[User-Test] Rasurbo Real&Power RAPM 550

hirschi-94

PCGHX-HWbot-Member (m/w)
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Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung
2. Danksagung
3. Test-Equipment
4. Spezifikationen des Herstellers
5. Verpackung / Lieferumfang
6. Details / Verarbeitung
- Elektronik
7. Messungen
- Leistungsaufnahme
- Spannungen
- Standby Verbrauch
- Spannugswelligkeit

8. Fazit

1. Einleitung

In diesem Test werde ich das Real&Power 550W von Rasurbo genauer unter die Lupe nehmen.
Als Vergleich für die Effizienz, Spannungswelligkeit und Spannungsstabilität dient mir ein BeQuiet Straight Power E7 680W.

Das Real&Power 550W gehört im Moment zur neusten Serie von Rasurbo, die es in den Varianten von 350-650 Watt gibt.
Speziell diese Serie basiert auf einer soliden Technik von HEC/Compucase, auch unter dem Namen Cougar bekannt.
2. Danksagung

Hiermit bedanke ich mich sehr herzlich bei Rasurbo, speziell bei Christian Verfürth, der mir netter Weise ein Testexemplar bereit stellen konnte. :daumen:
3. Test-Equipment

Testsystem:

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Als Prozessor verwende ich einen AMD Phenom II 965, den ich bei einer Spannung von 1,5V bei 4000MHz betreiben werde.
Bei der Grafikkarte habe ich mich für eine ATI Radeon HD 5870 entschieden, die mit Standard Werten laufen wird.

Da ein Netzteiltest ohne einem Konkurrenz Modell wenig Sinn macht,
werde ich das BeQuiet Straight Power E7-CM-680W (80+ Bronze) für Vergleichswerte verwenden.

Messgerät:

Als Messgerät verwende ich ein "Voltcraft VC120" Mit diesem Messgerät, werde ich die Spannungsabweichungen messen.

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Als Leistungsmessgerät kommt ein Wetecom PM-30 zum Einsatz, das präzise Werte liefert.

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Um die Spannungswelligkeit feststellen zu können, benötige ich einen Oszillograph. Hierbei verwende ich das Modell 204 von Hameg.

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4. Spezifikationen des Herstellers

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Sicherungsfunktionen:

- Überspannungsschutz (OVP)

Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.

- Überlastungsschutz (OPP)

Wenn das System mehr Leistung verbrauch, als das Netzteil liefern kann, schaltet es sich ab.

- Kurzschlussschutz (SCP)

Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.

- Schutz vor Stromspitzen (OCP)

Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als angegeben, schaltet das Netzteil automatisch ab.

- Unterspannungsschutz (UVP)

Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
Weitere Extras:

- durch mehrere PCIe Stromstecker SLI und Crossfire geeignet.

- 135mm großer Temperatur gesteuerter Lüfter, der für eine gute Kühlung, und zugleich für eine geringe Lautstärke sorgt.

- 80Plus zertifiziert, somit wir eine hohe Effizienz erreicht.

- teil modulares Kabelmanagement, dadurch wird eine gute Anschlussvielfalt erreicht.
5. Verpackung / Lieferumfang
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Auf der Verpackung wirbt Rasurbo mit einem 80 Plus Logo, sowie dem EuP/EuR Logo. Das EuP/EuR ist ein so genanntes Umwelt Zertifikat,
das wie das 80 Plus Logo auf eine gute Effizienz hinweist. Des Weiteren ist auch ein "active PFC",
sowie ein Logo, das auf das Kabelmanagement hinweist aufgedruckt.
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Rasurbo gibt auch verschiedene Features und vorhandene Kabelstränge an.

Kommen wir zum Lieferumfang. Rasurbo liefert standardmäßig 4 Kabelbinder, Schrauben, eine kleine Anleitung,
einen Kaltgeräte Stecker und Folgende modulare Kabel mit:

- ATX 20+4 Pin: ca. 50cm
- EPS 8 Pin (4+4 Pin): ca. 60cm
- PCIe 6+2 Pin-Kabelstränge: ca. 53cm
- Laufwerkstrang (2x SATA): ca. 67cm
- Laufwerkstrang (3x SATA): ca. 84cm
- Laufwerkstrang (3x IDE und 1x Floppy): ca. 85cm

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6. Details / Verarbeitung

Die Verarbeitung des Geräts ist nahezu perfekt. Gut die Material Stärke ist natürlich nicht so hoch wie bei einem deutlich teureren Enermax Netzteil,
das ist meiner Meinung nach auch nicht entscheidend.

Auch bei der Lackierung erlaubt sich Rasurbo keine Fehler. Die Farbwahl erinnert stark an einen "Military-Look".

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Außerdem ist mir der Schalter des Netzteils sofort aufgefallen, er erinnert stark an das Cougar Pendant.

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Auch alle Kabel werden mit einer Art Sleeve umhüllt, um die Einzelnen Kabel Adern vor scharfen Gehäuse Kanten zu schützen.

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Die Büchsen für die modularen Kabel sind sehr schön beschriftet, damit jedermann weiß, wo welche Kabel anzuschließen sind.
Mir ist auch aufgefallen, dass sich sie modularen Kabel sehr leicht anschließen und auch lösen lassen.
Sie sitzen dennoch fest, wenn sie angeschlossen sind.

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Hier sieht man noch einmal wie sehr sich Rasurbo um eine schöne Optik bemüht hat.
Schwarze Schrauben, ein schwarzer Lüfter und ein schwarzes Lüftergitter stehen im Kontrast zum Military Grün des Gehäuses - sehr schön!

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Das "Innere"

Nun betrachte ich das Netzteil von innen, dabei sind mir unter anderem ein paar Verarbeitungs-technische (vernachlässigbare)Schwachstellen aufgefallen.

Beim Lüfter hat Rasurbo eindeutig nicht gespart, er arbeitet sehr leise,
und dreht je nach Last schneller oder langsamer. (im IDLE mit 16db, unter Last max. 19db)
Bei genauem Hinhören, nimmt man ein leises "Rattern" wahr,
das ist aber nicht weiter schlimm, da es im eingebautem nicht mehr
wahrzunehmen ist. Der Lüfter stammt übrigens von der Firma Young Lin.

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Auf den Ersten Blick, macht das Netzteil einen guten Eindruck, was die Verarbeitung auf und rund um die Platine angeht.

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Bei genauerem Hinsehen, kann man feststellen, dass sich Rasurbo eine teils unschöne Verarbeitung der Bauteile erlaubt hat.
Dies ist aber vernachlässigbar, und schränkt die Funktion nicht weiter ein.

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Bei der Spule, die ich mit dem oberen Pfeil markiert habe, habe ich festgestellt, das sie einer Kühlrippe sehr nahe kommt,
was man mit einem besseren Platinen Layout verhindern hätte können.
Den Elko, den ich mit dem unteren Pfeil markiert habe, sitzt recht "wackelig" auf der Platine,
diesen hätte man mit Kleber ein wenig besser befestigen können,
wie es Rasurbo bei vielen anderen Bauteilen auch gemacht hat.

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Die mit dem Grün markierten Pfeil markierte Spule,
sitzt schon sehr eng zwischen den anderen Komponenten,
noch dazu wurde sie regelrecht zurecht gebogen,
damit sie in die Lücke passt.
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Dieses Kühlelement hätte man etwas besser anbringen können,
es wurde mit dem zu Kühlenden Bauteil, hin gebogen,
damit es die nahe liegende Spule nicht berührt.

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Erfreulich hingegen ist der qualitativ hochwertige X-Kondensator,
der das VDE (Verband deutsche Elektrotechnik)Prüfsiegel trägt.
Das ist ein sehr wichtiges Bauteil, das Gegentaktstörungen kurzschließt.
Im Großen und Ganzen sind diese Kleinigkeiten vernachlässigbar,
da sie wie gesagt die Funktion nicht beeinträchtigen.
Klar man hätte an einigen Stellen etwas besser arbeiten können,
dies wiederum würde aber dem Preis nach oben drücken.
Dadurch würde sich wiederum das Preis Leistungsverhältnis verschlechtern,
was der Kunde ungern in Kauf nimmt.
Ich finde hier hat Rasurbo ein sehr gutes Mittelmaß zwischen Verarbeitung und dem Preis gefunden. :daumen:
7. Messungen

Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme habe ich mit dem Test System aus 3. bestimmt.
Die Leistungsaufnahme im IDLE habe ich bestimmt,
indem ich den Mittelwert aus 4 Messwerten gebildet habe.
Das Ergebnis habe ich anschließend aufgerundet.
So bin ich auch bei der Ermittlung des Last Wertes vorgegangen.

Die Last Werte wurden aus 20 Minuten Prime 95 und gleichzeitig 20 Minuten Furmark gebildet.

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Wie man sehen kann ist die Leistungsaufnahme des Rasurbo Netzteils ein wenig höher als beim BeQuiet Netzteil,
dennoch sind das sehr gute Werte. Man sollte auch dazu sagen,
dass das BeQuiet Netzteil 80Plus Bronze zertifiziert ist und das Rasurbo "nur" das 80Plus Logo trägt,
was natürlich keines Falls abwertend zu verstehen ist.
Leistungsaufnahme im Standby Modus

Um die Leistungsaufnahme im Standby Modus besser erkennen zu können,
habe ich mich für ein neues Diagramm entschieden.

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Wie man sehen kann ist diese sehr gering, bei beiden Netzteilen.
Das Rasurbo Netzteil kann hier nicht ganz mit dem Bequiet mit halten, dennoch ist der Wert völlig im Rahmen.

Spannungen

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Auch die Spannungen des Netzteils liegen so wohl unter Last, als auch im IDLE Bereich immer im grünen Bereich, so wie es auch sein sollte.
Ich habe mich dazu entschieden, die 3,3V Messungen weg zu lassen, da diese im Bereich der Mess-Toleranz schwanken.
Spannungswelligkeit

Um die Spannungsweilligkeit messen zu können, benötige ich einen Oszillograph.
Hierbei verwende ich das Modell 204 von Hameg.
Um eine Last zu simulieren, verwende ich eine Osram H4 Autolampe.
Diese nimmt eine Leistung von 125W auf,
da ich das zusätzliche Fernlicht der Lampe mit eingeschalten habe.
Es handelt sich hierbei um eine Ohmsche Last.
Die Lampe wurde via eines Molex Steckers direkt am Netzteil mit Strom versorgt.

Einstellungen am Oszillographen:

Spannung: 50mV pro Einheit (vertikal)
Zeit: 10?s pro Einheit (horizontal)

Dabei kam ein Ripple Wert von 30mV heraus.
Dies ist ein sehr guter Wert, dieser kann sich aber bei einer höheren Auslastung des Netzteils verändern.
Leider habe ich dazu keine Möglichkeit dies auszutesten.



8. Fazit
Mit dem Real&Power 550W hat Rasurbo ein ordentliches Stück Hardware geschaffen, das vor allem den Mainstream Bereich bedient.
Es ist im normalen Gaming Bereich sehr leise, dennoch bleibt es sehr kühl.
Unter normalen Gaming Bedingungen ist auch eine gute Spannungsstabilität gegeben.
Klar, Rasurbo hätte für eine höhere Effizienz, einem robusteren Gehäuse und für eine bessere Verarbeitung der Komponenten sorgen können.
Andererseits sollte man auch beachten, dass das Netzteil im Moment für 58€ erhältlich ist und somit sehr günstig ist.
Damit ist das Netzteil sehr gut für preiswerte Spiele Rechner geeignet.
Auf einem Blick:

Pro:

+ geringer Standby Verbrauch
+ Modulares Kabelmanagement
+ gute Verbrauchswerte
+ 80plus Zertifizierung
+ leise


Kontra:

- Nur 3 Molex/IDE - Strom Anschlüsse
- 2 Jahre Garantie


 
Zuletzt bearbeitet:
AW: [User-Review] Rasurbo Real&Power RAPM 550

So der Test ist nun Online.
Viel Spaß beim Lesen.

Kritik ist natürlich erwünscht.

Einen Test zur Lautstärke und zur Temperatur Entwicklung werde ich nachreichen, da ich im Moment die nötigen Messgeräte noch nicht habe.
 
AW: [User-Review] Rasurbo Real&Power RAPM 550

Ich finde ihn auch sehr schön und so wunderbar detailliert :daumen:
 
AW: [User-Review] Rasurbo Real&Power RAPM 550

Die Restwelligkeitsmessung ist eine schöne Idee.
Das Problem ist jedoch, dass das Messergebnis relativ wenig nützlich ist. Dass bei 20% Last die Restwelligkeit innerhalb der Spezifikation ist, ist nicht übermässig verwunderlich. Richtig spannend wird die Messung erst mit zunehmender Last, gerade 80, 100 und 110% Last können kritische Werte produzieren.
Naatürlich ist deine Restwelligkeitsmessung eine nette Geste. Aussagekräftig bezüglich des Netzteils ist sie leider nicht.

Sonst: schöner Lesestoff.
 
AW: [User-Review] Rasurbo Real&Power RAPM 550

@Speedguru

Danke! :)

@GxGamer

Danke! Auch du hast einen sehr tollen Test geschrieben :daumen:

@Philipus II

Danke für die Kritik, ich bin gerade dabei einen Sockel für 5 H4 Lampen zu entwerfen.
Damit werde ich dann so um die 100% oder ein wenig mehr Last hinbekommen.
 
AW: [User-Review] Rasurbo Real&Power RAPM 550

Ich finde das es etwas zu teuer ist, gut es hat KM aber dennoch für 39€ bekommst du schon ein Arctic Fussion 550Watt. Aber wirklich guter Test da hat sich einer Mühe gegeben und hatte freude daran den Test zu schreiben das merkt man beim lesen sofort.
 
AW: [User-Review] Rasurbo Real&Power RAPM 550

@Hansvonwurst

Danke! :)

@hulkhardy1

Du hast Recht, aber wenn du bedenkst das Cougar CM Power 550W kostet rund 85€ und es unterscheidet sich nur wenig vom Real&Power 550W denke ich das ein Preis von rund 65€
schon angemessen ist. Natürlich muss ich auch sagen,
dass das AC Fusion ein recht interessantes NT ist :D
Ansonsten vielen Dank für dein Lob, ich hätte nicht gedacht, dass der Test so gut ankommt.
 
Ein guter Test, nur ein paar Anmerkungen noch:


Dieses Kühlelement hätte man etwas besser anbringen können,
es wurde mit dem zu Kühlenden Bauteil, hin gebogen, damit es die nahe liegende Spule nicht berührt.
Die Spule ist isoliert, außerdem dürfte auf dem Kühlkörper wahrscheinlich keine Spannung anliegen. Das KBU-Gehäuse der Gleichrichterbrücke ist aus Kunststoff.

Das ist ein sehr wichtiges Bauteil, das im Falle eines kurzen Stromausfalles, die Komponenten für kurze Zeit mit Strom versorgen kann.
Das ist ein X-Kondensator, der Gegentaktstörungen kurzschließt.

Den Elko, den ich mit dem unteren Pfeil markiert habe, sitzt recht "wackelig" auf der Platine, diesen hätte man mit Kleber ein wenig besser befestigen können, wie es Rasurbo bei vielen anderen Bauteilen auch gemacht hat.
Sehe ich auch so, aber solange die beiden Anschlüse nicht gebrochen sind und das Gewicht des Elkos nicht ausreicht, um an dieser Verbindung zu zerren, wird nichts passieren.
 
Danke für deine Anmerkung.
Den Punkt 2 habe ich ausgebessert.

Die Spule ist isoliert, außerdem dürfte auf dem Kühlkörper wahrscheinlich keine Spannung anliegen. Das KBU-Gehäuse der Gleichrichterbrücke ist aus Kunststoff.
Sehe ich auch so, aber solange die beiden Anschlüse nicht gebrochen ist und das Gewicht des Elkos nicht ausreicht, um an dieser Verbindung zu zerren, wird nichts passieren.

Wie gesagt, diese Kleinigkeiten haben keinen Einfluss auf die Funktion, ich wollte dies aber trotzdem ansprechen.
 
Schöner Test, aber ich habe mal eine Frage zu deiner Ripple/Noise Messung: Ist das Foto von Oszi aus deiner Messung? Wenn ja, dann les ich da bei 50mV/Div Ripples mit über 100mV. Diese kommen ca. alle 29µs (entspricht f=34,48kHz) vor, was ungefähr auch der Schaltfrequenz im RAP entsprechen könnte.
 
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