Meine Erfahrungen mit Hynix AFR Speicheroverclocking beim Ryzen 2600x

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Freizeitschrauber(in)
Als ich meinen aktuellen PC zusammengestellt habe, war RAM noch teurerer. Also entschied ich mich für den relativ günstigen G.Skill Aegis. 3000Mhz und 16GB reichten mir zu diesen Zeitpunkt (eigentlich reichen sie immer noch). Da ich 1500 Punkte im Cinebench erreichen wollte und ich mit 4.35GHz noch ca. 40 Punkte entfernt war, aber das Übertaktungspotenzial aufgrund zu schlechter Kühlung für die CPU ausgeschöpft war, suchte ich nach anderen Methoden. Die Optimierung der Timings des RAMs erschien mir dafür eine recht gute Idee. Zum Teil folgte ich dieser Anleitung, zum Teil optimierte ich die Settings von selbst. Die Dauer die Speicherüberprüfung dauerte tatsächlich meist nur wenige Minuten. Mein Memtest hatte nie nach 5% Abdeckung einen Fehler ausgespuckt. Man braucht also nicht zwingend jedes Timing stundenlang durchtesten. Als Abschluss Test empfehle ich allerdings einen deutlich längeren.

Am Ende bin ich von 3000Mhz CL 16,18,18, 38 auf 3066MHz CL 14, 18, 16, 26 (und besseren Subtimings) hochgekommen. Das klingt vielleicht nicht viel, zeigte in meinen Benchmarks aber eine relativ ordentliche Leistungsskalierung... zumindestens in einigen. Die Benchmarks wurden mit einer Ryzen 2600x CPU durchgeführt. Um Frequenzschwankungen zu vermeiden, wurde die Taktrate auf 4,2GHz festgesetzt. Das verwendete Mainboard ist das MSI X470 Gaming Pro, welches die aktuelle BIOS Version 7B79v14 mit AGESA 1.0.0.4c nutzt. Pro Ergebis wurden 3 Werte gemessen und zu einem Durchnschnittwert berechnet. Die Spiele wurden in 720p bis 900p (teilweise mit 50% Auflösungsskalierung) und ultra gebencht. Die GTX 980Ti sollte in diesen Auflösungen nicht der limitierende Faktor sein. (ein vorheriger Test mit dem MSI Afterburner zeigte, dass sie nicht limitiert)
Zur Erklärung der Diagramme in den Spoilern: Beim Standardprofil handelt es sich um die Einstellungen, die so direkt von Board erkannt und genutzt werden. Das XMP Profil (eigentlich redundant, das P im XMP steht für Profil) sind die Einstellungen, die beim Aktivieren von XMP (mit 3000MHz) genutzt werden. Die "optimiertere Timings" sind nach den Dram Calculator aus der Anleitung übernommen worden (mit leichten Anpassungen). Und die "optimalsten Timings" wurden nach eigenständer Optimierung der Timings ans Limit gebildet. (dauerte tatsächlich am längsten)

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Der eigentliche Grund für die Ram Optimierung war Cinebench. Dieser Test skaliert zwar nicht besonders stark, leichte Verbesserungen waren aber dennoch vorhanden. Tatsächlich reichte der Takt, um mit 4,375GHz 1511 Punkte in Cinebench zu erreichen. Ziel erreicht.

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Noch schlechter zeigte sich CPU-Z. Dort gab es nur mit den (relativ großen) Sprung von 2133Mhz im Standardprofil auf das 3000MHz XMP Profil einen Sprung, der nicht komplett Messungenauigkeit ist (die bei CPU-Z übrigens recht groß ist). Der Rest geht in Messungenauigkeit unter. Vermutlich passen die benötigten Daten in den Cache der CPU.

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Anders sieht es hingegen bei den Grafikkartenbenchmark Unigne Superposition aus. Im Preset 720p low ist mit einer GTX 980 Ti die CPU der (deutlich) limitierende Faktor. Dieser Test scheint schnellen Speicher zu lieben und skaliert munter mit besseren Timgs und der leicht höheren Frequenz.

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Der Trend von Superposition setzt sich auch bei den Spielen fort. Der in-Game Benchmark von Assassins Creed Origins zeigt solide Zuwächse und kann die Framerate zwischen den XMP Profil und meinen "optimalsten Timings" um ca. 10FPS verbessern. Nicht schlecht, dafür das kein höherer Takt oder mehr Kerne vorhanden sind. Die Grafikkeinstellungen waren alle auf ultra. Lediglich AA war ausgeschaltet. Die Auflösung war 720p (mit 50% Auflösungsskalierung).
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Das nächste Spiel in der Liste stammt ebenfalls aus den Hause Ubisoft (wie alle Spiele in diesen Test). Auch Far Cry 5 kann deutlich von den schnelleren Speicher profitieren und dankt einen mit höherer Framerate. Auch hier wurde der integrierte Benchmark genutzt. Die Auflösung war wieder 720p (allerdings mit 50% Auflösungsskalierung). Alle Einstellungen waren ultra, lediglich Anti-Aliasing war auf SMAA. Zudem wurde nicht das HD Texture Pack genutzt.

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Den letzten Probanten den ich getestet habe ist Watch_Dogs 1. Da dieses Spiel keinen integrierten Benchmark besitzt, wurde eine kurze Fahrt durch die Innenstadt von Chicago als Benchmark genutzt. Dies produziert typischerweise eine hohe CPU Last. Die Einstellungen waren wie immer auf ultra. Das AA war auf TSMAA und die Auflösung betrug (echte) 1600x900. Da ich dafür das Spiel tatsächlich spielen "musste", war eine niedrigere Auflösung nicht nutzbar. Die niedrige Auflösung dient ja sowieso nur den Zweck Last von der GPU wegzubekommen. Die Messungen wurden mit einen modiefizierten OCAT (von Gaussmath in diesem Forum). Daher habe ich hier zusätzlich zu der Bildrate auch 99th Percentile Werte gemessen.
Wie bei den anderen Spielen profitiert auch Watch_Dogs deutlich von den schnelleren Speicher.

Fazit:
Hat sich das OC des Speichers für mich gelohnt? Ja und Nein! Die Mehrleistung werde ich außerhalb von Benchmark nicht nutzen können, da ich meistens in 4K spiele und ich im jedenfalle durch die GTX 980ti zurückgehalten werde. Andererseits war es eine schöne Erfahrung zu sehen, was dieses Subtiming optimieren bei Ryzen wirklich bringt. Demnächst werde ich das ganze mal an einen 5820k testen. Vielleicht kommt dazu auch ein Erfahrungsbericht

CPU-Z.png Cinebench.png Watch_Dogs 1.png Watch_Dogs 1 99th.png Far Cry 5.png Assassins Creed Origins.png Superpostion.png
 
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Wenn nun noch die Grafiken geladen werden (stand jetzt sind die Spoiler leer ;) ) ist alles gut.

Danke für deine Erfahrungen und auf die Testergebnisse mit einem Intel freue ich mich. Bin mal gespannt was dabei rauskommt.
 
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Wenn nun noch die Grafiken geladen werden (stand jetzt sind die Spoiler leer ;) ) ist alles gut.

Danke für deine Erfahrungen und auf die Testergebnisse mit einem Intel freue ich mich. Bin mal gespannt was dabei rauskommt.

Bei mir werden sie angezeigt. Ich habe jetzt nochmal die kleinen Bildchen unten dran gepackt. Dann kann man immerhin die (hoffentlich) sehen :D


Du hast den Takt des RAM um 2,2% erhöht.

Alles, was drüber liegt an Leistungsgewinn hat dann andere Ursachen.

Ja ich habe den effektiven Takt nur ein wenig erhöht. Allerdings habe ich auch die Timings deutlich verbessert. Die Geschwindigkeit von RAM wird nicht nur durch seine Frequenz bestimmt. Die Mischung aus Timings und Frequenz macht's.
Tatsächlich habe ich von XMP Profil (3000MHz) auf die "optimierteren Timings" (3000Mhz) gar keine Frequenz erhöht. Trotzdem erhalte ich (reproduzierbar) bessere Ergebnisse.
 
Logisch.
Wenn ich Waitstates weglasse, wird der RAM-Abfragezyklus schneller.

Vorallen sinken die Latenzen. Die benötigten Daten kommen früher bei der CPU an, also kann sie schneller weitermachen. Auch die Bandbreite steigt ein wenig, da der RAM nicht so lange in einen "unansprechbaren" Zustand verweilt. Ein Beispiel hierfür ist RFC, das aussagt wie lange es dauert bis alles wieder "refreshed" ist. Währenddessen ist der Riegeln nicht ansprechbar. Da gibt es aber noch deutlich mehr. Viele der Subtimings beschreiben nämlich wie lange es nach einer bestimmten Operation (Z.B. lesen) dauert bis eine andere Operation (schreiben) ausgeführt werden kann. Das beeinflusst natürlich auch die Bandbreite.
 
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