Oliver
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Spaß auf der 1. AOCT
Wie im Thread http://extreme.pcgameshardware.de/o...er/17453-pcgh-extreme-biostar-tpower-i45.html beschrieben, hatte ich einige Probleme mit dem Biostar Tpower I45 über einen FSB von 600 MHz zu kommen. Die 600 MHz FSB hat das Board nur im BIOS geschafft, Windows zu booten war auch mit der fünften getesteten CPU ein Ding der Unmöglichkeit - sowohl mit Luft- als auch mit Kompressorkühlung. Alle CPUs haben zwischen 550 und 595 MHz FSB das Maximum erreicht. BIOS-Screenshots des Boards findet ihr unter obigem Thread.
Zur Erinnerung, so sieht das Biostar Tpower I45 aus, wenn es frisch aus der Fabrik kommt:
Vergangenes Wochenende fand in Alsfeld (irgendwo in Hessen) das 1. AwardFabrik Overclocking Treffen statt, kurz 1. AOCT. Dort haben 20 bis 30 Verrückte mit einer LKW-Ladung Hardware versucht, eben jene mithilfe von Trockeneis und Flüssigstickstoff an den Abgrund der Stabilität zu treiben und nach Möglichkeit vorher noch einige Rekorde zu verbuchen.
Obwohl das Treffen schon mehr als einen Monat im Voraus geplant wurde, hatte ich nicht wirklich viel Zeit, Hardware für den Event vorzutesten. Aus diesem Grund habe ich mich mental darauf vorbereitet, meinen bisherigen, prozentualen Übertaktungswert, der bei 151,51 % liegt etwas nach oben zu verlagern. Zu diesem Zwecke habe ich mir im Vorfeld bei 4 verschiedenen Shops, jeweils einen E1200 mit 1,6 GHz Grundtakt geordert. Dummerweise kamen nur 3 Stück an. Erste Tests mit Luftkühlung waren sehr ernüchternd: CPU Nummer 1 schaffte sagenhafte 420 MHz FSB und CPU numero duo ging nochmal 10 MHz besser. Wahnsinn! Mein steinalter E2140 schaffte mit Luftkühlung 456 MHz. Die Vorfreude rauschte im Laufe der Vortestaktion also mit fortschreitender Zeit mit Lichtgeschwindigkeit in den Keller. Deshalb habe ich die dritte CPU gar nicht erst ausgepackt und mir als Joker für die AOCT aufgehoben - zumindest habe ich mir das immer eingeredet, damit ich wenigstens motiviert bin, die 260 Kilometer zurückzulegen.
Den Dimastech Bench Table Easy V2 habe ich zuhause bereits aufgebaut und war in ALsfeld angekommen auch direkt fertig und konnte loslegen, nachdem Broser das flüssige Übertaktungselexir, den Flüssigenstickstoff, geliefert hat. Nach weniger als einer Stunde war klar: Ein E1200 ist schlechter als der andere. Die CPUs schaffen nicht mal, was mein E2140 mit Luftkühlung kann. Ich hatte also Spaß. Nach einer von mehr als 24 Stunden und etwa einem von 25 Litern LN2 war ich bereits am Ende meines Plans angelangt.
Glücklicherweise habe ich den E2140 aus meinem Spiele-/Surf-PC gerissen und konnte diesen noch mit dem P45-Board ausprobieren. Für die 151,51 Prozent, die ich auf der letzten AOCM erreicht habe, kam noch ein P35-Board von Gigabyte und LN2-Kühlung ohne Temperaturfühler zum Einsatz. Nach 4 Stunden benchen und einer Verbesserung im Nachkommabereich war mir alles zu blöd und ich war bereit für den totalen Wahnsinn: Kurzer Hand habe ich mir einen Ghetto-Container aus Armaflex gebaut und auf die Northbridge Kiloweise Trockeneis gekippt. Es scheint geholfen zu haben, denn nach einer weiteren Stunde trial and error konnte ich mich auf 153 % verbessern!
Kein schlechtes Ergebnis für 5 Stunden Plackerei, aber naja, so läuft es meistens.
http://valid.x86-secret.com/ccpuz.php?id=391707&nocache=1
CPU-Z Validator 2.1
So sah die Ghetto-Kühlung mit Trockeneis aus:
Aus welchen Gründen auch immer, scheint der E2140 weder von einer niedrigen Temperatur noch von Spannung begeistert zu sein. Immerhin hat sich der Coldbug von -130°C auf -145°C verlagert, als ich eine Kernspannung von 2 Volt angelegt habe. Gebracht hat es aber rein gar nichts.
So sah die Geschichte nach dem Einsatz des Trockeneises aus:
Nachdem aus dem E2140 also kein einziges Megahertz mehr rauszuquetschen war, der LN2-Dewar immer noch nahezu randvoll war, hatte ich einen weiteren Lichtblitz: Ich könnte ja den E8500 aufs Board schnallen und endlich die 600 MHz FSB-Hürde in Angriff nehmen. Der E8500 war auf einem X38 mit 575 MHz vorgetestet, weshalb die Chancen für einen Erfolg nicht schlecht standen. Da René meine Idee mit der Trockeneiskühlung der NB mit seinem Tpower I45 nachgebaut hat, wollte ich noch einen drauf setzen. Zu später Stunde fallen einem massenhaft dumme Ideen ein und so hat es nicht lange gedauert, bis ich davon überzeugt war, die NB mit Flüssigstickstoff zu kühlen.
Dieses Mal habe ich mir auch bedeutend mehr Mühe mit der Isolation der NB-Umgebung gegeben und geschätzte 2 Kilometer Küchenrolle auf dem Board verteilt. Den werkseitigen NB-Kühler von Biostar habe ich mit Armaflex so gut es ging abgedichtet und auch einen Temperaturfühler angebracht. Zum leichteren Einfüllen noch schnell einen Becher zum Trichter umfunktioniert und es konnte los gehen:
Es geht los:
die 600 MHz FSB waren schneller gefallen als das LN2 aus dem Container verdampfen konnte. Den Rest der Nacht habe ich dann damit verbracht, die perfekten Einstellungen für einen möglichst hohen FSB zu finden. Allerdings war das schwieriger als vermutet, da die scheinbar perfekten Einstellungen 5 Minuten nach dem Finden doch nicht mehr so perfekt waren. Die Spannungen gingen im Minutentakt hoch und die NB-Temperatur in den Keller. Irgendwann war ich bei +0,700 Volt für die NB-Spannung und +0,650 Volt für die FSB-Spannung angelangt, bei einer NB-Temperatur von -186,6 °C. Mit etwas Feintuning steckt sicherlich noch mehr im dem Setup, aber irgendwann sollte es auch gut sein. Bei 673 MHz FSB war dann Schluss. Mehr als 680 MHz FSB habe ich zwar gesehen, allerdings nur für Sekunden - für eine Validation hat es nicht mehr gereicht. Die 700-MHz-mauer war ohnehin zu weit entfernt. Da werde ich mich demnächst noch einmal ran wagen.
http://valid.x86-secret.com/ccpuz.php?id=391714&nocache=1
CPU-Z Validator 2.1
http://valid.x86-secret.com/ccpuz.php?id=391705&nocache=1
CPU-Z Validator 2.1
Das Kühlen der NB mit LN2 zeigte nach kurzer zeit gereits einige Nebenwirkungen: Alle Komponenten, die mit der Northbridge verbunden sind, haben fleißig Eis produziert. Erreichte die CPU den Coldbug und konnte für wenige Minuten nicht booten, wurde es richtig übel. Da Bilder mehr als 1.000 Worte sagen, hier die Bilder:
Erstaunlicherweise lief das System auch tiefgekühlt sehr gut. Nach dem Auftauen und ordentlichen Trocknen gabs auch keine Ausfallerscheinungen. Insgesamt konnte ich problemlos 4 bis 5 Stunden mit dieser Art Kühlung benchen. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle an die Organisatoren und Sponsoren des Events.
Wie im Thread http://extreme.pcgameshardware.de/o...er/17453-pcgh-extreme-biostar-tpower-i45.html beschrieben, hatte ich einige Probleme mit dem Biostar Tpower I45 über einen FSB von 600 MHz zu kommen. Die 600 MHz FSB hat das Board nur im BIOS geschafft, Windows zu booten war auch mit der fünften getesteten CPU ein Ding der Unmöglichkeit - sowohl mit Luft- als auch mit Kompressorkühlung. Alle CPUs haben zwischen 550 und 595 MHz FSB das Maximum erreicht. BIOS-Screenshots des Boards findet ihr unter obigem Thread.
Zur Erinnerung, so sieht das Biostar Tpower I45 aus, wenn es frisch aus der Fabrik kommt:
Vergangenes Wochenende fand in Alsfeld (irgendwo in Hessen) das 1. AwardFabrik Overclocking Treffen statt, kurz 1. AOCT. Dort haben 20 bis 30 Verrückte mit einer LKW-Ladung Hardware versucht, eben jene mithilfe von Trockeneis und Flüssigstickstoff an den Abgrund der Stabilität zu treiben und nach Möglichkeit vorher noch einige Rekorde zu verbuchen.
Obwohl das Treffen schon mehr als einen Monat im Voraus geplant wurde, hatte ich nicht wirklich viel Zeit, Hardware für den Event vorzutesten. Aus diesem Grund habe ich mich mental darauf vorbereitet, meinen bisherigen, prozentualen Übertaktungswert, der bei 151,51 % liegt etwas nach oben zu verlagern. Zu diesem Zwecke habe ich mir im Vorfeld bei 4 verschiedenen Shops, jeweils einen E1200 mit 1,6 GHz Grundtakt geordert. Dummerweise kamen nur 3 Stück an. Erste Tests mit Luftkühlung waren sehr ernüchternd: CPU Nummer 1 schaffte sagenhafte 420 MHz FSB und CPU numero duo ging nochmal 10 MHz besser. Wahnsinn! Mein steinalter E2140 schaffte mit Luftkühlung 456 MHz. Die Vorfreude rauschte im Laufe der Vortestaktion also mit fortschreitender Zeit mit Lichtgeschwindigkeit in den Keller. Deshalb habe ich die dritte CPU gar nicht erst ausgepackt und mir als Joker für die AOCT aufgehoben - zumindest habe ich mir das immer eingeredet, damit ich wenigstens motiviert bin, die 260 Kilometer zurückzulegen.
Den Dimastech Bench Table Easy V2 habe ich zuhause bereits aufgebaut und war in ALsfeld angekommen auch direkt fertig und konnte loslegen, nachdem Broser das flüssige Übertaktungselexir, den Flüssigenstickstoff, geliefert hat. Nach weniger als einer Stunde war klar: Ein E1200 ist schlechter als der andere. Die CPUs schaffen nicht mal, was mein E2140 mit Luftkühlung kann. Ich hatte also Spaß. Nach einer von mehr als 24 Stunden und etwa einem von 25 Litern LN2 war ich bereits am Ende meines Plans angelangt.
Glücklicherweise habe ich den E2140 aus meinem Spiele-/Surf-PC gerissen und konnte diesen noch mit dem P45-Board ausprobieren. Für die 151,51 Prozent, die ich auf der letzten AOCM erreicht habe, kam noch ein P35-Board von Gigabyte und LN2-Kühlung ohne Temperaturfühler zum Einsatz. Nach 4 Stunden benchen und einer Verbesserung im Nachkommabereich war mir alles zu blöd und ich war bereit für den totalen Wahnsinn: Kurzer Hand habe ich mir einen Ghetto-Container aus Armaflex gebaut und auf die Northbridge Kiloweise Trockeneis gekippt. Es scheint geholfen zu haben, denn nach einer weiteren Stunde trial and error konnte ich mich auf 153 % verbessern!
Kein schlechtes Ergebnis für 5 Stunden Plackerei, aber naja, so läuft es meistens.
http://valid.x86-secret.com/ccpuz.php?id=391707&nocache=1
CPU-Z Validator 2.1
So sah die Ghetto-Kühlung mit Trockeneis aus:
Aus welchen Gründen auch immer, scheint der E2140 weder von einer niedrigen Temperatur noch von Spannung begeistert zu sein. Immerhin hat sich der Coldbug von -130°C auf -145°C verlagert, als ich eine Kernspannung von 2 Volt angelegt habe. Gebracht hat es aber rein gar nichts.
So sah die Geschichte nach dem Einsatz des Trockeneises aus:
Nachdem aus dem E2140 also kein einziges Megahertz mehr rauszuquetschen war, der LN2-Dewar immer noch nahezu randvoll war, hatte ich einen weiteren Lichtblitz: Ich könnte ja den E8500 aufs Board schnallen und endlich die 600 MHz FSB-Hürde in Angriff nehmen. Der E8500 war auf einem X38 mit 575 MHz vorgetestet, weshalb die Chancen für einen Erfolg nicht schlecht standen. Da René meine Idee mit der Trockeneiskühlung der NB mit seinem Tpower I45 nachgebaut hat, wollte ich noch einen drauf setzen. Zu später Stunde fallen einem massenhaft dumme Ideen ein und so hat es nicht lange gedauert, bis ich davon überzeugt war, die NB mit Flüssigstickstoff zu kühlen.
Dieses Mal habe ich mir auch bedeutend mehr Mühe mit der Isolation der NB-Umgebung gegeben und geschätzte 2 Kilometer Küchenrolle auf dem Board verteilt. Den werkseitigen NB-Kühler von Biostar habe ich mit Armaflex so gut es ging abgedichtet und auch einen Temperaturfühler angebracht. Zum leichteren Einfüllen noch schnell einen Becher zum Trichter umfunktioniert und es konnte los gehen:
Es geht los:
die 600 MHz FSB waren schneller gefallen als das LN2 aus dem Container verdampfen konnte. Den Rest der Nacht habe ich dann damit verbracht, die perfekten Einstellungen für einen möglichst hohen FSB zu finden. Allerdings war das schwieriger als vermutet, da die scheinbar perfekten Einstellungen 5 Minuten nach dem Finden doch nicht mehr so perfekt waren. Die Spannungen gingen im Minutentakt hoch und die NB-Temperatur in den Keller. Irgendwann war ich bei +0,700 Volt für die NB-Spannung und +0,650 Volt für die FSB-Spannung angelangt, bei einer NB-Temperatur von -186,6 °C. Mit etwas Feintuning steckt sicherlich noch mehr im dem Setup, aber irgendwann sollte es auch gut sein. Bei 673 MHz FSB war dann Schluss. Mehr als 680 MHz FSB habe ich zwar gesehen, allerdings nur für Sekunden - für eine Validation hat es nicht mehr gereicht. Die 700-MHz-mauer war ohnehin zu weit entfernt. Da werde ich mich demnächst noch einmal ran wagen.
http://valid.x86-secret.com/ccpuz.php?id=391714&nocache=1
CPU-Z Validator 2.1
http://valid.x86-secret.com/ccpuz.php?id=391705&nocache=1
CPU-Z Validator 2.1
Das Kühlen der NB mit LN2 zeigte nach kurzer zeit gereits einige Nebenwirkungen: Alle Komponenten, die mit der Northbridge verbunden sind, haben fleißig Eis produziert. Erreichte die CPU den Coldbug und konnte für wenige Minuten nicht booten, wurde es richtig übel. Da Bilder mehr als 1.000 Worte sagen, hier die Bilder:
Erstaunlicherweise lief das System auch tiefgekühlt sehr gut. Nach dem Auftauen und ordentlichen Trocknen gabs auch keine Ausfallerscheinungen. Insgesamt konnte ich problemlos 4 bis 5 Stunden mit dieser Art Kühlung benchen. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle an die Organisatoren und Sponsoren des Events.