Verkabelung RZ (Strom + Netzwerk)

Speeedymauss

Software-Overclocker(in)
Heyho zusammen,
da ich weiß, dass hier auch der ein oder andere Fachmann mitliest, wollte ich mal nen Thema in die Runde werfen für das ich mich Interessiere, ich aber auf der Arbeit wenig Kontakt mit habe. (Ich hoffe die Kategorie passt hier so einigermaßen hin).

Und zwar geht es darum, wie man Rechenzentren (muss kein ganzes Gebäude sein sondern auch die eher typischeren 1-Raum RZs) richtig verkabelt und versorgt. Wie man das Netzwerk aufbaut und verkabelt ist mir relativ geläufig (ich bin selber Netzwerker, habe daher da etwas Know-Kow). Schwerpunkt ist für mich auch eigentlich die Stromversorgung. Und damit meine ich jetzt nicht nur, dass man sich ne USV ins Rack hängen soll, sondern von Sicherungskasten hin bis dann zum Server quasi. Ich bin leider bei Google nicht so fündig für vernünftige Quellen geworden. Das meiste sind halt Firmen die Serverräume aufbauen...hilft nur nicht viel wenn man sich da selber Wissen aneignen möchte. Daher die Hoffnung, dass ich hier vielleicht den ein oder anderen erreiche, der damit etwas Erfahrung hat (Elektriker, andere Techniker etc.).

Kurz zu mir, ich bin selber Netzwerker und komme meistens erst dann zum Einsatz, wenns das RZ schon gibt. Bei Verkabelung ist das was ich eher mal machen müsste nen Ethernet-Kabel auf nen Patchpannel auflegen aber das wars eigentlich auch schon, ich bewege mich normalerweise eher auf höheren Layern. Da ich mir nur für später auch eine Entwicklung in die allgemeinere RZ-Richtung vorstellen kann, und mich das allgemein interessiert, würde ich da gerne mehr erfahren, wie man quasi vom leeren Raum zum RZ kommt.

Also wenn ihr da Infos oder gute Quellen kennt, immer her damit ;)
 
Da findest du keine besonderen Informationen weil es keine besondere Verkabelung gibt.
Klar reden wir hier nicht mehr von häuslichen Schukosteckern und 1,5mm^2-Kabeln aber vom Prinzip her hast du noch immer einen Sicherungskasten, daraus abgehende entsprechend dimensionierte Leitungen die dann ggf. weiter aufgeteilt werden in die einzelnen Zuleitungen zu den Racks (Kaltgerätestecker). Je nachdem wie es logisch aufgebaut ist noch mit entsprechenden USVs dazwischen/davor.

Ich weiß nicht wie das in sehr großen rechenzentren geregelt ist (das was ich kenne bzw Zutritt habe sind nur ein paar wenige Racks), schätze aber auch hier gibts eher keine Sonderbehandlung sondern nur eben mehr Schaltschränke, mehr Sicherungen und mehr Leitungen. :D

Bei uns hängt simpel ein Sicherungskasten anner Wand wo für jeden "Rechnerkasten" ne Sicherung drin ist, die entsprechende Kabelanzahl geht raus, wird in einer danach folgenden USV geteilt auf ich glaube zwei Kaltgerätestecker und das wars. Völlig unspektakulär halt.
 
Ich bin selbst E-Fachkraft und mir ist keine SPezielle Vorschrift bekannt.
 
Das einzige, was mir einfällt, was man machen sollte, wäre stromführende Leitungen von den Datenleitungen zu trennen (Stichwort: EMV)....kenne aber kaum ein Rack/Raum, wo das zum einen gemacht wird und zum anderen, wo es auch praktikabel wirklich umsetzbar ist :ugly:
 
Das einzige, was mir einfällt, was man machen sollte, wäre stromführende Leitungen von den Datenleitungen zu trennen (Stichwort: EMV)....kenne aber kaum ein Rack/Raum, wo das zum einen gemacht wird und zum anderen, wo es auch praktikabel wirklich umsetzbar ist :ugly:

Man sollte es nicht machen, man muss es so machen. Nur tut es keiner weil es zu teuer wäre.
Man legt zB keine Netzwerkkabel und Leitungen quer durch den Doppelboden. Da sollte ein ein Kanal oder Kabeltrasse sein. Damit die Geschützt sind
 
Die Vorgabe der Stromversorgung macht halt der Kunde. Angaben über Last der Verbraucher und USVen, sind da maßgeblich. Dementsprechend müssen dann Zuleitungen und Verteilungen ausgelegt werden.

Vorgaben gibt auch der Hersteller, zB. einer USV: http://www.arp.com/medias/13790996.pdf Bei dieser halt eine Zuleitung mit 6mm² und 32/35A Absicherung (Automat/Schmelzsicherung).
 
In RZs findet man auch nur größtenteils handelsübliche Elektroinstallation. Abgesehen von redundanter Stromversorgung bis zum Versorger, großen USVs und je nach größe Notstrom über Diesel/Gas findet man da nicht viel ungewöhnliches. Wenns richtig groß wird auch interne Umspannungsanlagen. Hauptunterschied ist das Fehlen von FIs und der Einsatz von Fehlerstrommessgeräten, damit einem beim Fehler nicht das halbe RZ um die Ohren fliegt und man den Zutritt sperren kann, bis ne Fachkraft das geregelt hat. Und in großen RZs findet man, wie überall wo viel Suppe fließt, auch gerne mal Stromschienensysteme. Abgesehen davon ist das alles relativ banaler, einfacher Quark. Man sollte halt noch darauf achten, dass Stromversorgung und Datenleitungen ein wenig Abstand haben. Bin ausgebildeter Elektronendompteur den es dann in die Sys/Netzadministration verschlagen hat und hab schon ein paar kleinere RZs (bis 100 Racks) vom nackten Raum weg aufgebaut und in vielen großen rumgestolpert. Falls du noch speziellere Fragen hast...

Man sollte es nicht machen, man muss es so machen. Nur tut es keiner weil es zu teuer wäre.
Man legt zB keine Netzwerkkabel und Leitungen quer durch den Doppelboden. Da sollte ein ein Kanal oder Kabeltrasse sein. Damit die Geschützt sind

In einem ordentlichen RZ ist das auf jeden Fall so, entweder Strom im Doppelboden und Daten über Kabelwannen über den Racks, oder alles im Boden und dann mit Wannen in Kammaufbau damit sich da nichts kreuzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt: die Realität zeigt leider oft was anderes ^^ Aber natürlich kann man es gerade wenn man es neu macht auch möglichst gut machen. In einem "gewachsenen System" das ganze nochmal gerade zu ziehen ist meist nicht mehr möglich...
 
Also ich arbeite für eine größere Firma mit zwei RZs. Bei uns sind zwischen den Anschluss der Stadt und dem RZ jeweils ein Sicherungskasten mit Notstrom Schiffsdiesel. Danach geht es zur USV und von da aus in den doppelten Boden (gibt halt ab und zu mal Hochwasser Action). Datenleitungen werden oben herum durch Kanäle geführt.

Ansonsten kommt es halt darauf an dass alles Redundant ausgelegt ist. Dann gibt es noch Sachen wie Einbruchsicherheit, Löschanlage, Kaltgänge, usw.
Ist auf jeden Fall teuer der Spaß.
 
Also ich durfte mal in den Serverraum eines größeren Unternehmens zwecks Wartungsarbeiten (Software). Die hatten mehrere Zuleitungen an Starkstrom, welche die USVs versorgen (4 USVs und 4x Starkstrom und 4 x Sicherung an der Wand im Kasten). Von da an lagen viele Kabel (denke 230 Volt) zum Rack. Im Rack selbst wurden alle Stromkabel auf der linken Seite verlegt (von hinten aus) und die Datenkabel rechts rum. Das war zwar trotzdem noch ein Kabelsalat, aber Strom wurde von den Daten einigermaßen getrennt und es war nicht wild durcheinander.
 
Schonmal danke für die vielen Antworten, sind ja doch einige hier, die Berührungspunkte mit dem Thema haben.
Es ist natürlich jetzt für mich etwas doof, dass es da nicht so den Standard gibt, dass man sich da gezielt mal Informieren kann. Ich bin leider kein ausgebildeter Elektriker, dass ich da nicht so viel Wissen habe (habe aber bereits bei der E-Installation von mehreren Häusern mitgearbeitet).
Grundlegend wie man in den Racks die Hardware und auch Anbindung macht ist mir schon etwas geläufiger. Ich kenne oftmals die Version, dass in dem Rack hinten rechts/links eine PDU angebracht ist wo dann die ganzen Kaltgeräte Stecker (C13 oder C19 i.d.R. für Bladecenter) für die Server sind und an der anderen Seite über so einen roten Starkstrom-Stecker (da gibt es auch noch so blau-weiße, weiß da aber nicht genau welcher für was ist bzw. wann welcher genommen wird) dann zur USV gehen. Netzwerk installation lasse ich jetzt mal etwas außen vor, die kann ich selber...)

Mich interessiert jetzt halt wie man da vorgeht wenn man etwas neu planen möchte. Ich glaube da wäre es vlt. am besten wenn man das mal an einem einfachen Beispiel vornimmt.
Wenn wir mal von einer Ausgangssituation ausgehen, dass wir einen Raum als RZ vorbereiten wollen. In dem Raum ist ein jungfreulicher Stromverteilerschrank in dem bisher nur die Zuleitungen liegen, nichts an Sicherungen oder sonstigen Installationen. Zu versorgen gibt es 3 Racks, 1,5 voll mit "normalen" Durchschnittsservern (von mir aus 25Stk) , 2 Bladecenter mit je 12kW max. Bedarf und noch ein halbes Rack mit der Netzwerktechnik. Eine USV lassen wir erstmal weg, also alles direkt angebunden.

Jetzt interessiert mich für sowas wie ich jetzt Vorgehen würde. Was nehme ich für welches vorhaben, was muss ich gesondert beachten etc.

Würde mich da freuen wenn man das mal durchsprechen könnte, damit ich eine Vorstellung und vlt auch etwas Grundwissen dazu bekomme. Bzw. auch dann mal gezielte Anhaltspunkte an denen ich mich dann zur Weiterbildung orientieren kann.
 
Um es mal grob zusammenzufassen... erstmal ermittelst du die Gesamtleistung, mit der gehste zum Klimafritzen, der sagt dir dann, wieviel Saft nötig ist, um die Abwärme da raus zu bekommen. Das kommt dann auf die zu erwartende Leistung obendrauf, damit kannste dann zum Schaltschrankbauer hüpfen, der dir dann die Verteilung nach Wunsch zusammenklöppelt, idealerweise mit Fehlerstromüberwachung und bereits vorbereitet für USV, und hoffentlich redundant. Dann kommt (evtl. Trockenbau) Doppelboden, Feuerlöschanlage, Schließsystem, Videoüberwachung... usw (was hoffentlich alles in Verteilung und Gesamtleistung eingeplant war :devil:)... Dann den Funkenschuster kommen lassen, damit er die Strippen zieht und anklemmt, denn ne Abnahme wird dir keiner machen wenn da nicht ne Fachkraft am Werk war... und dann beim ersten mal einschalten hoffen, dass nichts abfackelt...

Versteh das nicht falsch, aber ohne fachliche Ausbildung im Elektrobereich würde sich deine Arbeit in erster Linie auf die Koordinierung der Subunternehmer beschränken. Und da man bei einem Rechenzentrum bei vielen Dingen lieber früher an später denken sollte, macht es durchaus Sinn, das dann gleich aus einer Hand zu ordern damit das dann auch alles zusammenpasst. Einen psezifischeren Ablauf, der trotzdem allgemeingültig ist, als der oben drüber, wird dir kaum jemand geben können, da das sehr stark Orts- und Anforderungsabhängig ist. Wenn jemand mit den Anforderungen wie oben an mich herantreten würde, dann würde ich erstmal 2-4h Meeting mit Ortsbegehung veranschlagen um mal nen groben Rahmen für das Projekt ziehen zu können.
 
Ich schließe mich da @Bunkasan vollauf an. Das kann man zwar alles selber machen, wenn man in dem Bereich Erfahrung hat, aber wenn nicht, muss der Fachmann her - alleine schon, wenn später mal etwas nachgerüstet werden will (USV, Diesel), das im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen war und man dann gleich sofort einen größeren, teuren Umbau an der Backe hat.

Wie man dein Projekt umsetzt, ist davon abhängig wie professionell das ganze werden soll, sprich welche Anforderungen an Integrität und Verfügbarkeit gegeben sind. Sprich: Was wird jetzt gebraucht, und wie schaut es in X Jahren aus (Mehr Schränke, mehr Strom)? Sprich, mach einen Plan was jetzt unbedingt herein muss an Verbrauchern, und wie weit das ganze später mal gehen kann. Dann hast du eine ungefähre Vorstellung von elektrischer Last, und kannst die thermische Last (was die Klimaanlage wegschaufeln muss) berechnen. Daraus kann der Klimamensch einen Plan machen, was für eine Anlage gebaut werden muss, und der Elektromensch freut sich dann über diese Zahlen, weil er dann den Strom vernünftig dimensionieren kann. Hilft ja nichts, wenn du dann eine superduper RZ-Installation hast, dir dann aber die Zuleitung verdampft weil sie falsch berechnet ist ;)
 
erstmal ist mir durchaus bewusst, dass ich selber kein RZ verkabeln kann - habe ich auch nicht vor und werde ich ohne Zusatz Ausbildung auch nicht machen, brauch ich auch nicht. Wie ich bereits erwähnt habe geht es mir hier um ein besseres Verständnis für das Ganze und nicht weil ich morgen zwei Hallen verkabeln will. Nur ich finde, wenn man damit arbeitet sollte man auch über so was Bescheid wissen.

Es hilft ja so schon mal zu wissen, wie der grobe Ablauf ist und wer da alles mit im Spiel ist.
 
Ich arbeite in diesem Bereich plane hier kleine - sehr große Umgebungen.
Als erstes bestimmst Du die Kapazität des RZ plus entsprechende Erweiterungen, denn in einem RZ wird z.B. das Netzwerk weit über 10 Jahre verwendet.
Ich hatte ein Netzwerk, wo sich nach 15 Jahren einzelne Ports von den Switchen verabschiedeten.
Danach kommen besondere Anforderungen z.B. Sicherheitslabor (galvanische Trennung), Krankenhaus (Leistungserhalt) usw. was zusätzliche Anforderungen an das RZ z.B. USV stellen kann.
Wen man nun den Strombedarf der sich in einem Rack auf über >10 000 Watt belaufen kann, sieht man die entsprechende Hotspots und kann so die Kühlung planen.
Mit der entsprechenden Kühlung z.B.: Klima steigt der weitere Strombedarf.
Natürlich ganz wichtig ist der Brandschutz und der ist in jedem Bundesland unterschiedlich und im endefekt bestimmt der Branddirektor ob es passt oder nicht, das einzigste was Standartiesiert ist, ist der Brandschutzkatalog.
In einem Projekt mussten wir aufwendig Kabel verlegen lassen, da wir uns ansonsten Strafbar gemacht hätten, wen wir den vorhandene in der Decke genommen hätten (Brandschutz, Leistungserhalt usw.)
Dann kommt natürlich noch die Stromversorgung, hier zählt natürlich die Kosten, da gibt es unterschiedliche Konzepte.
Auch die Lage des RZ spielt eine Rolle z.B. Überschwemmung, Explusionsgefahr usw. denn entsprechende Schutzmaßnahmen kosten entsprechend.
Natürlich auch das was die anderen schon geschrieben haben.

Du hast Dir einen Bereich ausgesucht, der sehr Intressant aber auch sehr Komplex ist und sehr viele Bereiche in sich vereint.

Du kannst Dir z.B.: in Wikepedia :Rechenzentrum – Wikipedia einen groben Überblick machen.
Dann alle DIN/ISO Normen und nicht nur die IS0 27001
BSI: BSI - IT-Grundschutz - Startseite
Suchmaschine: Brandschutz RZ, Brandschutzkatalog
Da hast Du mal den ersten Einblick, jedoch wundere Dich nicht wen es stellenweise sehr Trocken wird.
Wobei große RZs z.B.: Microsoft betreiben alles in fertigen Containern, die out of the Box mit allem kommen und übereinander gestappelt werden.
So ein Container bekommt man bereits ab 50 000 €, die wir oft als Recovery für das RZ von kleineren einsetzen.
Und Du wirst mekren, dass alte Technik noch lange nicht Tod ist z.B. DECT, Funktürme usw.
In einem Projekt, hätten wir 1450 APs oder 200 DECT gebraucht, dass mit Leistungserhalt, Brandschutzabtrennung usw., klar wurde hier DECT eingesetz.
Seit ich in diesem Bereich arbeite, merkt man überhaubt wie unterirdisch stellenweise unser Internet in Deutschland ist.
Da ist so ein Funkturm zur Überbrückung für 108 000 € ein Schnäppchen, im vergleich zu einem Standortwechsel.

Wen Dich dieser Bereich intresssiert, dann gibt es Firmen, die sich auf die Plannung und die Auschreibungen spezilisiert haben und wo Du dich bewerben kannt.
Gut viel Text, ich hoffe ich konnte Dir etwas Helfen.
 
Ich klinke mich da mal in den Brandschutz ein, da ich in dem Gewerke zu tun habe.

Wenn es ein Neubau eines Rechenzentrum ist, dann wird erstmal ein Brandschutzkonzept erstellt, darin wird dann festgelegt wie der Brandschutz ausgeführt wird. Nach der Festlegung gibt es eine erste Begehung mit der Örtlichen Feuerwehr, ohne
Feuerwehr geht rein gar nichts. Dann muss noch geklärt werden ob eine Löschanlage nötig ist, Entrauchungsanlagen usw. Dies legt alles das Brandschutzkonzept fest. Dafür gibt es aber spezielle Firmen die das machen.

Das Thema Brandschutz ist nicht ein Randthema. Und ein Branddirekto gibt es nicht, ebenso wenig ein Brandschutzkatalog.
Es gibt halt die DIN 14675, VDE0833 und EN54 Normen, darin steht wie eine Brandmeldeanalge (und keine Brandschutzanlage) auszuführen ist.
 
Ich wollte lediglich einen Einblick geben, sicher stimmst Du mir zu das dieses Thema zu umfangreich ist.
Natürlich meinte ich mit Brandirektor die Feuerwehr, die meisten meiner Kunden verstehen das besser, ist vieleicht eine dumme Angewohnheit.
Im volksmund sagt man Brandschutzkatalog , gebe das in google ein und man findet entsprechende weiterführende Informationen.
Der Brandschutz ist selbsverständlich kein Randthema, sondern wesentlich, sorry wen das falsch verstanden wurde.
Mit Brandschutz als Überbegriff,, verstehe jetzt nicht wo darin ein Problem ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem warum es nicht "den einen Standard" gibt, ist dass jedes RZ anders ist.
Manche sind gewachsene Strukturen mit entsprechend "freizügiger" Verkabelung, anderer sind am Reisbrett geplant und umgesetzt.

Dazu kommt dann auch die Frage welche Anforderungen du hast. Ein High Density Rack mit 2*12HE Bladeserver in Vollbestückung + ToR und BoR Rack Switches stellt andere Anforderungen als ein Stahlregal in dem man Dektop PCs aufstellt ;)

In der Theorie wenn du wirklich bei 0 anfängst musst du dir somit im wesentlichen 3 Parameter schnappen und diese Planen:

a) erforderliche elektrische Leistung
- wie viele Systeme mit welchen Leistungsaufnahmen pro m²
- Welche Spannung: 24/48V Gleichspannung erfordert einen anderen Umgang als "klassische" 230v Wechselspannung. Manche Bladeserver nehmen sogar 380V auf 3phasen (wie ein Herd) entgegegen
- Redundanz: Braucht es 2 oder mehr unabhängige Stromkreise?
- USV: Sollen alle Stromkreise USV gesichert sein? Reicht Batteriestrom für sauberes abfahren des RZ bei Wegfall externer Versorgung oder braucht es Notstromaggregate?

b) Kühlung
- Wie viele Kühlung brauchst du pro m²?
- Ist es ein normales "IT" RZ oder ein Telco RZ das mit tendenziell höheren Temperaturen zurecht kommt?
- Wie ist die geforderte Kühlleistung realisierbar? Klassische Raumkühlung? Kalt/Warmgang? Einzelrackkühlung ggf. sogar mit Wasser? usw.

c) Flächenbelastung
- Nicht unterschätzen was ein vollbestücktes Rack wiegt. Also frühzeitig einplanen und mit entsprechenden Reserven kalkulieren.

Erst wenn du diese 3 Basisparameter festgelegt hast, kannst du nach passenden Lösungen suchen.
So oder so: Immer einen Spezialisten hinzuziehen. Nichts ist ärgerlich als >500k € aus dem Fenster zu werfen, weil 2 Monate nach dem RZ Bau plötzlich 40 statt 20 kW Leistung pro Rack benötigt werden :ugly:
 
Es geht ja hier wohl in erster Linie um einen Raum.
Vorhanden also ein Verteiler mit Zuleitung. Und da gehts schon los. Wie gesagt, ich gehe von einem Raum in einem Gebäude aus. Bei sowas wäre als erstes der Überspannungsschutz zu installieren. Das bedeutet ein grob, fein, feinstschutz. Grobschutz auf die Sammelschiene parallel zum SLS Schalter. Angeschlossen mit mindestens 1x16 qmm gr/ge direkt auf die Potischiene. Dann ein Feinschutz in die Verteilung. Und zu guter letzt der Feinstschutz an die Steckdosen im Rack.
Die Zuleitung zur Unterverteilung sollte mindestens 5x10qmm + separaten 1x10 besser 1x16 Potileitung, die direkt zum Hauptpotential geführt wird, verlegt werden. Das 16qmm wird direkt an den Feinschutz in der UV angeschlossen.
Dazu kommt der heute vorgeschriebe Brandschutzschalter für jeden Stromkreis. Dann muß man, wie meine Vorredner schon sagten, die Leistung der Racks bestimmen. Eine Leitung (NYM-J 3x1,5qmm) kann mit max. 3600 Watt belastet werden. Sollte diese Leistung 24/7 verlangt werden, würde ich eine Nummer größer verlegen (NYM-J 3x2,5qmm). Da sicherlich die Racks mit 19" Steckdosenleisten versehen werden, Würde ich für jede Leiste eine separate Steckdose aus der UV ziehen. In diese Steckdose kommt dann jedesmal der Feinstschutz.
Als Kühlung für den Raum würde ich ein Splitgerät mit 3,5 KW vorsehen das über ein separaten FI aus der UV kommt.
Das als Abgang aus der Hauptverteilung kein FI vorgesetzt wird, versteht sich. Als Abgangssicherung in der HV würde ich eine 35A D02 Sicherung setzen.
Die Steckdosen würde ich in der UV auf die 3 Phasen symetrisch aufteilen.

Wenn man auf diesem Gebiet aber nicht so erfahren ist, sollte man sowas einer Elektrofirma machen und berechnen lassen. Dieses Beispiel wäre jetzt wirklich nur für einen Raum. Beleuchtung und Allgemeinsteckdosen über gesonderten FI.
 
Es geht ja hier wohl in erster Linie um einen Raum.
Vorhanden also ein Verteiler mit Zuleitung. Und da gehts schon los. Wie gesagt, ich gehe von einem Raum in einem Gebäude aus. Bei sowas wäre als erstes der Überspannungsschutz zu installieren. Das bedeutet ein grob, fein, feinstschutz. Grobschutz auf die Sammelschiene parallel zum SLS Schalter. Angeschlossen mit mindestens 1x16 qmm gr/ge direkt auf die Potischiene. Dann ein Feinschutz in die Verteilung. Und zu guter letzt der Feinstschutz an die Steckdosen im Rack.
Die Zuleitung zur Unterverteilung sollte mindestens 5x10qmm + separaten 1x10 besser 1x16 Potileitung, die direkt zum Hauptpotential geführt wird, verlegt werden. Das 16qmm wird direkt an den Feinschutz in der UV angeschlossen.
Dazu kommt der heute vorgeschriebe Brandschutzschalter für jeden Stromkreis. Dann muß man, wie meine Vorredner schon sagten, die Leistung der Racks bestimmen. Eine Leitung (NYM-J 3x1,5qmm) kann mit max. 3600 Watt belastet werden. Sollte diese Leistung 24/7 verlangt werden, würde ich eine Nummer größer verlegen (NYM-J 3x2,5qmm). Da sicherlich die Racks mit 19" Steckdosenleisten versehen werden, Würde ich für jede Leiste eine separate Steckdose aus der UV ziehen. In diese Steckdose kommt dann jedesmal der Feinstschutz.
Als Kühlung für den Raum würde ich ein Splitgerät mit 3,5 KW vorsehen das über ein separaten FI aus der UV kommt.
Das als Abgang aus der Hauptverteilung kein FI vorgesetzt wird, versteht sich. Als Abgangssicherung in der HV würde ich eine 35A D02 Sicherung setzen.
Die Steckdosen würde ich in der UV auf die 3 Phasen symetrisch aufteilen.

Wenn man auf diesem Gebiet aber nicht so erfahren ist, sollte man sowas einer Elektrofirma machen und berechnen lassen. Dieses Beispiel wäre jetzt wirklich nur für einen Raum. Beleuchtung und Allgemeinsteckdosen über gesonderten FI.

UFF :D

Grobschmutz ist der Blitzfang um das Gebäude
Mittelschutz hockt im Hautpverteiler.
Feinschutz am Gerät

Brandschutzschalter sind momentan nur in öffentlichen gebäuden vorgeschrieben, werden aber wahrscheinlich auch in privaten Haushalten Pflicht werden.

Und ein RCD im Rechenzentrum, könnte blöde enden ;)
 
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