuetz1 und meine 400W-Versionen völlig ausreichend. Was aber ganz gerne hier im Forum vergessen wird, sollte der @TE in 1-2 Jahren sich eine 1080ti o.ä. gönnen und dann doch noch seine CPU übertakten, wirds mit den 400W echt eng. Ich hab lieber 100W mehr als nötig:D
Gruß T.
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

Klar, be quiet möchte Netzteile verkaufen.

Aber wenn man dein System mal zusammenrechnet:

65W CPU
150W GraKa
50W Rest
___________
265W bei Vollauslastung des kompletten Systems (erreicht man nicht mal im Benchmark)

Dein System wird in normalen Szenarien also um die 200W ziehen, wenn deine CPU stark übertaktet ist vielleicht 220-230W.
Daher reichen die 400W momentan aus.
Für Mittelklasse GraKas wird das in Zukunft auch reichen, bei einer GTX1080Ti oder Titan X sollten es dann 500W sein.

Welches meinst du genau? Das Straight Power? Das ist gut, technisch sehr ähnlich zum Pure Power 10, etwas leider aber. Vorteil ist, dass es Kabelmanagement hat, Nachteil dass es nicht modular ist.

Generell sind alle 3 Netzteile zu empfehlen: Pure Power 10, Straight Power 10, Whisper M.
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

NT-Beratung ist schwierig. Bleibt das System so, sind die Empfehlungen von @Schnuet1 und meine 400W-Versionen völlig ausreichend. Was aber ganz gerne hier im Forum vergessen wird, sollte der @TE in 1-2 Jahren sich eine 1080ti o.ä. gönnen und dann doch noch seine CPU übertakten, wirds mit den 400W echt eng. Ich hab lieber 100W mehr als nötig:D
Gruß T.

Ja eben. Ich habe ja angegeben, dass ich die CPU übertakten werde. Und paar Reserven sollte es schon haben. Ich lasse so etwas ungern auf Anschlag laufen.


@Schnuetz1

Meine RX 480 genemigt sich bei voller Auslastung gerne über 200 Watt: [Review] MSI RX 480 Gaming X 8G - Schnell, Leise & Preiswert!
Und die 65W der CPU sind wohl eher Stock und Idle.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das L7 ist für Systeme seit Haswell nicht mehr benutzbar, da es die C6/C7 Zustände nicht unterstützt.
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

So, mit einem 600W Netzteil hab ich genug Reserven, nur komm ich jetzt über die 600 Euro Marke...:heul::wall:
Warenkorb   Hardware  Notebooks   Software bei Mindfactory.de kaufen.png
 
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Hast meine Rechnung auf Seite 1 gesehen?
Das 500 reicht mehr als aus, nichtmal mit einem übertakteten 10-Kerner und übertakteter GTX1080Ti kommst du weit über 500W.

400W ist momentan ausreichend, mit 500W hast du alle Freiheiten.
 
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Klar, be quiet möchte Netzteile verkaufen.

Aber wenn man dein System mal zusammenrechnet:

65W CPU
150W GraKa
50W Rest
___________
265W bei Vollauslastung des kompletten Systems (erreicht man nicht mal im Benchmark)

Dein System wird in normalen Szenarien also um die 200W ziehen, wenn deine CPU stark übertaktet ist vielleicht 220-230W.
Daher reichen die 400W momentan aus.
Für Mittelklasse GraKas wird das in Zukunft auch reichen, bei einer GTX1080Ti oder Titan X sollten es dann 500W sein.

Welches meinst du genau? Das Straight Power? Das ist gut, technisch sehr ähnlich zum Pure Power 10, etwas leider aber. Vorteil ist, dass es Kabelmanagement hat, Nachteil dass es nicht modular ist.

Generell sind alle 3 Netzteile zu empfehlen: Pure Power 10, Straight Power 10, Whisper M.

Die CPU 65 Watt mit OC ( was der TE auch vorhat ) ?
DIe GPU 150 Watt ? GPU Only vielleicht, unterm Strich zieht die an die 200 Watt
Rest 50 Watt lasse ich mal durchgehen.

Also eher 350 Watt.

Gerne genommen und immer wieder empfohlen: Be Quiet E10 500 Watt CM oder ohne CM, je nachdem wie man es gerne haben möchte.

Oder das L10 500 Watt, ist noch was günstiger.
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

hey leute, da es hier ja gerade um NTs geht, wollt ich mal fragen wo man das erkennen oder nachlesen kann welches NT gruppenreguliert ist ? hab zurzeit noch ein 580 Watt be quiet! Straight Power E8 CM Modular 80+ Silver - Netzteile ab 500W - Hardware, Notebooks zusamm mit einem 6700k 16gb 3200 und einer GTX 970 was bisher auch alles super funkt. aber nächste woche oder so soll ne gtx 1080 rein. das müsste doch blöd gefragt noch mein NT mitmachen oder :ugly: ?
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

Das E8 ist zwar Indy aber eben auch schon recht alt.
Normaler Weise solltest du das ersetzen.
Ich persönlich würde aber tippen, dass es auch noch für die 1080 reicht und im Oktober wechselst du dann auf das E11, was in etwa dann auf den Markt kommt.
 
AW: Altes beQuiet 530W Netzteil für neues System

Das E8 ist zwar Indy aber eben auch schon recht alt.
Normaler Weise solltest du das ersetzen.
Ich persönlich würde aber tippen, dass es auch noch für die 1080 reicht und im Oktober wechselst du dann auf das E11, was in etwa dann auf den Markt kommt.

ok danke für die antwort :D jop werd ich wahrscheinlich auch machen^^
 
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DIe GPU 150 Watt ? GPU Only vielleicht, unterm Strich zieht die an die 200 Watt

Leistungsaufnahme und Lastspitzen - AMD Radeon RX 480 im Test: Kann Polaris gegen Pascal kontern?
-> Treffen wir uns in der Mitte bei 170W.

wollt ich mal fragen wo man das erkennen oder nachlesen kann welches NT gruppenreguliert ist ?

Meist im Datenblatt oder der Beschreibung. Wenn was von DC-DC-Technik da steht, ist es nicht Gruppe.
Das E8 ist Indy, das E9 Gruppe und das E10 wieder Indy.
Aber da das E8 auch schon 7 Jahre als ist, würde ich auch hier einen Austausch empfehlen.
Soweit ich weiß, unterstützt das E8 keine Low-Power-States, also Energiesparmodis der CPU.
Mitmachen wird dein Netzteil das wahrscheindlich schon, da aber Kondensatoren und alles altern, kann es irgendwann dazu kommen, dass Schutzschaltungen nicht mehr richtig greifen.

Als Faustregel sagt man, alle 5 Jahre ein neues Netzteil. Das muss nicht unbedingt sein, wenn man die Hardware nicht wechselt. Aber bei einem Grafikkarten-Wechsel würde ich auch einen Austausch des NTs empfehlen.

Aber warte mal ab, was andere sagen.
 
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