[Extreme Review] Asus Rampage Extreme im Test

McZonk

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Mit dem neuen Prozessor Core i7 (Codename Nehalem) kündigt sich ein neuer Sockel für Intel-User an. (Für die, die jetzt noch nicht informiert sind: Zukünftig wird man den LGA1366 auf Intel-Boards finden). Dennoch ist der Sockel LGA775 nach wie vor gefragt wie kein anderer. So schickte Asus erst Anfang August zum vermeintlichen Ende der Sockel 775-Ära ein neues DDR3-High-End Board mit Intels X48 Chipsatz ins Rennen.

Der Name lautet schlicht Rampage Extreme – ein Produkt der Republic of Gamers Serie, das mit dem Untertitel „designed for overclocking“ wirbt. Ein durchdachtes Boardlayout und zahlreiche Features sollen die Platine zum Traum aller (Extrem-)Übertakter machen.
Wir steigen nun in den Ring und wollen prüfen, was der Übertakter wirklich vom über 300 Euro teuren Rampage Extreme erwarten kann.

Vielen Dank an dieser Stelle an die Firma Asus für die reibungslose und schnelle Bereitstellung des Testsamples.


Inhaltsverzeichnis:


Verpackung / Lieferumfang

Die Verpackung gibt sich im bekannten Republic of Gamers-Style. Ein Einschussloch ziert neben der Chromschrift die Front. Der Untertitel „designed for overclockers“ sticht in nicht minder großer Schrift und roter Farbe ins Auge. Die Rückseite wirbt mit Features der Hauptplatine.Aufgeklappt überschwemmt die Verpackung den Anwender mit Informationen über die Features. Zudem lässt sie einen ersten Blick auf das Board – falsch, eigentlich nur auf den Fusion-Block getauften Wasserkühler der Northbridge – und die SupremeFX X-Fi Soundkarte erhaschen. Das Zubehör findet sich unter dem Board in einer eigenen „Accessory Box“ (zu deutsch: Zubehörschachtel). Erst einmal geöffnet zeigt sich dem Anwender gewiss eine der umfangreichsten Sammlungen an Zubehör, die es derzeit auf dem Mainboardmarkt gibt.

Neben reichlich Kabeln (IDE, FDD, SATA, USB/Firewire) und dem obligatorischen Handbuch samt Treiber-DVD befindet sich eine beleuchtete Slotblende im Lieferumfang. Diese soll unter dem dunklen Schreibtisch das Anschließen von Kabeln erleichtern. Bilder im Betrieb findet ihr weiter unten. Ein weiteres Goodie sind die drei zusätzlichen Temperatursensoren, die direkt ans Board angeschlossen werden können.

Da der Fusionblock allerdings nur einfache Tüllen ohne die Möglichkeit einer Verschraubung von eigenen Anschlüssen besitzt, könnte das Verschlauchen je nach Schlauchdimension problematisch werden. Aber auch hier hat sich der Hersteller etwas einfallen lassen und legt ein umfangreiches Kupplungssystem bei, welches beinahe jede Schlauchabmessung aufnehmen kann.

Wer keine Wasserkühlung besitzt, kann die Northbridge und eine der Spannungswandlerreihen mit alternativen Kühlkörpern bestücken. Zum Umbau findet ihr später weitere Bilder und Tipps.

Besitzt das Gehäuse dabei nur einen schwachen Luftstrom kann man die Northbridge auch aktiv kühlen. Hierfürlegt Asus einen kleinen Radiallüfter bei.

Ein weiteres bekanntes Feature aus der R.O.G. (= Republic of Gamers) Serie ist der LCD-Poster. Er gibt Infos über den aktuellen Systemstatus aus, hilft bei der Ursachenforschung bei fehlerhaften Bootvorgängen und ist Hauptakteur, beim TweakIt getauften Feature, auf das ich später noch ausführlich eingehen werde. Zusätzlich legt Asus neun selbstklebende Gummifüße bei, die den offenen Aufbau auf dem Tisch erleichtern.

Das Softwarepaket auf der beigelegten DVD beinhaltet alle notwendigen Treiber und optionale Asus Software, wie z.B. Asus PC Probe II. Des Weiteren finden sich Futuremarks 3D Mark 06 in der Advanced Edition und Kaspersky Anti-Virus auf der DVD. Auf Dreingaben in Form eines Spiels verzichtet Asus.


Das Board:

Technische Daten im Überblick

Das Board setzt, wie schon sein Vorgänger, das Rampage Formula, auf Intels High-End Chipsatz X48. Allerdings kommt beim Rampage Extreme schneller DDR3-Speicher zum Einsatz. Bestückt werden können die vier Speicherslots mit bis zu 8GiB Hauptspeicher mit Taktraten bis zu DDR3-1600 (Spezifikation Intel). Asus bietet darüber hinaus bei Übertaktung sogar Speicherteiler für DDR3-1800 und DDR3-2000 an. Als Southbridge kommt die ICH9R zum Einsatz. Insgesamt acht Serial-Ata-Ports bieten nebst IDE- und Floppyanschluss Schnittstellen für Laufwerke. Die beiden schwarzen Speeding-HDD-Ports stellen schnelles RAID-0 out of the Box, d.h. ohne Konfiguration (per Silicion-Image Chip) - Zwei identische Platten anstecken und los geht’s.
Der bekannte Sockel775 kann dank FSB1600-Unterstützung mit allen aktuellen Dual- und Quadcore CPUs bestückt werden. Für diesen ist eine 16-phasige Spannungsversorgung zuständig. Die Northbridge wird von drei Phasen und die Speicher von zwei Phasen versorgt. Alle Spannungswandler sind mit Kühlkörpern bedeckt. Auch die abgelegenen zwei Phasen der Speicher bekommen einen massiven Alublock:

Ein besonderes Feature sind die drei Kondensatoren der Firma Fujitsu-Siemens (3 Volt, 1000 MikroF). Diese sollen die ohnehin erstklassige Spannungsversorgung für CPU, Speicher und Northbridge nochmals glätten/stabiler machen.

Mit den beiden PCI Express 16x Slots nach Standard 2.0 ist das Board auch Multi-GPU-fähig. Allerdings bietet es „nur“ AMD/ATi Crossfire Support.
Neben dem einzelnen PCI Slot finden drei weitere PCI Express 1x Slots ihren Platz auf dem Board. Hierbei ist der oberste für die SupremeFX X-Fi Soundkarte reserviert. Der Name lässt auf dieser zwar einen Soundchip aus dem Hause Creative vermuten, die Realität unter dem Blechkleid sieht allerdings anders aus. Hier kommt ein Adi-Chip mit der Bezeichnung AD2000B zum Einsatz. Dieser beherrscht per Software EAX Advanced HD 4.0 und mehrere Funktionen der bekannten X-Fi Soundlösung.

Das Backpanel bietet 6x USB 2.0, 1x Firewire, 1xE-SATA zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse und einen PS2-Anschluss. Zudem findet sich hier ein Schalter für einen schnellen Bios-Reset. An dieser Stelle sei auch ein Bild der beleuchteten Slotblende eingefügt:

Ausführliche technische Daten im Spoiler:
CPU
Intel Socket 775 for Intel® Core™2 Extreme/Core™2 Quad/ Core™2 Duo/Pentium® dual-core/Celeron® dual-core /Celeron® Processors
Support Intel® next generation 45nm Multi-Core CPU
Compatible with Intel® 06/05B/05A processors * Refer to www.asus.com for Intel CPU support list

Chipset
Intel X48 / ICH9R
Intel Fast Memory Access Technology
Front Side Bus 1600/1333/1066/800 MHz

Memory
4 x DIMM, Max. 8 GB, DDR3 2000(O.C.)/1800(O.C.)/1600/1333/1066/800 ECC,Non-ECC,Un-buffered Memory
Dual Channel memory architecture
*Overclock speed
- Supports Intel® Extreme Memory Profile (XMP)
- For the X.M.P. support, CPUs with FSB 1333 or above are recommended.

Expansion Slots
2 x PCIe 2.0 x16 , support at full x16, x16 speed
3 x PCIe x1 ( the PCIEx1_1 (black) is compatible with audio slot)
2 x PCI 2.2

Storage
Southbridge
6 xSATA 3 Gb/s ports
Intel Matrix Storage Technology Support RAID 0,1,5,10
Marvell® 88SE6121 controller:
1 x UltraDMA 133/100/66/33 for up to 2 PATA devices
1 x External SATA 3.0 Gb/s port (SATA On-the-Go)
Silicon Image Sil5723 controller:
2 x SATA 3.0 Gb/s port
Supports RAID 0, 1

LAN
Dual Gigabit LAN controllers, both featuring AI NET2
Support Teaming Technology

Audio
SupremeFX X-Fi Audio Card
- ADI® AD2000B 8-channel High Definition Audio CODEC
- EAX® Advanced™ HD 4.0
- X-Fi CMSS®-3D
- X-Fi Crystalizer™
- Creative ALchemy
- Supports 1 x S/PDIF out header
- Supports Coaxial/Optical S/PDIF out ports on rear

Overclocking Features
Fusion Block System with optional thermal kit on MOS and NB
Extreme Tweaker
TweakIt
Extreme Engine
- 16-phase CPU power design
- 3-phase NB power design
- 2-phase DDR3 power design
- ML Caps on CPU, memory and NB respectively
Speeding HDD
iROG
BIOS Flashback
Loadline Calibration
Intelligent overclocking tools:
- CPU Level Up
- Memory Level Up
- AI Gear 3 + ™
- ASUS AI Booster Utility
- O.C Profile
Overclocking Protection:
- COP EX (Component Overheat Protection - EX)
- Voltiminder LED
- ASUS C.P.R.(CPU Parameter Recall)
Special Features

Back Panel I/O Ports
1 x PS/2 Keyboard port(purple)
1 x External SATA port
2 x LAN (RJ45) port
6 x USB 2.0/1.1 ports
1 x IEEE1394a port
1 x Clr CMOS switch

Internal I/O Connectors
3 x USB 2.0 connectors supports additional 6 USB 2.0 ports
1 x Floppy disk drive connector
1 x IDE connector for two devices
6 x SATA connectors (Blue)
2 x Speeding HDD SATA connectors (Black)
8 x Fan connectors: 1 x CPU / 1 x PWR / 3 x Chassis / 3 x Optional
3 x thermal sensor connectors
1 x IEEE1394a connector
1 x LCD Poster connector
1 x EL I/O Shield connector
1 x Chassis Intrusion connector
24-pin ATX Power connector
8-pin ATX 12V Power connector
1 x En/Dis-able Clr CMOS slide switch
System panel connector

BIOS
16 Mb Flash ROM
DMI 2.0
AMI BIOS
PnP
WfM 2.0
SM BIOS 2.4
ACPI 2.0a
Multi-language BIOS

Manageability
WOL by PME,WOR by PME,Chasis Intrusion,PXE

Form Factor
ATX Form Factor
12 inch x 9.6 inch ( 30.5 cm x24.5 cm )

Boardlayout

Beim Boardlayout hat man sich bei Asus viele Gedanken gemacht und ist zu einer sehr guten Lösung gekommen. Als erstes sticht gewiss die monströse Heatpipe ins Auge, die sich quer über das Board erstreckt. Erwähnenswert hierbei: Sie ist komplett verschraubt und erzeugt mit Federn einen durchweg guten Anpressdruck. Temperaturprobleme sind also ein Fremdwort für das Board.Die Stromanschlüsse liegen günstig am Rand der Platine. IDE- und SATA-Ports sind abgewinkelt am Boardrand ausgeführt.

Acht (!!) Lüfteranschlüsse verteilen sich quer über die Platine – immer gut erreichbar und in mehr als ausreichender Anzahl vorhanden.
Lediglich bei den DDR3-Speicherslots leistet sich der Hersteller einen kleinen Schnitzer. Diese sind zu weit unten platziert und können so bei eingebauter Grafikkarte (oberer PCI Express 16x Slot) nicht mehr vollständig geöffnet werden. Hat man also vor den Hauptspeicher oft zu wechseln, sollte man die Karte in den unteren PCI Express Slot verfrachten:

Beim Boardlayout sei noch auf einen weiteren Kritikpunkt hingewiesen. Das vorliegende Board zeigt auf der Rückseite Kleberückstände rund um den Zusatzkondensator für die CPU. Zudem waren bei dem Spannungswandlerkühler einzelne Finnen verbogen. Bei einem Board das über 300 Euro kostet, sind solche Verarbeitungsfehler sicherlich fehl am Platze. Ansonsten ist das Board aber einwandfrei verarbeitet. Ein weiteres Problem, das sich durch den Zusatzkondensator auf der Rückseite des CPU-Sockels ergibt, ist die Inkompatibilität zu massiven Backplates, wie sie bei großen Kühlern zum Einsatz kommen. Hier muss sich der User selbst behelfen, indem er z.B. ein "Fenster" in die Backplate dremelt. Hoffentlich ändert der Hersteller zukünftig das Layout an dieser Stelle.


Das Testsystem

Um sowohl den maximalen FSB für Dual- als auch für Quadcore-CPUs zu ermitteln, kommen zwei Prozessoren zum Einsatz. Ein potenter E8600 (Codename Wolfdale) vertritt das 2-Kern-Lager, während als Vierkerner ein Core 2 Extreme QX9650 (Codename Yorkfield) zum Einsatz kommt. Gekühlt werden beide Prozessoren von einem Zalman CNPS9700-CU. Die weißen Speicherbänke werden mit einem 2x1Gib Pärchen Mushkin XP3-14400 (DDR3-1800, CL8-8-7-20) bestückt. Die Grafikausgabe übernimmt eine AMD HD4870/512 von Sapphire. Das komplette System wird offen auf dem Tisch aufgebaut und von einem Bequiet Netzteil der Straight Power Serie mit bis zu 650 Watt Leistung versorgt. Das Betriebssystem in Form von Windows XP samt SP2 findet sich auf einer Western Digital WD1600AAJS.
 
Bios

Zum Testzeitpunkt lag das Bios in Version 0601 Beta vor.

Auf dem Asus Rampage Extreme kommen zwei gesockelte Bios-Bausteine zum Einsatz, zwischen welchen aus dem Bios heraus hin- und hergewechselt werden kann. Dies ist speziell für Anwender interessant, die das Board neben dem Übertakten auch im Alltagsbetrieb nutzen. Jedes der beiden Biose bietet zwei Speicherplätze zum Abspeichern der Bioskonfiguration. Diese lassen sich sogar mit einem Namen versehen - sehr gut, denn bei alten Asus-Boards ließen sich nur die Werte speichern und zumindest ich verlor ab und an mal den Überblick, welche Einstellung jetzt auf Speicherplatz 1 lag. Ist einmal ein Bios beschädigt, lässt sich das Bios vom zweiten, noch funktionstüchtigen, Bios-Baustein per Jumper zurückflashen (das Feature nennt Asus Bios Flashback).

Das Bios gibt insgesamt eine sehr gute Figur ab. Es bietet sehr viele Einstellmöglichkeiten (für den Einsteiger gewiss zu viele) und umfangreiche Spannungsbereiche - s. unten. Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit alle GTL-Spannungen einzeln direkt in Millivolt nach seinen Wünschen einzustellen. (GTL-was? - Infos gibt es hier bei der AwardFabrik).

Spannungsbereiche:

  • CPU Spannung: 0.85 - 2.50 Volt in 0.00625 Volt Schritten [Standard je nach CPU]
  • CPU PLL Spannung: 1.50 - 3.00 Volt in 0.013 Volt Schritten [Standard 1.50 Volt]
  • FSB VTT Spannung: 1.10 - 2.00 Volt in 0.013 Volt Schritten [Standard 65nm = 1.20 Volt / 45nm = 1.10 Volt]
  • DRAM Spannung: 1.50 - 2.80 Volt in 0.013 Volt Schritten [Standard 1.50 Volt]
  • DDR3 Channel A/B Vref: -157.5mV - +200mV in 10mV Schritten [Standard [AUTO]]
  • Northbridge Spannung: 1.25 - 2.05 Volt in 0.013 Volt Schritten [Standard 1.25 Volt]
  • NB DDRVref: -157.5mV - +200mV in 10mV Schritten [Standard [AUTO]]
  • Southbridge 1.05v Spannung: 1.05 - 1.96 Volt in 0.013 Volt Schritten [Standard 1.05 Volt]
  • Southbridge 1.50v Spannung: 1.05 - 2.05 Volt in 0.013 Volt Schritten [Standard 1.50 Volt]

Für Bilder des Bios sei an dieser Stelle auf einen umfangreichen Sammelthread des Users Chrisch verwiesen (Hwluxx Forum).

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Overclocking

Test eins bestand nun darin den maximalen Frontsidebus in Kombination mit dem Dualcore-Prozessor E8600 zu ermitteln.
Im Bios wurde die Spannung für die Northbridge auf 1.45 Volt angehoben. Die VTT-Spannung betrug maximal 1.425 Volt. (ACHTUNG: Spannungswerte nur so hoch setzen, wenn man weiß, was man hier macht.) Auf GTL-Tweaks wurde verzichtet.

Die Stabilität wurde anhand eines einstündigen Prime Durchlauf getestet. Zusätzlich prüfe ich die Stabilität mit dem fordernden CPU-Test des 3D Mark 06.

Nach etwas Optimierungsarbeit flackerten schlussendlich 620 MHz über den Schirm. Ein äußerst respektabler Wert. Das Board arbeitete trotz derart hohem Frontsidebus extrem stabil; erst bei 625 Mhz häuften sich Freezes und Restarts. Mit mehr Spannung wäre sicherlich noch etwas mehr drin, aber wir wollen bei Luftkühlung ja auf dem Boden bleiben!

Prime95 v.25.6 - 1hour:



3D Mark 06: CPU-Test


(Änderung am Testsystem: 3D Mark 06 CPU-Tests mit Medion 6610XL Grafikkarte)

Nun stand ein Prozessorwechsel an. Nach kurzem, problemlosen Umbau fand der QX9650 seinen Platz auf dem Rampage Extreme. Das Board erkannte die CPU sofort und das Übertakten konnte losgehen.
Dass ein Quadcore weniger FSB packt, war von Anfang an klar. Die maximalen Spannungen waren die Gleichen, wie schon beim E8600. Umso überraschter war ich über primestable 475MHz. Für einen Quadcore eine Menge Holz.
Prime95 v.25.6 - 1hour:



3D Mark 06: CPU-Test


(Änderung am Testsystem: 3D Mark 06 CPU-Tests mit Medion 6610XL Grafikkarte)
Auf Leistungsfeststellungen und andere Benchmarks möchte ich an dieser Stelle mangels Vergleichswerten verzichten. Man findet sie zu Hauf im Netz und das Board bewegt sich auf gewohnt hohem Performance-Niveau. Sollten allerdings noch Benchmarks gewünscht sein, bitte ich das im Feedback zu nennen. (Ich werde auch später noch ein paar Ergebnisse reinstellen, da der Schuh bzgl. ein paar anderer Artikel gerade aber drückt, muss das noch etwas warten.)



Interessante Features in der Praxis:

TweakIt Funktion

Am unteren Boardrand finden sich zwei Knöpfe und ein Joystick für die TweakIt-Funktion.

Diese klingt ersteinmal nach einem netten, aber überflüssigen Gimmick. Jedoch versteckt sich dahinter eine weitaus bedeutsamere Funktion: Über dieses "Tool" hat man im laufenden Betrieb Zugriff auf den Hardwaremonitor und Spannungs- und Takteinstellungen. Okay, soweit ist doch nichts besonderes? Der kleine, feine Unterschied liegt darin, dass das Tool dabei vollkommen ohne Software auskommt.

Der LCD-Poster aggiert als Bildschirm und stellt ein Menü bereit, dessen Bedienung sehr intuitiv erfolgt. So lassen sich auch während eines 3D-Benchmarks Spannungen und Temperaturen auslesen, oder gar der FSB oder Spannungen verändern.

Das TweakIt Menü:

Optionen:
1 VOLT (All, VTTCPU, VTTDDR, NB, CPUPLL, SB 1_5V, SB 1_1V, DDR, CPU)
2 TEMP(All, CPU, NB, SB, PWR, OPT_1, OPT_2, OPT_3)
3 FAN (All, CPUFAN, PWRFAN, OPT_1, OPT_2, OPT_3, CHA_1, CHA_2, CHA_3)
4 FREQ (FSB)
Diese Funktion bringt praktisch den HWMonitor aus dem Bios auf den kleinen LCD-Poster.Im Betrieb lassen sich so die Werte jederzeit auslesen.


Optionen:
1 DDR
2 NB
3 VCORE
4 VTTCPU
5 CPUPLL
6 SB 1_5V
7 SB 1_1V
Im Dynamic-Overvoltage Menü lassen sich alle Spannungen frei verändern. Die Werte werden ins Bios übernommen und beim nächsten Start geladen.

Optionen:
1 FSB

Im Dynamic-Overclocking Menü lässt sich der Frontsidebus "on the fly" verändern. Er wird ebenfalls ins Bios abgespeichert.




Optionen:
1 BOOT (BIOS1, BIOS2).

Wählt aus von welchem Biosbaustein beim nächsten Startvorgang gebootet werden soll.






Funktionstest/Probleme: Bei dem E8600 setzte das Board alle gewünschten Spannungen und FSB-Werte fehlerfrei um. Beim QX9650 schien das Bios allerdings Probleme mit der VCore zu haben. Anstatt eingestellen 1.3000 Volt, lagen nur 1.2160 Volt an. Das Bios wechselte hier sehr wild umher. Asus sollte an dieser Stelle also nachbessern. Zudem ist der Platz für die Buttons etwas unglücklich gewählt: bei einem Multi-GPU Gespann mit zwei Karten im Doppelslot-Design kommt es bei der Erreichbarkeit der Buttons zu Einschränkungen.

Die Werte sind gut abzulesen, was folgendes Bild der VDimm zeigt (1.958 Volt):
mczonk-albums-review-rampage-extreme-picture2914-ti-spannung.jpg

Fazit: Dieses Feature lernt man sehr schnell zu schätzen. Es erspart einem beim Ausloten von maximalen Taktfrequenzen viele Biosbesuche und hinterlegt die gefunden Einstellungen sogar im Bios.


Fusion-Block System

Wer gedenkt, den verbauten Fusion-Block Wasserkühler zu nutzen, sollte vorher den Kontakt zum restlichen Kühlblock verbessern. Wie man am unteren Bild schön erkennt, war der Kontakt zwar durch Silikonwärmeleitpaste hergestellt, diese war aber nur unzureichend aufgebracht. Die beigelegten Tüllen und Schlauchkupplungen können erst ab Schlauchdimensionen von 10/8 eingesetzt werden.

Ein Hingucker ist die spiegelblanke Unterseite des Wasserkühlers. Auch die Kupferplatte, die direkten Kontakt zur X48-Northbridge herstellt, wurde poliert.

Der amerikanische Hersteller Swiftech hat zudem einen separaten Wasserkühler im Angebot, welcher über Verschraubungen für die Anschlüsse verfügt. Interessenten können diesem Link folgen.

Da die Northbridge im Betrieb mit 1.4 Volt und mehr doch recht warm wird, sollte man, falls man keine Wasserkühlung einsetzt, umbedingt den beigelegten Kühler montieren. Diesen kann man passiv, oder aktiv betreiben. Er sorgt für 3-4°C kühlere Temperaturen.



Fazit

Nun sind wir also am Ende des Reviews angelangt. Stellen wir uns also nochmals die Frage: "Ist dieses Board wirklich für Übertakter entwickelt?". Diese lässt sich nun mit einem klaren ja beantworten. Die Leistung, gepaart mit einzigartigen Features, überzeugt.
Derart hohe FSB-Geschwindigkeiten stabil zu erreichen, spricht für die Qualität und Abstimmung der verbauten Komponenten. (Man sollte hier aber im Hinterkopf behalten, dass auch das Rampage Extreme der Serienstreuung unterliegt und ein weiteres Exemplar keinesfalls genau gleiche Werte erreichen wird). Nur wenige Kritikpunkte, wie kleine Produktionsfehler und ein Missgeschick beim Boardlayout trüben das Gesamtbild. Die Ausstattung selbst lässt keine Wünsche offen.

Bleibt nur noch ein Punkt: Der Preis. Dieser ist mit über 300 Euro (Stand: November 08) extrem hoch. Allerdings ist dieses Board jeden Cent wert. Es ist wirklich das Sockel775-Board für Extremübertakter.

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Nochmals vielen Dank an Asus für die Bereitstellung des Boards.
Ebenso vielen Dank an unseren User Devon für den CPNS9700.
 
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