[Review] Enermax ETS-N30 TAA - Minilichtorgel im Test

Deeron

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[size=+2]Der Enermax ETS-N30 Towerkühler im Test[/size]

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Autor: Deeron

Hallo und Herzlich Willkommen liebe Community. Mit diesem Review möchte ich in die Welt der Testberichte einsteigen, Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik sind ausdrücklich erwünscht.
Im Vorhinein bedanke ich mich ganz herzlich bei Enermax, welche mir das Sample zum testen bereit gestellt haben und einem ganz speziellen Communitymitglied für die Unterstützung.
Nun aber viel Spaß beim Lesen.

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung
2. Spezifikationen und technische Details
3. Lieferumfang, Verarbeitung
4. Praxistest
4.1 Testumgebung
4.2 Montage
4.3 Ergebnisse
5. Fazit und persönliche Meinung


2. Spezifikationen und technische Details

Der Enermax ETS-N30 ist ein kleiner Towerkühler, welcher von Enermax für die Verwendung in Mini-Itx- sowie Micro-ATX-Systemen beworben wird. Mit seinen Gesamtmaßen (inkl. dem beiliegenden Lüfter) von 92(B) x 79(T) x 134(H) fällt er wirklich recht klein aus und ist dementsprechend auch in den meisten kleinen Towergehäusen. Wie sich das letztendlich auf die Kühlleistung und Lautstärke auswirkt, lest ihr später.
Neben der Größe soll der ETS-N30 noch mit anderen Features punkten.

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Dazu gehören drei 6mm Heatpipes mit Heatpipe-Direct-Touch, ein durch kleine Öffnungen in den Lamellen realisierter Kamineffekt, welcher von Enermax kurz SEF (Stack-Effect-Flow) genannt wird, und eine Luftstromoptimierung namens VEF (Vaccum-Effect-Flow) welche durch seitliche Öffnungen im Kühlkörper einen Unterduck zwischen den Lamellen bildet. Die Grenze bei der Wärmeabfuhr wird mit 150W TDP angegeben.

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Speziell dem ETS-N30-TAA liegt ein blauer, transparenter Lüfter bei, welcher mit neun, langsam blinkenden LED´s beleuchtet wird. Der Lüfter entstammt der T.B.Apollish Advanced Reihe mit 92mm Größe und besitzt ein von Enermax entwickeltes Twister-Lager, welches 100.000 Betriebsstunden garantiert.

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Weiterhin ist der Rotor von Antrieb und Rahmen trennbar, was die Reinigung des Lüfters erleichtern soll. Die minimale Lautstärke wird mit 16 db(A) und die Geschwindigkeit mit 800 bis 2800 Umdrehungen in der Minute angegeben. Angeschlossen wird der Lüfter über einen 4-Pin-PWM-Stecker direkt auf dem Mainboard.
Mit 209g ohne Lüfter ist der ETS-N30 ein wahres Fliegengewicht, was aber auch seiner Größe zu verdanken ist.
Der Preis liegt derzeit (30.09.2014) zwischen 20,00€ und 25,00€ was, gemessen an dem angepeilten Einsatzgebiet, vollkommen okay ist.

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3. Lieferumfang, Verarbeitung

Geliefert wird der Kühler in einem Karton der der ungefähren Größe der Kühlers entspricht. Als Sprache des Aufdrucks wurde englisch gewählt. Die Farbgestaltung beschränkt sich, bis auf die Bilder, auf ein schlichtes Blau und Weiß. Die Qualität des Drucks sowie der Umfang der angegebenen Spezifikation ist als sehr gut zu beurteilen.

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Innerhalb des Kartons ist der Kühler in ein Gestell aus Pappe gehüllt, was nicht nur sehr Umweltbewusst, sondern auch effektiv bezüglich der Vermeidung von Beschädigungen von außen ist.
Neben dem Kühler befindet sich in einem abgetrennten Bereich des Pappgestells der Rest des Lieferumfangs.

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Dazu gehört allem anderen voran eine Backplate, welche bei Kühlern dieses Gewichts doch schon ungewöhnlich ist aber im Bezug auf die Montage sinnvoll ist. Kompatibel ist diese mit allen aktuellen AMD-Sockeln (außer AM1) sowie den Intelsockeln 775, 1150, 1155, 1156 und 1366.
Neben der Backplate ist alles dabei, was man zur Monatge des Lüfters benötigt. Halterungen für den Kühlkörper, Schrauben, Unterlegscheiben, die gut bebilderte Montageanleitung, sowie ein Tütchen mit Wärmeleitpaste. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass die Wärmeleitpaste in einer kleinen Spritze mitgeliefert wird oder bereits aufgetragen ist. Auffällig bei den den Schrauben ist, dass die meisten als werkzeuglose Daumenschrauben ausgeführt sind, was mich auf eine einfache Montage hoffen lässt. Dazu aber später mehr.

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Als kleinen Bonus hätte ich mir noch eine zusätzliche Klammer zur Befestigung eines weiteren Lüfters gewünscht.
Nachdem ich den Kühler nun endlich aus seinem Käfig befreit hatte, fühlte er sich trotz seiner Größe recht wuchtig in der Hand an, was aber absolut nicht negativ aufzufassen ist.
Die Alu-Lamellen hängen fest an den Heatpipes, nichts wackelt und auch der Lüfter sitzt mit seiner Plastikklammer fest auf dem Kühlkörper. Positiv zu bewerten ist das Detail des gesleevten Lüfterkabels. Der Sleeve ist nicht ganz Blickdicht, sieht aber trotzdem extrem hübsch und ordentlich aus.

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Bei der Verarbeitung des ETS-N30 sind Enermax und dem entsprechenden Auftragsfertiger keine Fehler unterlaufen. Bei dem mir zugesandten Sample gab es keine Macke, keine Delle, keine Klappernden Teile und nichts was sich auch nur annähernd verbogen hat. Sehr Vorbildlich.

4. Praxistest

4.1 Testumgebung

Getestet würde der Kühler auf folgendem System:
CPU: AMD A10-5800K (3.800MHz @ 1,3875V; 4.000MHz @ 1,400V; 4.200MHz @ 1,4500V; 4429MHz @ 1,5125V)
MP: ASUS Crossblade Ranger
RAM: 2x 4GB Patriot Viper 3 Black Mamba @ 1.600MHz
SSD: SanDisk 64GB
Netzteil: Enermax Platimax 500W
Wärmeleitpaste: Arctic MX4

Die Tests wurden auf einem frisch installiertem Windows 7 mit den nötigsten Treibern durchgeführt. Belastet wurde die CPU mit Prime95 in der Version 28.5 mit dem Small FFT Test, welcher jeweils 20 Minuten andauerte. Die Temperaturen wurden mit der ASUS AI-Suite 3 ausgelesen und mit HWinfo gegengeprüft. Als Lüfterkurve wurde eine lineare gewählt wobei 20% des Drehzahlbereichs auf 25°c und die Maximaldrehzahl auf 70°c festgelegt wurde.
Die Lautstärke wurde mit einem Voltcraft SL-100 aus 25cm Entfernung gemessen. Der Lautstärketest erfolgte dabei in einem nicht schalltoten Raum, aber ohne Nebengeräusche. Auch das Netzteil arbeitete den gesamten Test über in einem nicht hörbaren Lautstärkebereich und wurde so weit wie möglich vom Messgerät weg aufgebaut.

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4.2 Montage

Bevor ich mit der eigentlichen Montage des Kühlers beginnen konnte, musste ich die Kühlerhalterung des Mainboards abnehmen. Dank der gerademal 4 Schrauben war dies entsprechend einfach und schnell getan.
Als nächstes erfolgte die Montage der Backplate.
Mit vier Daumenschrauben, welche ein kurzes und ein langes Gewinde besitzen, war auch das ungewöhnlich schnell vollbracht. Dank der sehr guten Montageanleitung war auch sofort ersichtlich, welche Gewinde für die Backplate genutzt werden muss.
Bevor der Kühler auf dem Mainboard montiert werden konnte, war es nötig die AMD-Halterung am Kühler zu montieren. Mit 4 Schrauben, für die diesmal ein Schraubendreher benötigt wurde, war auch das recht unspektakulär.
Das Auftragen der Wärmeleitpaste erforderte auf Grund der HDT-Technik etwas Geduld. Durch die verwendete Technik, ist es nicht zu empfehlen einfach einen Klecks auf die CPU aufzutragen. Mit Hilfe einer nicht mehr gültigen Kundenkarte (natürlich kann man auch jede andere Plastikkarte nehmen) trug ich die Paste so auf, dass die Vertiefungen zwischen Heatpipes und Kühlblock geschlossen waren und noch eine hauchdünne Schicht das gesamte Konstrukt bedeckte. Bei der Klecks-Methode würden in den Vertiefungen entsprechend Lufteinschlüsse bleiben, welche die Kühlleistung minimal verringern.

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Jetzt musste ich nur noch den Kühler auf die nach oben stehenden Gewinde der bereits befestigten Backplateschrauben setzen und von oben mit den letzten vier verbleibenden Daumenschrauben festziehen. Dabei bog sich die AMD-Halterung leicht nach unten, was aber weiter nicht zu beachten ist, da dies ohne großen Kraftaufwand geschah. Leider musste ich während diesem Arbeitsschritt feststellen, dass der Kühler trotz seiner geringen Größe auf ATX-Mainboards, die mit Arbeitsspeicherriegeln mit hohen Heatspreadern bestückt sind, mit dem RAM in dem ersten Steckplatz kollidiert, was ein Umsetzen der Arbeitsspeicherriegel zur Folge hatte. Es scheiterte letztendlich an zwei Millimetern.

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Als letztes noch den Lüfter auf den CPU-Fan-Anschluss auf dem Mainboard angeschlossen und schon konnte es mit dem Test los gehen.
Zusammengefasst, bietet die Montage des ETS-N30 keine Hindernisse und dürfte selbst von handwerklichen Laien ohne Probleme zu schaffen sein.

4.3 Ergebnisse

Die Ergebnisse des Tests wurden mit Hilfe von Tabellen und Diagrammen zusammen gefasst. Dies macht es auch euch einfacher, die Unterschiede zu sehen. Generell gilt, je kleiner der Balken, desto besser der Kühler.
Im Vorfeld sei gesagt, dass der Boxed-Kühler des AMD A10-5800k die Temperaturentwicklung unter Prime bei 4.429MHz nicht bewältigen konnte und dementsprechend unter diesem Punkt bei den Diagrammen fehlt.

Die Ergebnisse der Temperaturmessung:
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Die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessung:
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Die Ergebnisse der Lautstärkemessung:
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In Anbetracht der Kühlleistung reiht sich der Enermax kurz hinter dem Arctic Freezer Extreme ein. Bei größeren Wärmebelastungen trumpft der Kühler auf, was auf den großen Drehzahlbereich des 92mm-Lüfters zurück zu führen ist. Da die Oberfläche des Kühlkörpers des ETS-30N wesentlich kleiner ist, als die des Freezer Extreme und auch der Lüfter um 28mm kleiner ist, ist es erstaunlich, was die kleine Lichtorgel von Lüfter leisten muss und kann um die CPU kühl zu halten.
Leider reiht sich der ETS-30N in Sachen Drehzahlen zwischen den beiden Kontrahenten ein, was sich letztendlich negativ in der Lautstärke wiederspiegelt, welche unter maximaler Belastung selbst die Lautstärke eines Boxed-Kühlers überholt. Mit 46db(A) liegt der Lüfter des Enermax-N30 in einem Bereich wie ein leise, auf Zimmerlautstärke laufendes Radio.
Diese Lautstärke wird jedoch nicht, durch den Lüfter selbst, sondern durch den Luftstrom erzeugt.
Im eingebauten Zustand reduziert sich das Maß der Lautstärkeentwicklung auf ein erträgliches. Im Gamingbetrieb, also unter moderater Last ist er zu hören und auch zu lokalisieren. Unter einer Synthetischen Vollauslastung ist er auch aus dem PC raus störend.

5. Fazit und persönliche Meinung

Klein aber Oho... das kann man auch zu dem Kleinen hier sagen. Nicht nur im Anbetracht der Kühlleistung sondern auch der Lautstärke. Mit dem Enermax ETS-N30 TAA muss man Kompromisse eingehen, was einen aber nicht überaschen dürfte.
Die Beleuchtung mit dem Effekt ist schön an zu schauen und macht sich in einem Gehäuse mit Seitenfenster recht gut.
Hat man ein kleines Gehäuse und es stört einen nicht, wenn man den PC hört, kann man getrost einen Blick auf den getesteten Towerkühler werfen. Preislich liegt der Kühler in einem guten Rahmen, allerdings gibt es in diesem Preisbereich bereit eine harte Konkurrenz.
Besitzt man genug Platz und/ oder stört sich an einem hörbaren PC, würde ich ganz klar andere Empfehlungen aussprechen.

Zusammenfassend vergebe ich meine Noten wie folgt:
Verpackung: [size=+1]1-[/size] -zweckmäßig, Umweltbewusst, aber etwas langweilig
Lieferumfang: [size=+1]2[/size] -Wärmeleitpaste nur in Beutel, kein Zweiter Lüfterrahmen, der die Lautstärke reduzieren könnte
Verarbeitung: [size=+1]1[/size] -da gibt es nichts zu meckern
Montage: [size=+1]1-[/size] -da man es meiner Meinung nach komplett Werkzeugfrei hätte machen können
Kühlleistung: [size=+1]2-[/size] -der Größe entsprechend gut
Lautstärke: [size=+1]4-[/size] -wenn ich euch dazu was sagen würde, würdet ihr es wahrscheinlich nicht hören

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Gesamtnote: 2
[/size](Aber keine Kaufempfehlung)
 
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