[Review] Zwei Speicherkits von Exceleram im Sandy Bridge OC-Test (EP3001A & ERS302A)

McZonk

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Einmal den Wolf im Schafspelz und einmal den Allrounder ...

... für Sandy Bridge, bitte.


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Der in Deutschland noch recht junge Speicherexperte Exceleram (ein Geschäftsbereich der Topower Logistic GmbH) schickt sich gegenwärtig an, frischen Wind in den Speichermarkt zu bringen. Gleich zwei Speicherkits müssen heute ihre Übertaktbarkeit auf der Sandy-Bridge-Plattform unter Beweis stellen. Wie sich dabei der extrem günstige "EP3001A" und das etwas höher spezifizierte, speziell für Sandy Bridge entwickelte "ERS302A"-Kit anstellen, zeigt dieser Kurz-Test.

Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle für die unkomplizierte Bereitstellungen der beiden Speicherkits nach Landau.

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Testmethodik und Testsystem
Die Speicherkits werden auf der aktuellen Sandy-Bridge-Plattform auf ihre maximale Übertaktbarkeit hin überprüft. Da die Übertaktbarkeit des Referenztaktes aktuell noch stark eingeschränkt ist und das Ermitteln des maximalen Speichertakts über den Referenztakt somit praktisch hauptsächlich von der Güte des Prozessors abhängt, werfen wir heute nur einen Blick auf die Übertaktbarkeit mit den von Sandy Bridge bereitgestellten Speicherteilern (DDR3-1.333,-1.600,-1866,-2133) und widmen uns dabei auch dem Latenztuning bei den genannten Taktraten. Laut den Intel-Richtlinen soll die Speicherspannung bei Sandy Bridge zudem 1,50 Volt +-10% entsprechen, Mainboardhersteller erachten aber auch 1,60 Volt als noch verträglich. Dies berücksichtigen die heutigen Tests, indem 1,50, 1,60 und 1,60+ Volt Speicherspannung Anwendung finden. Sämtliche Settings wurden ebenfalls mittels Memtest auf Stabilität überprüft und es wurde ausschließlich mit Command-Rate 1 getestet.
Testsystem:
  • Intel Core i7-2600K (Noctua NH-U12P SE2)
  • Asus Maximus IV Extreme (P67; Bios 1090)
  • MSI Geforce 9800 GTX
  • Corsair HX850
  • OCZ Vertex 2 60 GiByte (Windows 7 x64)
EP3001A

EP3001A - Spezifikationen

  • Modelnummer: EP3001A
  • Größe: 1 x 2 GiByte
  • Chip: Powerchip D-Ref 128*8
  • Latenz: 9-9-9-24-1T
  • Takt: DDR3-1333
  • Spannung: 1,50 Volt
  • Datenblatt: Link
SPD.png
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EP3001A - Impressionen
An dieser Stelle gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten, die Module kommen in speichertypischer Optik ohne Kühlkörper daher. Grünes PCB und schwarze Powerchips werden an dieser Stelle kombiniert. Die Module sind dabei beidseitig mit je acht Speicherbausteinen bestückt. Ein Aufkleber informiert über Kapazität, spezifizierte Taktraten, Spannung und die Hauptlatenzen. Geliefert werden die Riegel übrigens einzeln in praktischen Plastikschachteln.
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EP3001A - Übertaktungsergebnisse
Unser erster Blick gilt der Standardspannung von 1,50 Volt. Was lässt sich hier an Takt und Latenzen herausholen? Bereits hier kristallisiert sich die sehr gute Übertaktbarkeit des Speichers heraus. Auch mit dem Teiler für DDR3-1.866-Betrieb arbeitet das EP3001A-Kit mit brauchbaren CL9-Latenzen.

1,50 Volt | 1,50 Volt | 1,50 Volt DDR3-1.333 | DDR3-1.600 | DDR3-1.866 6-7-6-21 | 8-8-8-24 | 9-9-9-27 1333_150.png | 1600_150.png | 1866_150.png
Was geschieht, wenn man nun die Spannung auf 1,60 Volt anhebt? Die Antwort lautet schlicht: Die Latenzen lassen sich deutlich verschärfen. Bei der "Ras to Cas delay" lässt man es bei diesem Speicher aber lieber etwas ruhiger angehen.

1,60 Volt | 1,60 Volt DDR3-1.600* | DDR3-1.866 6-8-6-24* | 7-9-7-27 1600_155.png | 1866_160.png
* = bereits 1,55 Volt ausreichend. Keine weitere Steigerung durch 1,60 Volt.

Dass es Exceleram mit diesem Speicher ernst meint, zeigen die beiden folgenden Settings. Mit 1,65 Volt lassen sich problemlos DDR3-2.133 MHz realisieren - wir erinnern uns an dieser Stelle kurz: Richtig, wir haben hier günstigen DDR3-1.333-Speicher vor uns liegen. Die Latenzen sind mit CL 9-11-9-27 allerdings als grenzwertig zu bezeichnen. Jetzt wollen wir es aber erst recht wechseln und setzen, um eine Limitierung durch den Prozessor auszuschließen, bei weiterführenden Tests einen Intel Core i7-980X samt Rampage III Extreme ein. Hier sind mit 1,68 Volt rekordverdächtige 2.408 MHz möglich. Diese Settings sind allerdings nur noch benchmarkstabil, aber dennoch äußerst beeindruckend.

1,65 Volt| 1,68 Volt DDR3-2.133 | DDR3-2.408 9-11-9-27 | 11-12-11-30 2133.png | Unbenannt22.png

  • Modelnummer: ERS302A
  • Größe: 2 x 2 GiByte
  • Chip: keine Angabe
  • Latenz: 9-9-9-24-1T
  • Takt: DDR3-1.600
  • Spannung: 1,50 Volt
  • Zertifizierung: XMP-Profil
  • Datenblatt: Link

2_SPD.png


2_xmp.PNG

Das Speicherkit besteht aus zwei 2-GiByte-Modulen, welche ebenfalls auf ein grünes PCB setzen. Welche Speicherchips hier unter beidseitig aufgeklebten rot/schwarzen Rippler-Kühlkörpern zum Einsatz kommen, lässt sich ohne das Risiko einer mechanischen Beschädigung leider nicht in Erfahrung bringen. Die beiden Aluminiumbleche sind mit einem Prägestempel bearbeitet und sauber bedruckt. Die Höhe der Module wächst mit einen knappen Zentimeter nur unwesentlich auf 39 Millimeter.
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EP302A - Übertaktungsergebnisse
Mit der Standardspannung von 1,50 Volt lässt sich bei dem ERS302A-Speicherkit nur leichtes Latenztuning betrieben. Für den DDR3-1.866-Betrieb müssen die Latenzen zudem auf grenzwertig hohe Werte gesetzt werden. Hier steht die Mehrleistung durch die höhere Taktrate in keinem Verhältnis zu den hohen Latenzen. Der Betrieb mit 2.133 MHz ist leider nicht möglich.
1,50 Volt| 1,50 Volt DDR3-1.600 | DDR3-1.866 8-9-8-24 | 10-10-9-27
2_1600_150.png | 2_1866_150.png
Erhöht man die Spannung auf 1,60 Volt, ist eine weitere Schärfung der Latenzen möglich. Allerdings gibt es auch hier nichts Außergewöhnliches zu berichten und der Speicher mimt eher den soliden Allrounder als den typischen Overclocking-Speicher.
1,60 Volt| 1,60 Volt
DDR3-1.600
| DDR3-1.866 8-8-7-20 | 9-10-9-27
2_1600_160.png | 2_1866_160.png
Exceleram004.jpg
Der Einstieg in den deutschen Speichermarkt gelingt Exceleram ausgesprochen gut. Die angebotenen Module bieten ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Mit der brandneuen Custom-Speicherserie wagt man sich gegenwärtig in Landau auf Neuland und bietet dem Kunden die einmalige Gelegenheit Speicher(-chips), Heatsink (Art und Farben) und Verpackung selbst zusammenzustellen. Hier bleibt nur zu sagen: Weiter so, der Weg gefällt!
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Der EP3001A-Speicher kann im Test vollkommen überzeugen. Hält man sich zudem den Preis von gegenwärtig unter 18 Euro pro 2-GiByte-Riegel vor Augen und wirft anschließend noch einmal ungläubig einen Blick auf die erstklassigen Übertaktungsergebnisse der lediglich für DDR3-1333 spezifizierten Module, kann man nur festhalten: Wohl das, was der Volksmund umgangssprachlich als den Wolf im Schafspelz bezeichnet. Die Module sind am Markt dank Garantie auf leistungsstarke Powerchips derzeit der absolute Kauftipp und eigenen sich hervorragend für den Einsatz auf der Sandy-Bridge-Plattform. Das Preis-Leistungsverhältnis spielt in einer eigenen Liga - es heißt also zugreifen. Wen die einfache Optik ohne bunte Heatspreader stört, sollte sich die beiden Kits EP3002A und EP3003A anschauen - hier gibt es die selben Module für einen erhöhten Preis samt rot-schwarzer Rippler-Heatsink.
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Das ERS302A-Speicherkit kommt als fertiges Speicherkit samt optisch ansprechender Rippler-Heatsink zum geneigten Käufer. Dazu gibt es die Garantie auf DDR3-1600 bei den Latenzen CL9-9-9-24-1T und nur 1,50 Volt Spannung. Soweit so gut - Auf Grund des Preises von derzeit rund 37 Euro für das 4-GiByte-Kit fällt es besonders im Hinblick auf die starke und günstigere Konkurrenz aus eigenem Hause (EP3001A!) schwierig eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Die Übertaktbarkeit hinterließ im Test einen eher durchschnittlichen Eindruck und auch die Latenzen lassen sich kaum noch optimieren. Der Griff zum EP300xA-Speicher ist hier auch für Sandy Bridge deutlich attraktiver.

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Zuletzt bearbeitet:
Da hast du mal wieder einen tollen Test gezaubert. Die Leistung der wirklich günstigen Module ist aktuell ein Geheimtipp für preisbewusste Übertakter. Auch wenn man sie nicht ausreizt bekommt man doch eine gute Reserve in Sachen Stabilität zum Nulltarif.
 
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