Sind SSD in z.B Laptop radioaktive Strahlungsemfindlich?

ubuntu1967

Freizeitschrauber(in)
Sind SSD in z.B Laptop radioaktive Strahlungsemfindlich?
Ich frage weil viele Leute ein Laptop haben und auf z.B Flugreisen deren Hardware mit harter Strahlung durchleuchtet werden.
 
Radioaktive Strahlung ist grundsätzlich ionisierende Strahlung und erzeugt entsprechend Wechselwirkungen mit elektronischen Bauteilen. Das hat aber mit dem Flughafen nichts zu tun, denn:

Die Strahlungsarten und vor allem Stärken/Mengen, die ein Scanner an Flughafen verwendet ist viele Größenordnungen zu klein als dass er in der Lage wäre deine Daten auf der SSD zu beeinträchtigen. Wir reden hier auch von Röntgenstrahlung die viel, VIEL weniger energiereich ist als radioaktive elektromagnetische (Gamma-)Strahlung. Wenn die Dinger stark genug wären um eine SSD zu löschen oder zu beschädigen kannste sicher sein, dass das wahrscheinlich auch keine Person im gleichen Raum überleben würde. ;)

Also keine Sorge, deine Daten sind auch bei Flugreisen sicher.


Nebeninfo am Rande: Wenn du im Flugzeug sitzt und in 10km Höhe fliegst ist die Strahlendosis die du aus natürlicher Höhenstrahlung abbekommst wesentlich höher als die, die du oder dein Gepäck im Scanner am Boden erfahren. Ein Gepäckscanner belastet dich mit etwa 0,2 Mikrosievert behauptet Google. Das ist etwa die gleiche Strahlungdosis wie die die man erhält, wenn man sich nur wenige Minuten in 10 km Höhe aufhält. Wenn du ein paar Stunden fliegst ist die Strahlung aus dem Gepäckscanner quasi nur Messungenauigkeit wenn man sich die Gesamtdosis der Aktion ansieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die sind mindestens so gefährlich wie die Strahlungen aus dem Metaldetektor durch den man durch muß. Und ähnlich wie seinen Kopf kann man seinen Laptop mit einem schicken Hut aus Alufolie schützen.
 
Das lustige daran ist, dass Alufolie in dem konkreten Fall tatsächlich schützen würde. Nur gibts halt keinen Grund sich schützen zu müssen (wäre die Strahlung so stark dass sie tatsächlich gefährlich ist hält der Aluhut sie auch nicht mehr auf :-D).
 
Und ich habe eine billige (aber schnelle) Transcend, die oder deren Inhalt bisher so einige Untersuchungen überlebt hat. Wahrscheinlichkeiten hin oder her, neu wäre es ja auch nicht, dass mit komplett unbegründeter Angst $$$ gemacht wird.

Mglw. bin ich ja einfach altmodisch, wie bei ähnlichen Fragen aber wenn das für sämtliche Speichermedien (Smartphone anyone?) überaus gefährlich wäre, hätte sich das nicht herumgesprochen?
OK, manchmal spricht sich auch Hokuspokus herum.

Wie war das doch gleich in der analogen Filmzeit?
Oder was war mit Lautsprechern in PC-Nähe? :devil:
 
Fällt halt erst auf, wenn die Fehler zu Datenverlust führen.
Wenn der Fehler von der Fehlerkorrektur behoben werden kann, der Fehler in freien Bereichen liegt, oder man die Datei nicht öffnet fällt er nicht auf.
 
Hier wird doch teilweise echt Quatsch geschrieben.

Erstmal: Es gibt ionisierende Strahlung. Die kann zb. von radioaktiven Teilchen, aber auch von anderen Quellen ausgehen.

Ein Metalldetektor gibt keine ionisierende Strahlung ab.

Röntgenstrahlung ist ionisierend, aber bei den Scans viel zu schwach, als dass es deinen Geräten etwas ausmachen würde.

Die aufgenommene Strahlung auf den Körper entspricht bei einem Langstreckenflug ca. 0,1 mSv (kosmische Hintergrundstrahlung).
Das entspricht ungefähr einem normalen Röntgenbild der Extremitäten.

Wie viel Strahlung jetzt so ein Gepäckscanner abgibt, kA, aber das wird sich bestimmt auch irgendwo in so nem Bereich abspielen. Ich vermute aber eigtl, dass es höher sein wird, weil die ja keine Einzelaufnahmen machen, sondern permanent durchleuchten.
 
Wie viel Strahlung jetzt so ein Gepäckscanner abgibt, kA, aber das wird sich bestimmt auch irgendwo in so nem Bereich abspielen. Ich vermute aber eigtl, dass es höher sein wird, weil die ja keine Einzelaufnahmen machen, sondern permanent durchleuchten.

Und du schreibst dass die andren Quatsch schreiben? :ugly:

mta Radiologie schrieb:
Die potenzielle Strahlenexposition während der Handgepäckkontrollen ist selbst bei Vielfliegern in der Summe weitaus geringer als die des Sicherheitspersonals, das sich permanent im Umfeld der Anlagen aufhält.

Jeder Flugpassagier ist darüber hinaus während des Fluges ständig der kosmisch bedingten Höhenstrahlung ausgesetzt, die um ein Vielfaches höher ist als die maximal mögliche Strahlenexposition während einer Gepäckkontrolle. Rein rechnerisch ist die potenzielle Strahlendosis eines Passagiers während der Gepäckkontrolle selbst unter ungünstigsten Annahmen nicht höher als 0,2 Mikrosievert (μSv).Dieser Wert entspricht in etwa der Dosis, die ein Passagier während eines Transatlantikfluges auf Reiseflughöhe innerhalb von zwei Minuten erhält. Die gesamte auf einem Transatlantikflug erhaltene Strahlendosis wird durch die potenzielle Dosis bei der Gepäckkontrolle maximal um einige Promille erhöht.
 
kA was du genau zitierst. So wie ich das verstehe, ist damit aber die Strahlenbelastung im Umfeld der Gepäckscananlagen gemeint.
Also definitiv nicht die Strahlung, die das Gepäck abbekommt!

edit: Beim Gepäck kann man dann sowieso nicht mehr in Sievert messen, weil sich diese Messgröße auf den menschlichen Organismus bezieht.
 
Im Vergleich zur Höhenstrahlung während dem Flug hat die Strahlung im Röntgenscanner wirklich fast lächerlich wenig Energie und tut den Silizium-Chips einer SSD genauso wenig wie dem Silizum-Chip des Prozessors, des RAM oder anderen PC-Bauteilen. Im Übrigen schirmen, wie Incredible Alk ja schon sagte, metallische Gegenstände, wie SSD-Gehäuse, Kühlkörper oder ähnliche Metallteile sehr stark gegen Röntgenstrahlung ab - nötig ist es aber wie gesagt nicht. Auch das Silizium wird als Halbmetall nicht nennenswert von Röntgenstrahlung durchdrungen.

Habe früher in einem Röntgenlabor gearbeitet und wir mussten regelmäßig die Gehäuse und Bleiglasscheiben unserer Vollschutzanlagen auf Strahlungsdichtigkeit im Röntgenbereich zu prüfen. Dazu hatten wir neben diversen anderen Messgeräten auch ein Breitband-Dosimeter mit analogem Zeigerinstrument. Völlig unabhängig vom Standort (also egal ob im Röntgenlabor oder draußen auf der Wiese) schlug der Zeiger in stochastischem Rhythmus bis zum Anschlag aus (draußen etwas häufiger als im Gebäude). Das war Höhenstrahlung und die geht mit mächtiger Energie sogar durch Stahlbetondecken. Wenn man hingegen Messungen im inneren der Diffraktometer durchführte, schlug der Zeiger im Streustrahlungsbereich lange nicht so weit aus (zumindest wenn man es nicht direkt im Primärstrahl platzierte in dem einfach die Strahlungsintensität stark konzentriert ist). Dabei verwendeten wir Röntgenstrahlung unterschiedlicher Wellenlängen und damit unterschiedlicher Energie, weil die Maschinen zur Materialprüfung eingesetzt wurden und auch in "schwierigen" Metallen wenigstens ein paar µm Eindringtiefe erreicht werden mussten, um die Beugungsspektren aufnehmen zu können mit denen wir gearbeitet haben.

@TE: Im Übrigen solltest du dich von der Idee lösen, dass die Gepäckscanner am Flughafen etwas mit Radioaktivität zu tun hätten ;). Radioaktivität erfordert radioaktive Elemente die bei ihrem natürlichen Zerfall Stahlung erzeugen (es gibt Alpha- und Betastahler unter den radioaktiven Elementen - indirekt können auch Gammaphotonen abgestrahlt werden). In einem Röntgenscanner kommen aber keine solchen Elemente vor. Die Röntgenstrahlung wird künstlich erzeugt (dafür gibt es verschiedene Methoden - aber keine nutzt radioaktive Elemente oder Isotope).
Röntgenstrahlung ist ganz normale elektromagnetische Strahlung, wenn du so willst also einfach nur Licht bzw. Photonen - nur eben mit relativ kurzer Wellenlänge und damit außerhalb des sichtbaren Spektrums und mit höherer Energie als sichtbares Licht, so dass sie zumindest nichtmetallische Objekte relativ gut durchdringt. Bei etwas größeren Wellenlängen hätte man UV-Strahlung und bei noch kürzeren Wellenlänge würde man von Gammastahlung sprechen. Wenn die Wellenlängen noch kürzer werden spricht man von Höhenstrahlung (wobei es abhängig von der Quelle auch Teilchenstrahlung gibt die als Höhenstrahlung bezeichnet wird). Je kürzer die Wellenlänge desto höher die Energie des Photons. Das ist aber alles keine dicht ionisierende Strahlung (obwohl hochenergetische elektromagnetische Strahlung in gewissem Maße ionisierende Wirkung haben kann - allerdings lange nicht so stark wie Alpha- oder Beta-Strahlung).

Bei den Metalldetektoren handelt es sich im weitesten Sinne sogar nur um Radiowellen im weichen Mikrowellen/Radarspektrum deren Quantenenergie noch geringer als die des sichtbaren Lichts ist. Smartphones/Handys arbeiten in einem ähnlichen Frequenzbereich. Kannst dir das etwa wie einen großen Metalldetektor vorstellen den man auch für die Goldsuche verwendet. Bei den sog. "Körperscannern" ist das Ganze im Endeffekt auch nicht viel anderes aufgebaut, nur haben die eine höhere lokale Auflösung und erkennen nicht nur, ob im Detektorbereich Metall vorhanden ist, sondern auch ungefähr wo es ist. Manchmal sind die Dinger dann auch noch mit Drogendetektoren kombiniert die mit Hilfe von Massenspektrometern die Luft um die zu prüfende Person auf bestimmte Moleküle prüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag ja Leute, die andere beschuldigen Quatsch zu schreiben aber dann ärgerlich werden wenn man etwas genauer hinschaut und auffällt dass sie selbst keine Ahnung haben. :D

Was ich da zitiere war eine Seite einer Radiologie die sich mit dem Thema beschäftigt. Du kannst aber auch beim Bundesamt für Strahlenschutz nachsehen wenn dus ganz ofiziell haben willst: In Deutschland erfolgt die Sicherheitskontrolle von Handgepäck an Flughäfen mit Röntgengeräten (Röntgenscanner) auf der Grundlage des Luftsicherheitsgesetzes (LuftSiG), das die Verordnung 300/2008 in Verbindung mit 185/2010 der Europäischen Union (EU) für die Sicherheit in der Zivilluftfahrt in nationales Recht umsetzt. Bezüglich des Strahlenschutzes gelten für Passagiere und Beschäftigte die Vorschriften der "Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen".

Schaut man jetzt in diese RöV rein sind da alle möglichen Vorschriften zusammengefasst die all diese Dinge regeln. Um dir das zu ersparen gleich im Klartext: Die Röntgendosis, die ein Gepäckstück im Handgepäckscanner erfährt ist deutlich kleiner als 1 mrem was umgerechnet in moderne Einheiten 10 Mikrosievert entspricht. Das ist weder gefährlich für irgendwelche Datenträger noch für Menschen, selbst wenn du dich selbst durch den Handgepäckscanner schiebst. Die normale Hintergrundstrahlung am Boden sind je nach region schon 1000 - 10.000 Mikrosievert. Bedeutet selbst wenn du dich jeden Tag den Gott erschaffen hat durch nen Handgepäckscanner quetschst steigerst du deine Körperdosis gerade mal auf etwa das Doppelte von dem, was du sowieso abbekommst da durch dass du auf diesem Planeten wandelst.

Kurz: Handgepäckscanner sind völlig ungefährlich, egal ob du danebenstehst oder drinliegst. Lediglich zig stunden oder tagelang drin liegenbleiben sollte man nicht.


@vJoe2max: Endlich ein fundierter Beitrag zum Thema, vielen Dank.
(...und ich habe endlich jemanden gefunden, der auch in der Materialkunde mit Durchstrahlungsprüfungen gearbeitet hat - nur an der Stelle wars bei uns tatsächlich sehr schädlich wenn nicht tödlich vor der Röntgenquelle zu stehen - wenn du Stahlbleche die viele cm dick sind durchstrahlen willst musses schon eine härtere Keule sein :-D).
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann verlinke doch mal, wo du die Strahlenbelastung des Gepäcks gefunden hast.
So wirkt es jetzt so, als hast du nur was zusammengeschrieben um Recht zu behalten.

Dein voriges Zitat war jedenfalls am Thema vorbei, weil es um etwas anderes ging, was du hoffentlich bemerkt hast.
Wenn man gute Quellen hat, aber die im falschen Zusammenhang bringt, ist es halt trotzdem nicht richtig :D
 
Dir RöV und entsprechende Quellen zu finden traue ich dir schon zu, Google findet das sofort da das schlichtweg Gesetze sind.

...es ist aber zugegeben tatsächlich interessant was man da sonst noch so findet. Beispielsweise Leute, die ihr Baby durch den Handgepäckscanner geschoben haben :ugly:
Terrorwahn am Flughafen: Oma schiebt Baby durch Handgepaeck-Scanner - SPIEGEL ONLINE

Selbst da steht dabei "Strahlendosis in einer gängigen X-Ray-Maschine für Handgepäck nicht mehr als ein Millirem, also etwa so viel, wie ein Mensch an einem Tag an Weltraumstrahlung abbekommt. Zum Vergleich: Bei einer ärztlichen Röntgenaufnahme des Oberkörpers ist die Dosis zehnmal höher."

Es gab sogar Leute die das Dosimeter durch den Scanner geschoben und ausgewertet haben:
"Ganz konkret bin ich von Köln nach Newcastle und zurück geflogen. Beide
Male habe ich ein handelsübliches Filmdosimeter zur Messung der
Personendosis in meinem prall gefüllten CompuTrekker gehabt und
natürlich auch beim Scannen drin gelassen. Bemerkt hat ihn das Personal
am Scanner nicht.

Bei dem Filmdosimeter handelt es sich um einen speziellen
hochempfindlichen Messfilm, der mit den üblichen Filmen nicht direkt
vergleichbar ist. Die untere Schwelle eines Filmdosimeters wird in der
Personendosimetrie mit 100 Mikrosievert je Monat angegeben. Nach
Rücksprache mit der für mich zuständigen Messstelle wurde mir bestätigt,
dass das Dosimeter aber auch noch deutlich weniger anzeigen kann.

Nach den beiden "Bestrahlungen" in Köln und Newcastle ist der Film
ausgewertet worden. Nach Aussage der Messtelle kann man erkennen, dass
der Film eine sehr geringe Dosis abbekommen hat. Zu einer genaueren
Aussage als "kleiner als 20 Mikrosievert" wollte sich die Messstelle
jedoch nicht hinreißen lassen. In erster Näherung kann man also sagen:
je Scan bekommt ein Film knapp 10 Mikrosievert ab."



All diese Quellen decken sich mit der RöV und nochmal: Die Strahlung im Handgepäckscanner ist lächerlich klein.
 
Ok dann sind es 10 Mikrosievert.
Erst hattest du halt behauptet, dass es 0,2 Mikrosievert sind, aber da ging es ja ums Umfeld. Das wäre halt sehr arg wenig gewesen.
 
@FetterKasten: Die physiologisch wirksame Strahlendosis die im Gepäckscanner wirkt ist für die Fragestellung des TE auch nicht wirklich ausschlaggebend ;). Da es sich wie gesagt um Röntgenstrahlung und damit nicht um ionisierende Strahlung handelt, ist die Dosisleistung der Röntgenstrahlung relativ unerheblich, wenn es um den Einfluss auf Silizium-Chips geht. Die Strahlungsleistung der Anlagen ist zudem nicht hoch genug um Metalleteile zu durchdringen (deshalb erscheinen Metallteile auf dem Schirm auch schwarz, oder im bearbeiteten und invertierten Auswertungsbild eben weiß). Die Gepäckscanner liegen leistungsmäßig meines Wissens im Bereich medizinischen Röntgens und geben so gut wie keine Streustrahlung in die Umgebung ab. Da es eben keinen Teilchenstrahlung ist, die feine Strukturen tatsächlich direkt beschädigen kann, ist das also alles halb so wild - selbst wenn es für die Gesundheit noch weniger förderlich wäre als bislang diskutiert. Die Strahlungsleistung die man bräuchte, um Metalle durch Röntgenstrahlung thermisch oder durch Sekundäreffekte zu schädigen ist so hoch, dass sie selbst bei hochintensiven Röntgenstrahlern, wie sie z. B. bei der Durchstrahlungsprüfung eingesetzt werden nicht erreicht wird.

Zwar gibt es das Thema Strahlungshärtung von elektronischen Schaltungen z. B. in der Raumfahrt und beim Militär, aber da wird nicht primär etwas gegen Röntgenstrahlung unternommen, sondern vor allem gegen Teilchenstrahlung und gegen sehr energiereiche Gamma und Höhenstrahlung. Dass die Strahlenhärtungsmaßnahmen natürlich auch gegen Röntgenstrahlung wirken ist bloß ein Nebeneffekt der aber i. d. R. nicht nötig wäre (bei einem starken Röntgen- oder Gammablitz mit extremer Strahlungsintensität aus kurzer Entfernung hilft btw. auch eine Strahlungshärtung nichts, weil das eh niemand überleben würde, der die gehärtete Schaltung nutzen könnte... :D.

[OT]@Incredible Alk: Naja - selbst haben wir keine Durchstrahlungsprüfungen durchgeführt (nur ab und zu die Ergebnisse bei Schadensfällen ausgewertet). Wir hatten zwar auch recht starke Röntgenröhren aber nur um die Messgeschwindigkeit zu erhöhen. Unsere Hauptaufgabe waren Eigenspannungsanalysen per Röntgendiffraktometrie an den Oberflächen der untersuchten Proben. Lediglich im Primärstrahl gab es da die Gefahr unmittelbarer Strahlenschäden. Um zu verhindern, dass jemand die Hand in den Primärstrahl hält waren die Anlagen gekapselt und mehrfach gesichert.
Bildgebende Durchstrahlungsprüfung dicker Metallbauteile (Schweißnahtprüfung etc.) ist natürlich von der Strahlungsintensität her wirklich noch mal ne gute Stufe krasser. Da sollte man wirklich nicht daneben stehen :D. Wobei da ja teilweise sogar Gammastrahlung, die mit Hilfe von Radionukleid-Strahlern erzeugt wird, zum Einsatz kommt. Wir hatten z. B. an einer verdächtigen Schweißnaht von kurzem mal eine Durchstrahlungsprüfung mit einem Selen 75 Strahler.

Aber es gibt sogar bei der Durchstrahlung von Metallen noch die Möglichkeit dicke Bauteile genauer zu analysieren (z. B. indem man Diffraktometrie daran betreibt). In Garchinger Forschungsreaktor gibt´s z. B. eine Beamline mit einem Neutronendiffraktometer. Damit kann man z. B. einen ganzen Motorblock duchstrahlen und dabei auch noch unter verschiedenen Winkeln und tiefenaufgelöst die Beugungspektren aufnehmen. Vermute aber, dass man das so untersuchte Bauteil anschließend als schwach radioaktiven Atommüll endlagern muss :D. Mit Neutronenstrahlung ist wirklich nicht zu spaßen. So was schafft man aber eben einfach nicht mal mehr mit sehr starken Röntgenquellen. Bin mir zwar nicht sicher, aber ich gehe davon aus, dass selbst die Intensität der Röntgen-Bremsstrahlung an den größten Synchrotron-Speicherringen nicht dafür ausreichen würde.[/OT]
 
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