Mein erster "unfreiwilliger" PC-Mod

Tamarillo

Schraubenverwechsler(in)
Ich arbeite bei einem gemeinnützigen Verein in der EDV. Ich meiner Freizeit helfe ich behinderten Schülern bei Problemen mit ihrem Computer. Im Dezember 2015 trugen sie den Wunsch an mir heran, ob wir nicht mal einen PC selber zusammen bauen könnten. Unbedarft wie ich war sagte ich zu.

Was sie wirklich wollten erfuhr ich erst bei der Planung. Nicht nur ein PC sollte es sein, nein gleich ein kompletter Schreibtisch sollte es werde. Da ich schon zugesagt hatte gab es leider kein zurück.

Da ich null Ahnung im Bereich Modding hatte habe ich mich hier und im Rest des WWW schlau gemacht.

Das Ergebnis wollte ich hier mit euch teilen.

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Dieser Entwurf (Februar 2016) sollte umgesetzt werden. Ich wusste ja gar nicht was alles auf mich zukommt.

Nach einigen Rückschlägen war der Schreibtisch-PC fertig.
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Stand September2016

ich hab noch ein paar wenige Bilder vom zusammenbau. Falls erwünschst kann ich die auch noch einstellen.

So was haltet ihr davon. Meine Jungs sind jedenfalls glücklich...
 
Erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Cooles Teil geworden. Sieht echt gut aus.
Freut man sich für die Jungs gleich mit....

Bilder sind hier im Forum immer gern gesehen. Je mehr, desto besser. Also immer her damit.
Vielleicht noch mit Erklärung wo so die Schwierigkeiten lagen. Es gibt hier doch so einige Interessierte, die evtl. auch so ein Build planen und sich so Anregungen hohlen können...

MfG
JPio

Edit
Jaaa, die Hardware würd mich auch interessieren... ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Momentan ist meine private Hardware verbaut. Das hat den Hintergrund das uns (mir) das Geld ausging wir aber unbedingt das Teil in Action zu sehen wollten.
So nun zur Hardware:
Als Grundplatte haben wir das Thermaltake Core P5 Gehäuse genommen. Darauf steckt folgendes.
Mainboard: ASRock Z68 Pro3
CPU: Intel Core i7 2600K @ 4GHz
CPU Kühler : ARCTIC Freezer i30 CO
RAM: DDR3 Kingston PC3 4 x 4GB
Grafik: MSI GTX 970 Gaming
Soundkarte: SoundBlaster Z
Boxen: Logitech X-540 5.1
Headset: Sennheiser PC 320 Gamer
Netzteil: Sharkoon WPM700 Bronze
SSD1: Crucial CT256MX100SSD1 256GB
SSD2: Crucial CT128M4SSD2 128GB
HDD: Western Digital 2TB Red WD20EFRX
CD/DVD: Pioneer BDR-206DBK Blu-Ray Brenner
zusätzlich: USB 3.0 PCI Express (PCIe) Controller
Tastatur: Logitech G910
Maus: Logitech G302
Monitor: 3 x ASUS VH242H

Weitere Bilder bereite ich vor und poste sie hier dann.

An der Hardware sieht man wohl das es eher ein Gaming-PC ist/wird.
Gespielt wird alles. Von RPG über Strategie bis hin zu FPS.
 
Zuletzt bearbeitet:
Baubericht „PC-Schreibtisch“

Teil 1: Die Idee

Alles begann an einem Advents-Wochenende im Dezember 2015. Als ich meine Jungs und Mädels im Wohnhaus besuchte um mal wieder kleinere
Hard- und Software Probleme zu lösen. Nachdem meine Arbeit getan war saßen wir noch gemütlich zusammen bis einer in den Raum warf. „Wir
könnten doch gemeinsam einen PC bauen der für alle ist.“ Und mir Wir meinten sie Mich.

Na ja einen PC zusammen bauen ist nicht das Problem, das ist mein täglich Brot, also sagte ich zu und meinte noch sie sollen sich überlegen was
der PC so alles können soll. Diese Aussage stellte sich als fataler Fehler für mich heraus.

Bei unserem nächsten Treffen platze die Bombe. Jetzt war aus dem „PC zusammen bauen“ ein PC geworden den in einen Schreibtisch gebaut
werden soll.Ok, da musst du jetzt durch, dachte ich mir, also stellte ich die Frage: Was soll der Tisch den alles können?

· Man soll mit dem Rollstuhl dran können
· An das Innenleben des Computer soll man leicht rankommen
· Man soll das Innenleben sehen
· So wenig Kabel wie möglich auf dem Boden
· Boxen und Subwoofer sollen mit eingeplant werden
· Monitor soll „hängen“
· Anschlüsse wie USB und Head Set soll von oben zugänglich sein
· Indirekte Beleuchtung
· Laufwerke sollen von außen zugänglich sein
· Genug Platz für evtl. spätere Erweiterungen

Es kamen dann noch Ideen wie:
Elektrisch höhenverstellbarer Tisch, Monitor soll aus dem Tisch hochfahren sowie das die Tastatur in die Tischplatte eingelassen werden soll.
Diese schloss ich aber von vorherein für mich aus. Sicher machbar ist alles, allerdings traute ich mir das nicht zu. Allein schon die Kostenfrage
für diese Gimmicks war zu hoch.

Tolle Ideen, aber ich sagte ihnen dass ich weder Schreiner noch Konstrukteur wäre und sich meine Fähigkeiten im Bereich „Moding“
darauf beliefen, mal einen Aufkleber auf ein Gehäuse zu kleben. Sie brachten mir trotzdem das Vertrauen entgegen das ich das schon schaffen
würde. Hach, sehr schmeichelhaft...

Gut, jetzt fing die Recherche an. Auf YouTube, Google Bilder und hier im Forum machte ich mich schlau.
Nachdem ich genug in Erfahrung gebrachte hatte machte ich mich daran das Projekt in SketchUp Make zu visualisieren. Als Ausgangspunkt
für alle weiteren Planungen beschloss ich das Thermaltake Core P5 Gehäuse zu nehmen. Sozusagen als Grundplatte für den späteren Auszug.

Hier ein erster und zweiter Entwurf der PC-Schublade

01.jpg 02.jpg

Stellte sich jetzt die Frage, wie komme ich an die Laufwerke ohne gleich die ganze Schublade herausziehen zu müssen. In meinem PC-Schrott
Fundus fand ich noch zwei identische Gehäuse (den Namen hab ich leider vergessen) aus denen ich die Festplattenkäfige ausbaute. Diese
haben den Vorteil das sie mit Schienen arbeiten die rechts und links ans Laufwerk geschraubt werden. Somit sind sie von außen zugänglich.

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Somit stand für mich das endgültige Design der Schublade fest.

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Musste ich mich noch mit dem Wärmeproblem beschäftigen. Meine Lösung sah so aus.
Zwei getrennte Wärmezonen, eine für das Netzteil und eine für den Rest. Beim Netzteil habe ich mir das so überlegt das das Netzteil auf
einer U-Form steht das an der Rückwand befestigt wird. Unten soll ein 80 mm Lüfter das Netzteil mit Frischluft versorgen und die warme
Luft sofort wieder nach hinten rausgibt. Somit sollte das Netzteil das Gehäuse nicht aufheizen.

Für den Rest sollten vier 140 mm Lüfter herhalten. Zwei die von vorne/seite Luft reinsaugen und zwei die hinten absaugen damit es kein
Wärmestau gibt. So der Plan. Vier davon sollen später regelbar sein (drei 140 mm und der 80 mm Lüfter). Die Steuerung des 140 mm Lüfter
hinten, sollte das Mainboard übernehmen.

Hier die Front und die Rückseite

03.jpg 04.jpg

So nun zum Tisch. 1,80 m sollte er breit werden und 0,80 m tief. Boxen und Subwoofer sollten Platz finden sowie die ganze Verkabelung.
Und ein Rollstuhl sollte ran passen. Bei den Monitoren entschied ich mich für eine 3er Monitorhalterung.
Mit diesen Vorgaben entstand folgender Entwurf.

tisch01.jpg

Das ganze sollte aus Holz entstehen und ich wollte noch was Persönliches reinbringen. Da ich J.R.R. Tolkien sehr mag entschloss ich mich den
Ringspruch auf Elbisch auf die Platte zu bannen.

tisch02.jpg

Letztendlich sollte das gute Stück so aussehen.

fertig04.jpg fertig03.jpg fertig02.jpg fertig01.jpg fertig05.jpg


So das war es erstmal. Teil 2 (wenn erwünscht) folgt dann nächste Woche.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten. Ich hab schon genug davon.

Euch allen ein schönes Wochenende. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Welches Holz hast du hier genau verwendet und welche Stärke.
Mir kommen da nämlich gerade ein paar Ideen:D
 
Baubericht „PC-Schreibtisch“

Teil 2: Der Bau

So, da nun die Planungsphase abgeschlossen war, ging es ans Eingemachte.
Als erstes bestellte ich das Thermaltake Core P5 und nach dem ich es geliefert bekam verbaute ich aus Mangel an Hardware
erst einmal mein eigenen PC. Musste ja sehen ob alles so klappt, wie ich es mir vorstellte.

01.jpg

So nun ran an den Tisch.
Da ich vorher nie es was mit Holz gemacht hatte stand ich vor dem Problem welches Holz ich nehme. Also in den hiesigen
Baumarkt und schauen was es so gibt. Meine Wahl fiel auf Fichte. Es war günstig und leicht. Also Holz in den Maßen zusägen
lassen und ab damit in meine „Werkstatt“. Dort habe ich meine gezeichneten Ausschnitte auf das Holz übertragen. Mit der
Stichsäge bewaffnet machte ich mich daran die Kreise und Rechtecke auszusägen. Das Ergebnis war katastrophal. Schief
und schräg ist gar kein Ausdruck. Selbst das nachbearbeiten mit Feile und Handfräse brachte nicht den Erfolg den ich mir
in meinem Kopf vorgestellt hatte.

Was anderes musste geschehen. So wollte ich es nicht haben. An diesen Punkt wollte ich schon alles hinschmeißen. Nach
dem ich der Gruppe meinen miesen Prototyp gezeigt hatte, meinen sie das ist doch toll weiter so, aber das Teil genügte meinen
Ansprüchen nicht und ich habe bestimmt keine hohen.

Also was machen. Einem befreundeten Lehrer schilderte ich mein Problem und er konnte helfen. Er hatte nämlich Zugriff auf eine
CNC Fräsmaschine.
Einziger Haken: Da er gerade viel um die Ohren hatte müsse ich 1. Eine Weile warten und 2. mich selber in das CNC Programm
einarbeiten. Gesagt, getan. Ran an das Programm und üben. Schließlich war es kurz vor den Sommerferien als ich die Teile fräsen
lassen konnte. Da mir Fichte zu weich war nahm ich dieses Mal Leimholz Buche. War zwar teurer aber besser.

02.jpg 03.jpg 04.jpeg

Genauso wollte ich es. Jetzt hatte ich wieder Auftrieb.

Nächster Schritt: Der Testzusammenbau
Es sollte ja eine Schublade werden, aber wie schwer wird diese den? Mit den Maßen 60x57x28 cm sicher nicht leicht. Grob
überschlagen schätze ich das Gewicht von Holz, Bodenplatte (Gehäuse) und Hardware zwischen 10 und 15 kg. Also nix mit
Möbelschubladenelementen. Da musste was anderes her. Schließlich fiel meine Wahl auf einen Vollauszug für Werkzeugtische,
den mit diesen konnte ich auch die Schublade herausnehmen. Das restliche Holz sowie die Tischplatte und Tischbeine kaufen
und einen Probe zusammenbau starten.

05.jpg

Jetzt noch den Ausschnitt für die Glasplatte in die Tischplatte damit man die Hardware später auch sieht. Dies hab ich mit einer
Oberfräse gemacht. Die Glasplatte hab ich übrigens vom Glaser umsonst bekommen. Hier hat nettes Nachfragen geholfen, denn
er hat mir zwei Glasplatten aus einer alten Glasvitrine geschenkt die er sonst eh weggeworfen hätte. Die Glasplatte hat eine Stärke von 5 mm.

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Nun ging es erstmal ans schleifen, schleifen, schleifen. Schließlich meinen Elbischen Ringspruch als Schablone auflegen,
dann konnte es ans lackieren gehen.

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Das ganze wurde dreimal mit Klarlack Seidenmatt lackiert. Dazwischen immer ein Zwischenfeinschliff. Es sollte ja auch schön glatt werden.
So, alles war lackiert und trocken, jetzt alles hoch auf meine Bühne schleppen wo ich Platz habe.
Erstmal den Tisch zusammenbauen …

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…dann wieder die Hardware vom Core P5 entfernen, und wieder komplett als Schublade einbauen.

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Im 3ten und letztem Teil seht ihr den Tisch noch mal in seiner ganzen Pracht sowie eine Preisübersicht und was ich noch so an Zubehör brauchte.
Euch eine schöne Woche. :daumen:
 
Baubericht „PC-Schreibtisch“

Teil 3: Das Ergebnis

Kommen wir zum Material und Zubehör sowie eine Übersicht der Kosten, die ich aufbringen durfte.
Das soll einem helfen der vielleicht ein ähnliches Projekt plant.

Der Tisch:
Als Material hierfür habe ich Leim Holz Buche gewählt. Die Tischplatte hatte eine Stärke von 25mm,
alles andere eine Stärke von 18mm. Dies sind alles Plattenmaße die ich so im Baumarkt kaufen konnte.
Der Zuschnitt nach meinen Vorgaben war kostenlos.

Tischplatte 180cm x 80cm 80€
1 mal 120cm x 60 cm 23€
2 mal 120cm x 30 cm 18€
7 mal 80cm x 30cm 42€
1 mal 80cm x 20cm 4€
4 Chrom Tischbeine 27€
2,5l Klarlack Seidenmatt 35€
Monitor Tischhalterung 50€
Gewindestange 1m 5€
Kleinteile 6€

gesamt: 290€

Schubladen-PC:
Thermaltake Core P5 Gehäuse 134€
SO-TECH® Vollauszug 14€
Phanteks 6+2-Pin PCIe Verlängerung 14€
Phanteks 24-Pin ATX Verlängerung 9€
Phanteks 8-Pin EPS12V Verlängerung 6€
Apollo23-PCI-E PCI-Express 1X Slot Riser 10€
4 Phobya G-Silent 140mm Lüfter 22€
Enermax T.B. Silence 80mm Lüfter 6€
4 Lüfter Filter 15€
Mystore365 Vier Fan-Controller 16€
Aplic 5,25“ Dual Wechselrahmen 24€
3 CSL - 3,5" Wechselrahmen 57€
USB 3.0 PCI Express (PCIe) Controller 16€
3 Internes Y-Kabel 5.25 Stecker 7€

gesamt: 327€

Sonstiges Zubehör für den Tisch:
Xystec Tisch-Kabeldose + Netzteil 45€
4 USB Verlängerungskabel 38€
Kopfhörerhalterung 5€
CSL - LED Flex-Stripe 14€
Perixx DX-2000XXL Mouse Pad 22€
ALED LIGHT® 2x5M LED Strip 21€
sonstige Kleinteile ca. 100€

gesamt: 245€

So das sind die letzten aktuellen Bilder vom PC-Schreibtisch. Leider nur Handyfotos.
Hier seht ihr das Projekt nochmal aus verschiedenen Positionen.

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Leider musste ich inzwischen meine private Hardware wieder ausbauen da meinen Computer ja selbst brauche...
als Übergang hab ich eine alten Office PC von mir verbaut, Spielen können die zwar nicht damit, aber
immerhin im Web surfen.
Gewünscht hätte ich mir gerne bessere/leisere Lüfter, qualitativ bessere Lüfter Steuerung sowie Wechselrahmen
und natürlich aktuelles Mainboard, CPU, RAM, SSD, Netzteil und Grafikkarte die darin verbaut hätte bleiben können.
Aber man kann nicht alles haben.
Mal sehen woher wir schnelle Hardware dafür herbekommen.

Nichtsdestotrotz hat es eine Menge Spaß gemacht, ich habe viel dazugelernt und Sie haben ein einzigartiges „Gehäuse“ bei sich in der Wohngruppe stehen.

Vielen Dank für euer Interesse.
 

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