[Lesertest] Asus Rampage III Formula

Kaputtgespart oder intelligente Schrumpfkur ?
Asus (warscheinlich) letztes Sockel 1366 Board im Test


Rampage II Extreme, Rampage III Extreme, Rampage III Gene, ist zum Sockel 1366 nicht schon alles gesagt ? Die Nachfolgegeneration ist auf dem Markt, Asus im S1366-Markt gut aufgestellt.
Wieso jetzt noch ein Board welches auf den ersten Blick dem Rampage III Extreme zum verwechseln ähnlich sieht ? Lohnt sich das ? Und wo wurde gespart ?


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Inhaltsverzeichnis:

  1. Einleitung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Verpackung und Lieferumfang
  4. Das Board
  5. Das Bios
  6. Overclocking
  7. Spannungsstabilität
  8. Features
    1. Supreme FX X-FI 2 Soundchip
    2. GameFirstl
    3. BIOS Flashback
    4. ROG Connectl
    5. AI Suite II
  9. Fazit
  10. Weiterführende Links
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Verpackung und Lieferumfang

Bei der Verpackung setzt Asus auf bewährtes. Die typischen „Republic of Gamers“ - Farben dominieren, es gibt ein aufklappbares Fenster um das Board zu betrachten. Der Packungsinhalt ist gut sortiert und in zwei separate Kartons getrennt. Einer für das Board, einer für das Zubehör. Jedes Teil ist in eine eigene Folie eingeschweißt. Der Lieferumfang fällt üppig aus:
Es liegen vier SATA-Kabel bei, eine extra Slotblende liefert zusätzliche USB-Buchsen und eSATA.
Für Nutzer mehrerer Grafikkarten liegt eine 3-Way-SLi-Brücke und eine lange Crossfirebrücke bei. Desweiteren ein R.o.G-Connect Kabel, Kabelbinder, ein Zusatzlüfter für WaKü-Nutzer, beschriftbare Kabelaufkleber und ein Q-Connector zum einfachen Verkabeln.
Der Bluetoothdongle des Extreme sowie kleiner Gimmicks wie R.o.G-Aufkleber fehlen aber.
Auf der CD befindet sich neben aller Treiber der Acrobat Reader 9, ein Tool zur Erstellung einer Treiberdiskette, das Handbuch, zwei Werbevideos und ein so genanntes „Anti-Viren Programm“.
Dahinter verbirgt sich Kaspersky auf dessen Installation ich verzichtet habe, weil es ungefähr genauso schwer wieder zu entfernen ist wie ein Virus.

Hier nochmal die Auflistung:
- 2x SATA III 6.0Gb/s-Kabel
- 2x SATA II 3.0Gb/s-Kabel
- 1x Crossfire-Brücke
- 1x SLI-Brücke
- 1x 3-Wege-SLI-Brücke
- 1x Q-Connector Kit
- 1x ROG Connect-Kabel
- 1x I/O-Blende
- 1x USB-Blende (2-Port USB 2.0 + eSATA)
- 1x PWM Zusatzlüfter
- Kabelbinder
- Treiber-DVD
- Handbuch (englisch)
- ASUS AI Suite II


Das Board

Mein erster Gedanke war: „Mensch, das Ding ist aber klein !“ .
Im Vergleich zum RIII Extreme hat das Formula eine deutliche Schlankheitskur durchgemacht. Durch den Verzicht auf einen vierten PCIe-Slot hält das Board die ATX-Norm ein und dürfte dementsprechend in alle ATX-Gehäuse passen. Die Kühlung wurde ebenfalls vereinfacht, die einzelnen Kühlblöcke werden nun lediglich durch Heatpipes verbunden, nicht durch Fullcover-Kühler. Zur Prozessorstromversorgung steht nurnoch ein 8-Pin Anschluss zur Verfügung, welcher aber zur Versorgung aller Bloomfield und Gulftown-Prozessoren reicht. Ebenfalls verschwunden sind die Schalter zum abschalten einzelner PCIe-Slots, die Molex-Anschlüsse und ein SATA-Port.
Die SATA-6G Anschlüsse sind rot eingefärbt. Die Spannungsmesspunkte sind geblieben und decken CPU, CPU-PLL, QPI, Northbridge, Southbridge, Ram und IOH-PCIE Spannung ab.

Beim ersten Einschalten offenbart sich eine der deutlichsten Neuerungen gegenüber dem RIII Extreme. Das Formula besitzt vier LEDs die farblich das Niveau einer selbstgewählten Spannung nach dem Ampelsystem anzeigen. Ein interessantes Feature mit leider begrenztem Nutzwert, da nur die Tendenz einer Spannung angegeben wird. Zur schnellen Kontrolle ob eine Änderung übernommen wurde reicht dies jedoch vollkommen aus.



Das Bios

Das Bios bleibt der Philosophie des Boards treu: Altbekanntes verbessern. Wer schonmal mit einem Asus-Bios gearbeitet hat, findet sich sofort zurecht, freut sich aber an sehr praktischen Detailverbesserungen. So wird nun über bestimmten Spannungen die Temperatur des dazugehören Bauteils angezeigt, es gibt 8 Speicherplätze für Presets die nun auch länger benannt werden dürfen und die Werte bei denen sich die Schriftfarbe einer Spannung zur Warnung ändert wurde angepasst und entsprechen nun eher der Realität.
Beim benchen ist das Bios sehr stabil, die gelegentlichen Abstürze des Extreme scheinen behoben zu sein. Im Subzerobereich geschieht es öftes, dass das Board mit einem vorher abgestürzten Takt weiterhin bootet, somit sind Bios-Freezes beim Versuch den Takt zu senken häufig. Abhilfe schafft im schlimmsten Fall nur ein Reset.
Im Spoiler befinden sich alle Bilder des Bios und Vergleiche zum Bios des Rampage III Extreme.
folgt




Overclocking

Maximaler Baseclock – Luft – Thermaltake Silver Arrow

Um den maximalen Baseclock (BCLK) herauszufinden, wurde der CPU-Multiplikater auf 13x gesenkt, alle Spannungen auf ihre Standardwerte gefixt und der BCLK schrittweise erhöht.
Für 210 MHz brauchte das Board bemerkenswert niedrige 1,2 Volt, allerdings stieß ich bei 215 MHz auf eine bekannte Hürde meines alternden Prozessors. Dort hatte ich schon früher Probleme zu verzeichnen gehabt aber dieses mal kam ich einfach nicht drüber. Das ist definitiv prozessorbedingt, das Board hat noch starke Reserven, ich musste weder die PCIe oder Northbridge-Spannung noch den Slowmode bemühen. 214 Mhz waren über eine Stunde primestable. Die maximal möglichen 4,4 bzw. 4.7 Ghz mit einem Kern erreichte ich problemlos.
Meine Hoffnungen liegen nun auf extremer Kühlung, da mein Prozessor erfahrungsgemäß gut auf Kälte skaliert und somit nichtmehr der limitierende Faktor sein dürfte. Erfahrungen folgen sobald wie möglich !

Langzeiterfahrungen:
Da mein Prozessor vor kurzem das zeitliche gesegnet hat, kann ich nun fast sicher davon ausgehen dass die 214MHz BCLK dem Prozessor und nicht dem Board geschuldet sind.


Maximaler Baseclock – Wasser – Triple-Radiator

Auch mit einem leicht kühleren Prozessor (~10° weniger) scheiterte ich am Prozessor und konnte kein höheres Ergebnis als die maximalen 215,4 Mhz erzielen.

Maximaler Baseclock – Trockeneis

Ohne Slowmode ließ das Board trotz aller Anstrengungen nur 211 MHz zu, wieso ist mir selbst nach stundenlangem herumprobieren ein Rätsel.
Mit Slowmode erreichte das Board dann maximal 240.3 Mhz und damit einen annehmbaren Wert.



Spannungsstabilität


Kurz die Werte der wichtigsten Spannungen im Bios bei aktivierter LLC.

CPU:
eingestellte Spannung: 1,600v
angezeigte Spannung: 1.597v
gemessene Spannung: 1.666v
Abweichung: 4,125%

VTT (hier QPI/Dram)
eingestellte Spannung: 1,675v
angezeigte Spannung: 1.654v
gemessene Spannung: 1.709v
Abweichung: 2,02%

Diese Abweichungen sind deutlich zuviel. Vorallem bei der CPU ist eine Differenz von 0.06v zwischen angezeigter und realer Spannung kritisch.



Features

Supreme FX X-FI 2 Soundchip

Den Soundchip testete ich im Vergleich zu einer Audigy 2 ZS Soundkarte mit meinem Teufel C200.
Achtung: Dieser Teil ist sehr subjektiv, ich betrachte mich nicht als Hi-Fi Enthusiasten und jeder Mensch hört anders.
Nach Installation der Realtek-Soundtreiber hörte ich mit verschiedenen Stücken Probe. Ohne Nachregelung im Equalizer werden die Höhen stark hervorgehoben, Bässe wirken etwas unpräziser und schwammiger. Eine deutliche Verbesserung zu normalen Onboardsound ist dieser Soundchip dennoch. Das typische Hintergrundrauschen eines normalen Onboard Soundchip konnte ich z.b. nicht ausmachen.

Langzeiterfahrung:
Nach vielen vielen Stunden verschiedenster Musik und Spielen sowohl über den Soundchip als auch die Soundkarte und ein MacbookAir bestätigt sich mein Eindruck zusätzlich. Die Bässe werden zwar stark betont, sind aber schwammig und dumpf. Hier merkt man dem Board an, dass es eher für Spieler als für Hi-fi Enthusiasten konzipiert ist, denn beim spielen macht dieses Setup eine gute Figur. Schüsse wummern ordentlich und es wird eine sehr glaubwürdige Atmosphäre geschaffen, gerade durch die angesprochene Überbetonung der Bässe und Höhen.
Mein Fazit bleibt bestehen, dieser Chip ist eine auch für Laien (bei entsprechender Musikanlage) durchaus hörbare Verbesserung. Für anspruchsvollere Musikhörer ist er aber kein gleichwertiger Ersatz zu einer dezidierten Soundkarte.



GameFirst

GameFirst soll die Verbindung optimieren indem es einzelne Anwendungen priorisiert.
Die Installation der Software geht schnell vonstatten und benötigt keinen Neustart.
Allerdings ist das Programm nicht selbsterklärend und eine Anleitung fehlt. Ich habe mir dieses Wissen ergoogelt und konnte auch schnell mit GameFirst umgehen, konnte aber mit meiner DSL 16.000 Leitung keine Auswirkungen außerhalb der normalen Schwankungen feststellen.
Als Härtetest startete ich 10 parallele Downloads und lud ein Youtubevideo aber weder Call of Duty 4, noch World of Warcraft haben mit GameFirst einen erkennbar verbesserten Ping gezeigt.

Langzeiterfahrungen:
Um es subjektiv und unverblümt zu sagen: GameFirst nervt! Das Programm hat keinen Close-Button und auch eine Beenden-Option im Kontextmenü fehlt. Bei verschiedensten Spielen habe ich GameFirst aktiviert, deaktiviert und konfiguriert. Ich konnte absolut keinen sichtbaren Effekt feststellen, weder bei Ladezeiten noch im Ping, der sich auf das Programm rückführen ließe. Ich habe es inzwischen deinstalliert.



BIOS Flashback

Auf dem Board befinden sich zwei BIOS-Bausteine, über einen Jumper lässt sich das gewünschte BIOS aktivieren, eine LED zeigt den grade aktiven Baustein an. Im Test funktionierte das problemlos.



ROG Connect

Da ich ROG Connect mangels Laptop nicht testen konnte, Verweise ich hier auf den Testbericht von McZonk zum Rampage III Extreme, welches dasselbe Feature hat.
http://extreme.pcgameshardware.de/a...iew-asus-rampage-iii-extreme-im-test.html#a10



AI Suite II

Auf diesen Namen hört die mitgelieferte Allzweck-Software die Asus dem Board beilegt.
Trotz einer praktischen nach Kategorien unterteilen Navigationsleiste wirkt die AI Suite II überladen und träge. Alle nötigen Features sind allerdings vorhanden. Nahezu alle Spannungen lassen sich anpassen und protokollieren, Lüftergeschwindigkeiten ändern, alle Spannungs und Temperatursensoren sind einsehbar. Nur der CPU-Multiplikator und der komplette Ram muss weiterhin im BIOS konfiguriert werden.
Als nettes Zusatzfeature kann man das Bootlogo des Boards beliebig ändern, allerdings wird die Auflösung des gewählten Bildes stark reduziert. Eine Vorschaufunktion ist verfügbar.
Beim ändern des Logos kommt es jedoch reproduzierbar zu einem ca. 20-sekündigen Freeze vor dem nicht gewarnt wird.
Im Spoiler die Bilder jeder Oberfläche des Programms.
folgt

Langzeiterfahrungen:
Aufgrund ihres nicht unerheblichen Nutzens zur Lüftersteuerung und als SetFSB-Ersatz blieb die AISuiteII installiert, fällt aber weiterhin durch willkürlich auftretende Spannungsfehlermeldungen bei fast jedem Boot negativ auf.


Fazit

Das Rampage III Formula hat viele Stärken. Es lässt großes OC-Potenzial erahnen und bringt deutliche Detailverbesserungen zum Vorgänger RIII Extreme mit.
Leider kommt es gute 6 Monate zu spät, um noch die Hauptzielgruppe - Extrembencher - anzusprechen.
Inzwischen hat die Sandy-Bridge Ära endgültig begonnen und Patzer beim maximalen BCLK und der Spannungsstabilität tun ihr übriges dazu, dass dieses Board
zwar gut gemeint und umgesetzt, aber kein Kauftipp ist.











 

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Ach, ich habe zuerst gemeint die 0.06v Differenz sei bei der Speicherspannung.Nach genauem hinsehen habe ich gerafft dass die CPU-Spannung gemeint ist.Habe mein Post wieder editiert.Ist aber klar ein Minuspunkt.
Danke für dein Aufwand.
 
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Seine letzte Aktivität: 19.06.2011.

Ich meine auch, mal Bilder gesehen zu haben.

Ich hoffe nur, hie rkommt nochmal etwas, das Board ist nämlich an sich ganz interessant.
 
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