Mining Karten stark abgenutzt?

micha34

Freizeitschrauber(in)
Allgemein wird angenommen,das der Mining Boom den Gebrauchtmarkt mit Karten fluten wird und das diese eben stark
abgenutzt einem besonderen Preisverfall unterliegen.

Nun verschleisst Elektronik eigentlich nicht.Die Elkos unterliegen einer gewissen Alterung,die vom Aufbau und Umgebungstemperatur abhängig sind.
Da könnte sich der 24/7 Betrieb bemerkbar machen wenn die Umgebungstemperatur sehr hoch wäre.Allerdings sind die einfachsten Elkos mit einer temperatur von 85°C berechnet und die Besseren mit 105°C.

Beide Temperaturwerte werden im Mining Betrieb nicht annähernd erreicht,denn dann würde die restliche Hardware längst ausgestiegen sein.

Die restliche Elektronik besteht aus ziemlich harten Kerlen denen höhere Temperaturen bei hoher Betriebslast weniger zu schaffen macht als die stetigen Temperaturwechsel in Games und Desktop Anwendungen.Temperaturschwankungen mag die Elektronik überhaupt nicht.
Der Mining Betrieb sorgt eher für gleichbleibende Temperaturen.

Die Gesamtbelastung der Karte sollte sogar durch oft aufgespielte "Mining Bios" geringer als beim unmodifizierten ausfallen da es oft nur Modifikationen der Befehlssätze
und seltener Anhebung der Spannung und Taktfrequenz ist.

Deshalb kann die Mining Karte ein besserer Kauf als eine zum Spielen und Desktop Anwendungen genutzte Karte sein.


Eure Meinung dazu ist jetzt gefragt!
 
gut und schon aber trotzdem würde ich mir keine 24/7 Minig Karte holen halte nix von gebrauchten Sachen, mann weiß nie wie lange die liefen im Dauerbetrieb 1 oder 7Monate oder noch länger. Ne dann lieber OVP, da ist noch Garantie drauf.
 
Eine vega64 im Referenzdesign für 200-250 würde ich auch als Mining Karte nehmen. Dazu 100 für'n fullcover und mein aktuelles Preislimit ist erreicht.
 
gut und schon aber trotzdem würde ich mir keine 24/7 Minig Karte holen halte nix von gebrauchten Sachen, mann weiß nie wie lange die liefen im Dauerbetrieb 1 oder 7Monate oder noch länger. Ne dann lieber OVP, da ist noch Garantie drauf.

Du bestätigst damit gerade das, was der Threadstarter hier zur Diskussion stellt: du siehst offensichtlich ein Risiko darin, dass gebrauchte Hardware eine gewisse Zeitspanne im Dauerbetrieb gelaufen sein könnte, ohne zu spezifizieren, welche technische Gefahr du befürchtest.

Ich kann die Aussage des Threadstarters, dass elektronische Komponenten keinem relevanten Verschleiß unterliegen, mangels Fachwissen nicht überprüfen - finde es aber wichtig, dass vermeintliche Gewissheiten und Platitüden, die auch hier im Forum immer wieder gerne weitergetragen werden, offen diskutiert werden.
 
Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass gewiefte Miner ihre Grafikkarten wohl eher etwas niedriger takten würden um möglichst energieeffizient zu schürfen. Erschien mir im ersten Moment auch schlüssig. Aber was man nicht weiß: Wusste das der Vorbesitzer auch? Oder hat der das ganze vielleicht auf maximale Ausbeute optimiert?

Ich würde trotzdem eine gebrauchte Karte kaufen, solange der Preis stimmt und die Artikelbeschreibung nicht irgendwie verdächtig aussieht.
 
Also kein Miner wird je auf die Idee gekommen sein seine GPU zu übertakten. Es ist ein Irrglaube das die Spannung etwas mit der Elektromigration zu tun hätte, das ist ausschließlich der Strom pro Querschnitt (gleichbleibend..) und auch die Temperatur.
Und bei normaler Spanung und einer Auslastung wie sie das Mining verursacht, würde so eine GPU über Jahre hinweg funzen. Dies ist also erstmal nicht das Problem.

Die empfindlichsten Bauteile was Temperatur betrifft, von zu hohen Strömen brauchen wir auch abseits der GPU nicht ausgehen, sind die Kondensatoren. Da sind auch mal 2,5K 105° verbaut, d.h. soviel wie bei 105°C Betriebstemp verrichtet der Kondensator so maximal 2500h seinen Dienst innerhalb der Spezifikation. Bei 95°C sinds 5000h (10°C weniger -> x2), allerdings ist das auch nicht viel mehr als ein halbes Jahr bei 24/7 Betrieb.
Die 95°C sind schneller erreicht als man meint, da die GPU ja nicht allzu viel vor hat, und deren Temp recht niedrig ist. Das reduziert den Luftstrom weil die Kühlung weniger arbeitet, und da andere Bauteile wie Speicher und VRM ja doch noch ordentlich ziehen beim Mining, evtl dann auch noch das Lüfterprofil angepasst wurde, is ja auch laut Nachts..

Naja, jedenfalls wenn von "ausgeleiherten" Karten die Rede ist, sind wohl meist die Kondensatoren fertig. Auch die Belastung auf die Lötverbindungen beim Speicher/GPU (Thema backen) dürften eher gering sein, da die Temperatur ja eigentlich konstant hoch ist, also nicht stark hin und her schwankt, was viel belastender wäre.

Wenn du Kondensatoren tauschen kannst, würde ich schon meinen das man da v.a. tote Miningkarten wiederbeleben kann. Jedenfalls könnte man Glück haben. Eine gebrauchte Miningkarte kann auch noch gut taugen, können ja auch 5K 105°C verbaut sein, die dann selbst bei dauerhaften 75°C nach 10k Stunden erst 1/3 ihrer Lebensdauer verbraucht haben. Am Ende ein Glücksspiel, wie immer beim Gebrauchtkauf.
 
Meines wissens lassen Miner die Karten auch mit sehr hoher Lüftergeschwindigkeit laufen, um eben auch Bauteile wie Kondensatoren gut zu kühlen.
Die Lager der Lüfter könnten aber auch ziemlich leiden.
 
Meines wissens lassen Miner die Karten auch mit sehr hoher Lüftergeschwindigkeit laufen, um eben auch Bauteile wie Kondensatoren gut zu kühlen.
Die Lager der Lüfter könnten aber auch ziemlich leiden.
Normalerweise nicht, weil die Grafikkarten werden hierbei nicht so warm als Beispielsweise in einem Spiel.
Das übertakten der GPU bringt hier meist nichts, nur das übertakten des VRam kann noch etwas mehr raus holen.
Hierzu muss normalerweise noch nicht mal mehr Spannung drauf gegeben werden.

In einem Test von mir wurde meine Grafikkarte nur etwa 35°C warm wo in Spielen 39-42°C erreicht werden.
 
Ich hatte auf einer HD7850 über ein Jahr lang MW am laufen und das ganze 24/7. Das ging nur auf den Chip. Die Karte läuft heute noch tadellos. Ich denke man muss sich keine Gedanken machen ob die Karten doe für mining genutzt wurden irgendwie "verschlissen" sind.

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Die Frage ist: trägt VRAM-OC zu einem höheren Ausfallrisiko bei?
Ja. Die meisten kaputten Grafikkarten sind kaputt weil der vRAM gestorben ist. Alles drumherum ist in aller Regel sehr wiederstandsfähig. Auf Platz zwei der Ausfallgründe: Spannungsversorgung.

Nun verschleisst Elektronik eigentlich nicht.
Aber sicher tut sie das. Details siehe hier: http://extreme.pcgameshardware.de/b...blog-19-oc-du-hast-dochn-atom-am-wandern.html

Miningkarten haben nach wenigen Monaten schon die Betriebszeit und Belastung erreicht, für die der Hersteller sie ausgelegt hat (was in einem normalen Spiele-PC 10 Jahre gewesen wären). Das bedeutet natürlich nicht dass sie jetzt sofort sterben würden, man muss sich aber darüber im klaren sein dass solche karten durchaus einen wesentlich höheren Verschleiß und damit Ausfallchance haben als vergleichbare Karten die nicht gemined haben. Absolut gesehen sind die Zahlen noch immer klein, bedeutet auch bei Miningkarten ist die Ausfallrate nicht besonders groß - nur eben deutlich höher als bei "normalen" Gebrauchten.

Ob man damit ein Problem hat muss jeder selbst entscheiden und hängt auch vom Nutzungsprofil ab. Wenn ich die Karte 98% der Zeit im Idle betreibe und nur am Wochenende mal 2-3 Stunden Zeit zum spielen habe und es auch kein Beinbruch wäre wenn die Karte mal stirbt --> alles kein Thema. Bin ich dagegen jeden Tag stundenlang am zocken und es wäre ein Super-GAU wenn ich mal 3 Tage keine Karte habe würde ich eher Neuware kaufen.
 
Ja. Die meisten kaputten Grafikkarten sind kaputt weil der vRAM gestorben ist. Alles drumherum ist in aller Regel sehr wiederstandsfähig. Auf Platz zwei der Ausfallgründe: Spannungsversorgung.

Ist mir bewusst. Meine Frage war: erhöht VRAM-OC das Ausfallrisiko des VRAM? Hier im Thread war auf S.1 zu lesen, dass Elektronenmigration nicht von einer Erhöhung der anliegenden Spannung verstärkt würde. In puncto Spannungsversorgung: ich würde vermuten, dass aufgrund des geringen Stromverbauchs von (V)RAM auch (V)RAM-OC wenig Belastung für die Spannungsversorgung einer GraKa darstellt.

Auf jeden Fall schon sehr interessant, was hier zu lesen und zu lernen ist! :daumen:
 
Miningkarten sind aber auch sehr oft oc. Jedenfalls beim RAM und der ist besonders Ausfallanfällig.

Wer größere Farmen betreibt hat da aber kaum Zeit etwas mehr zu tun als den Takt moderat ohne Spannungserhebung zu erhöhen, weil am Ende Stabilität am wichtigsten ist.
 
Ist mir bewusst. Meine Frage war: erhöht VRAM-OC das Ausfallrisiko des VRAM? Hier im Thread war auf S.1 zu lesen, dass Elektronenmigration nicht von einer Erhöhung der anliegenden Spannung verstärkt würde. In puncto Spannungsversorgung: ich würde vermuten, dass aufgrund des geringen Stromverbauchs von (V)RAM auch (V)RAM-OC wenig Belastung für die Spannungsversorgung einer GraKa darstellt.

Auf jeden Fall schon sehr interessant, was hier zu lesen und zu lernen ist! :daumen:

Wie der große Incredible schon sagte, ja.

Ich wollte nur klarstellen, das es nicht die Spannung ist, das ist eher als "Druck dahinter" zu verstehen. In der zugehörigen Blackschen Gleichung taucht die Spannung nicht auf, und auch bei extrem hohen Spannungen ist es der resultierende Strom der den Chip killt.
Natürlich machen höhere Spannungen auch mehr Ampere erst möglich, mit der Taktrate erhöht sich die Leistung nur linear. Bei einem gegebenen Powerlimit allerdings kann das durchaus mal so laufen das die Ampere mehr werden, da man ja mit geringerer Spannung an derselben Wattzahl kratzt.

Zum Speicher, die Spannung kann auch bei Radeon Karten nicht erhöht werden, die 1,5-1,6V sind immer fest und werden von einem Backstein-doofen Controller geliefert. Wenn man nun die Taktrate erhöht, erhöht sich die Leistungsaufnahme wie vorhin erwähnt linear (und nicht vom Null-Punkt, also keine extreme Steigung). Dann ist die Temperatur bei all dem Metall im Chip auch noch ein Faktor der den nötigen Strom noch leicht in die Höhe treibt.
Also kann man im schlimmsten Fall bei geringen Drehzahlen der Lüftung, OC und ordentlicher Auslastung schon hohe Temperaturen erreichen. Das mit den dadurch höheren Strömen kann so einen GDDR5 Chip schon mal killen, also nach langem Dauerbetrieb. Die Belastung auf die Lötverbindungen ist aber eher geringer, das sind eher immer LN2-Leichen oder sowas. Also backen oder sowas wird da dann auch nicht mehr helfen..
 
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