Lesertest Enermax ETS-N30-HE by Headbreaker

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Kabelverknoter(in)
[size=+2]Lesertest Enermax ETS-N30-HE[/size]
by Headbreaker

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[size=+2]Unboxing[/size]

Das Auspacken des Enermax ETS-N30-HE ging recht schnell. Der Lüfter ist bei diesem Kühler bereits auf dem Kühlkörper vormontiert. Außerdem liegt dem Kühler eine Tüte mit Montagezubehör und eine mehrsprachige Anleitung bei.
Die Anleitung ist in Anbetracht der einfach durchführbaren Montage des Kühlers sehr umfangreich.
Ein zweiter Montagerahmen würde jedoch wünschenswert gewesen, um die Möglichkeit zu haben einen zweiten Lüfter auf der anderen Seite des Kühlers nachzurüsten.

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[size=+2]Der erste Eindruck[/size]

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Rein optisch wirkte alles erst einmal recht hochwertig. Das Lüfterkabel ist gesleeved und obwohl sich das Kabel etwas billig anfühlt, erfüllt es vollkommen seinen Zweck. Der Lüfter sitzt fest auf dem Kühlkörper und wackelt nicht. Die Heatpipes und der Alublock sind auf eine Ebene geschliffen.


[size=+2]Montage[/size]

Die Montage ist einfach und schnell durchzuführen. Zuerst wird die Grundplatte auf der Rückseite des Mainboards befestigt. Damit die Grundplatte sowohl für AMD- als auch auf Intel-Prozessoren genutzt werden kann, ist diese drehbar und bietet so für beide Prozessor-Typen die richtigen Befestigungsmöglichkeiten. Entsprechend müssen am Kühlkörper entweder die Laschen für den AMD- oder für den Intel-Prozessor befestigt werden. Anschließend wird der Kühler auf den Prozessor aufgesetzt und mit den Rändelmuttern befestigt. Der Enermax ETS-N30-HE ist nun fertig montiert.

Hier sollte jedoch erwähnt werden, dass durch die Rillen zwischen den Heatpipes und dem Alublock ein wenig mehr Wärmeleitpaste als üblich benötigt wird.

Bei der Montage ist jedoch aufgefallen, dass die Gewinde in der Grundplatte nicht ganz sauber geschnitten wurden. Dies stellte zwar kein großes Problem dar, aber um die Montage des Kühlers ein wenig zu erleichtern, sollte man vorher einfach eine der Rändelschrauben in die benötigten Gewinde rein- und rausdrehen. Anschließend sollten die Gewinde frei sein.


[size=+2]Der Testaufbau [/size]

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In diesem Test wurden drei Kühler gegeneinander verglichen. Der Enermax ETS-N30-HE wurde hier mit dem Arctic Frezzer Extreme R2.0 und dem ELK Alpenföhn Brocken 2 (mit ein oder zwei Lüftern) verglichen.


Getestet wurde bei 20°C in einem klimatisierten Raum am offenen Tischaufbau. Als Wärmeleitpaste wurde bei allen Tests Arctic Silver 5 eingesetzt.

[size=+2]Das Testsystem[/size]

Prozessor: AMD-FX 8350 @ 4,0 GHz
Grafikkarte: Sapphire AMD R9 290X Vapor X 8Gb
Speicher: Corsair Vengeance 8Gb @ 1600 mHz
Hauptplatine: Asus Sabertooth 990 FX R2.0
Netzteil: Sharkoon WPM 700 Bronze

Zum Auslesen der Temperaturen wurde das Programm Speedfan verwendet. Zusätzlich wurden die Werte mit AMD-Overdrive ausgelesen, um Auslesefehler zu vermeiden. Zur ergänzenden Temperaturmessung wurde außerdem die Temperatur mit einem Temperaturfühler am Heatspreader gemessen. Für die Auswertung wurden jeweils die Maximalwerte verwendet.

Der Prozessor wurde mit folgenden Programmen auf Temperatur gebracht:

Burn-In Test: Prime95
Ego-Shooter: Call of Duty Advanced Warfighter
Echtzeit Strategie: Wargame Red Dragon

Eine Erklärung zu den jeweiligen Programmen ist am Ende des Testberichts zu finden.

Der Lüfter sollte ursprünglich mit 7V, 12V und der PWM-Regelung getestet werden. Dies stellte sich allerdings als unpraktikabel heraus, da die Kühlleistung der Kühler bei einer Lüfterspannung von 7V unzureichend war und das System abschaltete. Bei Verwendung der PWM-Regelung wurde der Kühler selbst bei niedriger Belastung bereits auf die Maximaldrehzahl geregelt. Aus diesem Grund wurde der Test ausschließlich mit einer Lüfterspannung von 12V durchgeführt.


[size=+2]Der Test

BURN IN – Prime95[/size]

Prime95 ist ein BurnIn-Programm mit dem die CPU auf Volllast und damit auch auf die maximale Temperatur gebracht wird, um so den jeweiligen Kühler zu testen.

Prime95 wurde bei jedem Test mindestens 60 Minuten laufen gelassen. Es stellte sich jedoch bei allen Kühlern nach spätestens 10 Minuten die höchste Temperatur ein.

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Bei ca. 80°C CPU-Temperatur schaltet der AMD FX 8350 ab.

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Das Diagramm zeigt deutlich, dass der Kühler trotz Verwendung einer guten Wärmeleitpaste sehr stark an seine Grenzen kommt. Headroom ist hier eindeutig nicht vorhanden und deshalb hat dieser Kühler leider kein Potential, um in übertakten Systemen verwendet zu werden.
Allerdings sollte hier auch erwähnt werden, dass der wesentlich größere Kühler von Arctic hier auch keine großen Reserven mehr bieten konnte.


[size=+2]Gaming – Call of Duty Advanced Warfighter[/size]

Bei Ego-Shootern ist die Belastung der CPU normalerweise etwas geringer. Dementsprechend wurden hierbei nicht ganz so hohe Temperaturen erreicht. Dies ist auch sehr gut im Diagramm erkennbar.

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Hier sollten allerdings auch genug Reserven für Physikberechnungen eingeplant werden.

[size=+2]Gaming – Wargame Red Dragon[/size]

Bei RTS (real time strategy) sieht der Fall schon wieder etwas anders aus. Insbesondere bei Spielen mit vielen Einheiten, können sehr hohe Prozessorbelastungen auftreten.

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[size=+2]Schallpegelmessung[/size]

Für die Schallpegelmessungen wurde das Schallpegelmessgerät PCE-322A in einem Abstand von 10cm verwendet.
Die Messungen wurden während der Tests durchgeführt.
Da meine Grafikkarte (R9 290X) jedoch deutlich lauter als der CPU-Kühler ist, wurde diese für die Messungen entfernt und durch die passiv gekühlte Nvidia GT 630 ersetzt.
Der erreichte Höchstwert war hierbei 32 dB.



[size=+2]Anmerkungen zu den Tests[/size]

Leider konnten einige Tests nicht durchgeführt oder ausgewertet werden.
Der Sommertest mit Raumtemperaturen über 25°C war leider nicht dokumentierbar, da sowohl der Enermax- als auch der Arctic-Kühler keine Reserven mehr bieten konnten und das System wegen zu hoher Temperaturen abschaltete.
Weiterhin wurde auch auf den Test mit einem übertakteten System und auf den Vergleich mit dem mitgelieferten AMD-Kühler verzichtet, da diese nicht in der Lage waren das System unter normalen Bedingungen ausreichend zu kühlen. Interessanterweise dauerte es mit dem Kühler des Phenom I länger bis das System abschaltete als mit dem mitgelieferten FX-Kühler.

Die Spiele wurden absichtlich so gewählt, weil sie für ihr Genre relativ aktuell sind und daher einen gute Referenz bilden.
Call of Duty wurde gewählt, da es im Regelfall für einen Ego-Shooter sehr systemlastig ist.
Wargame Red Dragon ist ein Strategiespiel mit ziemlich vielen Einheiten und Objekten deren Bewegung von der CPU berechnet werden müssen.



[size=+2]Fazit[/size]

Der Enermax ETS-N30-HE kann durch die direkte Auflage der der Heatpipes auf der CPU eine für seine Größe recht ordentliche Kühlleistung erbringen. Allerdings ist die Kühlleistung für den AMD FX 8350 nicht ausreichend, da der Kühler bei leicht erhöhten Raumtemperaturen wie z.B. im Sommer schnell überfordert ist.

Die Verarbeitung des Kühlers könnte an einigen Stellen ein wenig verbessert werden, ist aber für den Preis den der Kühler im Einzelhandel kostet durchaus angemessen.

Die Montage ist einfach und schnell durchzuführen. Es wäre jedoch schön gewesen, wenn die Schrauben einen Schutz hätten, damit man sie nicht zu fest anziehen kann. Das Montagesytem des Lüfters ist sehr einfach gehalten und erfüllt seinen Zweck sehr gut.

Der Lüfter ist selbst bei maximaler Drehzahl nicht störend laut und erzeugt auch keine hellen Töne, die andernfalls unangenehm wären. Im Internet finden sich auch Berichte über wesentlich höhere Schallpegelwerte, die jedoch in diesem Test nicht bestätigt werden konnten. Bei einem Abstand von 10cm wurden hier durchaus erträgliche 32 dB gemessen.

Bräuchte ich einen neuen Kühler für meinen AMD FX 6300 würde ich lieber auf den Enermax ETS-N30-HE zurückgreifen, anstatt noch einmal den Arctic zu kaufen.

[size=+2]Danke[/size]
Ich möchte mich noch besonders bei Enermax und der PCHG bedanken für die Chance diesen Kühler zu testen.
Die Tests mit dem Kühler haben mir sehr viel Spaß gemacht. Und wenn sich die Möglichkeit bietet würde ich sie immer wieder ergreifen.
 
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