[Worklog] Nocturnal Hunter

random2k4

PC-Selbstbauer(in)
Moin, huete möchte ich mal anfangen meine worklog zu meinem neuesten Projekt mit euch zu teilen.
Der Name des Projekts lautet Nocturnal Hunter.

Da ich aber neu hier im Forum bin erstmal ein paar kleine Dinge zu meiner Person:
Ich bin Stefan, 28 Jahre und Student an der Universität Heidelberg (BA Japanologie/Kunstgeschichte Ostasiens; MA Transcultural Studies) und bin hauptsächlich in den Bereichen 3D Design und Prop making unterwegs.
Im Bereich Case modding noch eher ein Neuling, da dies erst mein zweiter Case mod ist.

Konzept:
Das Zentrum meines Mods bildet das MSI X99S SLI Krait
Edition Motherboard. Da ich das Design der Verpackung mit einem Schlangenkopf sehr
ansprechend fand, entstand die Idee meinen eigenen Schlangen-/Kraitkopf zu bauen.
Für das Design eines ansprechenden Äußeren habe ich mich für eine Mischung aus stilisiertem und realistischem Aussehen entschieden.
Ziel war es das Motherboard möglichst in den Fokus zu Rücken.
Dabei sollte aber das Budget eher knapp bemessen werden, um zu zeigen dass man auch mit wenig Mitteln, gute
Ergebnisse erzielen kann. Auch war es mir wichtig, keine vorgefertigten Teile
zu benutzen und alles in 100% Handarbeit herzustellen.

Hardware:

Bis auf den Prozessor wurde mir die Hardware mit
freundlicher Unterstützung von MSI, Cooler Master und Kingston zur Verfügung
gestellt.

- Motherboard: MSI X99S SLI krait edition
- CPU: Intel i7 5820K
- Cooling System: Cooler Master Nepton 240M
- RAM: 4x4GB Kingston HyperX Predator 2133
- Graphics: MSI Radeon HD7790 2GB --> Update: 2x Geforce GTX960
- PSU: Cooler Master V850
- SSD: Kingston HyperX Fury 120GB

Und das Ganze noch mal in Bildern
 

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Hi Zufallsgenerator - also da fehlt nicht mehr viel: ein richtiges Gehäuse so a la Lian-Li oder LanCool und ne gute Soundkarte und fertig ist ne absolut steile Kiste - Gruß Tal... ach ja, wilkommen im Club...
 
So, ich werde meinen worklog ein klein wenig ordnen, da ich doch sehr durcheinander gebaut habe.
Sprich erst die Äußere Erscheinung und dann den Innenausbau. Abschließend wird es dann wohl noch ein kleines Video geben, welches den Aktuellen Arbeitsprozess zusammenfasst.
Also nicht wundern wenn später mal in einigen Arbeitsschritten weniger dran ist als im vorigen.
Finde es so einfach besser zu verfolgen.

Als erstes habe ich mal ein kleines 3D Model meines Case gemacht. Solche Modelle helfen zumindest mir immer mein Projekt besser zu visualisieren und da ich nicht besonders gut mit Bleistift o.ä. zeichnen kann hat sich die 3D Modellierung als wirksam für mich herausgestellt. Hier also mal zwei Bilder vom Design.



In wie fern dies dann dem tatsächlichen Resultat entsprechen wird werden wir sehen.

Sollte es jemanden interessieren wie ich das 3D Model gemacht habe, hier ist ein kleines Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=FgGKpZ_QapA [Spoiler Alert; dont watch if you don´t wanna see the final result or skip to 0:30]
 

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Hier bleibe ich doch mal dran, sieht schon cool aus und bin schon neidisch auf die 3D-Modellierung (komme gerade so mit SketchUp klar xD)

Was hast du dir für Außenmaße für das Endprodukt gedacht, also so ca.?
 
Nun stellte sich mir natürlich die Frage, wie bekomme ich das 3D Model in die Realität. Daher musste ich mich für einen Grundwerkstoff entscheiden, der das ganze leicht umsetzbar macht. Meine Wahl viel daher auf Papier. Richtig, ein Case gebaut aus Papier.

Um eine Vorlage zu bekommen habe ich das 3D Model mit dem Programm Pepakura in ein Papier-Template umgewandelt. Dieses Programm bricht vorhandene 3D Modelle auf und erstellt ein Schnitt und Faltmuster. Da die Automatisierung leider nicht optimal funktioniert, habe ich Manuell weitere Schnittkanten hinzugefügt und die Vorlage auf schlappe 49 A4 Seiten aufgeteilt.

Danach hieß es noch ausdrucken. Ich habe dafür 250g/m² Papier genommen um eine gewisse Grundfestigkeit zu bekommen.

Dann begann der spaßigste Teil der Arbeit, das Ausschneiden … ca. 8 Stunden und 169 Einzelteile später sah mein Schreibtisch dann komplett zugestellt aus.

Und schon ging es ans zusammenkleben. Ich habe ganz normalen UHU-Vielzweckkleber aus der Tube benutzt. Hält bombe.
Dann noch ein kurzes Testfitting der Hardware ob mein Model auf wirklich gestimmt hat. Zum Glück habe ich wohl alle Maße richtig genommen :D
 

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Heilige ********........was für ne Arbeit, aber Respekt.

Ich hätte mir wohl versucht ein Drahtgestell zu fertigen und dann mit Pappmasche das ganze versucht zu erstellen.
 
Auch ne Möglichkeit, wobei man da schon erfahrung im Modellieren haben sollte, wenn dann nähmlich die linke seite anders aussieht als die rechte, hat man hinter her viel auszugleichen.
Und so musste ich "nur" eine hälfte des 3D Modells machen und konnte es dann spiegeln für 100%tige Symetrie.
 
Das sieht interessant und vielversprechend aus, habe mal abonniert.
Viel Erfolg bei dem Projekt! :daumen:
 
So und weiter im Programm.

Für meine nächsten Arbeitsschritte, musste ich das Papier erst einmal vorbereiten und stabiler bekommen. Dafür habe ich die gesamte Papierkonstruktion mit einer Schicht Polyesterharz bestrichen.

Zuvor habe ich ein paar Holzleisten als Verstärkung in das Model geklebt. Hier zeigt sich jetzt nochmal der Vorteil von schwererem Papier, es behält auch in feuchtem Zustand die Form.
Normales 80g/m² Papier wäre sofort durchgeweicht. Nach dem alles getrocknet war, hatte ich eine schon sehr stabile Grundform.

Um aber den Belastungen eines Gehäuses standhalten zu können brauchte ich doch noch etwas mehr Stabilität. Also wurde alles noch mit Glasfaser von innen her ausgekleidet.
Es ist wichtig das von innen zu machen, um etwaige Details nicht zu verlieren.

Um nun die unregelmäßigen Stellen auszugleichen habe ich die ganze Konstruktion mit einer Schicht Spachtelmasse überzogen und danach die Kantigen Stellen runtergeschliffen.
Das Ganze habe ich solange wiederholt bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war und eine schöne glatte Oberfläche hatte. Insgesamt habe ich dafür etwas mehr als 6kg Spachtelmasse verbraucht.
 

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Interessanter weise ist dass erst mein zweiter Case Mod und der erste an dem ich diese Technik nutze. Ich habe aber schon einmal einen Helm für ein Kostüm aus GFK und Spachtelmasse gebaut, daher hatte ich schon ein wenig Erfahrung mit der Umsetzung.

@Zybba: stimmt jetzt wo du es sagts :D
 
Weiter gehts.

Bevor ich die Untere hälfte final gespachtelt und geschliffen habe, habe ich schon mal die Poition für die Späteren Schaniere festgeletgt und Löcher für die Schrauben gebohrt.
Da ich vor hatte das Netzteil in Hinteren Bereich und um 90° gekippt unter zu bringen, musste ich noch für ein wenig Abluft sorgen. Dazu habe ich einfach ein Stück Lüftungsgitter in Form geschnitten
und angepasst. Fix noch die Ränder zugeschmiert, passt. Auch eine Ausparung für die Kabeldurchführung wurde angelegt. Diese wir später dann noch verkleidet.

Für den Oberkiefer, habe ich zunächst Nasenlöcher gefräst. Da ich ja einen Schlangenkopf haben wollte, musste ich natürlich auch am Schlangenmuster arbeiten. Also wurde das grobe Design erstmal direkt auf
das Case gezeichnet.

Als nächstes habe ich dann 2mm Moosgummiplatten in Form geschnitten und aufgeklebt. Ein paar kleine Änderungen am Muster habe ich on the fly gemacht.

Weil Moosgummi ohne eine vernünftige Grundierung (z.B. Plasti Dip) die Farbe nicht gut aufnimmt und um das Muster noch mehr "zusammenzuziehen" bzw. kleinere Unebenheiten auszugleichen. Habe ich alles
mit einer Schicht Worbla´s Finest Art überzogen. Worbla ist ein Thermoplastischer Kuststoff, der Ab einer Temperatur von ca. 70-90° weich wird und sich dann sehr gut gegebenen Konturen anpasst. Dieses Material wird sehr
häufig von Cosplayern in der Kostümherstellung genommen.

Überstehendes Material wurde dann mit nem Dremel entfernt und das Muster mit einem Löffel (Ja auch ein Löffel ist ein gutes Modellierwerkzeug :)) nachgezogen.
Nach dem Auskühlen ist das Material sehr fest und bereit für den nächsten Schritt.
 

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Du legst ja echt ein gutes Tempo vor.
Super auch, wie du die Schritte und Arbeitsmaterialien erklärst.
Tolles Worklog! :)

Woher kommt dein Wissen über das Modellieren und so?
Alles neu angeeignet oder hast du dich vorher schon mit ähnlichen Dingen beschäftigt?
Dass es deine zweite Casemod ist, habe ich schon gelesen.
 
@Zybba: Das Tempo liegt daran, das der Mod schon exitiert. Ich hatte nur leider ein NDA auf die Arbeit. Daher reiche ich euch dass jetzt schön stückchenweise nach :D
Ja, ich erkläre immer gern was zu den Materialien, gerade wenn sie in bestimmten Kreisen unbekannt sind. Soll ja auch jeder was mitnehmen und nicht nur Bilder schauen :P
Zum Modellieren kann ich nur sagen try and error und learning by doing. Case Modding mache ich jetzt "richtig" seit letztem Sommer. (Hab vorher schon mal an mein Steitenteil vom Rechner bissel rum gefräst aber das ist ja kein richtiges modden)
Hab davor aber schon ein wenig erfarhung in Kostümdesign und Requisitenbau gesammelt, welches ich gut mit einfließen lassen kann.
Ansonsten eigne ich mir immer alles onf the fly selbst an. Ist zwar ne Menge arbeit sich alles selbst beizubringen, macht aber auch mehr Spass als alles vorgekaut zu bekommen, auch wenns einfacher wäre.
 
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