Mainboard brennt durch - Teil II

Schinken

BIOS-Overclocker(in)
Hallo Leute, ich krieg langsam ne Macke. Vor ca einem Monat hatte ich bereits einen Thread erstellt. Das Problem war, kurz gefasst, folgendes: Nach einiger Zeit brannte das MB durch, das heisst die Power LED am MB, die sonst auch im ausgeschalteten Zustand brennt, leuchtet nicht mehr und der PC macht keinen Mucks. Also garnichts, es kommt halt kein Strom an. Nun waren sich hier fast alle siche, es läge am minderwertigen Netzteil. Übrigens konnte ich das Problem einmal kurz durch Austausch des MB lösen, aber nach ein paar Stunden war alles wie gehabt. Nun habe ich ein neues MB (Gigabyte Aorus K7 Gaming) und NT(Bitfenix Whisper M) eingebaut und ein wenig mehr als einen Monat lang lief bis heute Morgen alles super.
Da drück ich nämlich auf den Powerschalter und statt einem Start ist der PC plötzlich tot. Vorher leuchten die LEDs, beim betätigen des Powerschalters geht alles aus.
Jetzt kommt der Witz, trenne ich den PC einige Minuten vom Netz und versorge ihn wieder mit Strom, leuchtet die Power-Led auf dem MB (ein onboard Powerschalter, den zu nutzen ändert leider auch nichts) wieder.Drück ich den Powerschalter geht alles von vorn los. Das Stromkabel wurde zwischenzeitlich auch getauscht, hab nämlich das beiliegende vom Bitfenix genommen.
Heute hab ich dann auch mal die Steckdose gewechselt, ohne Effekt. Ich verzweifle langsam ein wenig, hat jemand Ideen?

Edit: Sehr seltsames Detail: Eigentlich hängt der PC per HDMI an einem 7.1Reciever und darüber an einem Fernseher. Nun läuft auf dem Fernseher ein stream von einem anderen Pc und das HDMI kabel ist aus meinem draussen.
So, immer wenn ich bei meinem PC auf den Netzschalter drücke, wird das Bild kurz schwarz, flackert und fängt sich dann wieder oder bleibt bei grauen gekriesel und schwarzem Bildschirm (wechselnd im sekundentakt) hängen. Es gibt keine Verbindung zwischen TV und PC mehr! Selbst der Wechsel der Steckdose macht keinen Unterschied. Keinen Schimmer ob und was dass zu bedeuten hat.
 
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Das klingt nach einer Notabschaltung des Netzteils, möglicherweise in Folge eines Kurzschlusses. Die meisten Netzteile verweigern weitere Startversuche dann für eine gewisse Zeit oder bis sie vom Stromnetz getrennt werden. Ein derartiger Not-Aus, insbesondere als Reaktion auf starken Stromfluss in Folge eines Kurzschlusses, könnte auch Störungen im Stromnetz verursachen und damit andere Geräte stören, die an der gleichen Phase hängen – selbst wenn eine direkte Verbindung (insbesondere über die HDMI-Schirmung oder den Schutzleiter der Steckdose) fehlt.

Lösungsansatz: Minimalkonfiguration mit Mainboard, CPU und einem RAM-Modul (im ersten Anlauf nicht einmal mit einer Grafikkarte), auch alle nicht genutzten Kabel vom Netzteil abnehmen und (für einen kurzen Versuch) alle Lüfter abziehen. Gegebenenfalls sogar die Hardware ausbauen, um Kurzschlüsse auf der Mainboardrückseite durch Gehäuseteile auszuschließen. Wenn das die Symptome (insbesondere auch am Fernseher) behebt nach und nach alle Komponenten wieder anklemmen – bis es erneut knallt. Vermutlich ist die Komponente, die das erste Netzteil und Mainboard auf dem Gewissen hat, noch im Rechner aber das neue Netzteil reagiert schneller.
 
Danke. Ungefähr an dem Punkt bin ich gedanklich jetzt auch angekommen. Aber da ich kaum Ahnung von Stromfluss und Netzteilen hab, ist es beruhigend das so zu hören.
Habe bereits die meisten Komponenten abgezogen. Zurzeit verweigert der PC eben genau wie du beschreibst einige Zeit jeden Start. Nach einer Weile ohne Strom leuchtet jetzt wieder für ein paar Sekunden alles, geht dann aber von allein aus.
Insofern eine Veränderung zu vorher. Scheinbar hilft hier wirklich eine Schutzschaltung, die das vorherige NT nicht hatte.

Der Fernseher reagiert inzwischen, natürlich nicht ganz reproduzierbar, “nur noch“ wenn ich den Netzschalter mehrmals relativ schnell betätige.

Ich bau morgen mal die Hardware aus und teste im offenen Betrieb, nochmals danke für die hilfreiche Antwort!
 
So, habe jetzt die Minimalkonfiguration im offenen Aufbau getestet --> keine Veränderung. Selbst ohne RAM.
Ich nehme also an, es wird der Prozessor sein? Macht irgendwo Sinn, seit dem CPU (und RAM und MB) Upgrade tritt das Ganze ja auf. Hatte bisher halt NT und MB in Verdacht.

Na ich tausch den dann mal um würd ich sagen.

Übrigens ist die CPU ganz am Anfang für ca. 20min. Ziemlich heiß geworden (bei 100°C hat der PC abgeschaltet) weil die Pumpe der WaKü defekt war. Könnte das hiermit in Verbindung stehen? Also die defekte WaKü ist natürlich ersetzt, durch einen LuKü.
 
Bei mir ist bislang noch keine CPU durch Überhitzung dauerhaft geschädigt worden. Erst recht nicht in einem Ausmaß, dass andere Komponenten beeinträchtigen würde; die modernen Throttle- und Abschaltmechanismen sind eigentlich sehr zuversichtlich. (Zumindest bei Intel – AMD hatten wir naturgemäß in den letzten Jahren nicht so intensiv im Einsatz.)

Die weitere Diagnose ist aber tatsächlich nur durch Austauschversuche möglich – wenn ein System nicht einmal Anstalten macht zu booten, kann man keine anderen Werkzeuge einsetzen. Als letzten Test vor einem Neukauf würde ich es noch einmal mit minimaler Kühleranpresskraft versuchen: Mainboard flach auf den Tisch, Kühler einmal festschrauben und dann die Kühlerschrauben wieder lösen. Der Kühler sollte durch die Wärmeleitpaste am Prozessor kleben bleiben. Das reicht für einen kurzen Startversuch und wir hatten schon mehrere Fälle, in dem ein Kühler den Start des Systems verhinderte. Allerdings tut sich dann normalerweise beim ersten Versuch genauso viel/wenig, wie beim hundertsten.
 
Gut, hätte mich auch gewundert, aber man muss ja mal fragen.
Habe gestern schon ohne Lüfter getestet, halt nur MB und CPU. Leg ich dann den Netzschalter um, kriegt das MB wie gehabt kurz (ca 2sek.) Strom, dann geht es wieder aus. Zu einem Bootversuch kommt es da garnicht. Da jetzt nur 3 Komponenten angeschlossen sind (MB, NT, CPU), und NT sowie MB schon getauscht wurden, sollte es wohl der Prozessor sein hoffe ich. Oder habe ich irgendwo was falsch verstanden oder einen Denkfehler gemacht?
Ansonsten melde ich mich wieder wenn ein neuer Prozessor da ist.
Danke nochmal ☺.
 
So, es hat ewig gedauert, aber scheinbar ist das Problem (unbefriedigend) gelöst.
Falls noch jemand mitliest xD...
Nachdem der neue Prozessor da war, hat sich absolut nichts geändert, in keiner Konfiguration.
Ich habe also das MB, das Gehäuse und den Prozesserkühler getauscht, weil dann jetzt wirklich kein Teil (biss auf HDD und SSD, aber die waren beim testen eh nie angeschlossen) mehr dasselbe ist, wie beim ersten Kurzschluss.

Neue Hardware:

Gehäuse - Be Quiet ure Base 600

CPU-Kühler - Scythe Mugen PCGH Edition

MB - MSI X370 Gaming Plus

Ergebnis:
Läuft alles. Natürlich hat es beim ersten mal auch über einen Monat funktioniert bevor es einen Kurze gab, aber ich bin zuversichtlich.

Ich weiß nun leider nicht sicher woran es lag, hab aber 3 Vermutungen.

I. Es gab im Gehäuse irgendeine Kontaktfläche. Der Kurzschluss müsste dann aber das MB jedesmal zerlegt haben, denn im offenen Aufbau ging auch nichts.

II. Der (billige, weil temporäre Ersatz für defekte WaKü) Prozessorkühler hat das MB mit zuviel Anpressdruck beschädigt. Halte ich für am wahrscheinlichsten, da er wirklich sehr fest saß und eine gebrochene Leitung auf dem MB das Verhalten im offenen Aufbau erklären würde.
Leider weiß ich nicht einmal mehr welcher Kühler das war (Bar bezahlt und nach Austausch weggehauen, das Risiko den irgendo draufzusetzen geh ich eh nichtmehr ein).

III. MBs von Gigabyte sind anfällig für Kurzschlüsse und Müll xD. Das wirds wohl nicht sein.


Ich hoffe jedenfalls, mich deswegen nie wieder melden zu müssen, das Ganze war doch bis zuletzt ziemlich frustrierend.
Danke für eure Mühe.
 
Falls es wieder passiert würde ich mal auf die Grafikkarte tippen das hier irgendein Problem vorliegt, mit Onboard kannst du bei Ryzen ja nicht getestet haben.
 
Bleibt ja nix anderes mehr, der Rest wurde getauscht xD. Würde mich aber wundern, wenn überhaupt würde es dann die GraKa zerschießen, nicht das MB. Aber falls (Daumen drücken bitte) doch noch was passiert, berichte ich :).

Ich hab übrigens mit einer HD 4850 getestet, da aber selbst Minimalkonfiguration im offenen Aufbau nicht mehr wollte, wird das MB da schon defekt gewesen sein. Testen, gerade mit Ersatzteilen, ist halt unpraktikabel, wenn der Kurzschluss zwischen 1h und 1 1/2 Monate nach Zusammenbau auftreten kann. Zumal nach dem Auftreten in keiner Konfiguration mehr ein Start möglich war. Dazu kommt, dass das Teil (MB) das es zerschießt, scheinbar nicht der Auslöser war. Wie gesagt, echt frustrierend.
 
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