[REVIEW] Enermax NEOChanger – It´s got RGB

Chrissi

Software-Overclocker(in)
[REVIEW] Enermax NEOChanger – It´s got RGB

Enermax NEOChanger – It´s got RGB


Vorwort

Enermax ist uns bis jetzt vor Allem als Hersteller von Netzteilen und Kühlern ein Begriff und konnte dort in der Vergangenheit auch schon mit hochwertigen Produkten überzeugen. Doch nun wagt das Unternehmen den Schritt in den Markt der Custom Wasserkühlungen und präsentiert mit dem NEOChanger eine Pumpen-Ausgleichsbehälter-Kombination, die mit einigen Extras überzeugen kann. In diesem Test soll nun beleuchtet werden, ob der Neueinstieg gelungen ist und das Produkt den Wasserkühlungsenthusiasten überzeugen kann oder noch Verbesserungsbedarf an manchen Stellen besteht.
Der Enermax NEOChanger in der 200ml Variante wurde mir für diesen Test netterweise von Enermax zur Verfügung gestellt.


  1. Aussehen
  2. Lieferumfang
  3. Montage
  4. Betrieb
  5. Fazit

Aussehen

Auf eine ansprechende Optik wurde bei Enermax augenscheinlich viel Wert gelegt. Der NEOChanger ist komplett in Schwarz gehalten, was eine edle Optik erzeugt und farblich auch in jedes Gehäuse und Moddingprojekt passt.
Der Ausgleichsbehälter ist ein normaler Röhren AGB, welcher die jeweilige Größe des Kits bietet. Bei mir die kleinste Version mit 200ml, es gibt auch noch eine 300ml und 400ml Variante für größere Gehäuse. Der ebenfalls Schwarze Deckel ist abschraubbar und bietet 2 G1/4 Zoll Gewinde für Anschlüsse von Schlauch oder Hard Tubes. Dabei sind die Gewinde auch so weit auseinander, dass selbst größere Anschlüsse wie für 16/10mm Schlauch problemlos nebeneinander passen. Ein Anschluss muss hierbei für die Rückführung des Wassers verwendet werden, ein Anderer für die Befüllung.
Unter dem Ausgleichsbehälter ist die Pumpe montiert. Enermax verrät nicht genau um welches Modell es sich hier handelt, aber optisch erinnert das Ganze stark an eine Laing D5. Vorne an der Pumpe ist neben einem Enermaxlogo ein kleines Display angebracht, welches die aktuelle Umdrehungszahl der Pumpe anzeigt. Der Infrarotsensor für die Fernbedienung ragt unterhalb der Pumpe heraus. Der Dritte Anschluss, welcher für den Wasserausgang verwendet werden muss befindet sich auf der Rückseite der Pumpe und ist wieder als G1/4 Zoll Anschluss ausgeführt. An den Seiten der Pumpe ist die Halterung für eine stehende Montage befestigt. Dank vielseitigem Lieferumfang kann die Halterung aber auch für eine hängende oder liegende Montage umgebaut werden.
Besonders positiv sind mir die bereits schwarz vorgesleevten Anschlusskabel aufgefallen. Anderen Pumpen bieten dies nicht, da muss man erst noch mühselig per Hand nachsleeven, wenn man keine Gelben oder Grünen Kabel im Gehäuse haben möchte. Angeschlossen wird die Pumpe per normalem SATA Stromanschluss. Dazu steht ein 4Pin RGB Connector zur Verfügung, welcher an kompatible Mainboards für Asus Aura Sync und Co. angeschlossen werden kann.

p1310136_dxo-jpg.966055


Lieferumfang

In der Verpackung findet man gut geschützt natürlich die Pumpen-Ausgleichsbehälter-Einheit. Diese ist bereits komplett vormontiert, hier muss man nichts weiter machen. Auch die Halterung für die stehende Montage ist bereits angebracht und kann sofort genutzt werden. Dazu findet man Montagematerial für die liegende und Hängende Position in Form von mehreren Halterungen und Schrauben. Ein kleiner Schlüssel zum Umschrauben wird ebenfalls beigelegt. Die Fernbedienung samt integrierter Batterien befindet sich natürlich auch im Lieferumfang. Dazu noch die bebilderte Anleitung für die Montage.
Als kleinen Zusatz legt Enermax noch einen Überbrückungsstecker für den 24Pin Anschluss vom Netzteil bei, damit die Pumpe ohne restlichen PC gestartet werden kann und so eine problemlose Befüllung gewährleistet werden kann.

p1310131_dxo-jpg.966051


Montage

Kommen wir nun zur Montage des NEOChangers. Meine aktuelle Wasserkühlung besteht aus einem 360mm Radiator im Deckel, einem 120mm Radiator im Heck, einem Watercool Heatkiller auf der CPU (i7 3770K@4.5Ghz@1.2V) und einem EK Fullcoverwasserblock auf der ebenfalls übertakteten GTX980. Als Pumpe kommt momentan eine Laing DCC-1T mit Phyoba Metalldeckel zum Einsatz, die auf einem Shoggy Sandwitch entkoppelt ist. Als AGB wird ein normaler 250ml Röhren AGB verwendet.

p1310143_dxo-jpg.966050


Ich hatte mich eigentlich für die 200ml Variante entschieden, da ich den NEOChanger anstelle meines aktuellen Röhren AGBs an der Gehäusewand anbringen wollte und dort die größeren Exemplare nicht gepasst hätten. Nachdem ich den NEOChanger dann ausgepackt hatte, wurde mir klar das das nicht funktionieren konnte. Der einzige Ausgang befindet sich hinten an der Pumpe. So wäre eine Verschlauchung unmöglich, da der Anschluss direkt in die Rückwand gehen würde. Würde man den NEOChanger einmal um 180 Grad drehen, wäre zwar eine hängende Montage möglich, aber dann das Display verdeckt, was ja auch nicht Sinn der Sache ist. Hier wäre es schön gewesen mehr Anschlussmöglichkeiten an verschiedenen Stellen zu haben, um eine flexiblere Montage möglich zu machen. Ich musste mich dann dazu entschiedene eine stehende Montage auf dem Zwischenboden des Gehäuses durchzuführen. Dabei habe ich dann gleich mein altes Shoggy Sandwitch wiederverwendet, um den NEOChanger zusätzlich zu entkoppeln. Leider waren die mitgelieferten Schrauben etwas zu kurz, um eine Montage auf dem Shoggy zu erlauben, aber ich habe einfach die alten Schrauben der Laingpumpe verwendet. Ich nehme an Enermax geht eher davon aus, dass man den NEOChanger direkt auf dem Boden montiert, da reichen die Schrauben von der Länge dann problemlos aus.
Ansonsten war die Montage aber sehr einfach. Pumpe festschrauben, Anschlüsse ins Gewinde drehen, verschlauchen, Strom ans Netzteil anschließen und fertig. Hier sind andere Kits deutlich aufwändiger zu handhaben. Im Folgenden das Bild des montierten Systems mit dem NEOChanger.

p1310154_dxo-jpg.966048


Betrieb

Bevor die Wasserkühlung wieder in Betrieb genommen werden kann, muss natürlich erstmal befüllt werden. Hier sehe ich die nächste Verbesserungsmöglichkeit. Dadurch das der Wasserrückfluss zwingend in einen der beiden Anschlüsse im Deckel gehen muss, kann zur Befüllung nicht einfach der Deckel abgeschraubt werden und das Destillierte Wasser eingefüllt werden. Dies muss durch den anderen Anschluss geschehen, an den ich eine Konstruktion aus Anschluss, altem Schlauch und Trichter montiert habe, um das Wasser einfüllen zu können. Dies geht leider auch nur in kleinen Dosen, da die Luft ja aus dem System entweichen muss und das nicht geht, wenn durch den einzigen Eingang Wasser hereinkommt. Ich habe mich dann letztendlich für eine Spritzflasche entschieden, das ist zwar sehr mühselig, aber zumindest funktioniert es. Dieses Problem könnte auch durch zusätzliche Anschlüsse gelöst werden, sodass man entweder den ganzen Deckel abdrehen kann oder einfach einen der anderen Anschlüsse zur Entlüftung öffnen kann.

Nachdem das Wasser nun endlich drin war, habe ich die Wakü mit dem mitgelieferten ATX Überbrückungssteckers in Betrieb genommen. Leider tat sich zu Beginn wenig, da die Pumpe mit knapp 2000rpm nicht in der Lage war das Wasser durch meinen Kreislauf zu pumpen. Das hat mich schon etwas erstaunt, da meine alte Laing selbst in der niedrigsten Einstellung keine Probleme damit hatte und ich jetzt auch nicht den Riesenkreislauf habe. Nachdem ich die Pumpe dann per Fernsteuerung auf ca. 2700rpm hochgeregelt habe, war genügend Leistung vorhanden, um einen Durchfluss zu Erzeugen. Da die Pumpe aber bis zu 4000rpm drehen kann, gehe ich nicht davon aus, dass man bei größeren Systemen Durchflussprobleme bekommt.

Nachdem ich die Wasserkühlung einige Zeit lang entlüftet und laufen gelassen habe, komme ich nun zu meiner Einschätzung der Lautstärke. Ich muss sagen das meine Laing DCC-1T mit dem Phyoba Metalldeckel unhörbar war. Dies kann ich vom NEOChanger leider nicht behaupten. Obwohl er ebenfalls auf dem Shoggy Sandwitch enkoppelt war, ist nur bei niedrigster Einstellung von 1500rpm kaum etwas zu hören. Die reicht aber nicht aus, um das Wasser durch den Kreislauf zu pumpen. Je höher man die Drehzahl bringt, desto stärker wird das Brummen der Pumpe. Ich würde es ungefähr mit einem Kühlschrank vergleichen. Auf den 2500-2700rpm die ich für meinen Kreislauf benötige ist es deutlich wahrnehmbar und auch aus geschlossenem Gehäuse mit aktiven Lüftern einfach heraushörbar. Dies war bei meiner alten Laing überhaupt nicht, da hörte man nur ein leises Säuseln der auf 700rpm gedrosselten Lüfter. Hier sehe ich Verbesserungspotential bei Enermax, denn das die Pumpe so hörbar ist bei zusätzlicher Entkopplung mit einem Shoggy Sandwitch sollte eigentlich nicht sein. Für mich ist die Wakü nicht nur zum Übertakten, sondern auch für einen leisen Betrieb und der kann mit dem NEOChanger bei mir nicht gewährleistet werden. Wenn die Pumpe gedrosselt wird, um leiser zu sein ist eben nicht mehr genug Leistung vorhanden, um das Wasser durch den Kreislauf zu Pumpen.

Zuletzt habe ich natürlich noch die Beleuchtungsfunktionen mit der Fernbedienung getestet. Die Beleuchtung ist wirklich gut. Dank eines LED Rings wird der AGB komplett ausgeleuchtet und kann hell erstrahlen. Auch die verschiedenen Farben und Modi gefallen, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Im Zweifel kann die Beleuchtung auch komplett ausgeschaltet werden. Die Fernbedienung ist leider nicht ganz zuverlässig, was daran liegt, dass der Sensor genau unter der Pumpe ist. So muss man die Fernbedienung schon direkt neben den PC auf Höhe der Pumpe halten, damit man ein Signal übertragen kann. Wenn der PC wie bei mir unter dem Schreibtisch steht, ist dies etwas umständlich.
Die Anbindung per Mainboard und Aura Sync und Co. konnte ich mangels kompatiblen Mainboards leider nicht testen.

p1310150_dxo-jpg.966049


Fazit

Der Enermax NEOChanger kann leider nicht komplett überzeugen und hat seine Stärken und Schwächen. Die Anschlussmöglichkeiten könnten vielseitiger sein und so auch die Befüllung einfacher machen. Die Pumpe hat bei niedrigen Drehzahlen recht wenig Power und ist selbst entkoppelt deutlich hörbar. Auch die Fernsteuerung könnte vom Signal her besser sein.
Positiv hervorstechen tut aber die wirklich schöne und umfangreiche Beleuchtung mit verschiedenen Modi und Farben. Auch die Montage ist recht einfach und der Preis von 83€ deutlich unter dem vergleichbarer Sets, wie dem EK-XRES für über 130€, welches weder Beleuchtung noch Fernsteuerung bietet.

Empfehlen kann ich den Enermax NEOChanger also definitiv Nutzern bei denen die Optik weit im Vordergrund vor der Funktionalität und Lautstärke steht, denn die Beleuchtung und LCD Anzeige ist wirklich schön anzusehen und gibt es nirgend wo sonst. Silent Fanatikern würde ich auf Grund der Lautstärke eher abraten.
 

Anhänge

  • P1310154_DxO.jpg
    P1310154_DxO.jpg
    374,3 KB · Aufrufe: 1.931
  • P1310150_DxO.jpg
    P1310150_DxO.jpg
    179,2 KB · Aufrufe: 1.340
  • P1310143_DxO.jpg
    P1310143_DxO.jpg
    283,5 KB · Aufrufe: 1.519
  • P1310131_DxO.jpg
    P1310131_DxO.jpg
    220,3 KB · Aufrufe: 1.429
  • P1310136_DxO.jpg
    P1310136_DxO.jpg
    176,8 KB · Aufrufe: 1.355
Zurück