Stromüberschuß : Schmeißt Eure Faltrechner an

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Rotkaeppchen

Guest
Stromüberschuß : Schmeißt Eure Faltrechner an

Hallo Zusammen,

für alle, die auch einen klitzekleinen ökologischen Hintergedanken haben,
gibt es zur Zeit nur einen Rat: Schmeißt Eure Faltrechner an, alle. Der
Strompreis an der Börse ist über Ostern wieder voll im negativen Bereich:
Transparency in Energy Markets - Homepage

Damit wird der Strom für uns zwar nicht billiger, aber es ist besser, als
diesen irgendwo zu verheizen, denn genau das passiert an Tagen wie
diesen, weil die größten Kraftwerke nicht heruntergefahren werden
können/sollen und zum Teil über riesige Widerstände einfach nur Wärme
erzeugt wird. Dann doch lieber falten!
 
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AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Aus ökologischer Sicht gebe ich dir recht, aus finanzieller leider nicht > mein Stromanbieter gibt mir obwohl heute ein Feiertag ist den Strom nur zum Normaltarif ab (Niedertarif erst ab 19Uhr). :(
 
AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Es ist grandios, wir haben knapp 2/3 regenerativen Strom im Netz und es gibt keine der prognostizierten Stromausfälle.
Jetzt sollte man Elektrofahrzeuge aufladen, Waschmaschinen anschmeißen etc. Und eben auch die ganzen Gamingrechner,
die verwaist herum stehen, während wir auf Familienfeiern verweilen.

Nachtrag 15:33
Aktuell liegt der Negativpeis bei fast 8,7 Ct/kWh, so schlimm war es noch nie, weil immer noch viel zu viele völlig unflexible
Kernkraftwerke im Netz sind. Das ist schon hart, so hohe Negativkosten habe ich bisher kaum erlebt. also, Faltrechner an!
 
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AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Jetzt wird erstmal gefaltet und nebenher mit der PS3 gespielt!:daumen:
 
AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Waschmaschinen anschmeißen etc. Und eben auch die ganzen Gamingrechner,
die verwaist herum stehen, während wir auf Familienfeiern verweilen.
Bei mir wird nix laufen wenn ich nicht Zuhause bin
 
AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Es ist grandios, wir haben knapp 2/3 regenerativen Strom im Netz und es gibt keine der prognostizierten Stromausfälle.
Jetzt sollte man Elektrofahrzeuge aufladen, Waschmaschinen anschmeißen etc. Und eben auch die ganzen Gamingrechner,
die verwaist herum stehen, während wir auf Familienfeiern verweilen.

Nachtrag 15:33
Aktuell liegt der Negativpeis bei fast 8,7 Ct/kWh, so schlimm war es noch nie, weil immer noch viel zu viele völlig unflexible
Kernkraftwerke im Netz sind. Das ist schon hart, so hohe Negativkosten habe ich bisher kaum erlebt. also, Faltrechner an!

Mal eine doofe Frage es ist dir schon bewusst das gerade zu Ostern die meiste Industrie abgefahren wird ? Klar kann sich freuen das es so ist aber hat nix mit der Realität / Normalzustand zutun.

Wenn ich so etwas lese dann kotze ich im strahl Leute die absolut keine Ahnung von der Materie haben wie ein netz gefahren wird , wie kompliziert dies alles ist und wollen dann sagen das es leider noch zu Viele unflexibele Kraftwerke gibt. Denn ohne diese gemeinen und bösen Kraftwerke die die Netze regulieren und gegen wirken würden wir jeden Tag aufs neue im dunkeln sitzen.
Ich bin immer noch dafür das Leute die so extrem dafür sind auch nur Strom bekommen wenn die Sonne scheint oder die Windkraftanlagen sich drehen. Ich nehme auch gerne meinem alten Kraftwerk ein Castor ab dann hab ich immer einen schönen warmen Pool.
Schade das ich es leider bisher nicht mit erleben durfte aber ich hoffe es so sehr das wir mal wirklich ein Station blackout erleben .
 
Kleine Betrachtung zu Kraftwerken und Stromnetz

Hallo Loebstraus,

ja, mir ist sehr bewußt, wann, warum und wie wir Stromüberschuß haben. Und gerade weil Ostern, Pfingsten und Weihnachten die Industrie großflächig den Betrieb einstellt, sinkt der Stromverbrauch um ca. 20 GW, ohne, dass die EE weniger ins Netz leitet. Darum dieser Strang, weil wir dieses Jahr über Ostern extreme Überschüsse hatten, dass viele, die hier im Forum bedenken wegen des Stromverbrauches beim Falten haben, an solchen Tagen mit absolut ruhigem Gewissen den Rechner anschalten können. Es hilft sogar im Kleinen, die Netze zu stabilisieren, dass ist zwar unbedeutend, weil wir kaum auf einige MW kommen, aber es geht nur ums Prinzip.

Die "bösen" Kraftwerke haben ein wunderbar stabiles Netz erzeugt, zumindest im Idealfall. Leider sind Kernkraftwerke nicht wirklich stabilisierend, weil sie im Gegensatz zu Kohle- oder Gaskraftwerken immer wieder mal, wenn auch sehr selten, schnellabgeschaltet werden mussten. Es gab darum gerade in Hamburg eine Reihe massiver Stromausfälle. Fünf 200MW Kraftwerke führen zu stabileren Netzen, als eines mit 1GW. Schon früh wurde darum eine große Anzahl "Reservekraftwerke" installiert, in der Regel wurden uralt Kraftwerke nicht abgerissen, sondern als "Reserve" instand gehalten, um in solchen Fällen die ausfallenden Kernkraftwerke zu kompensieren. Bevor Du meinst, und das höre ich zwischen den Zeilen heraus, ich wäre so ein linksgrünversiffter Spinner, der pauschal gegen Kernkraftwerke hetzt, dann sei Dir gewiss, dem ist nicht so. Ich halte Kernkraftwerke, denken wir zurück an die sechziger Jahre, für einen Segen, weil sie im gegensatz zu ungefilterten Kohlekraftwerken keine Schadstoffe ausstoßen. Für die Luft war es toll. Hier und da ein bisschen Tritium, gerade bei Siedewasserreaktoren, hier und da mal eine wenig Dampf abgelassen, oder denkt man an den THTR (Thorium-Hochtemperatur-Reaktor), dann wurde ganz bewußt kurz nach Tschernobyl eine erhebliche Menge Radioaktiver Substanzen frei gesetzt. Es waren "Dreckschweine", die diese Umweltschweinerei angeordnet hatten. Aber gut, ist alles Geschichte, die Kernkraftwerke sind zum Glück bald abgeschaltet. Denn eigentlich ging es Forschungsminister FJS1956 nur darum, das Basismaterial für Atombomben zu bekommen, darum forcierte er den Einsatz der Kerntechnik auch gegen die Industrie, die nur mit großen Zugeständnissen zu bewegen war, in die Technik zu investieren.
siehe THTR: Hochtemperatur-Reaktor in Hamm: Storfall – aber bei wem? | ZEIT ONLINE

Wirtschaftlich waren Kernkraftwerke nie erfolgreich. Der AEG z.B. haben die Kernkraftwerke vom Typ Würgassen das Genick gebrochen, das war das I-Tüpfelchen auf einer Reihe von Fehlinvestitionen, die uns einen Konzern gekostet hat, der zeitweise größer als Siemens war. Dazu kamen wirklich viele Probleme im Betrieb und die weiterhin ungelöste Endlagerungsproblematik. Und jetzt, in Zeiten des beginnenden Terrors, sind es herrliche Ziele für Terroristen, gerade die abgeschalteten und stillgelegten, die weiterhin als eher schlecht bewachte Zwischenlager genutzt werden. Ich kenne die Planspiele aus meiner Vorlesungszeit, weil ich mich drei Semester mit Zerlegetechniken beschäftigte. Es ging um die Kernkraftwerke Greifswald, ich hörte beimdortigen Leiter der Zerlegung, Professor Leushacke, falls Du ihn kennst, sehr viel tendenziell unbekannte Details über den Betrieb, die Sicherheit etc. Er ist inzwischen übrigens auch leider früh an Krebs gestorben.

Kernkraftwerke, um zu Deinen Post zurückzukommen, sind übrigens auch nicht Scwarzstartfähig, also tauglich, um ein ausgefallenens Netz wieder hochzufahren. Ganz im Gegenteil ziehen abgeschaltete Kernkraftwerke über die zwingend laufenden Kühlpumpen erhebliche Strommengen im 20-100 MW Bereich, je nach Anlage. Wasserkraftwerke, als Sinnbild der EE, sind perfekte Schwarzstartkraftwerke. Heute bekommen wir durch die Solarzellen relativ gut den Tagesgang abgedeckt und wir ersparen uns den Einsatz von teuren kleinen Gasturbinen zum Abdecken dieser Spitzenzeiten. Windkraft ist heute viel billiger, als Strom aus neuen Kernkraftwerken. Schau Dir die Kostenexplosion in Finnland an und schau auf die Verträge, die England abgeschlossen hat, mit absurd hohen Garantiestrompreisen

Mit der EE bekommen wir über eine sinnvoll gestalte Solaranlagenverteilung (aktuell etwas blöd, weil im Süden zu viel und im Norden zu wenig) eine ENTLASTUNG der Stromnetze hin, weil Verbraucher ihren Strom selber erstellen, Windkraft ist billig und absolut sauber im Vergleich zu Kohlekraftwerken. Bleibt das riesige Problem der Netztabilisierung. Dazu hieß es immer, das neimals mehr als 50% EE im Netz stabil gehalten werden könnte. Wir schaffen es heute schon bis zu 2/ 3 EE, natürlich mit entsprechendem Regelaufwand für Steuermannschaften und natürlich mit dem Lösungsansatz, von den antiquierten Taktungen im 15min Rhytmus des Analogzeitalters, hin zu einer Echtzeitvernetzung der Kraftwerke zu kommen. Es gibt dazu Studien, die bis zu 90% EE im Netz stabil halten.

Natürlich weiss jeder, dass wir für die wenigen Wind und Sonne freien Spätherbst Tage echte Probleme mit einen Netz nur aus Solar und Windstrom bekommen, dass will aber auch niemand. Die Entwiclklung der EE ist weiterhin ein grandioser Erfolg, den sich die Deutschen natürlich, wie bei fast allen Techniken, vom Brot nehmen lassen. China profitiert vermutlich, die Höhe der Produktionssubventionen sind unklar, am meisten, aber defakto sind Solarzellen heute schon in Sonnenreichen Gebieten konkurrenzfähig zu neuen Kraftwerken, rein auf den Strompreis bezogen.

Wir müssen von der Verbrennung der fossigen Energieträger weg und wir sollten erkennen, dass Kernkraftwerke und insbesondere die Lagerung der alten Brennstäbe, viel zu potenzielle Risiken bieten. Die Kernfusion wird wunderbare Raumantriebe ermöglichen, für die Stromerzeugung sind die Anlagen einfach zu komplex und zu teuer, kWh-Preis min. dreifach höher als bei Kernkraftwerken. Die EE; mit allen ihren Nachteilen, ist aktuell der einzig bekannt Weg, um in Zukunft unseren Energiebedarf zu decken.

...Wenn ich so etwas lese dann kotze ich im strahl.. .
Und ich könnte kotzen, wenn Leute weiterhin von den sechziger Jahren träumen und meinen, so geht es ewig weiter.

... Leute die absolut keine Ahnung von der Materie haben wie ein netz gefahren wird , wie kompliziert dies alles ist und wollen dann sagen das es leider noch zu Viele unflexibele Kraftwerke gibt. .. .
Unflexible Kraftwerke, lieber Loebstraus, sind Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke, die man eben nicht mal einfach drei Tage abschalten kann, wie es mit jeder Gasturbine problemlos geht. Gasturbinen gibt es bis auf 15min Startzyklus hinunter, bei Kernkraftwerken ist man eher bei einem Tag zum hochfahren. Das ist flexibel gegen unflexibel. Die EE ist besser mit flexibelen Kraftwerken zu kombinieren, aber die großen Stromhersteller setzen weiter auf den Ausbau der Kohlekraftwerke und richten den Netzausbau danach aus, diesen Kohlstrom besser exportieren zu können. Darum werden wir auch erleben, wie die vier großen Energierversorger E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall ganz massiv den Bach runter gehen. Das liegt nicht an der EE; auf den Zug hätten sie aufspringen können, es liegt an massiven Managementfehlern, die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen und lieber Lobbyarbeit für Kernkraftwerke zu machen, anstatt in die Zukunft zu schauen. Die Mitarbeiter dieser Firmen sollten nicht die EE verteufeln, sondern ihre Manager zum Teufel jagen.

...Schade das ich es leider bisher nicht mit erleben durfte aber ich hoffe es so sehr das wir mal wirklich ein Station blackout erleben ...
Die Hamburger haben das immer wieder erlebt, weil einer ihrer benachbarten Atomkocher mit 25% Wirkungsgrad mal wieder spontan vom Netz ging. Die Dinger taugen nicht, um bei uns zu 100% den Strom zu erzeugen, die Flüsse würden zu heiß werden. Um den gesamten energiebedarf Deutschland aus Kernkraftwerken mit prinzipbedingt niedrigen Wirkungsgrad (liegt am zerklüfteten Reaktorgefäß, welches keine hohen Innendrücke erlaubt im Gegensatz zu mttelgroßen Gaskraftwerken) zu denken, würden wir die Wassermenge der Elbe und Weser verdampen müssen. Warum wohl hat Frankreich immer im Sommer Probleme, weil die Flüsse zu warm werden und die Kernkraftwerke gedrosselt werden müssen? Frankreich stabilisiert sein Netz im Sommer durch unseren Solarstrom und im Winter durch unsere Windüberschüsse.

"....Nach dem Wiederanfahren der Anlage [Krümel] im Juni 2009 kam es allerdings innerhalb weniger Wochen zu weiteren Zwischenfällen, bis hin zu einer Reaktorschnellabschaltung am 4. Juli. Das führte zu einem Teil-Blackout in Hamburg ..."
Nach Pannenserie: Atomkraftwerk Krummel wird zuruckgebaut - DIE WELT

Übrigens, die alten Kernkraftwerke kann man wunderbar als "Phasenschieber" weiter nutzen. Auch das stabilisiert die Netze enorm:
"... Die Generatoren müssen dafür zum Synchronmotor umgerüstet werden. Der wird im Leerlauf betrieben und seine einzige Aufgabe besteht darin, in einer Situation kapazitive und in einer anderen Situation induktive Blindleistung bereitzustellen....."
Neue Aufgaben fur Biblis-Generator - energiespektrum
 
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AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Vielen dank für den Versuch mir meinen Job zu erklären. Da ich seit Jahren schon probiert habe Leuten zu erklären wie ein Netz funktioniert und ich schon seit längerem an dem Punkt bin das es sinnlos ist zu diskutieren ergebe ich mich und bin raus.

so ich raff mich doch dazu auf

Kernkraftwerke wurden schnell abgeschaltet und führen zu Stromausfällen ?
Der letzte mir bekannte Stromausfall lag an einer falschen Prognosse der EE - Anlagen im Raum Hamburg, als es morgentlich zu einer größeren Nebelansammlung kam und man damit einfach nicht gerechnet hatte und man dadurch keine Kapazitäten mehr hatte für den Ausgleich. Ansonsten lag dies nicht an dem Ausfall an Kernkraftwerken, wobei auch da nur Brokdorf / Emsland / Grohnde sein könnten. Diese Kraftwerke hatten in der letzten Zeit keine Resa´s.

Fünf 200MW Kraftwerke führen zu stabilieren Netzen ?
Die Stabilität der Kraftwerke / Netze beruht auf der Trägheit der Generatoren, gerade große Kraftwerke tragen extrem zur stabilität der Netze bei.
Nebenbei mal überlegt warum man große Kraftwerke gebaut hat, japp genau um die Kosten zu senken für jedes erzeugte MW. Man bräuchte für jedes Kraftwerk fahrende Schichten usw.
Alte Reserve Kraftwerke wie Datteln mussten am Netz bleiben weil diese Bahnstrom erzeugt haben 16 2/3 Hz und die neu gebaute Anlage Datteln 4 nicht ans Netz gehen konnte wegen eines Baustops. Hier waren die Frequenzumrichter nicht fertiggestellt.

Ob es dem Forschungsminster darum ging Waffenfähiges Plutonium zu erbrüten sei dahingestellt. Reaktoren die hierzulande verbaut wurden sind keine Brüter, ergo erzeugen sie zwar trotzdem über die Zeit hinweg Plutonium, es dauert aber einfach viel zu lange.

Ja die Geschichte mit dem Kernkraftwerke waren nie wirtschaftlich die höhre ich von jedem, ich kann genauso sagen die EE sind unwirtschaftlich die wurden genauso subventioniert das ist ein Nullsummenspiel.

Kernkraftwerke waren nie dazu gedacht im übertragen sinne Schwarzstartfähig zu sein es war auch garnicht ihre direkte Aufgabe. Dafür benötigte man kleine Kraftwerke gewiss aber keine Wasserkraftwerke, außer eventuell Pumpspeicherkraftwerke. Kein Dispatcher würde jemals ein Netzwiederaufbau mit einem Wasserkraftwerk oder Solaranlage beginnen, ganz einfach weil er nicht davon ausgehen kann das keine Wolke kommt what ever...
Unstätigkeit ist hier das Zauberwort.
Kernkraftwerke die in einen Station Blackout fallen aus dem Grund weil das Netz nicht mehr vorhanden ist ziehen , richtig erkannt, nix aus dem Netz weil das ja nicht mehr vorhanden ist ????? Sie erzeugen ihren Strom selbst über Notstromdiesel und 20-100MW sind deutlich zuviel. Während der Nachkühlbetriebsphase laufen nur die Nachkühlpumpen keine Großaggregate etc..
Wie willst du denn die Stabilisierung der Netze hinbekommen ? Solaranlagen können nun mal keine bis wenig Blindleistung zur Verfügung stellen, SMA hat einige Fortschritte dort aber gemacht.
Wir haben keine Stromspeicher für die Nacht etc... woher soll die Energie denn kommen ?

Klar bin ich auch dafür das wir weg von konventionellen Kraftwerken kommen aber bitte Kontrolliert und nicht wie es bisher gelaufen ist.
Zum Atommüll aus den Brennstäben empfehle ich mal nach BN-800 zu suchen zur not kann ich auch Material zur Verfügung stellen.

Gasturbinen mit Schnellstart ist schön gut auch die 15-20 Minuten sind in Ordnung, aber wir reden hier vom reinem Start der Gasturbine die dann nen Wirkungsgrad von 35-40% hat. Bis der Kessel heiß genug ist um Dampf für die Dampfturbine zu erzeugen dauert es noch mal 30-45 Minuten erst dann hat man einen Wirkungsgrad von 60%, ausgehend von Irschings SGT-8000.

Das Argument die "Dinger" taugen nix haben aber schon über 30 Jahre dafür gesorgt das wir nahezu ohne Probleme Strom immer hatten.
Es redet ja auch keiner davon 100% haben zu wollen sondern das man den Schwenk zu den EE´s mit sinn und vernunft plant und nicht solche hauruckaktionen.
 
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AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Wie ist Deine Alternative für die Zukunft? Wie willst Du die Stromerzeugung organisieren und mit welchen Erzeugern? Sag nicht, was nicht geht, sage, was funktioniert, ohne dass wir uns das Erdreich über Endlager mit Radiaktivität verseuchen, die Luft mit CO2 und Feinstaub belasten oder die Flüsse aufheizen. Wie würdest Du es machen? Welchen Job hast Du denn, wenn jeder der obigen Aspekte Deinen Job berührt? Was ist sinnlos zu diskutieren? Du diskutierst doch gar nicht. "ich kotze im Strahl" ist kein Argument.
 
AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Man muss mit den vorhanden Technologien auskommen die man jetzt hat ein Kraftwerk wird nun mal für eine Gewisse Laufzeit geplant damit es sich rentiert.
Wir haben in Deutschland eine Stromlieferungspflicht, das heißt ich kann leider nicht mal den roten Knopf drücken und streiken.

Disktuieren im sinne von ich wiederlege deine Argumente macht kein sinn weil ich einfach keine Lust mehr nach all den Jahren habe. Leute die nix von der Technik verstehen die sich irgendwas aus Wikipedia geholt haben und dann meinen zu müssen sie würden wissen wie ein Netz oder ein Kernkraftwerk funktioniert.

Endlager hab ich oben beschrieben.
Ich habe Elektroniker für Betriebstechnik gelernt, war während der Ausbildung und auch anschließend in einer Warte die das 110kv Netz und die darunter liegenden Mittelspannungseben gesteuert hat. Danach war ich bis letztes Jahr 6 Jahre lang Maschinenbauer auf Schicht im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, nun bin ich selbst Schichtleiter in Ausbildung in einer Gasturbine.

sry wenn schreibfehler drin sinn ich tippe mit dem Handy o_O
 
AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Hallo Loebstraus,

danke für Deine Antworten. ich verstehte doch jedes Deiner Argumente und sie sind vermutlich stimmig, bezogen auf heutige Netze und ihre heutige Regelung. Wir hatten ein System, das lieferte einen sehr stabilen Strom, wir sind immer noch führend in der Welt in Bezug auf Ausfallstunden, und alles wäre gut. Die offene Frage ist, wie es weiter geht. Und genau darum ging es mir, Visionen und Möglichkeiten, wie es in der Zukunft gehen soll.

Wir sind uns doch vermutlich alle einig, dass es keine gute Idee ist, sämtliche vorhandenen fossilen Brennstoffe zu nutzen? Es wird schwer, dass zu verhindern, darum ist der einzige Weg neue Techniken zur Verfügung zu stellen, mit denen der ganzen Welt, die heute überwiegend Kohle und Öl zur Stromerzeugung verbrennt, wirtschaftliche Alternativen zu geben, und so billig wie Kohle ist, wird das schwer. Die Übertragung von Solarstrom und die Instabilitäten der Netze durch unstetigen Windstrom sollte jeder verstehen, umso erfreuter war ich zu Ostern, dass es irgendwie funktioniert hat und wir unglaubliche 2/3 EE im Netz hatten. Ich hätte nie erwartet, dass es überhaupt funktioniert und wenn Du gute Argumente hast, dass es z.B. alles nur falsch interpretierte Daten sind, weil in Wirklichkeit prozentual viel mehr konventionelle Kraftwerke liefen, als ich denke und der Solarstrom nur als produziert erschein, aber nicht als ins Netz eingespeist, dann wäre das eine interessante neue Information. Wenn der Anteil der EE weiter steigt, müssen wir vermutlich ganz andere Regelmechnismen und Übertragungswege umsetzen. Ich stecke da nicht in jedem Detail drin. Das wird teuer, aber welche Alternativen zur EE gibt es?

Die Kernenergie ist ohne Brüter und ohne Thoriumreaktioren nicht tauglich, weil Uran knapp wird, würde auf der Welt 30% des Stromes mit Kernkraft erzeugt, unabhängig von Risiken, viel mehr Staaten, die Atombomben bauen könnten etc. Es geht um die Anreicherung. Hat man Anlagen, kann man sofort bombenfähiges Material herstellen. In unserer Zentrifugenanlage, der Urenco, wäre das innerhalb von Tagen durch andere Anordnung der Anlagen möglich. Darum gibt es ständig Kontrollen und wir machen es nicht, aber wir könnten. Das gibt für manchen, wie damals Strauß, die trügerische Sicherheit, sich unabhängig von den USA, Frankreich und England ein Drohpotential an Kernwaffen aufzubauen. Wollen wir, dass alle Länder der Welt ihre eigenen Anreicherungen haben?

Thoriumkraftwerke wären eine Alternative, es gibt genug von dem Zeug, die Spaltprodukte haben nur kurze Halbwertszeiten, aber es gibt keine funktionierenden Anlagen. Die Chinesen probieren es gerade wieder, die letzten Veröffentlichen zeigten, dass sie genau dieselben Probleme wie wir in Hamm Utrecht bekommen.

Kernfusion, da träumte ich immer von, aber wann ist ein Kraftwerk serienreif und was wird es kosten? Das ist absolute Zukunftsmusik, es kann klappen, aber wenn es in 50 Jahren Kraftwerke gibt, können wir die unabhängig von der E trotzden errichten. Aber darauf zu setzen und zu hoffen ist mir zu risikoreich.

Ich verfolge darum viele Veröffentlichung zum Thema, zu virtuellen Kraftwerken, zu sich intelligent stabilisierenden Netze, muss aber zugeben, nicht alle physikalischen Hintergründe parat zu haben und z.B. den verlinkten Phasenschieber nicht in letzter Konsequenz zu verstehen, weil ich z.B. keine Informationen über die Art der Verbraucher habe. Was hängt denn ams Netz? Keine Ahnung, jedenfalls nicht nur Ohmsche Verbraucher. Ich erkenne in den Studien keine physikalischen Fehler, andere winken nur ab und sagen in Foren, "theoretischer Blödsinn", dass nehme ich aber nicht wirklich ernst, weil eine wissenschaftliche Widerlegung anders aussieht.

Dass das EEG in der aktuellen Form an seine Grenze kommt, ist völlig eindeutig. Das Merkel und ihre Regierung alles daran setzt, die Energiewende in den Sand zu setzen und als Alternative zurück zu mehr Kohlekraftwerken will, ist für mich auch eindeutig. Darum suche ich in de Uni, im sozialen Netzwerk und in Foren, wenn ich denn mal auf ernstzunehmende Menschen vom Fach treffen, eine sinnvollle technische Darstellung der Möglichkeiten. Und darum würde mich wirklich injteressieren, was Du denkst. Ich fand es schade, dass Du es gleich mit den Worten, "ich könnte Kotzen" und "eine Diskussion ist unnötig" abgetan hast. Vielleicht war meine erste Antwort etwas zu provokativ, z.B. mit den Stomausfällen in Hamburg, weil es natürlich nur die halbe Wahrheit ist, aber es sollte eigentlich die Diskussion anregen.

In diesem Sinne, lieben Gruß und ich freue mich auf Antwort oder zumindest gute Links zum Thema. Die Dena-Studie gab z.B. gute Hinweise über Grenzen zur EE.

P.S.: Ich bin Physikerin und Maschinenbauerin, tätig in der Autoindustrie und darum ganz weit weg von Netzen und gedanklich viel mehr bei der Erzeugung von Strom. Darum kann da auch hier und da Blödsinn von mir kommen. :)
 
AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Hallo interessierterUser(-in),
ich will das Problem der Regelung mal aufgreifen und versuchen zu erklären. Die Netzbetreiber waren mit beginn der Energiewende dazu "genötigt" sich Software in Form von Prognosemodellen etc. anzuschaffen da das bisherige Konzept relativ einfach eigentlich war der Strom der verbraucht wurde, wurde irgendwo am langen Ende, maximal 400km entfernt produziert. Das Problem bei Prognosen sind nun mal es bleiben auch nur Prognosen da gibt es immer ein eventuell oder vielleicht man kann es nicht zu 100% planen wie ein normales konventionelles Kraftwerk ( ausgenommen es hat eine Störung).
Da gab es bis auf die Blindleistung / Scheinleistung, also den induktiven und kapazitiven Regelung nicht viel zutun. Man wusste das Leitungen Kapazitiv sind man dafür dann Kompensationsanlagen brauchte die Teilweise per Hand verfahren wurde weil die Computersoftware noch nicht weit genug war.
Nun ist in den letzten Jahren das Problem entstanden das die "Eingriffe" von Personal in diese Software´n immer größer wurde. Das heißt die Software = Regelung läuft zwischen verschiedenen Parametern weichen diese ab muss der Mensch eingreifen. Werden diese Eingriffe größer wird das System an sich unsichere weil die Schwankungen im Netz immer größer werden / wurden.

Klar müssen wir eine alternative finden aber wir müssen sie eben erst noch finden. Das es zu Ostern funktioniert hat liegt halt auch unter anderem daran das die großen Kraftwerke mit ihren Generatoren genug Kraft haben gewisse Schwankungen abzufangen. Das bedeutet z.B. Grafenrheinfeld war zu seiner ein Reaktor mit einer elektrischen Leistung von 1345MW die effektive Regelleistung lag bei 80-100% und das mit einem Gradient von 10% in der Minute. Das Kraftwerk konnte natürlich noch viel weiter her runter gefahren werden man hat dies aber ungern zum Ende vom Brennstoffkreislauf gemacht weil der Reaktor dann schon realtiv träge war.

Hier möchte ich gerne die Argumentation aufgreifen das Kernenergie ohne Brüter nicht funktionieren würde und erklären wie ein Brennelement mit Anreicherung etc funktioniert.
Das ein Kernkraftwerk nicht ohne Brüter auskommt ist schlichtweg falsch es braucht kein Brüter um ein Brennelement herzustellen. Ein Brennelement besteht aus 97% Uran238 und einer Anreicherung an 3-3,8% Uran235, die Anreicherung in einem Brennelement ist von Kraftwerk zu Kraftwerk unterschiedlich und wird spezifisch mit Physikabteilung abgesprochen, ich werde hier mal nicht auf MOX - Elemente eingehen.
Im Prinzip kann man sich es so vorstellen ein Brennelement bleibt im Schnitt 5 Jahre im Reaktor und wird jedes Jahr umgesetzt um eine homogene Reaktorleistungsverteilung zu haben. Da jedes Jahr ein Teil der Brennelemente ausgeschaut wird und neue wieder in ihn eingesetzt werden und zu alte aus dem Reaktor müssen.
Aber warum muss schlussendlich ein Brennelement aus dem Reaktor raus?
Nun mit den Jahren nimmt der Anteil an Uran235 im Brennelement immer weiter ab, mit der Zeit wird aber auch Plutonium aus Uran238 erbrütet / gewonnen. Nun haben wir das Problem das wir praktisch immer mehr Plutonium erzeugen, dass Problem an Plutonium im Reaktor ist aber das wenn ein Plutonium Teilchen getroffen wird die Energiefreisetzung um einiges höher ist als wie bei Uran. Das bedeutet das zum Ende eines Zyklus öfters die L-Releb angefahren wird, L-Releb ist die Leistungsbegrenzungsregelung der thermischen Reaktorleistung. Alles kein Problem ist zwar nervig aber okay, nun zur Revision wird das Brennelement entfernt kommt anschließend in das Abklingbecken > Castor etc.
Früher wurden die Brennelemente wiederaufbereitet weil noch ca 97% der Energie im Brennelement vorhanden sind sprich man hat in 5 Jahren gerade mal ca. 3% der Energie verbraucht die das Brennelement überhaupt besitzt. Das hat es eigentlich so effizient gemacht bei der Wiederaufbereitung wurde dann das Plutonium und andere Spaltprodukte entfernt und anschließend kam das Brennelement wieder zurück.
Für weitere Informationen kann ich dir diese Seite empfehlen: Nuklearia | Fur moderne und sichere Kernenergie

Thoriumreaktoren sind noch in der Entwicklung kann man zurzeit wenig sagen weil auch nicht sehr viel nach außen dringend an Informationen. Aber es gab z.B. den DualFluidReaktor aus Berlin der ein sehr gutes Konzept verfolgt und inherent sicher ist.

Bei der Kernfusion sind die Kosten so gesehen nicht interessant einfach aus dem Grund das die Rohstoffe nicht endlich wären die für den Betrieb des Kraftwerks benötigt würden. Aber auch hier steckt noch viel Entwicklungsarbeit drin. Wir haben mit dem Wedelstein X-7 einen weiteren Fortschritt zur Erprobung gemacht leider wird auch das von den grünen als Hexenwerk angesehen.

Zu der "Manipulation" kann man soviel sagen das Windkraftanlagen wenn sie abgeschaltet werden weil zuviel Strom im Netz ist trotzdem dann ihr Geld was sie theoretisch erwirtschaftet hätten trotzdem bekommen.
Wenn wir mehr EE haben wollen werden wir wohl neue Leitungen bauen müssen es geht nun mal nicht anders wenn wir weg von der "zentralen" Stromproduktion wollen. Da brauch man sich als Verbraucher auch dann nicht aufregen :D

Nun ich reagiere mittlerweile meistens so nach den 6 Jahren im Kernkraftwerk und 3 komplett zerkratzten Autos von irgendwelchen Grünen Spinnern nur weil man sein Job nachgeht ist man ziemlich aufbrausend was sowas betrifft ;)
 
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AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Hallo interessierterUser(-in),
ich will das Problem der Regelung mal aufgreifen und versuchen zu erklären. Die Netzbetreiber waren mit beginn der Energiewende dazu "genötigt" sich Software in Form von Prognosemodellen etc. anzuschaffen da das bisherige Konzept relativ einfach eigentlich war der Strom der verbraucht wurde, wurde irgendwo am langen Ende, maximal 400km entfernt produziert. Das Problem bei Prognosen sind nun mal es bleiben auch nur Prognosen da gibt es immer ein eventuell oder vielleicht man kann es nicht zu 100% planen wie ein normales konventionelles Kraftwerk ( ausgenommen es hat eine Störung).
Man nennt das Problemverlagerung. Der Gesetzgeber macht es sich einfach und legt neue Pflichten auf irgendwen. Aber man muss aber auch sagen, dass es sehr eine sehr langsame Entwicklung war. Das Einspeisegesetz ist von 1991, das sind 25 Jahre. Da kann man langsam Programme und Messstationen zu entwickeln. Kostet natürlich, aber die Kosten können über die Netzgebühr den Verbrauchern aufgebürdet werden. Die Netzbetrieber bekommen meines Wissens nach eine relativ hohe Summe, ich weiß aber nicht, was davon alles bezahlt werden muss, darum kann ich nicht beurteilen, wie viel Spielraum für diese Art neue Infrastruktur bleibt. Ich weiß nur, dass für jede neue Windkraftanlage umfangreiche Windstudien durchgeführt werden und diese Daten sollten doch wohl den Netzbetreibern übergeben werden? Und der Verband der WKA-Betreiber entwickelt meines Wissen auch diese Art Software, um gute Standorte für WKA im Voraus zu erkennen. Die Daten müssten natürlich ordentlich ausgetauscht werden, das wird das EEG ganz sicher wieder nicht geregelt haben, wie ich unseren Gesetzgeber kenne, Schlafmützen ... :)

Da gab es bis auf die Blindleistung / Scheinleistung, also den induktiven und kapazitiven Regelung nicht viel zutun. Man wusste das Leitungen Kapazitiv sind man dafür dann Kompensationsanlagen brauchte die Teilweise per Hand verfahren wurde weil die Computersoftware noch nicht weit genug war.
Nun ist in den letzten Jahren das Problem entstanden das die "Eingriffe" von Personal in diese Software´n immer größer wurde. Das heißt die Software = Regelung läuft zwischen verschiedenen Parametern weichen diese ab muss der Mensch eingreifen. Werden diese Eingriffe größer wird das System an sich unsichere weil die Schwankungen im Netz immer größer werden / wurden.
Das ist ja das, was ich mit „neuer Regelung“ meine. Früher war es wirklich einfach und die Regelungen im 15 Minuten-Takt sind heute natürlich nicht mehr umsetzbar, dafür Schwanken die Erzeuger zu stark. Die Bedienmannschaften in den Stellwarten müssen natürlich enorm erweitert werden und ebenso die Kompensationsanlagen. Rein technisch sehe ich das nicht als Problem, natürlich kostet es Geld und Zeit und normalerweise wird das Problem erst einmal auf die Bedienmannschaften abgewälzt, die dann rotieren, bis der Herzinfakt kommt. Ist bei uns auch so, wenn ich arbeiten 1990 mit Arbeiten 2015 vergleiche, dann liegen da Welten zwischen.

Klar müssen wir eine alternative finden aber wir müssen sie eben erst noch finden. Das es zu Ostern funktioniert hat liegt halt auch unter anderem daran das die großen Kraftwerke mit ihren Generatoren genug Kraft haben gewisse Schwankungen abzufangen. Das bedeutet z.B. Grafenrheinfeld war zu seiner ein Reaktor mit einer elektrischen Leistung von 1345MW die effektive Regelleistung lag bei 80-100% und das mit einem Gradient von 10% in der Minute. Das Kraftwerk konnte natürlich noch viel weiter her runter gefahren werden man hat dies aber ungern zum Ende vom Brennstoffkreislauf gemacht weil der Reaktor dann schon realtiv träge war.
Natürlich geht es nicht ohne diese heutigen das Netz stabilisierenden Generatoren, weil WKA bisher ungeregelt ins Netz eingespeist haben. Darum wird es immer Gasturbinen im Netz geben, notfalls mit Biogas oder Wasserstoff. Aber es ist ebenso möglich, auch mit Windkraftanlagen in beschränktem Maße das Netz zu regeln, wenn die Regelungen der WKA dafür vorgesehen werden. Das ist meines Wissens bisher nicht der Fall, die laufen stumpf Netzparallel. WKA sind sehr schnell über Flügelstellungen regelbar im Bereich von 0-100%, nur erlaubt das EEG, dass sie immer mit voller Leistung einspeisen. Auch daran muss gearbeitet werden, dass WKA an der Regelung beteiligt werden. Das ist für mich kein technisches Problem, sondern nur ein juristisches.

Hier möchte ich gerne die Argumentation aufgreifen das Kernenergie ohne Brüter nicht funktionieren würde und erklären wie ein Brennelement mit Anreicherung etc funktioniert.
Ich kenne die Brennelement zur Genüge, ich habe dafür Funkenerosionschneider zum Zerlegen entwickelt. :)


Früher wurden die Brennelemente wiederaufbereitet weil noch ca 97% der Energie im Brennelement vorhanden
Danke für den Link, muss ich nochmal nachlesen. Ich kenne nur Zahlen der Uran Produktion, vermutete förderbare Uran-Menge in der Erde und den Verbrauch der Kernkraftwerke. Wenn dabei natürlich immer 100% Uran pro Brennstab angenommen wurden und nicht nur die 3%, die verbraucht werden, dann wären das übliche statistische Taschenspielertricks. Das würde natürlich die Reichweite von Uran erheblich erhöhen. Es ging aber auch um das fiktive Modell, dass wir den gesamten Energiebedarf der Welt mit Kernkraft herstellen, oder irgendwas um 30-70%, um einen nenneswerten Beitrag zur CO2 Reduktion zu liefern. Und dann soll, so meine alten Zahlen, Uran sehr schnell sehr knapp werden. Als Lösung kenne ich die MOX-Brennstäbe mit Plutonium und eben die Brüter.

Thoriumreaktoren sind noch in der Entwicklung kann man zurzeit wenig sagen weil auch nicht sehr viel nach außen dringend an Informationen. Aber es gab z.B. den DualFluidReaktor aus Berlin der ein sehr gutes Konzept verfolgt und inherent sicher ist.
Da bin ich gar nicht mehr auf dem Laufenden. Wir forschen weiter? Sehr schön, forschen ist immer gut. Als ich das letzte mal in Jülich war, hieß es nur lapidar „Der Thoriumreaktor ist tod“, aber gut, das war 1998... :) :)

Bei der Kernfusion sind die Kosten so gesehen nicht interessant einfach aus dem Grund das die Rohstoffe nicht endlich wären die für den Betrieb des Kraftwerks benötigt würden. Aber auch hier steckt noch viel Entwicklungsarbeit drin. Wir haben mit dem Wedelstein X-7 einen weiteren Fortschritt zur Erprobung gemacht leider wird auch das von den grünen als Hexenwerk angesehen.
Der Brennstoff ist nicht das Problem, ist genug da. Es geht um die Anlagekosten. Wenn ein 1GW Fusionskraftwerk 20 Milliarden an Baukosten hat und alle zwei Jahre die innere Reaktorwand erneuert werden muss, weil die harte Neutronenstrahlung zu intensiv ist und die Wand versprödet, dann ist das nicht konkurrenzfähig zu Windenergie. Es gibt darum Überlegungen, als Brennstoff Helium-3 vom Mond zu fördern, aber auch das ist wirtschaftlich und energetisch nicht tragbar.

Zu der "Manipulation" kann man soviel sagen das Windkraftanlagen wenn sie abgeschaltet werden weil zuviel Strom im Netz ist trotzdem dann ihr Geld was sie theoretisch erwirtschaftet hätten trotzdem bekommen.
Das war ja meine Frage, ob in der von mir verlinkten Statistik einfach nur die produzierte Menge eingegeben wird. Das muss mitnichten die nutzbare Menge sein, wenn die WKA einfach ihre „ich hätte aber produzieren können“ Daten eingeben.

Wenn wir mehr EE haben wollen werden wir wohl neue Leitungen bauen müssen es geht nun mal nicht anders wenn wir weg von der "zentralen" Stromproduktion wollen. Da brauch man sich als Verbraucher auch dann nicht aufregen :D
Klar wollen wir (ähhh, also ich) mehr EE; aber auf der anderen Seite wird meiner Meinung nach der Stromverbrauch eher steigen, weil wir immer mehr Prozesse weg von Kohle und Öl hin zu Strom verändern. Stell Dir alleine die Strommenge vor, wenn 30 Millionen Autos elektisch fahren, wenn Warmwasser- und Heizungen auf Wärmepumpen umgestellt werden, Stahl wird immer mehr in E-Öfen aus Schrott hergestellt als neu in Hochöfen, der Aluminiumverbrauch steigt, etc. Dazu steigt der Rezyclinganteil stetig, und auch das kostet vor allem Strom.

Nun ich reagiere mittlerweile meistens so nach den 6 Jahren im Kernkraftwerk und 3 komplett zerkratzten Autos von irgendwelchen Grünen Spinnern nur weil man sein Job nachgeht ist man ziemlich aufbrausend was sowas betrifft ;)
Ich schrieb es schon per PN. Was immer wieder vergessen wird, ist die soziale Härte, wenn auf der einen Seite neue Job in der EE geschaffen werden, die in der Regel eher schlecht bezahlt sind, weil es einfach Fließbandarbeiten in der Solarproduktion, oder schlecht bezahlte Handwerker zum Errichten der WKA sind, während auf der anderen Seite Spezialisten, die mit ihrem Gehalt eine Familie gut ernährten konnten, raus fliegen.


Darum nannte ich es auch Managementfehler der großen Energieversorger, die viel stärker in die EE hätten investieren sollen. Viele vergessen, dass die Hauptaktionäre unsere Gemeinden sind, die über viele Jahre von den Gewinnen der EVU (Energieversorgungsunternehmen) profitierten und jetzt in die Röhre schauen, wenn man die schmelzenden Gewinne der Firmen sieht.


Ich habe keine Ahnung, was passieren wird. Das EEG ist reichlich chaotisch. Den ursprünglichen Sinn, Solar- und WKA konkurrenzfähig zu machen, hat es erreicht. Wie wir die EE jetzt sinnvoll und effektiv ins Netz einbinden, wird über das EEG nicht verraten. Das ist die Krux an der massiv gearbeitet werden muss. Aber ich ahne, die Merkel-Regierung will das gar nicht. Die wollen es vor die Wand fahren, um mit dem Finger auf Grüne und SPD zu zeigen. Vermute ich zumindest, denn die letzten Novellen des EEG waren reichlich dämlich und nicht weitreichend genug.


Offen ist ebenso weiter, zu welchem Preis in Zukunft die großen Energieverbraucher den Strom beziehen können. Meines Wissens bekommen z.B. Aluminiumhütten den Strom ohne Netzgebühr, das wird mit WKA nicht funktionieren.


Es ist und bleibt ein großes Experiment mit ungewissen Ausgang.
 
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AW: Stromüberschuß über Ostern: Schmeißt Eure Faltrechner an

Guten Tag, liebe Spezialisten.

Ich habe interessiert mitgelesen, ich verstehe beide Positionen und mache mir natürlich auch so meine Gedanken, was Energie und Zukunft angeht.
Wenn meine eigene (Mit-)Arbeit durch Diskussionen in öffentlichen Medien nicht so positiv wie erhofft betroffen ist, dann berührt das an einer Stelle, die man besser in Ruhe läßt. Kenne ich alles.

Aber wir hier in GL gehen dann immer an einen bestimmten Ort, ist auch nicht weit:

Kfeld.JPG

Der Hinweg ist immer ganz schnell, der Rückweg dann sehr entspannt.:daumen:

Ich erlaube mir dieses Scherzchen, weil ich sehr froh bin, keinen Mitfalter verloren zu haben :-)
 
Stromüberschuß : Schmeißt Eure Faltrechner an

Es ist mal wieder so weit, der Windstrom lässt die Netze platzen. Wer falten will,
kann aktuell mit absolut ruhigen ökologischem Gewissen Strom vernichten.
Grün ist der Windstrom, dunkelgrün sind die Nordsee-Windfarmen. Der Börsen-
preis für Strom ist schon wieder negativ, weil über 2/3 der Stromerzeugung aus
regenerativen Quellen kommt.

=> Falten!


windstrom.JPG

Quelle: Transparency in Energy Markets - Germany
 
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